Politik Israel will einige Militäraktivitäten für humanitäre Zwecke einstellen

SDA

2.3.2024 - 18:51

ARCHIV - Hilfsgütertransporter am Grenzübergang Kerem Schalom zwischen Israel und dem Gazastreifen. Foto: Abed Rahim Khatib/dpa
ARCHIV - Hilfsgütertransporter am Grenzübergang Kerem Schalom zwischen Israel und dem Gazastreifen. Foto: Abed Rahim Khatib/dpa
Keystone

Das israelische Militär hat im Interesse der Erleichterung von Hilfslieferungen die zeitweise Einstellung militärischer Aktivitäten in einzelnen Gebieten des Gazastreifens angekündigt. Dies würde von Samstag bis einschliesslich Donnerstag jeweils von 10.00 bis 14.00 Uhr (Ortszeit) in pro Tag unterschiedlichen Vierteln der Städte Rafah und Deir al-Balah gelten, teilte ein Militärsprecher am Samstag auf X, vormals Twitter, mit. Die begrenzte Einstellung der Militäraktivitäten soll demnach auch dazu dienen, dass Zivilisten die Verteilungsstationen für die Hilfsgüter sicher erreichen können.

Keystone-SDA

Die humanitäre Hilfe für die Not leidende palästinensische Bevölkerung im kriegsverwüsteten Gazastreifen stellt eine der Konfliktquellen zwischen Israel und den internationalen Hilfsorganisationen dar. Letztere klagen häufig darüber, dass Lebensmittel, Wasser und andere lebensnotwendige Güter wegen bürokratischer Hindernisse die Hilfsbedürftigen nicht erreichen können. Israel, das mit Ägypten die Grenzübergänge nach Gaza kontrolliert, bestreitet, die Konvois unnötig aufzuhalten.

Hilfsorganisationen beschreiben die Situation von 2,3 Millionen Palästinensern als katastrophal. 80 Prozent von ihnen seien zu Binnenflüchtlingen innerhalb des abgeriegelten Küstengebiets geworden. Wohnraum und kommunale Infrastruktur seien in weiten Teilen zerstört. Hunderttausende lebten in Zelten oder auf der Strasse. Es fehle an Lebensmitteln, sauberem Wasser, Medikamenten, sanitären Anlagen und Gesundheitseinrichtungen.

Auslöser des Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben.