Ticker zum Krieg in Nahost Ereignisse bis zum 21.11.2023

Agenturen/red

21.11.2023

Militär: Geiseln der Hamas waren in Klinik

Militär: Geiseln der Hamas waren in Klinik

Tel Aviv/Gaza, 20.11.2023: Bei dem Terrorangriff vom 7. Oktober haben Islamisten rund 240 Geiseln in den Gazastreifen entführt. Mehrere der festgehaltenen Geiseln sind nach israelischer Darstellung zeitweise in das Schifa-Krankenhaus in Gaza gebracht worden. Israels Armee veröffentlichte dazu Aufnahmen von Überwachungskameras der Klinik, die einen entführten nepalesischen sowie einen thailändischen Staatsbürger in der Einrichtung am 7. Oktober zeigen sollen. «Diese Erkenntnisse beweisen, dass die Terrororganisation Hamas den Komplex des Schifa-Krankenhauses am Tag des Massakers als terroristische Infrastruktur nutzte», heisst es dazu. Auf den Aufnahmen ist eine mutmassliche Geisel zu sehen, wie sie auf einem Krankenhausbett mit einer sichtbaren Verletzung am Arm in ein Zimmer geschoben wird. Die zweite mutmassliche Geisel wird von mehreren bewaffneten Männern durch die Gänge des medizinischen Zentrums gezerrt. Die Aufnahmen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Aus Thailand und Nepal stehen Reaktionen aus.

21.11.2023

Die Verhandlungen über eine Feuerpause zur Freilassung von Geiseln im Gazastreifen laufen auf Hochtouren. Der US-Regierung liegen derweil offenbar Informationen vor, wonach die militante Gruppe das Spital als «Kommando- und Kontrollknotenpunkt» nutzt. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Die US-Regierung arbeitet eigenen Angaben nach weiter an einer Einigung zur Befreiung vieler Geiseln im Gazastreifen.
  • Rund sechs Wochen nach dem Hamas-Massaker im Süden Israels wollen israelische Politiker die Verhängung der Todesstrafe für Terroristen erleichtern.
  • Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben erneut Raketen auf den Süden Israels abgefeuert.
  • Die Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens Medienberichten zufolge ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen.
  • Der Iran hat eine Verstrickung in die Entführung eines Frachtschiffes durch jemenitische Rebellen im Roten Meer zurückgewiesen.
  • Die Führungsspitze der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ist nach israelischen Informationen aus der Stadt Gaza in den Süden des Gazastreifens geflohen.
  • Das Schifa-Spital hat kein Wasser mehr. Die israelische Armee hilft nach eigenen Angaben aus.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 22.13 Uhr

    Bericht: Mehr als 10’000 israelische Soldaten im Gazastreifen

    Israels Militär hat im Krieg gegen die islamistische Hamas einem israelischen Medienbericht zufolge aktuell mehr als 10’000 Soldaten im Gazastreifen im Einsatz. Diese befinden sich vor allem in Vierteln der Stadt Gaza und in Dschabalia im Norden des Küstengebiets, wie die Zeitung «Haaretz» am Montagabend unter Berufung auf die Armee berichtete. Seit Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober gab es demnach auch mehrere Fälle, in denen israelische Soldaten versehentlich eigene Kameraden durch Beschuss getötet hätten. Die Vorfälle würden untersucht, um daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen.

    Seit Beginn der Bodenoffensive sind israelischen Medien zufolge bislang insgesamt 66 Soldaten im Gazastreifen getötet worden.

  • 21.27 Uhr

    Israels Militär: Waffenfabrik in Moschee in Gaza entdeckt

    Israels Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen im Keller einer Moschee ein Waffenlager sowie eine Produktionsstätte für Raketen der Hamas gefunden. Zudem hätten Soldaten dort auch einen Tunneleingang entdeckt, teilte die Armee am Montagabend mit. In einem von der Armee veröffentlichten Video waren Raketen, Mörsergranaten, deren Bestandteile und der Tunnelschacht im Keller des Gebäudes in der heftig umkämpften Stadt Gaza zu sehen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 21.08 Uhr

    Washington: Arbeiten «Stunde für Stunde» an Befreiung von Geiseln

    Die US-Regierung arbeitet eigenen Angaben nach weiter an einer Einigung zur Befreiung vieler Geiseln im Gazastreifen. «Ich möchte nicht in der Öffentlichkeit verhandeln, aber wir glauben, dass wir einer Lösung näher kommen», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag im Weissen Haus. Es gebe im Moment aber nichts Neues anzukündigen – man arbeite «Stunde für Stunde» an einer Lösung. Kirby wiederholte vorherige US-Angaben, wonach man näher an einer Einigung sei als je zuvor.

    Er machte keine Angaben dazu, wie viele Geiseln möglicherweise von einem solchen Deal betroffen wären. «Aber natürlich wollen wir (...) vor allem die Freilassung der Kinder und Frauen erreichen, und natürlich auch die der Amerikaner.» Es sei aber am besten, so wenig wie möglich öffentlich zu sagen, so Kirby.

  • 19.39 Uhr

    Israels Armee: 40 Minderjährige unter Hamas-Geiseln

    Unter den rund 240 aus Israel in den Gazastreifen entführten Menschen sollen nach Angaben der israelischen Armee 40 Kinder und Jugendliche sein. Das Militär verbreitete am Montag eine Zusammenstellung von Bildern entführter Kinder auf der Plattform X, vormals Twitter. Zuletzt gab es verschiedene Angaben über die Zahl von Kindern und Jugendlichen, die von Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden waren.

  • 19.05 Uhr

    Israelische Armee: Hunderte Palästinenser aus Gazastreifen verhört

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Kriegs Hunderte Palästinenser aus dem Gazastreifen verhört. Rund 500 Menschen aus dem abgeriegelten Küstenstreifen seien im Zuge der Bodenoffensive von einer Geheimdiensteinheit des Militärs befragt worden, teilte die Armee am Montag mit. Davon sollen sich demnach 300 als mutmassliche Terroristen verschiedener Terrororganisationen herausgestellt haben, die für weitere Verhöre auf israelisches Staatsgebiet gebracht wurden.

    Ein hochrangiger Beamter sagte laut Mitteilung, dass Mitarbeiter seiner Einheit Tausende Anrufe aus Gaza erhalten hätten, um der Armee offenbar nachrichtendienstlich relevante Informationen zukommen zu lassen – so viele wie nie zuvor.

  • 18.43 Uhr

    Biden rechnet mit baldiger Einigung zur Befreiung von Geiseln

    US-Präsident Joe Biden geht davon aus, dass eine Einigung zur Befreiung vieler Geiseln im Gazastreifen in Reichweite sein könnte. Auf die Frage eines Journalisten, ob ein solcher Deal absehbar sei, sagte Biden am Montag: «Ich glaube schon.» Er sei aber derzeit nicht in der Lage, darüber zu sprechen. Auf erneute Nachfrage antwortete Biden mit einem deutlichen «ja».

  • 17.38 Uhr

    Staatschefs der Brics-Gruppe beraten über Gaza-Krieg

    Die Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer, der Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika angehören, will am Dienstag über die Lage im Nahen Osten beraten. An dem ausserordentlichen Treffen werde auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres teilnehmen, teilte das südafrikanische Aussenministerium am Montag mit. Die Video-Schalte soll demnach mit einer «gemeinsamen Erklärung zur Lage im Nahen Osten mit besonderem Bezug auf die Situation im Gazastreifen» enden.

  • 17.11 Uhr

    Israel plant Todesstrafen-Gesetz für Terroristen

    Rund sechs Wochen nach dem Hamas-Massaker im Süden Israels wollen israelische Politiker die Verhängung der Todesstrafe für Terroristen erleichtern.

    Laut einem Entwurf des Gesetzes vom März soll mit dem Tode bestraft werden, «wer absichtlich oder aus Gleichgültigkeit den Tod eines israelischen Bürgers verursacht, wenn die Tat aus einer rassistischen Motivation erfolgt oder aus Feindseligkeit gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe» – mit dem Ziel, «dem Staat Israel zu schaden oder der Wiedergeburt des jüdischen Volkes in seinem Heimatland». Im besetzten Westjordanland sollen Militärgerichte befähigt werden, mit einer einfachen Mehrheit Todesurteile auszusprechen.

  • 15.34 Uhr

    Jordanien lässt weiteres Feldspital im Gazastreifen bauen

    Jordanien lässt im Gazastreifen ein Feldspital mit etwa 40 Betten bauen. Es werde auf Anordnung von Jordaniens König Abdullah II. gebaut, teilte der Königshof am Montag mit.

    Kronprinz Hussein machte sich im ägyptischen Küstenort Al-Arisch ein Bild der Vorbereitungen, wo auch Mitarbeiter und Ausrüstung eintrafen. In dem Spital in Chan Junis mit etwa 140 Ärzten und Pflegern soll es dem TV-Sender Al-Mamlaka zufolge unter anderem eine Notaufnahme, zwei Säle für Notfall-Operationen und eine Intensivstation geben.

    Im Norden des Gazastreifens betreibt Jordanien bereits ein Feldspital. Vergangene Woche wurden dort nach jordanischen Angaben sieben Mitarbeiter nach einem Angriff der israelischen Armee verletzt. Jordaniens Luftwaffe hatte in der Nähe zuvor auch dringend benötigte Arzneimittel abgeworfen.

  • 12.49 Uhr

    28 Frühgeborene aus dem Gazastreifen nach Ägypten gebracht

    28 der evakuierten Frühgeborenen aus dem umkämpften Schifa-Spital in Gaza sind zur Behandlung nach Ägypten gekommen. Das berichtete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News am Montag.

    Der Sender zeigte Babys in Brutkästen, die am Grenzübergang Rafah im Beisein von Ägyptens Gesundheitsminister Chalid Abdel Ghaffar an ägyptische Krankenwagen übergeben wurden. Der Palästinensische Rote Halbmond bestätigte den Transfer. Die Grenzbehörde auf palästinensischer Seite hatte zuvor erklärt, 31 Frühchen würden in ägyptische Krankenhäuser verlegt. Warum drei von ihnen vorerst offenbar nicht über die Grenze kamen, blieb zunächst unklar.

    Die insgesamt 31 Frühgeborenen waren am Sonntag aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza evakuiert und ins emiratische Al-Hilal-Krankenhaus im Süden des Gazastreifens gebracht worden.

  • 11.49 Uhr

    Israel erneuert Aufruf zur Evakuierung in Gaza-Stadt

    Israels Armee hat die Zivilbevölkerung in mehreren Vierteln der umkämpften Stadt Gaza im nördlichen Gazastreifen erneut zur Evakuierung aufgefordert.

    Bis 16 Uhr Ortszeit (15 Uhr MEZ) sollten Bewohner*innen zu ihrer eigenen Sicherheit in «die humanitäre Zone» im Süden des Küstenstreifens fliehen, schrieb ein Sprecher der Armee am Montagmorgen auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Dabei nannte er auch das Flüchtlingsviertel Dschabalia. Zusätzlich veröffentlichte er eine Karte mit der eingezeichneten Fluchtroute.

    Zudem verwies der Sprecher auf eine humanitäre Kampfpause bis 14 Uhr Ortszeit (13 Uhr MEZ) im westlichen Rafah-Gebiet. Rafah liegt im Süden des Küstengebiets an der Grenze zu Ägypten.

    Israel ruft die Zivilbevölkerung in der Stadt Gaza und im Norden seit Wochen dazu auf, sich zu ihrer eigenen Sicherheit in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens zu begeben.

    Doch auch im südlichen Teil des Gazastreifens kam es mehrfach zu israelischen Luftangriffen mit vielen Toten. Nach Darstellung der Armee soll es sich dabei ausschliesslich um gezielte Attacken auf Mitglieder der islamistischen Hamas handeln.

  • 11.20 Uhr

    Erneut Raketenbeschuss aus Gazastreifen auf den Süden Israels

    Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben erneut Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Es sei mehrfach Raketenalarm ausgelöst worden, unter anderem im Kibbuz Ein Haschloscha, teilte die Armee am Montag mit.

    Seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober sind israelischen Armeeangaben zufolge Tausende Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen worden.

  • 11.18 Uhr

    Pumpen für Wasserversorgung laufen im Gazastreifen wieder an

    Im Süden des Gazastreifens laufen Pumpen zur Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung wieder an. Der am Sonntag gelieferte Treibstoff reiche aber nur für einen Betrieb von 24 Stunden, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am Montag.

    Die Anlagen waren vor einer Woche runtergefahren worden, weil es keinen Treibstoff für ihren Einsatz mehr gab.

    Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) und das Kinderhilfswerk Unicef hätten 19'500 Liter Kraftstoff an Wasser- und Abwassereinrichtungen verteilt. Unter anderem kann damit eine Entsalzungsanlage in der Stadt Chan Junis betrieben werden, die Meerwasser zum Trinken aufbereitet.

    Dort haben Zehntausende Vertriebene Zuflucht gesucht. Die Anlage könne pro Tag 2500 Kubikmeter Trinkwasser produzieren, berichtete OCHA. Auch 17 Abwasserpumpen könnten mit dem Treibstoff betrieben werden.

  • 11.16 Uhr

    Israel greift Ziele im Libanon an – Hisbollah attackiert Israel

    Der gegenseitige Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze geht weiter. Die israelische Armee griff nach eigenen Angaben mehrere Ziele im nördlichen Nachbarland an.

    Daraufhin seien mehrere Geschosse aus dem Libanon nach Israel abgefeuert worden, teilte das Militär am Montag mit. In der Gegend des Ortes Biranit sei aufgrund des Beschusses ein Feuer ausgebrochen, hiess es. Es gebe keine Berichte über Verletzte. Israel habe zudem die Quellen des Beschusses angegriffen.

    Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah bestätigte Angriffe in Israel und registrierte nach eigenen Aussagen mehrere Treffer.

  • 10.49 Uhr

    Entführtes Frachtschiff: Iran weist Israels Vorwürfe zurück

    Der Iran hat eine Verstrickung in die Entführung eines Frachtschiffes durch jemenitische Rebellen im Roten Meer zurückgewiesen.

    Widerstandsgruppen der Region träfen Entscheidungen auf Grundlagen ihrer eigenen Interessen, sagte der Sprecher des iranischen Aussenministeriums, Nasser Kanaani, bei einer Pressekonferenz am Montag in Teheran.

    Am Sonntag hatten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen vor der Küste des Jemens ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen. Die Huthis teilten daraufhin mit, ein israelisches Schiff aufgrund der Angriffe Israels im Gazastreifen gekapert zu haben.

    Israelischen Medien zufolge soll das Frachtschiff von einem Unternehmen betrieben werden, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Um ein israelisches Schiff handele es sich jedoch nicht. Auch sei kein israelischer Staatsangehöriger an Bord.

    Das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu machte den Iran direkt für den Angriff verantwortlich und sprach von einem weiteren Akt des iranischen Terrorismus. Teherans Aussenamtssprecher wies diese Vorwürfe zurück.

  • 8.54 Uhr

    UNO: Rund 20'000 Menschen fliehen in den Süden des Gazastreifens

    Im Laufe des Sonntags sind nach UN-Angaben etwa 20'000 Menschen aus dem Norden des Gazastreifens Richtung Süden geflüchtet. Die Zahl beruht auf Schätzungen von UN-Beobachtern vor Ort, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am frühen Montag. Die meisten Menschen kamen demnach am Übergang zum südlichen Gazastreifen mit Eselskarren und Bussen sowie manche zu Fuss an.

    Die Menschen folgten dem Aufruf der israelischen Streitkräfte, die seit Wochen verlangen, dass Zivilisten die Stadt Gaza und den Nordteil des abgeriegelten Küstengebiets verlassen. Israel zufolge unterhält die islamistische Hamas dort in Krankenhäusern, Schulen und Wohnhäusern Kommandozentralen und Abschussbasen für Raketen.

  • 8.48 Uhr

    Ärzte ohne Grenzen: 70 Tote nach Luftangriff in Chan Junis

    Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen sind nach einem israelischen Luftangriff in der Stadt Chan Junis mindestens 70 Tote in einem Krankenhaus der Stadt gezählt worden. Dutzende Patienten, darunter viele Kinder und Jugendliche, hätten im Nasser-Krankenhaus am Sonntag wegen schwerer Brandwunden behandelt werden müssen, erklärte die Hilfsorganisation unter Berufung auf ihre Mitarbeiter in der Klinik.

    Am Sonntagmittag war in der Klinik bereits eine Statistik ausgehangen, wonach 47 Menschen getötet worden waren. Ein Fotograf hatte der Deutschen Presse-Agentur zu dem Zeitpunkt berichtet, in der Klinik seien viele Leichensäcke aufgereiht gewesen. Die israelische Armee veröffentlichte zunächst keine Mitteilung zu den Berichten über Angriffe im Süden des Gazastreifens.

    «Ein Waffenstillstand ist ein Muss, jetzt mehr als je zuvor, um das andauernde Blutvergiessen zu stoppen.»

    Christophe Garnier

    Projektleiter von Ärzte ohne Grenzen

    Der Projektleiter von Ärzte ohne Grenzen im südlichen Gaza, Christophe Garnier, erklärte: «Der medizinische Bedarf ist enorm.» Die Gruppe sei bereit, ihren Einsatz auszubauen, brauche dafür aber «grundlegende Sicherheitsgarantien und uneingeschränkten Zugang zu medizinischen und humanitären Vorräten», erklärte er. «Ein Waffenstillstand ist ein Muss, jetzt mehr als je zuvor, um das andauernde Blutvergiessen zu stoppen», forderte er.

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Samstag angekündigt, die Angriffe im Gazastreifen würden in Kürze auf den Süden ausgeweitet. Das Militär ruft die Einwohner des Nordens seit mehr als einem Monat dazu auf, in eine Zone im Süden zu fliehen, die westlich von Chan Junis am Mittelmeer liegt. Zuletzt wurden erstmals auch Einwohner von Chan Junis zur Flucht aufgerufen.

  • 7.38 Uhr

    China fordert Vertreter muslimischer Staaten zu Zusammenarbeit auf

    Vor dem Hintergrund des Nahost-Krieges hat China Vertreter muslimischer Staaten und der Palästinensischen Autonomiebehörde zur Zusammenarbeit aufgefordert. «Lassen Sie uns zusammenarbeiten, um die Situation im Gazastreifen schnell abzukühlen und den Frieden im Nahen Osten so schnell wie möglich wiederherzustellen», sagte der chinesische Aussenminister Wang Yi am Montag in seiner Eröffnungsrede vor einem Treffen mit Spitzenvertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde und vier muslimisch geprägten Ländern in Peking.

    «In Gaza bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an», sagte Wang. Die Situation in dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Palästinensergebiet betreffe «alle Länder der Welt». Die internationale Gemeinschaft müsse «dringend handeln und wirksame Massnahmen ergreifen, um die Ausbreitung dieser Tragödie zu verhindern».

    Der chinesische Aussenminister Wang Yi fordert Vertreter muslimischer Staaten und der Palästinensischen Autonomiebehörde zur Zusammenarbeit auf (Bild vom 18. Oktober 2023).
    Der chinesische Aussenminister Wang Yi fordert Vertreter muslimischer Staaten und der Palästinensischen Autonomiebehörde zur Zusammenarbeit auf (Bild vom 18. Oktober 2023).
    Bild: Keystone

    Der chinesische Aussenminister verwies gegenüber den Spitzendiplomaten auf die Haltung seines Landes im Nahostkonflikt. Peking sei «ein guter Freund und Bruder der arabischen und muslimischen Länder». Zugleich unterstrich Wang: «China steht in diesem Konflikt fest auf der Seite der Gerechtigkeit und Fairness.»

    Die Aussenminister der im Westjordanland regierenden Palästinensischen Autonomiebehörde, Saudi-Arabiens, Jordaniens, Ägyptens und Indonesiens sowie der Generalsekretär der Organisation für Islamische Zusammenarbeit halten sich diese Woche zu Gesprächen in Peking auf.

  • 2.16 Uhr

    Bericht: Israels Kriegskabinett will Familien der Geiseln treffen

    Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts wollen einem Medienbericht zufolge am Montag Familienangehörige der Geiseln treffen, die von Terrorgruppen im Gazastreifen festgehalten werden. Wie die Zeitung «The Times of Israel» in der Nacht zum Montag meldete, war zunächst noch unklar, wie viele Angehörige an dem am Abend erwarteten Treffen teilnehmen werden. Eine Bestätigung für das Treffen gab es zunächst nicht. Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober bei Massakern und Angriffen im Grenzgebiet zu Israel rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

    Am Samstag hatten in Israel Zehntausende Menschen mit einem tagelangen Protestmarsch für einen schnellen Deal zur Freilassung der Geiseln die Stadt Jerusalem erreicht. Sie demonstrierten auch vor dem Amtssitz des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

    Ein Deal zur Freilassung einiger Dutzend der Geiseln scheint unterdessen in Reichweite zu kommen. Es gebe nur noch sehr niedrige Hürden für eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas, sagte am Sonntag Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dessen Emirat eine wichtige Vermittlerrolle hat. Die ungelösten Punkte seien jetzt eher «praktisch und logistisch», berührten aber nicht den Kern des Deals, sagte Al Thani am Sonntag in Doha.

    Israels Kriegskabinett gehören neben Netanjahu Verteidigungsminister Yoav Gallant und der Minister Benny Gantz an. Zu den Beobachtern des Kabinetts gehören unter anderem die beiden Minister Ron Dermer und Gadi Eisenkot, wie die Zeitung weiter berichtete. Gantz und Eisenkot hätten sich am Wochenende mit Familienmitgliedern der Geiseln getroffen, nachdem diese gefordert hatten, auch mit Gallant und Netanjahu zusammenzutreffen. Doch keiner der beiden sei erschienen.

  • Montag, 20. November 2023, 0.49 Uhr

    Bericht: Laut Hamas Kampfpause zur Geiselfreilassung angeblich Montag

    Ein Vertreter der islamistischen Terrororganisation Hamas soll einem unbestätigten Medienbericht zufolge eine Kampfpause zur Freilassung von Geiseln an diesem Montag angekündigt haben. Im Rahmen einer Vereinbarung über die Freilassung israelischer Geiseln werde angeblich um 11.00 Uhr Ortszeit eine Kampfpause in Kraft treten, soll ein Hamas-Beamter der jordanischen Zeitung «Al Ghad» gesagt haben, wie die Nachrichtenseite «Ynet» meldete. Ein israelischer Beamter habe den Bericht jedoch dementiert und erklärt, es gebe keine solche Vereinbarung, hiess es. Sämtliche Angaben liessen sich zunächst unabhängig nicht überprüfen.

    In einem von den israelischen Verteidigungskräften (IDF) zur Verfügung gestellten Bild sind israelische Soldaten im westlichen Teil von Gaza-Stadt zu sehen. (17. November 2023)
    In einem von den israelischen Verteidigungskräften (IDF) zur Verfügung gestellten Bild sind israelische Soldaten im westlichen Teil von Gaza-Stadt zu sehen. (17. November 2023)
    Bild: IMAGO/Xinhua

    Der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, hatte zuvor am Sonntag im US-Fernsehen erklärt, es gebe noch keine Übereinkunft zur Freilassung der Geiseln, man sei zum jetzigen Zeitpunkt aber näher an einer Einigung, «als wir es vielleicht jemals waren, seit diese Verhandlungen vor Wochen begonnen haben». Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dessen Emirat eine wichtige Vermittlerrolle hat, sagte, es gebe nur noch sehr niedrige Hürden für eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas. Von offizieller israelischer Seite gab es am Sonntag zunächst keine Bestätigung für ein bevorstehendes Geisel-Abkommen mit der Hamas.

  • 22.15 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Sonntag, 19. November

  • 22.09 Uhr

    Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 13’000

    Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der islamistischen Hamas auf mehr als 13’000 gestiegen. Mehr als 30’000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Regierungspressestelle in Gaza am Sonntagabend mit. Tausende Menschen würden weiter vermisst. Diese Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

    Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen veröffentlichte zuletzt kein tägliches Update der Opferzahlen mehr. Als Gründe führten Beobachter die israelischen Angriffe, den zunehmenden Zusammenbruch des Gesundheitswesens und das Vorgehen der israelischen Truppen im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens an. Zuletzt hatte die Pressestelle der Hamas von rund 12’300 Toten gesprochen.

    Es handelt sich den Angaben nach um die mit Abstand höchste Zahl getöteter Palästinenser während eines Kriegs in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

    Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind mehr als 1200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 859 Zivilisten.

  • 21.47 Uhr

    Israel: 64 Soldaten seit Beginn von Bodeneinsätzen in Gaza getötet

    Seit Beginn der Bodeneinsätze Israels im Gazastreifen am 27. Oktober sind nach Militärangaben 64 Soldaten getötet worden. Seit dem Massaker von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet seien es insgesamt 385 getötete israelische Soldatinnen und Soldaten, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Diese Zahl beinhaltet auch Soldaten, die an der Grenze zum Libanon ums Leben kamen.

    Zum Vergleich: Während des 50-tägigen Gaza-Kriegs 2014 waren auf israelischer Seite 66 Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden. Während des damaligen Konflikts wurden nach UN-Angaben 2251 Palästinenser getötet.

  • 21.46 Uhr

    Israelische Ministerin schlägt «freiwillige Umsiedlung» von Bewohnern des Gazastreifen vor

    Die israelische Geheimdienstministerin Gila Gamliel hat die internationale Gemeinschaft am Sonntag dazu aufgerufen, anstelle eines Wiederaufbaus des Gazastreifens eine «freiwillige Umsiedlung» der Palästinenser aus dem Küstengebiet in andere Länder zu fördern. Anstatt Geld für den Wiederaufbau des Gazastreifens oder das «gescheiterte» UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) bereitzustellen, «kann sich die internationale Gemeinschaft an den Kosten für die Umsiedlung beteiligen» und den Bewohnern des Gazastreifens helfen, «sich ein neues Leben in ihren neuen Gastländern aufzubauen», schrieb Gamliel am Sonntag in der Zeitung «Jerusalem Post».

    Palästinenser auf der Flucht in den Süden von Gaza. (18. November 2023) 
    Palästinenser auf der Flucht in den Süden von Gaza. (18. November 2023) 
    Bild: Keystone/AP Photo/Adel Hana

    Nach dem Krieg sei es eine «Option», «die freiwillige Umsiedlung von Palästinensern in Gaza außerhalb des Streifens zu fördern, aus humanitären Gründen», erklärte die Politikerin der Likud-Partei des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu.

  • 21.36 Uhr

    Militär: Geiseln der Hamas waren zeitweise in Schifa-Spital

    Mehrere Geiseln der islamistischen Hamas waren nach israelischer Darstellung zeitweise in das Schifa-Spital im Gazastreifen gebracht worden. Israels Armee veröffentlichte am Sonntagabend Aufnahmen von Überwachungskameras der Klinik, die einen entführten nepalesischen sowie einen thailändischen Staatsbürger in der Einrichtung am 7. Oktober zeigen sollen. «Diese Erkenntnisse beweisen, dass die Terrororganisation Hamas den Komplex des Schifa-Spitals am Tag des Massakers als terroristische Infrastruktur nutzte», teilte die Armee mit.

    Auf den Aufnahmen ist eine mutmassliche Geisel zu sehen, wie sie auf einem Spitalbett mit einer sichtbaren Verletzung am Arm in ein Zimmer geschoben wird. Die zweite mutmassliche Geisel wird von mehreren bewaffneten Männern durch die Gänge des medizinischen Zentrums gezerrt. Die Aufnahmen waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Aus Thailand und Nepal stand eine Reaktion aus.

    Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen bei Angriffen im israelischen Grenzgebiet rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach Angaben des Aussenministeriums in Thailand sind 25 thailändische Staatsbürger unter den Entführten. Die Zahl der entführten Nepalesen wurde zuletzt von der israelischen Regierung mit fünf angegeben. Insgesamt wurden demnach Bürger aus 26 Ländern entführt, darunter auch Deutschland.

    Israels Armee hatte vor wenigen Tagen die Leichen von zwei israelischen Geiseln im Gazastreifen geborgen. Sie waren laut Militärsprecher Daniel Hagari in unterschiedlichen Gebäuden in der Nähe des Schifa-Komplexes gefunden worden.

    Bei einer der beiden handelte es sich um eine 19-jährige Soldatin. Nach Angaben Hagaris soll sie, anders als von der Hamas behauptet, nicht bei einem israelischen Angriff getötet worden sein. Geheimdienstinformationen belegten, dass die 19-Jährige «innerhalb des Schifa-Spitals von einem Hamas-Terroristen ermordet» wurde, sagte Hagari, ohne näher darauf einzugehen. Laut einem Pathologiebericht soll sie bei dem israelischen Angriff «nicht lebensgefährlich» verletzt worden sein. Auch diese Angaben waren zunächst nicht zu überprüfen.

  • 21.15 Uhr

    Macron ruft Netanjahu zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen auf

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen ermahnt. Macron habe Netanjahu an die absolute Notwendigkeit erinnert, zwischen Terroristen und der Bevölkerung zu unterscheiden, teilte der Élyséepalast in Paris am Sonntagabend im Anschluss an das Gespräch mit. Es habe zu viele zivile Verluste im Zusammenhang mit den laufenden militärischen Operationen im Gazastreifen gegeben.

    Nach Élysée-Angaben wies Macron zudem auf die Notwendigkeit hin, eine sofortige Feuerpause einzurichten, die zu einem Waffenstillstand führen sollte. Auch habe Macron seine Besorgnis angesichts steigender Gewalt gegen palästinensische Zivilisten im Westjordanland zum Ausdruck gebracht. Er habe darauf beharrt, dass alles Notwendige getan werden müsse, um der Ausweitung der Gewalt vorzubeugen. Im Bezug auf die weitere Region habe Macron betont, der Iran und seine verbundenen Kräfte, insbesondere die Hisbollah, sollten sich von dem Konflikt fernhalten.

  • 20.16 Uhr

    Israel verurteilt Angriff auf internationales Schiff

    Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben ein israelisches Schiff im Roten Meer gekapert. Die Rebellen hätten das Schiff beschlagnahmt und an die jemenitische Küste gebracht, erklärte der Militärsprecher der Huthis, Jahya Saree, am Sonntag im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. Das israelische Militär wies die Darstellung umgehend zurück und erklärte auf X, es handele sich nicht um ein israelisches Schiff.

    Die israelische Armee erklärte hingegen, es handele sich nicht um ein israelisches Schiff. «Die Entführung eines Frachtschiffs durch die Huthis nahe Jemen im Roten Meer ist ein sehr schwerwiegender Vorfall von globaler Tragweite», teilte das Militär mit. Das Schiff habe die Türkei auf dem Weg nach Indien verlassen. Die Besatzung bestehe aus Zivilisten mit verschiedenen Nationalitäten – «darunter keine Israelis».

    Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen.
    Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen.
    Bild: Keystone/AP/Kristijan Bracun
  • 19.57 Uhr

    Katar sieht Deal zur Freilassung von Geiseln in Reichweite

    Die Hamas soll laut israelischen Medien grundsätzlich zur Freilassung von 87 Geiseln bereit sein. Im Gegenzug fordert sie eine Kampfpause und die Freilassung von inhaftierten Frauen und Minderjährigen

    Eine Vereinbarung über die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen ist nach Darstellung Katars in Reichweite. Die Hürden bis zu solch einem Deal seien nur noch «sehr gering», sagte Katars Ministerpräsident und Aussenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in Doha. «Die Knackpunkte sind jetzt ehrlich gesagt eher praktisch und logistisch», sagte Al Thani nach einem Treffen mit dem EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell. Diese Punkte würden den «Kern des Deals» aber nicht wirklich berühren.

  • 19.26 Uhr

    Hamas: 41 Mitglieder einer Familie bei israelischem Angriff im Gazastreifen getötet

    Bei einem israelischen Angriff sind im Gazastreifen nach Angaben der Hamas am Sonntag 41 Mitglieder einer Familie getötet worden. Das von der radikalislamischen Palästinenserorganisation geleitete Gesundheitsministerium im Gazastreifen veröffentlichte eine Liste mit den Namen von 41 Mitgliedern der Familie Malka, die demnach bei dem Angriff im Morgengrauen in der Stadt Gaza getötet wurden.

    Einem AFP-Journalisten zufolge hatten sich in dem Stadtteil Seitun am Morgen israelische Soldaten und palästinensische Kämpfer heftige Gefechte geliefert. Er berichtete zudem über israelische Luftangriffe.

  • 18.44 Uhr

    Israelische Armee entdeckt 55 Meter langen Tunnel unter Schifa-Klinik

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen 55 Meter langen Tunnel unter dem Al-Schifa-Spital in der Stadt Gaza entdeckt. Dieser befinde sich zehn Meter unter der Klinik, teilte die Armee am Sonntag mit.

    Der Tunneleingang war der Armee zufolge im Bereich des Schifa-Spitals unter einem Fahrzeug freigelegt worden. 

    Dazu lieferte das Militär Aufnahmen von zwei Geräten, die den Tunnel von innen zeigen sollen. Am Ende des Tunnels befinde sich demnach eine «explosionssichere Tür».

    Was sich genau hinter der Tür befindet, war zunächst unklar. Die israelischen Truppen seien zudem damit beschäftigt, «die Route des Tunnels aufzudecken», hiess es vom Militär. Der Tunneleingang war der Armee zufolge im Bereich des Spitals unter einem Fahrzeug freigelegt worden. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen. Wie Armeesprecher Amnon Shefler am frühen Montag erklärte, wurden auch Waffen der Terroristen im Klinik-Komplex gefunden, darunter AK-47-Sturmgewehre (Kalaschnikow), sowie andere Kampfausrüstung.

    Israelische Soldaten sind trotz internationaler Kritik seit Tagen in und um die grösste Klinik des Gazastreifens im Einsatz. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, das Spital für «terroristische Zwecke» zu missbrauchen und unter den Gebäuden eine «Kommandozentrale» zu betreiben. Die Hamas, die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, bestreitet dies.

  • 18.11 Uhr

    Generalsekretär «geschockt» nach Angriffen auf UN-Schulen in Gaza

    UN-Generalsekretär António Guterres hat sich am Sonntag zutiefst geschockt über Angriffe auf zwei UN-Schulen in Gaza gezeigt. «Dutzende Menschen – viele Frauen und Kinder – wurden getötet und verletzt, als sie Schutz auf Gelände der Vereinten Nationen suchten», teilte Guterres am Sonntag in New York mit. «Ich betone erneut, dass UN-Gelände unverletzbar ist», sagte er weiter.

    «Dieser Krieg hat jeden Tag eine niederschmetternde und inakzeptable Zahl an zivilen Opfern, darunter Frauen und Kinder», sagte Guterres. «Das muss aufhören.» Guterres erneuerte seine Forderung nach einer sofortigen humanitären Feuerpause und er dankte der Regierung von Katar für ihre Vermittlung zwischen den Kriegsparteien.

  • 17.21 Uhr

    Tanklaster mit fast 50’000 Litern Diesel erreichen Gazastreifen

    Im Gazastreifen sind drei weitere Tankwagen mit insgesamt etwa 50’000 Litern Diesel eingetroffen. Das sagte der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes, Raed Abdel Nasser, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Mit den vorigen Lieferungen hätten damit bisher acht Tankwagen insgesamt 210’000 Treibstoff mit in das abgeriegelte Küstengebiet geliefert. Zudem seien am Sonntag etwa 300 Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausgereist.

    Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind für eine minimale humanitäre Versorgung im Gazastreifen täglich rund 200’000 Liter Treibstoff nötig. Israel hatte am Freitag die Einfuhr von Diesel für humanitäre Zwecke genehmigt.

  • 16.53 Uhr

    Frankreich schickt Kriegsschiff zur medizinischen Hilfe für den Gazastreifen

    Frankreich bereitet ein Kriegsschiff vor, um es zur medizinischen Hilfe für den Gazastreifen in das östliche Mittelmeer zu schicken. Wie der Elysée-Palast am Sonntag erklärte, soll der Helikopterträger «Dixmude» zu Wochenbeginn ablegen und «in den kommenden Tagen» Ägypten erreichen. Überdies sei zu Wochenbeginn ein Charterflug mit mehr als zehn Tonnen medizinischen Gütern an Bord geplant.

    Frankreich werde zudem «zu den europäischen Bemühungen beitragen» und medizinische Ausrüstung an Bord der «europäischen Flüge vom 23. und 30. November» beisteuern, fuhr die französische Präsidentschaft fort. Frankreich mobilisiere «alle zur Verfügung stehenden Mittel, um zur Evakuierung von verletzten und kranken Kindern, die dringend medizinische Versorgung benötigen, aus dem Gazastreifen in seine Krankenhäuser beizutragen».

  • 16.35 Uhr

    Washington: Näher an Einigung für Geisel-Freilassung als jemals zuvor

    Eine Vereinbarung zur Befreiung vieler Geiseln im Gazastreifen könnte der US-Regierung zufolge kurz bevorstehen. Man sei zum jetzigen Zeitpunkt näher an einer Einigung, «als wir es vielleicht jemals waren, seit diese Verhandlungen vor Wochen begonnen haben», sagte der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, am Sonntag im US-Fernsehen. «Es gibt Bereiche, in denen die Meinungsverschiedenheiten verringert, wenn nicht sogar ganz ausgeräumt wurden.» Finer machte jedoch deutlich, dass man noch nicht am Ziel sei: «Es gibt derzeit keine Einigung, wir werden in den kommenden Stunden und Tagen intensiv weiterverhandeln.»

    Finer machte keine Angaben zur Zahl der im Gazastreifen von der Hamas festgehaltenen Geiseln. Er konkretisierte auch nicht, wie viele von ihnen bei einer Einigung freikommen könnten. «Wir haben keine genauen Angaben über die genaue Zahl der Geiseln, auch nicht über die Zahl derer, die noch am Leben sind. Aber wir glauben, dass eine beträchtliche Anzahl von Amerikanern festgehalten wird», sagte er. Diese hätten für die US-Regierung «höchste Priorität». Unter ihnen sei ein drei Jahre altes Mädchen, dessen Eltern bei dem Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober getötet worden seien. Dabei wurden auch rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.

  • 16.30 Uhr

    Berichte: Huthi-Rebellen kapern Frachtschiff im Roten Meer

    Die Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens Medienberichten zufolge ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen. Die Rebellen hätten an Bord des Autotransporters «Galaxy Leader» die Kontrolle übernommen, berichtete der Nachrichtensender Al-Hadath am Sonntag. An Bord sei eine 22-köpfige Besatzung. Eine Quelle für diese Angaben nannte Al-Hadath nicht.

    Israelischen Medien zufolge soll das Frachtschiff von einem Unternehmen betrieben werden, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Die etwa 190 Meter lange «Galaxy Leader» wurde 2002 gebaut und fährt unter Flagge der Bahamas.

    Ein Sprecher der israelischen Armee sprach von einem «sehr schwerwiegendem Vorfall mit globaler Reichweite». Der Frachter sei von der Türkei auf dem Weg nach Indien mit einer internationalen Crew an Bord gewesen. Israelische Staatsangehörige seien nicht an Bord. Er betonte, es handle sich um «kein israelisches Schiff».

  • 15.14 Uhr

    Hochkommissar für Menschenrechte entsetzt über Gaza-Angriffe

    Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat die Angriffe auf mehrere Schulen, in denen Zivilisten im Gazastreifen Zuflucht gesucht hatten, scharf kritisiert. Das humanitäre Völkerrecht verlange den Schutz von Zivilisten, betonte Türk am Sonntag in Genf. «Die schrecklichen Ereignisse der letzten 48 Stunden in Gaza sind unfassbar», teilte er mit. In einem Video, das in einer der Schulen aufgenommen wurde, waren zahlreiche Tote und Verwundete sowie weitreichende Zerstörung zu sehen. Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) bestätigte den Angriff auf eine Schule, konnte aber nicht sagen, wie viele Menschen dort ums Leben gekommen waren.

    Türk äusserte sich auch zur Flucht von hunderten Menschen aus dem Schifa-Krankenhaus, die um ihr Leben fürchteten. Hunderttausende seien vertrieben und auf der Flucht. Er kritisierte das israelische Militär, das Menschen in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens über Flugblätter aufrufe, in Schutzunterkünfte zu ziehen. Die gebe es aber nicht: «Nirgendwo im Gazastreifen ist es sicher», so Türk. «Unabhängig von solchen Warnungen hat Israel die Pflicht, Zivilisten zu schützen, wo immer sie sich aufhalten.»

  • 15.08 Uhr

    Frankreich will kranke Kinder aus Gazastreifen aufnehmen

    Frankreich will kranke und verletzte Kinder aus dem Gazastreifen aufnehmen, die dringende medizinische Hilfe benötigen. Man werde alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um zu helfen, die Kinder aus dem Küstengebiet in französische Krankenhäuser zu bringen, teilte der Élyséepalast in Paris am Sonntag mit. Ein Helikopterträger der französischen Marine zur medizinischen Unterstützung soll zudem in einigen Tagen in Ägypten eintreffen. Ein weiterer französischer Hilfsflug mit medizinischem Material soll Anfang der Woche ebenfalls abheben.

  • 14.39 Uhr

    Israels Präsident warnt vor weltweitem Anstieg von Antisemitismus

    Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog sieht seit dem 7. Oktober einen «erschreckenden Anstieg von Antisemitismus auf der ganzen Welt». Er nannte in einer speziellen Botschaft an jüdische Gemeinden in aller Welt am Sonntag Vorfälle in Frankreich, Grossbritannien und den USA. Diese zeigten «eine enge Verbindung zwischen Antisemitismus und antiisraelischen Ansichten», sagte er.

  • 13.16 Uhr

    Roter Halbmond: 31 Frühchen aus Schifa-Krankenhaus evakuiert

    31 Frühchen sind am Sonntag aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza evakuiert worden. Der Rettungsdienst Roter Halbmond teilte mit, sie seien in Krankenwagen in den Süden des Gazastreifens verlegt worden. Ziel sei ihre Verlegung in ein Krankenhaus in Rafah nahe der ägyptischen Grenze.

    Die Zustände im Schifa-Krankenhaus werden als verheerend beschrieben. Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprachen nach einem Besuch am Samstag von einer «Todeszone». Die WHO sprach dabei von 32 Frühchen in der Klinik in Gaza. Es blieb zunächst unklar, wieso die Zahlen der WHO und des Roten Halbmonds nicht übereinstimmten.

    Frühgeborene palästinensische Babys im Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt.
    Frühgeborene palästinensische Babys im Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt.
    Bild: Dr. Marawan Abu Saada/Dr. Marawan Abu Saada/AP
  • 12.08 Uhr

    Ärzte ohne Grenzen: ein Toter bei Angriff auf eigenen Konvoi in Gaza

    Beim Angriff auf einen Konvoi der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen ist im nördlichen Gazastreifen eine Person ums Leben gekommen. «Die Organisation verurteilt den Angriff auf das Schärfste», teilte sie am Sonntag mit. Die fünf Fahrzeuge seien rundum und auf dem Dach als Konvoi von «Ärzte ohne Grenzen» markiert gewesen.

    Die Organisation wollte Mitarbeiter und deren Familien in Sicherheit bringen. Sie harrten unter prekären Bedingungen seit einer Woche auf dem Gelände der Organisation in der Nähe des Schifa-Krankenhauses in Gaza aus. Unter den 137 Menschen waren 65 Kinder. Sie konnten demnach wegen der anhaltenden Kämpfe rund um das Krankenhaus nicht fliehen.

  • 11.45 Uhr

    47 Tote bei Angriffen in Chan Junis im südlichen Gazastreifen

    Bei israelischen Angriffen in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben einer Klinik seit Samstag mindestens 47 Menschen getötet worden. Dies ging aus einer am Sonntag veröffentlichten Statistik des Nasser-Krankenhauses hervor. Ein Fotograf berichtete der Deutschen Presse-Agentur, in der Klinik seien viele Leichensäcke aufgereiht gewesen. Ein Bild zeigte, wie ein Vater den Leichnam seines kleinen Sohnes im Arm hielt. Die israelische Armee veröffentlichte bisher keine Mitteilung zu den Berichten über Angriffe im Süden des Gazastreifens.

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Samstag angekündigt, die Angriffe im Gazastreifen würden in Kürze auf den Süden ausgeweitet. Das Militär ruft die Einwohner des Nordens seit mehr als einem Monat dazu auf, in eine Zone im Süden zu fliehen, die westlich von Chan Junis am Mittelmeer liegt. Zuletzt wurden erstmals auch Einwohner von Chan Junis zur Flucht aufgerufen.

  • 11.42 Uhr

    Katar: Nur noch «geringfügige» Hindernisse vor Abkommen zu Geisel-Freilassung

    Bei den Verhandlungen über die Freilassung der von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln stehen nach Angaben der katarischen Regierung nur noch «geringfügige» Hindernisse einem Abkommen im Weg. Die jetzt noch verbliebenen Fragen seien eher «logistischer und praktischer» Natur, sagte Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani am Sonntag bei einer Pressekonferenz mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Doha.

    Nach einigen «Aufs und Abs» in den Gesprächen sei er nun «zuversichtlicher, dass wir ziemlich nahe vor einer Übereinkunft sind, die die Leute sicher nach Hause zurück bringen kann», sagte der katarische Ministerpräsident. Einen Zeitplan nannte al-Thani nicht.

  • 10.42 Uhr

    Israel: 59 Soldaten seit Beginn von Bodeneinsätzen in Gaza getötet

    Seit Beginn der Bodeneinsätze Israels im Gazastreifen am 27. Oktober sind nach Militärangaben 59 Soldaten getötet worden. Seit dem Massaker von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet seien es insgesamt 380 getötete israelische Soldatinnen und Soldaten, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Diese Zahl beinhaltet auch Soldaten, die an der Grenze zum Libanon ums Leben kamen.

  • 10.39 Uhr

    12'300 getötete im Palästinenser*innen, 380 gefallene israelische Soldat*innen

    Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor sechs Wochen nach Angaben der Hamas-Behörde auf mehr als 12'300 gestiegen. Rund 30'000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Regierungspressestelle in Gaza am Samstagabend mit. Unter den Toten seien mehr als 5000 Kinder und Jugendliche. Es gebe auch Tausende von Vermissten. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. UNO-Unterorganisationen haben verschiedentlich bekannt gegeben, dass sie die Opferzahlen der Hamas aufgrund früherer Erfahrungen für glaubwürdig halten. 

    Die israelische Armee meldet, seit Beginn der Bodeneinsätze im Gaza-Streifen am 27. Oktober seien 59 Soldaten getötet worden. Seit dem Massaker von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet seien es insgesamt 380 getötete israelische Soldatinnen und Soldaten, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Diese Zahl beinhaltet auch Soldaten, die an der Grenze zum Libanon ums Leben kamen.

    Israelische Soldaten im Gaza-Streifen am 8. November 2023. 
    Israelische Soldaten im Gaza-Streifen am 8. November 2023. 
    KEYSTONE
  • 9.21 Uhr

    So könnte der Deal zwischen Israel und der Hamas aussehen

    Das israelische Fernsehen hat in der Nacht zu Sonntag Details einer möglichen Vereinbarung zur Freilassung von Geiseln im Gazastreifen veröffentlicht. Demnach soll die islamistische Terrororganisation Hamas grundsätzliche Bereitschaft zur Freilassung von 87 Geiseln signalisiert haben, berichtete der Sender N12. Darunter seien 53 Frauen, Kinder und Jugendliche sowie 34 Ausländer. Im Gegenzug müsse Israel sich zu fünf Tagen Kampfpause im Gazastreifen sowie zur Freilassung von weiblichen palästinensischen Häftlingen, Minderjährigen in israelischen Gefängnissen und sogenannten Sicherheitshäftlingen verpflichten. Ausserdem verlange die Hamas die Einfuhr von mehr Treibstoff in den Küstenstreifen.

    Der Sender berichtete gleichzeitig, es sei noch unklar, ob der Deal vorangehen werde. Ein Problem sei, dass es zuletzt kaum noch Kontakt mit dem Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, gegeben habe. Er habe noch keine klare abschliessende Antwort über die Vermittler in Katar übermittelt, hiess es. Israel geht davon aus, dass al-Sinwar sich seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober in unterirdischen Verstecken aufhält. Zuletzt wurde er in seinem Geburtsort Chan Junis im Süden des Küstenstreifens vermutet. Die Kommunikation erfolgt dem TV-Sender zufolge über mehrere Vermittler.

    Die israelische und die US-Regierung haben dementiert, dass es eine Einigung mit der Hamas gebe.

  • 19.11.23  8.40 Uhr

    Weisses Haus und Israel dementieren Meldung einer fünftägigen Waffenruhe

    Laut einem Bericht der «Washington Post» sollen Israel und die Hamas kurz vor einiger möglichen Einigung auf eine Feuerpause stehen. In einem unter Vermittlung der USA verhandelten Abkommen erwägen die beiden Kriegsparteien demnach eine fünftägige Feuerpause, in der Dutzende von der islamistischen Terrororganisation im Gazastreifen festgehaltene israelische Geiseln freigelassen werden könnten. Das berichtete die Zeitung in der Nacht zum Sonntag unter Berufung auf mit den Bestimmungen vertraute Personen.

    Als Reaktion auf den Beitrag schrieb die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson, auf der Plattform X: «Wir haben noch keine Einigung erzielt, aber wir arbeiten weiter hart daran».

    Auch Premier Netanjahu hat die Meldung über die Einigung dementiert, das berichtet die ARD «Tagesschau». Bis jetzt gebe es keine Einigung. Wenn es etwas zu sagen gebe, werde informiert. 

    Am Vorabend bekräftigte der israelische Regierungschef, der Krieg werde bis zum Sieg über die islamistische Terrororganisation Hamas weitergehen. «Wir werden nur einer zeitweiligen Waffenruhe in Gaza zustimmen, und nur im Gegenzug für die Rückführung unserer Geiseln», sagte er zu Verhandlungen über eine Freilassung der Entführten.

  • 8.20 Uhr

    Ärzte ohne Grenzen: Evakuierungs-Konvoi beschossen, eine Person tot

    Die medizinische Nothilfe-Organisation Ärzte Ohne Grenzen meldet, ihr Konvoi, mit dem sie 137 Personen aus dem Schifa-Spital in Sicherheit bringen wollte, sei gezielt angegriffen worden. Ein Familienmitglied eines Mitarbeiters der NGO sei dabei getötet worden. Die Organisation verurteilt den «gezielten Angriff» aufs Schärfste.

  • 22.00 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

  • 21.59 Uhr

    Abbas fordert sofortiges Ende des Gaza-Kriegs

    Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat zu einem sofortigen Ende des Kriegs im Gazastreifen aufgerufen. In einer Fernsehansprache forderte Abbas den US-Präsidenten Joe Biden dazu auf, «zu intervenieren und diese Aggression sofort zu stoppen». Er fragte: «Worauf warten die USA angesichts des fortwährenden Völkermords an unserem Volk in Gaza?» Abbas forderte Biden ausserdem dazu auf, sich für die Einfuhr von mehr humanitärer Hilfe in den blockierten Küstenstreifen einzusetzen.

    Die Hamas hatte 2006 bei Parlamentswahlen gegen die gemässigtere Fatah von Abbas gesiegt. Ein Jahr später übernahm die Hamas gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens. Israel hatte das Gebiet 2005 geräumt und mehr als 20 israelische Siedlungen dort evakuiert. Seit der Machtübernahme der Terrororganisation Hamas gab es de facto zwei getrennte Regierungen – eine in Gaza und eine in Ramallah. Seit Beginn des Bruderkriegs zwischen den beiden rivalisierenden Palästinenserorganisationen gab es auch keine neuen Parlaments- oder Präsidentenwahlen mehr.

  • 21.37 Uhr

    Brand nahe ehemaliger Synagoge in Deutschland — Staatschutz ermittelt

    Der Staatsschutz der Polizei Aachen in Deutschland hat nach einem Brand in der Nähe einer ehemaligen Synagoge Ermittlungen aufgenommen. In der Nacht zum Samstag seien Feuerwehr und Polizei zu einem Brand an einem Mehrfamilienhaus in Erkelenz gerufen worden, erklärten die Behörden. Demnach brannten Hausfassade und Dachstuhl des Fachwerkhauses. Personen hätten sich nicht in dem Gebäude befunden.

    Das durch das Feuer schwer beschädigte Haus grenzt den Angaben zufolgen unmittelbar an eine Mauer, an der eine Gedenktafel für eine frühere Synagoge angebracht ist. In unmittelbarer Nähe befand sich von 1869 bis 1938 die Synagoge der jüdischen Gemeinde der Stadt. Ein politischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, erklärte die Polizei. Der Staatsschutz ermittle zu den Hintergründen.

  • 21.12 Uhr

    Netanjahu: Humanitäre Hilfe soll internationale Unterstützung sichern

    Israel hat nach Angaben des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu der Einfuhr eingeschränkter Mengen von Treibstoff in den Gazastreifen zugestimmt, um internationale Unterstützung für den Kampf gegen die Hamas zu gewährleisten. «Die humanitäre Hilfe ist essentiell wichtig für die Fortsetzung der internationalen Unterstützung», sagte Netanjahu vor Journalisten in Tel Aviv. Deswegen habe man auf Bitte der USA die Einfuhr von zwei Tanklastern am Tag in den Küstenstreifen erlaubt.

    Netanjahu sprach von einer «minimalen Notfallmenge». Diese solle dazu dienen, das Abwassersystem zu betreiben und damit den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. «Der Ausbruch von Seuchen würde den Einwohnern des Gazastreifens und auch den israelischen Soldaten schaden», erklärte er. Es sei zudem ein Übergreifen auf israelisches Gebiet zu befürchten.

    Netanjahu bekräftigte, der Gaza-Krieg werde bis zum Sieg über die islamistische Terrororganisation Hamas weitergehen. «Wir werden nur einer zeitweiligen Waffenruhe in Gaza zustimmen, und nur im Gegenzug für die Rückführung unserer Geiseln», sagte er zu Verhandlungen über eine Freilassung der Entführten.

  • 21.03 Uhr

    Erdogan nennt Israel nach Besuch in Berlin erneut «Terrorstaat»

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel nach seinem Deutschland-Besuch erneut als «Terrorstaat» bezeichnet. «Der Verantwortliche dieses Terrorstaates derzeit hat das israelische Volk zum Aufschrei und zum Aufstand gegen sich selbst gebracht. Deshalb steht sein Ende nah», sagte Erdogan mit Bezug auf den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Samstag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

    Den Westen und Deutschland brachte er in Verbindung mit den Kreuzfahrern, ohne zu erläutern, was er damit genau meinte. Westliche Regierungen und die «imperialistische Kreuzfahrerstruktur» unterschieden sich nicht voneinander. «Dies habe ich leider bei meinem Besuch gestern Abend gesehen. Das habe ich beim Präsidenten gesehen und auch in dem Anderen», sagte Erdogan. Er hatte am Freitag den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier sowie Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin getroffen.

    Der Besuch des türkischen Präsidenten war wegen dessen verbaler Attacken gegen Israel im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg umstritten. Erdogan hatte die Ermordung vieler Hundert israelischer Zivilisten beim Terrorangriff am 7. Oktober zwar verurteilt, die dafür verantwortliche Hamas aber später als «Befreiungsorganisation» bezeichnet. In der Pressekonferenz mit Scholz hatte Erdogan eine weitere Eskalation vermieden.

    Er unterstellte Israel jedoch, «Geiseln» zu halten. Am Samstag forderte er Deutschland auf, sich für die Befreiung von «10'000 von Israel genommenen Geiseln» zu engagieren. Auf was Erdogan sich damit bezog, war völlig unklar. Laut den Vereinten Nationen waren im Juli dieses Jahres 1500 Palästinenser in israelischen Gefängnissen inhaftiert.

  • 20.20 Uhr

    Von der Leyen spricht sich in Kairo gegen «Vertreibung» von Palästinensern aus

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich in der ägyptischen Hauptstadt Kairo gegen eine «Vertreibung von Palästinensern» ausgesprochen. Von der Leyen habe Ägypten bei einem Treffen mit Präsident Abdel Fattah al-Sisi «für seine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung und Erleichterung von humanitärer Hilfe» für bedürftige Palästinenser gedankt, schrieb von der Leyen im Onlinedienst X, vormals Twitter.

    Mit al-Sisi habe sie über «die anhaltende humanitäre Krise» im Gazastreifen und einen «politischen Horizont auf Grundlage einer Zweistaaten-Lösung» gesprochen, fügte die EU-Kommissarin hinzu.

    Der Grenzübergang Rafah nach Ägypten ist der einzige Zugang zum Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird. Humanitäre Hilfe kam in den vergangenen Wochen ausschliesslich über diesen Übergang in das vom Krieg verwüstete Palästinensergebiet.

  • 19.46 Uhr

    Bericht: Hamas-Führer aus Gaza in Süden des Gazastreifens geflohen

    Die Führungsspitze der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ist nach israelischen Informationen aus der Stadt Gaza in den Süden des Gazastreifens geflohen. Der israelische TV-Sender Kan berichtete, Israel gehe davon aus, dass die Hamas-Führer Jihia al-Sinwar und Mohammed Deif während des Kriegs in den Süden entkommen seien. Sie würden dort im Bereich der Stadt Chan Junis vermutet, wo Sinwar geboren ist. Der Sender nannte allerdings keine Quelle für diese Information.

    Jihia al-Sinwar, Chef der Hamas im Gazastreifen.
    Jihia al-Sinwar, Chef der Hamas im Gazastreifen.
    Mohammed Talatene/dpa

    Sinwar ist der Chef der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, Deif Kommandeur des bewaffneten Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden. Beide stehen seit dem Massaker am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet ganz oben auf der Abschussliste Israels.

  • 19.19 Uhr

    Ägypten und Jordanien verurteilen «Anschlag» auf UN-Schule in Gaza

    Ägypten hat den Beschuss einer UN-Schule im nördlichen Gazastreifen als «schrecklichen Bombenanschlag der israelischen Besatzungstruppen» scharf verurteilt. Das Aussenministerium erklärte , man betrachte den Vorfall als ein weiteres Kriegsverbrechen, das untersucht werden müsse und dessen Täter zur Rechenschaft gezogen werden müssten. Das israelische Militär teilte mit, man prüfe Berichte zu dem angeblichen Angriff.

    Jordanien verurteilte in einer Erklärung des Aussenministeriums die «abscheulichen und anhaltenden Kriegsverbrechen» Israels auf das Schärfste. Dazu zähle auch der jüngste Angriff auf die UN-Schule. Es handele sich um «einen eklatanten Verstoss gegen das Völkerrecht».

    Beim Einschlag eines Geschosses in einer UN-Schule im nördlichen Gazastreifen soll es zahlreiche Tote gegeben haben. Ein Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza berichtete von vielen Toten und Verletzten in der Schule im Flüchtlingsviertel Dschabalia. Bilder aus Dschabalia zeigten mehrere Tote in Leichentüchern.

    Die israelische Nachrichtenseite ynet schrieb, es sei unklar, ob es sich bei dem Vorfall um einen israelischen Angriff oder eine fehlgeleitete Rakete palästinensischer Terroristen handelte.

  • 19.02 Uhr

    Scholz plädiert in Gespräch mit Netanjahu für Feuerpausen

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich nach Angaben der Bundesregierung in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu für Feuerpausen im Gaza-Krieg eingesetzt. «Der Bundeskanzler betonte die dringende Notwendigkeit, die humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen zu verbessern», teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann in Berlin mit. «Humanitäre Feuerpausen könnten zu einer wesentlichen Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung beitragen.» Das Gespräch fand den Angaben zufolge am Samstag statt.

    Scholz habe die volle Solidarität Deutschlands mit den Menschen in Israel erneuert und unterstrichen, dass Deutschland unverbrüchlich an der Seite Israels stehe, so Hoffmann. Netanjahu habe die israelischen Bemühungen zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen erläutert, die weiterhin von der Hamas konterkariert würden. Die beiden Politiker hätten auch über die Bemühungen gesprochen, die Geiseln der Hamas so schnell wie möglich zu befreien, insbesondere Kinder, Alte, Kranke und Frauen. Scholz habe Netanjahu zudem von seinen Bemühungen berichtet, ein regionales Ausgreifen des Konflikts zu vermeiden.

  • 17.43 Uhr

    Arabisch-islamisches Komitee setzt sich für Ende des Gaza-Krieges ein

    Ein Komitee verschiedener Minister aus arabischen und islamischen Ländern wird sich ab Montag um «internationales Handeln zur Beendigung des Gazakrieges» bemühen. Der saudische Aussenminister Faisal bin Farhan kündigte an, dass der erste Stopp am Montag in China geplant sei. Er sagte am Rande einer Konferenz in Bahrain, danach solle es in anderen Ländern weitergehen, ohne auszuführen, um welche Länder es sich handelt. Das Komitee will sich demnach für einen «sofortigen Waffenstillstand» und die Lieferung aller benötigten Hilfen in den Gazastreifen einsetzen.

    Das Komitee besteht aus den Aussenministern Saudi-Arabiens, Jordaniens, Ägyptens, Katars, der Türkei, Indonesiens, Nigeria und der Palästinensischen Gebiete sowie aus den Generalsekretären der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC). Es wurde bei einem Sondergipfel arabischer und islamischer Staaten am vergangenen Samstag ins Leben gerufen.

    Aufgabe soll es sein, «im Namen aller Mitgliedsstaaten der OIC und der Arabischen Liga sofortige internationale Massnahmen einzuleiten, um den Krieg gegen Gaza zu beenden.» Die Vertreter sollten «Druck ausüben, um einen ernsthaften und echten politischen Prozess einzuleiten, um einen dauerhaften und umfassenden Frieden im Einklang mit anerkannten internationalen Referenzen zu erreichen.»

  • 16.52 Uhr

    Berichte: Zahlreiche Tote bei Einschlag in UN-Schule im Gazastreifen

    Beim Einschlag eines Geschosses in einer UN-Schule im nördlichen Gazastreifen soll es zahlreiche Tote gegeben haben. Ein Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza berichtete von vielen Toten und Verletzten in der Schule im Flüchtlingsviertel Dschabalia. Er warf der israelischen Armee vor, das Gebäude angegriffen zu haben. Das Militär teilte mit, man prüfe die Berichte. Bilder aus Dschabalia zeigten mehrere Tote in Leichentüchern.

    Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA), Philippe Lazzarini, schrieb bei X, vormals Twitter, er habe schreckliche Bilder und Videos von Dutzenden getöteten und verletzten Menschen erhalten. «Diese Angriffe dürfen nicht alltäglich werden, sie müssen aufhören», schrieb Lazzarini. Er forderte eine sofortige humanitäre Waffenruhe im Gaza-Krieg. Nach Angaben Lazzarinis hatten in dem Gebäude Tausende Binnenflüchtlinge Zuflucht gesucht.

    Die israelische Nachrichtenseite ynet schrieb, es sei unklar, ob es sich um einen israelischen Angriff oder eine fehlgeleitete Rakete palästinensischer Terroristen handelte. Aus dem Gazastreifen wurden am Samstag nach israelischen Militärangaben erneut mehrere Raketen auf israelische Grenzorte sowie die Küstenstadt Aschkelon abgefeuert. Nach Darstellung der israelischen Armee geht etwa ein Fünftel der abgefeuerten Raketen im Gazastreifen nieder.

    Der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza sagte zudem, es habe auch einen zweiten Angriff auf eine Schule gegeben, im nördlichen Beit Lahia. Es habe Tote und Verletzte gegeben. Die Armee teilte mit, auch hier würden die Berichte geprüft.

    Israels Armee fordert die Einwohner des nördlichen Gazastreifens seit mehr als einem Monat immer wieder dazu auf, zu ihrer eigenen Sicherheit in den Süden des Küstenstreifens zu fliehen.

  • 16.25 Uhr

    Palästinenser: Schifa-Spital weitgehend evakuiert

    Das von israelischen Soldaten eingenommene Schifa-Krankenhaus in Gaza ist nach palästinensischen Angaben weitgehend evakuiert worden. In der grössten Klinik des Gazastreifens befänden sich nur noch 32 Frühgeborene und 126 Verletzte, die sich nicht selbst in Sicherheit bringen könnten, sagte die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila am Samstag vor Journalisten in Ramallah im Westjordanland. Die «zurückgelassenen» Patienten müssten nun in andere Kliniken verlegt werden, entweder nach Ägypten oder ins Westjordanland, forderte die Ministerin. Nach der Evakuierung seien nur noch fünf Ärzte in dem Krankenhaus verblieben.

    Dieses Bild aus einem von den israelischen Verteidigungskräften am 15. November 2023 veröffentlichten Video zeigt israelische Soldaten in der Nähe des Schifa-Spitals in Gaza-Stadt.
    Dieses Bild aus einem von den israelischen Verteidigungskräften am 15. November 2023 veröffentlichten Video zeigt israelische Soldaten in der Nähe des Schifa-Spitals in Gaza-Stadt.
    Bild: Israel Defense Forces/IDF/AP

    Die genauen Umstände der weitgehenden Evakuierung am Samstag blieben zunächst unklar: Nach palästinensischen Angaben wurden Patienten, Schutzsuchende und Mitarbeiter am Samstagmorgen gezwungen, die Klinik innerhalb einer Stunde zu verlassen. Israels Armee hingegen erklärte, zu keinem Zeitpunkt die Evakuierung von Patienten oder medizinischem Personal angeordnet zu haben. Die Ausweitung der Evakuierung geschehe auf Wunsch des Klinik-Direktors, erklärte das Militär.

    Augenzeugen im Gazastreifen bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass zahlreiche Menschen das Gelände der Klinik verliessen.

    Die israelische Armee erklärte, es gehe darum, weiteren Menschen, die zunächst in der Klinik Schutz gesucht hätten, die Evakuierung zu ermöglichen und «dies über den sicheren Weg zu tun». Das Militär bot nach eigenen Angaben auch an, die Evakuierung von Patienten zu ermöglichen.

    Die Armee veröffentlichte auch einen Mitschnitt, der den Angaben zufolge aus einem Telefonat zwischen einem Vertreter Israels und dem nicht namentlich genannten Direktor der Schifa-Klinik stammte. Darin sagt dieser, medizinische Teams hätten das Krankenhaus verlassen und er habe keine Kontrolle über deren Entscheidung. Letztlich wolle er, dass auch alle Patienten die Klinik verliessen. Die Echtheit des Mitschnitts liess sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 16.14 Uhr

    Einflussreicher iranischer Politiker warnt vor Beteiligung im Gaza-Krieg

    Ein einflussreicher Politiker in Teheran hat vor einer iranischen Beteiligung im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas gewarnt. «Diejenigen im Iran, die in den Gaza-Krieg ziehen wollen, sollten wissen, dass das zionistische Regime (Israel) genau das will», sagte Gholam-Hussein Hadad-Adel, ein Mitglied des sogenannten Schlichtungsrats, laut Tageszeitung «Etemad». Eine Beteiligung Irans in dem Konflikt würde zu einem Krieg zwischen dem Iran und den USA führen, warnte er. «In dem Fall wären sie (Israel) auf der sicheren Seite.»

    Hadad-Adel ist ein Mitglied der ultra-konservativen Fraktion des Landes und gilt als enger Vertrauter von Irans Religionsführer Ali Chamenei. Daher sind seine Aussagen in der Regel auch im Einklang mit den Standpunkten Chameneis, der laut Verfassung in allen strategischen Belangen das letzte Wort hat. Der Schlichtungsrat ist ein wichtiges politisches Gremium im Iran, das bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Parlament und Regierung in der Gesetzgebung vermittelt.

  • 15.49 Uhr

    Augenzeugen berichten von dutzenden Tote bei Angriff auf Lager im Gazastreifen

    Bei einem israelischen Luftangriff sollen in einem Flüchtlingslager im Norden des Gazastreifens nach Angaben von Augenzeugen Dutzende Menschen getötet worden sein. Der Angriff habe eine überfüllte Unterkunft der UN-Behörde für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) getroffen, sagten die beiden Männer.

    Der Angriff habe massive Zerstörungen in der Fachura-Schule des Lagers Dschabalia angerichtet, sagten Ahmed Radwan und Jassin Scharif. Die Männer erklärten, sie hätten mit leichten Verletzungen überlebt, aber Dutzende Menschen, darunter Frauen und Kinder, hätten regungslos am Boden gelegen. Der Anblick sei entsetzlich gewesen, sagte Radwan telefonisch: «Leichen von Frauen und Kindern lagen auf dem Boden. Andere schrien um Hilfe.»

    Das israelische Militär, das die Bewohner von Dschabalia in einem Beitrag in den sozialen Medien auf Arabisch gewarnt hatte, das Lager zu verlassen, gab keinen unmittelbaren Kommentar ab. Die Streitkräfte äussern sich selten zu einzelnen Angriffen und sagen nur, dass sie auf die Hamas abzielten und versuchten, den Schaden für die Zivilbevölkerung zu minimieren. Das UNRWA, das die Schule betreibt, äusserte sich nicht.

  • 15.24 Uhr

    Marsch für Geiseln in Hamas-Gewalt erreicht Jerusalem

    Zehntausende Teilnehmer eines Protestmarsches für die Geiseln in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas haben amJerusalem erreicht. Sie wollten dort zum Amtssitz des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ziehen. Der Marsch hatte am Dienstag in der rund 70 Kilometer entfernten Küstenmetropole Tel Aviv begonnen. Die Demonstranten trugen blau-weisse israelische Flaggen und gelbe Luftballons bei sich. Viele hielten Schilder mit Bildern der Entführten in die Höhe.

    Die Farbe Gelb symbolisiert die Solidarität mit den verschleppten Kinder, Frauen, Männern und alten Menschen.
    Die Farbe Gelb symbolisiert die Solidarität mit den verschleppten Kinder, Frauen, Männern und alten Menschen.
    Bild: Keystone/EPA/Abir Sultan

    Sie forderten von der Regierung einen sofortigen Deal zur Freilassung der Geiseln, die seit sechs Wochen im Gazastreifen festgehalten werden. «Jetzt, jetzt, jetzt», skandierten sie immer wieder. «Humanitäre Hilfe nur im Gegenzug für die Freilassung aller Geiseln», stand auf einem Banner.

    Die Farbe Gelb symbolisiert die Solidarität mit den verschleppten Kinder, Frauen, Männern und alten Menschen. Zahlreiche Israelis tragen seit Wochen gelbe Bänder an ihren Handgelenken und binden sie an gut sichtbaren Orten fest.

  • 15.07 Uhr

    US-Nahost-Berater: «Bedeutsame Pause» in Israel-Hamas-Krieg nur bei Geisel-Freilassung

    Der Nahost-Berater von US-Präsident Joe Biden, Brett McGurk, hat eine mögliche «bedeutsame Pause» im Krieg zwischen Israel und der Hamas an die Freilassung der von den Islamisten verschleppten Geiseln geknüpft. «Die Zunahme an humanitärer Hilfe, mehr Treibstofflieferungen, die Pause (...) wird kommen, wenn die Geiseln freigelassen werden», sagte McGurk auf einer Sicherheitskonferenz in Bahrains Hauptstadt Manama. Die Freilassung einer grossen Anzahl von Geiseln würde zu einer «bedeutsamen Pause (...) und einem massiven Anstieg der humanitären Hilfe» führen.

    Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Rund 1200 Menschen in Israel wurden nach israelischen Angaben getötet, zudem wurden etwa 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

    Als Reaktion auf den Angriff der Hamas begann Israel mit massiven Angriffen auf Ziele im Gazastreifen, inzwischen sind auch Bodentruppen in das Gebiet eingerückt. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit Beginn der Angriffe rund 12'000 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.

    Nach Angaben McGurks hat Präsident Biden das Geisel-Thema am Freitagabend mit dem Herrscher des Golfemirats Katar besprochen. Vermittler aus Katar bemühen sich derzeit um eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung von Geiseln. Später teilte das Weisse Haus mit, Biden und der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani, hätten «die dringende Notwendigkeit erörtert, dass alle von der Hamas festgehaltenen Geiseln ohne weitere Verzögerung freigelassen werden».

    Am Dienstag hatte sich Biden vorsichtig optimistisch geäussert, dass es zu einer derartigen Vereinbarung kommen werde. Bislang wurden vier Geiseln nach einer Vermittlung durch Katar und Ägypten freigelassen, darunter zwei US-Bürgerinnen und zwei Israelinnen.

    Israel hat bislang vorübergehenden Kampfpausen zugestimmt, lehnt aber eine Waffenruhe ab, solange nicht alle Geiseln freigelassen werden. Der ebenfalls an der Konferenz in Bahrain teilnehmende jordanische Aussenminister Ayman Safadi bezeichnete die Verknüpfung humanitärer Pausen mit der Geisel-Freilassung als «inakzeptabel».

  • 14.38 Uhr

    Tanklaster mit fast 130'000 Litern Diesel erreichen Gazastreifen

    Einen Tag nach der Zusage Israels, für humanitäre Zwecke täglich die Einfuhr einer begrenzten Menge Treibstoff in den Gazastreifen zu erlauben, sind nach Angaben von Helfern mit Diesel befüllte Tankwagen angekommen. Der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes (ECR), Raed Abdel Nasser, sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass drei mit rund 129'000 Litern Diesel beladene Lastwagen eingetroffen seien. Das UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) erklärte, für humanitäre Einsätze sei viel mehr nötig als die Menge, die angekommen sei.

    Nach UNRWA-Angaben erlaubten die Israelis nur die Einfuhr von rund 120'000 Litern aus Ägypten in das abgeriegelte Küstengebiet — also etwas weniger, als vom Roten Halbmond angegeben. Wieso die Mengenangaben etwas unterschiedlich ausfielen, liess sich zunächst nicht abschliessend klären. UNRWA erklärte, die aktuelle Lieferung «ist viel zu wenig, um den Bedarf der Entsalzungsanlagen, Kläranlagen, Krankenhäuser, Wasserpumpen in Unterkünften, Lastern für Hilfsgüter, Krankenwagen, Bäckereien und für das Kommunikationsnetzwerk ohne Unterbrechung zu decken».

    Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind für eine minimale humanitäre Versorgung täglich rund 200'000 Liter nötig. Israel hatte am Freitag die Einfuhr von Diesel für humanitäre Zwecke in den Gazastreifen genehmigt.

    Am Mittwoch war erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober wieder ein Tankwagen in den Gazastreifen gelangt. Er hatte rund 23'000 Liter Treibstoff an Bord. Dem Roten Halbmond zufolge gab es zudem am Freitag eine Lieferung mit rund 17'000 Litern.

  • 14.03 Uhr

    Jordanischer Aussenminister wirft Israel Kriegsverbrechen vor

    Der jordanische Aussenminister Aiman Safadi hat den israelischen Militäreinsatz gegen die Hamas im Gazastreifen verurteilt. Israel betreibe keine Selbstverteidigung, sondern eine eklatante Aggression, deren Opfer unschuldige Palästinenser seien, sagte Safadi beim jährlichen Manama-Dialog in Bahrain. Die Belagerung des Gazastreifens und die Unterbrechung von Lebensmittel-, Medikamenten- und Treibstofflieferungen stellten Kriegsverbrechen dar.

    «Wir alle müssen laut und deutlich auf die Katastrophe hinweisen, die der israelische Krieg nicht nur für den Gazastreifen, sondern für die gesamte Region bedeutet», sagte Safadi vor Beginn des Treffens. Dies sei nicht der Zeitpunkt, um ein Blatt vor den Mund zu nehmen, Tatsachen müssten beim Namen genannt werden.

    Der Minister warf dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor, offenbar darauf abzuzielen, die Palästinenser aus dem Gazastreifen zu vertreiben. Dies stelle eine direkte Bedrohung für die nationale Sicherheit in Jordanien und Ägypten dar. Er schloss aber aus, dass arabische Truppen im Gazastreifen eingreifen könnten. Safadi betonte, der einzige Weg für Israelis und Palästinenser sei eine Zweistaatenlösung.

    Israel reagierte nicht umgehend auf die Äusserungen Safadis, der unter anderem eine sofortige Waffenruhe forderte. Brett McGurk, der Koordinator des Nationalen Sicherheitsrats des Weissen Hauses für den Nahen Osten, sagte jedoch vor Ort, eine Freilassung der von der Terrorgruppe Hamas verschleppten Geiseln würde zu einer längeren Pause der Kämpfe und zu einem massiven Anstieg der Hilfslieferungen führen. McGurk nannte auch fünf rote Linien für den Krieg: «Keine Zwangsvertreibung, keine Wiederbesetzung, keine Verkleinerung des Territoriums, keine Bedrohung Israels, keine Belagerung.»

    Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell, sagte, es sei verständlich, dass ohne die Freilassung der Geiseln nichts gelöst werden könne. Safadi konterte dies später scharf: «Israel nimmt 2,3 Millionen Palästinenser als Geiseln.»

  • 13.52 Uhr

    Scholz kritisiert israelischen Siedlungsbau im Westjordanland

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat erneut für die sogenannte Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt geworben und gleichzeitig den israelischen Siedlungsbau im Westjordanland kritisiert. «Unsere Perspektive ist, dass es eine Zwei-Staaten-Lösung geben muss», sagte Scholz bei einem Bürgergespräch in seinem Wahlkreis in Nuthetal bei Potsdam. «Es muss eine Aussicht geben auf ein friedliches Miteinander von Israel als Staat und einem palästinensischen Staat.» Das sei auch «im ureigensten Interesse Israels».

    Scholz äusserte die Hoffnung, dass nach einem Sieg über die terroristische Hamas die Chancen auf eine friedliche Koexistenz zweier Staaten realistischer sein könnte als in den letzten Jahren. Der Kanzler betonte, dass Deutschland den israelischen Siedlungsbau ablehnt. «Wir wollen keine neuen Siedlungen in der Westbank.» Er verurteilte auch die Gewalt jüdischer Siedler gegen die palästinensische Bevölkerung nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober.

    Der Nahost-Konflikt war schon vor dem Angriff und der anschliessenden israelischen Gegenoffensive im Gazastreifen über viele Jahre festgefahren. Seit 2014 hat es keine ernsthaften Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern mehr gegeben. Annäherungen waren in der Vergangenheit immer wieder durch palästinensische Anschläge, aber auch durch den israelischen Siedlungsbau erschwert worden, der von der rechts-religiösen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vorangetrieben wird.

    Israel eroberte während des Sechstagekrieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem. Knapp 600'000 Israelis leben dort heute in mehr als 200 Siedlungen. Der UN-Sicherheitsrat bezeichnete 2016 diese Siedlungen als Verletzung des internationalen Rechts und forderte Israel auf, alle Siedlungsaktivitäten zu stoppen. Die Palästinenser wollen im Westjordanland, dem Gazastreifen und Ost-Jerusalem einen eigenen Staat einrichten.

  • 13.23 Uhr

    Libanon meldet israelischen Angriff auf Aluminiumwerk

    Eine israelische Drohne hat am Vormittag zwei Raketen auf eine Aluminiumfabrik ausserhalb der südlibanesischen Stadt Nabatije abgefeuert. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, die Einschläge hätten einen Brand und grosse Schäden verursacht. Feuerwehr und Krankenwagen seien vor Ort. Über mögliche Verletzte wurde nichts bekannt.

    Der israelische Angriff in der Nähe des Dorfes Tul ist der erste, der das Gebiet seit dem 34-tägigen Krieg zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz im Jahr 2006 traf. Hisbollah-Mitglieder hinderten Journalisten daran, sich dem Werk zu nähern, das weit von der israelischen Grenze entfernt liegt. Das israelische Militär äusserte sich nicht unmittelbar, teilte aber mit, dass es derzeit Ziele der Hisbollah angreife.

    Einen Tag nach dem Terrorangriff der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober, bei dem etwa 1200 Menschen getötet wurden, begann die Hisbollah mit Angriffen auf israelische Stellungen entlang der Grenze. Das israelische Militär beschoss in den vergangenen Wochen Gebiete auf der libanesischen Seite der Grenze mit Artillerie und flog Luftangriffe auf Ziele der Hisbollah.

    Die Hisbollah teilte zuvor am Samstag mit, ihre Kämpfer hätten eine Boden-Luft-Rakete auf eine israelische Drohne abgefeuert, die über dem Libanon flog. Am Freitag erklärte die Organisation, ihre Kämpfer hätten mehr als ein Dutzend Anschläge auf israelische Posten entlang der Grenze verübt, darunter einen mit zwei Selbstmorddrohnen in der nordisraelischen Stadt Metulla.

  • 11.06 Uhr

    Israel: Geflüchtete sollen Spital verlassen, Patient*innen können bleiben

    Das israelische Militär will einen Einsatz zur Evakuierung der grössten Klinik im Gazastreifen nach eigenen Angaben ausweiten. Dies geschehe auf Wunsch des Direktors des Schifa-Krankenhauses in Gaza, teilte das Militär mit. Die Armee betonte gleichzeitig, zu keinem Zeitpunkt die Evakuierung von Patienten oder medizinischem Personal angeordnet zu haben.

    Es gehe darum, weiteren Menschen, die in der Klinik Schutz gesucht hätten, zu ermöglichen, «dies über den sicheren Weg zu tun». Augenzeugen im Gazastreifen bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass Menschen das Gelände der Klinik verliessen.

    Das Militär bot nach eigenen Angaben an, auch die Evakuierung von Patienten zu ermöglichen. Medizinisches Personal werde im Krankenhaus bleiben, um sich um Patienten zu kümmern, die die Klinik nicht verlassen könnten, hiess es weiter.

    Israelische Soldaten sind seit Tagen in und um die Klinik im Einsatz – ungeachtet internationaler Kritik an dem militärischen Vorgehen in einem Krankenhaus. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, das Krankenhaus für terroristische Zwecke zu missbrauchen und unter den Gebäuden eine Kommandozentrale zu betreiben. Hamas bestreitet dies.

    In den Gebäuden und auf dem Gelände des Schifa-Krankenhauses hatten nach Beginn des Kriegs Tausende Schutz vor israelischen Bombardements gesucht. Wie viele Menschen aktuell noch dort sind, ist unklar. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte die Zahl vor mehreren Tagen mit rund 2000 angegeben, darunter vermutlich mehr als 600 Patienten.

    Tausende Geflüchtete und Verwundete suchen im Schifa-Spital Schutz (Archivbild vom 3. November 2023)
    Tausende Geflüchtete und Verwundete suchen im Schifa-Spital Schutz (Archivbild vom 3. November 2023)
    Bild: IMAGO/APAimages
  • 10.52 Uhr

    Israelische Armee: Hamas operiert aus vielen Spitälern

    Das israelische Militär begründete sein umstrittenes Vorgehen im Gazastreifen mit vielen palästinensischen Opfern mit der Struktur der Hamas und ihren «kleinen Terrorzentralen» in zivilen Einrichtungen. So würden zum Beispiel in einem Krankenhauskomplex von mehreren Dutzend Gebäuden zwei oder drei als Terrorzentralen genutzt, dabei über mehrere Stockwerke verteilt «und dann natürlich unterirdisch», schilderte Armeesprecher Arye Shalicar die Lage im ZDF-«heute journal». «Und das natürlich nicht in einem Krankenhaus, sondern in vielen Krankenhäusern

    In den vergangenen Wochen seien aus dem Küstengebiet rund 10 000 Raketen auf Israel abgefeuert worden. «Von wo wurden diese Raketen abgeschossen? Es gibt im Gazastreifen nicht eine einzige Militärkaserne», sagte Shalicar. Die Geschosse würden nach wie vor aus zivilen Infrastrukturen wie Krankenhäusern, Moscheen und Schulen abgefeuert. «Würden sie Raketen aus Militärkasernen schiessen, dann wäre die Hamas an einem Tag schon zerstört.»

    Der in Deutschland aufgewachsene Sprecher der israelischen Armee Arye Shalicar im Video-Interview mit dem ZDF.
    Der in Deutschland aufgewachsene Sprecher der israelischen Armee Arye Shalicar im Video-Interview mit dem ZDF.
    Screenshot ZDF heute Journal
  • 18. November – 9.15 Uhr 

    Israel will offenbar Schifa-Krankenhaus evakuieren

    Israelische Soldaten haben während eines Einsatzes im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen über einen Lautsprecher die Evakuierung der Einrichtung «binnen einer Stunde» angeordnet.

    Das berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Samstag von vor Ort. Krankenhausleiter Mohammed Abu Salmija sagte der AFP, er sei angewiesen worden, «die Evakuierung von Patienten, Verletzten, Vertriebenen und medizinischem Personal» sicherzustellen. Die Menschen sollten demnach das Krankenhaus in Richtung der nahe gelegenen Küstenstrasse verlassen.

    Die israelische Armee durchsuchte den vierten Tag infolge das Schifa-Krankenhaus, unter dem sie eine Kommandozentrale der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas vermutet. UN-Angaben zufolge befinden sich derzeit rund 2300 Patienten, Verletzte und Vertriebene in dem Krankenhaus in Gaza-Stadt.

    Die Lage in den Krankenhäusern in Gaza wurde zuletzt immer dramatischer.
    Die Lage in den Krankenhäusern in Gaza wurde zuletzt immer dramatischer.
    Bild: Satellite image '2023 Maxar Technologies/AP
  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker am 17. November

    Wir danken für das Interesse und sind morgen wieder für euch da.

  • 21.21 Uhr

    Netanjahu bestätigt US-Sender Fund einer Hamas-Zentrale unter Klinik

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat US-Medien gegenüber den Fund einer unterirdischen Hamas-Kommandozentrale in der grössten Klinik des Gazastreifens bestätigt. Die Armee habe im zweiten Untergeschoss des Schifa-Krankenhauses eine Kommando- und Kontrollzentrale gefunden, sagte er dem Radiosender NPR am Freitag. Terroristen seien vor der Ankunft der Soldaten aus der Klinik geflüchtet. Die Armee habe dort auch Waffen und Bomben entdeckt.

    Israels Armee hatte zuvor mitgeteilt, bei ihrem Einsatz in dem Krankenhaus auch Kommando- und Kontrollzentren gefunden zu haben. Unklar war zunächst, ob es sich dabei auch um die unter dem Krankenhaus vermutete Hamas-Kommandozentrale handelte. Die Hamas bestreitet die Existenz eines solchen Stützpunkts unter der Klinik.

  • 20.29 Uhr

    Berichte: Totenzahl nach Hamas-Massaker auf Festival steigt auf 364

    Nach dem Massaker der Hamas im israelischen Grenzgebiet ist Berichten zufolge die Zahl der Todesopfer auf einem Festival auf 364 gestiegen. Dies habe eine polizeiliche Untersuchung ergeben, meldeten israelische Medien am Freitagabend. Zuvor war die Zahl mit 270 angegeben worden. Dem Bericht zufolge soll die Islamistenorganisation aus dem Gazastreifen vor ihren Terrorangriffen nichts von dem Festival gewusst haben.

  • 19.44 Uhr

    Protestmarsch der Angehörigen von Hamas-Geiseln erreicht Jerusalem

    Nach mehrtägigem Marsch wollen am Samstag Angehörige und Freunde der von der radikalislamischen Hamas verschleppten Geiseln Jerusalem erreichen. Vor dem Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist am Nachmittag eine Kundgebung geplant (17.00 Uhr MEZ). Der Demonstrationszug für die Freilassung der Geiseln war am Dienstag in Tel Aviv gestartet, die Teilnehmer legten die 63 Kilometer zwischen den beiden Städten zu Fuss zurück.

    Angehörige israelischer Geiseln und ihre Unterstützer nehmen an einem fünftägigen Marsch von Tel Aviv nach Jerusalem teil und fordern die Rückkehr ihrer in Gaza festgehaltenen Angehörigen. 
    Angehörige israelischer Geiseln und ihre Unterstützer nehmen an einem fünftägigen Marsch von Tel Aviv nach Jerusalem teil und fordern die Rückkehr ihrer in Gaza festgehaltenen Angehörigen. 
    Bild: IMAGO/SNA

    Zu dem Protestmarsch hatte das Forum der Familien von Geiseln und Verschwundenen aufgerufen. Dieses war nach dem Grossangriff der Hamas am 7. Oktober auf Israel gegründet worden war, um die öffentliche Aufmerksamkeit für die rund 240 in den Gazastreifen Verschleppten wach zu halten.

  • 18.55 Uhr

    Erdogan fordert Waffenstillstand im Gaza-Krieg

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat bei seinem Besuch in Deutschland einen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg gefordert. Wenn Deutschland und die Türkei gemeinsam einen solchen Waffenstillstand erreichen könnten, habe man die Chance, die Region aus diesem «Feuerring» zu retten, sagte Erdogan am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Berliner Kanzleramt. Jeder müsse sich für einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten einsetzen.

     Bundeskanzler Olaf Scholz (r.) und Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, vor ihrem Gespräch im Bundeskanzleramt am 17.11.2023.
     Bundeskanzler Olaf Scholz (r.) und Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, vor ihrem Gespräch im Bundeskanzleramt am 17.11.2023.
    Bernd von Jutrczenka/KEYSTONE

    Der Besuch Erdogans ist auch wegen dessen scharfer Verbalattacken gegen Israel im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg umstritten. Erdogan hatte die Ermordung vieler Hundert israelischer Zivilisten beim Terrorangriff am 7. Oktober zwar verurteilt, die dafür verantwortliche Hamas aber später als «Befreiungsorganisation» bezeichnet. Gleichzeitig erklärte Erdogan aber auch immer wieder seine Unterstützung für eine Zwei-Staaten-Lösung – eine Haltung, die er mit dem Bundeskanzler teilt.

  • 18.21. Uhr

    Israel: Auch Zerschlagung des Islamisches Dschihads ist Kriegsziel

    Der Krieg im Gazastreifen hat nach israelischen Angaben auch die Zerschlagung des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) zum Ziel. Israel werde den Krieg nicht beenden, bevor die militärische und politische Führung dieser Terrororganisationen ausgeschaltet sei – so wie auch der islamistischen Hamas, sagte der israelische Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi am Freitag. Seinen Angaben nach wurden bislang Tausende mutmassliche Terroristen getötet, darunter auch Mitglieder der Hamas-Führung.

    Der PIJ war am 7. Oktober auch an dem Massaker in israelischen Grenzorten und einem Musikfestival beteiligt. In der vergangenen Woche veröffentlichte der Islamische Dschihad ein Video zweier israelischer Geiseln. Der PIJ gilt als eine der radikalsten militanten Gruppierungen im Nahen Osten. Ihre Mitglieder feuern auch immer wieder Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel ab. Die Organisation gilt allerdings als weniger schlagkräftig als die Hamas. Beide werden von der EU und den USA als Terrororganisationen eingestuft. Die Gruppierung ist auch im Westjordanland aktiv. Nach Informationen der israelischen Armee wird der Islamische Dschihad vom Iran finanziert.

  • 16.29 Uhr

    Mehr als 70 Verletzte aus dem Gazastreifen in Ägypten angekommen

    Mehrere Dutzend verletzte Menschen aus dem Gazastreifen sind am Freitag nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds (ERC) in Ägypten angekommen. 73 verletzte Palästinenser hätten das abgeriegelte Küstengebiet über den Grenzübergang Rafah verlassen, sagte der ERC-Leiter im Nord-Sinai, Khaled Zayed, der Deutschen Presse-Agentur. Gemeinsam mit Begleitpersonen seien sie in Krankenhäuser im Nord-Sinai gebracht worden.

    Palästinensische Krankenwagen am Grenzübergang in Rafah.
    Palästinensische Krankenwagen am Grenzübergang in Rafah.
    Bild: Hatem Ali/AP/dpa

    Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hiess, dass in der grenznahen Stadt Al-Arisch Krankenwagen für den Transport von 35 Frühgeborenen aus dem Gazastreifen vorbereitet würden. Auch sie sollten in Krankenhäuser in Nord-Sinai gebracht werden.

  • 16.13 Uhr

    Militante Palästinenser bei Militäreinsatz im Westjordanland getötet

    Bei einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin im Westjordanland sind mehrere militante Palästinenser getötet worden. Drei Menschen seien bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Freitag mit. 15 weitere seien bei dem mehrstündigen Militäreinsatz verletzt worden. Bei den Toten handelt es sich palästinensischen Berichten zufolge um Mitglieder der Dschenin-Brigaden, die der Terrororganisation Islamischer Dschihad nahestehen. Israels Militär wiederum sprach von «mindestens fünf getöteten Terroristen».

    Eine bewaffnete «Terrorzelle» sei bei dem Einsatz aus der Luft angegriffen worden, teilte die Armee mit. Zudem sei auf Angreifer geschossen worden, die Sprengsätze geworfen sowie auf die Soldaten geschossen hätten, hiess es. Acht Verdächtige seien festgenommen sowie Waffen und Munition beschlagnahmt worden, hiess es weiter.

    Auf Videos, die in den sozialen Netzwerken kursierten, war eine Schneise der Verwüstung nach dem Einsatz zu sehen. Mindestens eine Strasse wurde demnach vom Militär aufgerissen. Nach israelischen Angaben sollen zuvor Bewohner Sprengsätze unter und neben der Strasse platziert haben.

    Bei einem weiteren Vorfall im südlichen Westjordanland wurden nach israelischen Angaben zudem zwei Angreifer erschossen. Die beiden Palästinenser sollen nahe der Stadt Hebron das Feuer auf die Soldaten eröffnet haben. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte ihren Tod.

  • 15.12 Uhr

    Tausende demonstrieren in arabischen Ländern in Solidarität mit Gaza

    Tausende Menschen sind am Freitag in verschiedenen arabischen Ländern erneut in Solidarität mit den Menschen im Gazastreifen auf die Strasse gegangen. In Jordanien fanden sich sechs Wochen nach Beginn des Gaza-Kriegs die Teilnehmer nach dem Freitagsgebet zu einem «Solidaritätsmarsch» in der Hauptstadt Amman zusammen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Petra berichtete. Auf Bildern waren Hunderte Demonstranten zu sehen.

    Auch im Libanon gingen sich Augenzeugen zufolge Hunderte Demonstranten in der Hauptstadt Beirut in «Solidarität mit dem palästinensischen Volk» auf die Strasse. Sie zeigten in Tücher gewickelte Puppen, die die bei israelischen Militäreinsätzen getöteten Kinder in Gaza symbolisieren sollten. Auch in anderen Teilen des Mittelmeerstaates gab es Demonstrationen.

    In Online-Netzwerken waren Bilder zu sehen, wie Menschen auch in der katarischen Hauptstadt Doha ihre Solidarität mit den Palästinensern ausdrückten. Laut Augenzeugen versammelten sich Tausende Menschen nach dem Freitagsgebet ausserhalb der zentralen Moscheen. Es wurden palästinensische Flaggen geschwungen.

  • 14.18 Uhr

    Verwirrung um weitere Hilfslieferungen in den Gazastreifen

    Bei der Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen hat es am Freitag widersprüchliche Angaben gegeben. Nach israelischer Darstellung wurde 144 Lastwagen die Fahrt aus Ägypten in den Gazastreifen genehmigt. Nach Aussage des UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) vom Freitagmittag kam jedoch keine Hilfe an. Die Organisation habe ihren Betrieb mangels Treibstoff und wegen des Zusammenbruchs der Kommunikationsnetze einstellen müssen, erklärte das Hilfswerk. Das UN-Nothilfebüro Ocha erklärte, am Mittwoch und Donnerstag seien keine Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangt.

    Die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde hatte am Donnerstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter) mitgeteilt, 144 Lastwagen hätten unter anderem Essen, Wasser und Arzneimittel von Ägypten über die Grenze gebracht.

    Die widersprüchlichen Angaben der beteiligten Parteien konnten über Nachfragen bei Cogat, OCHA in Genf und bei den ägyptischen Behörden bis zum frühen Freitagnachmittag nicht abschliessend aufgelöst werden. Möglicherweise konnten die 144 Laster in den Transitbereich des Grenzübergangs einfahren und befanden sich damit im Niemandsland zwischen Ägypten und dem Gazastreifen.

  • 14.05 Uhr

    Israel erlaubt zwei Tanklaster nach Gaza pro Tag

    Israel genehmigt für humanitäre Zwecke die Einfuhr von Diesel mit zwei Tanklastwagen pro Tag aus Ägypten in den Gazastreifen. Dieser soll den UNO-Unterorganisationen helfen, ihre Güter zu verteilen.

    Das Kriegskabinett habe einer entsprechenden Empfehlung des Militärs sowie des Inlandsgeheimdiensts zugestimmt, bestätigte am Freitag ein hochrangiger israelischer Vertreter.

    Lang hat Israel nur andere Hilfsgüter in den Gaza-Streifen gelassen. Jetzt darf auch Treibstoff eingeführt werden.
    Lang hat Israel nur andere Hilfsgüter in den Gaza-Streifen gelassen. Jetzt darf auch Treibstoff eingeführt werden.
    Bild: EPA
  • 12.03 Uhr

    WHO will Feldlazarette im Gazastreifen errichten

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will nach den schweren Zerstörungen durch israelische Angriffe im Gazastreifen Feldlazarette einrichten.

    Das sagte der WHO-Vertreter für die besetzten Palästinensergebiete, Richard Peeperkorn, am Freitag. Er sprach aus Jerusalem via Videolink zu Reportern in Genf.

    Vor Beginn des Gaza-Kriegs habe es dort rund 3500 Krankenhausbetten gegeben. Heute stünden in dem abgeriegelten Küstengebiet nur noch 1400 zur Verfügung. Der Bedarf liege aber wegen der vielen Verletzungen bei 5000.

    Zudem müssten so bald wie möglich 50 bis 60 schwerkranke Patientinnen und Patienten pro Tag aus dem Gazastreifen gebracht werden, um in Ägypten adäquat versorgt werden zu können. Auch die Versorgung in Arztpraxen sei schwer beeinträchtigt, höchstens 60 Prozent seien noch im Einsatz. Ob Israel Hinweise gegeben hat, dass es der Evakuierung und der Einrichtung von Feldlazaretten zustimmen würde, liess Peeperkorn offen.

  • 11.07 Uhr

    Schifa-Spital hat kein Wasser mehr – Israel liefert

    Der Direktor des Schifa-Spitals hat einem Reporter der BBC gesagt, das Spital habe kein Wasser und keinen Sauerstoff mehr. Verschiedentlich ist auch davon die Rede gewesen, das Spital habe seinen Betrieb eingestellt. Sicher ist, dass es während der Erstürmung des Spitals durch israelische Truppen noch schwieriger wurde, Patient*innen zu versorgen, als es davor war. 

    Einige Stunden nach dem britischen Bericht hat die israelische Armee mitgeteilt, sie habe 4000 Liter Trinkwasser und 1500 Essensrationen in das Spital geliefert. Die Armeeführung hat die Mitteilung mit einem Video unterstrichen, das einen Lastwagen mit Wasserflaschen und das Abladen einer Palette mit einem Gabelstapler zeigt. Eine unabhängige Überprüfung der Angabe ist nicht möglich.  

    Die IDF betont, sie sei im grössten Spital des Gaza-Streifens «diskret, methodisch und gründlich vorgegangen». Ein Journalist, der während des Einsatzes im Spital war, beschreibt in einem Telefongespräch mit der BBC, die israelischen Soldaten seien überall und schössen in alle Richtungen.

  • 9.44 Uhr

    Menschenrechts-Aktivisten: Israel tötet drei Hisbollah-Mitglieder in Syrien

    Bei israelischen Luftangriffen auf Ziele in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten mindestens drei Mitglieder der schiitischen Hisbollah-Miliz getötet worden. Drei weitere seien verletzt worden. Wie die in Grossbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwochabend berichtete, hätten israelische Kampfflugzeuge unter anderem Stellungen der libanesischen Hisbollah in einem Gebiet südwestlich der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen.

    Auch seien syrische Militärposten in den Gebieten von Tal Qalib und Tal al-Mash im Süden Syriens angegriffen worden, berichtete die Beobachtungsstelle. Eine syrische Militärquelle bestätigte laut Nachrichtenagentur Sana die Angriffe auf die Armeeeinrichtungen, die «einige Sachschäden» verursacht hätten. Das israelische Militär wollte sich nicht zu den Berichten äussern.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges hat Israel schon eine Reihe von Luftangriffen auf Ziele in Syrien geflogen, um den iranischen Einfluss in der Region zurückzudrängen. Der Iran, der sowohl hinter der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen wie der Hisbollah im Libanon steht, ist auch der wichtigste Unterstützer des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.

  • 9.03 Uhr

    Syrien meldet israelische Angriffe nahe Damaskus

    Das israelische Militär hat laut einem Bericht der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur mehrere Posten nahe der Hauptstadt Damaskus angegriffen. Dabei sei Sachschaden entstanden, Opfer habe es nicht gegeben, berichtete Sana am heutigen Freitag.

    Unter Berufung auf ein nicht genanntes Mitglied des Militärs hiess es, die syrische Flugabwehr habe die meisten der Raketen am frühen Freitagmorgen abgeschossen, bevor sie ihr Ziel erreicht hätten. Vom israelischen Militär lag zunächst keine Bestätigung für den Angriff vor.

    Seit Beginn des jüngsten Kriegs zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen hat Syrien mehrere israelische Luftangriffe auf die internationalen Flughäfen von Damaskus und Aleppo gemeldet. Dabei wurden deren Rollbahnen beschädigt und funktionsunfähig gemacht.

  • 8.07 Uhr

    Israelische Truppen finden weitere tote Geisel bei Spital

    Israels Militär hat in der Nähe des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen nach eigenen Angaben eine weitere Leiche einer Hamas-Geisel geborgen.

    Die Leiche der am 7. Oktober von Hamas-Terroristen im Grenzgebiet entführten jungen Soldatin sei in einem Gebäude nahe dem grössten Krankenhaus in der Stadt Gaza gefunden worden, erklärte ein Militärsprecher am Freitag auf der Plattform X, vormals Twitter.

    Noa Marcianos Leiche sei am Donnerstagabend von Experten in Israel identifiziert worden. Eine Todesursache wurde zunächst nicht mitgeteilt. Das Militär hatte bereits am Donnerstag in einem Nachbargebäude des Krankenhauses die Leiche einer 65-jährigen Geisel entdeckt.

    Israels Armee hatte den Tod der 19-jährigen Soldatin Marciano bereits am Dienstag vermeldet. Zu dem Zeitpunkt war unklar geblieben, woher das Militär die Information über den Tod der Frau hatte und ob ihre Leiche in der Obhut der Armee war. Es war das erste Mal, dass Israel einen zuvor von der Hamas behaupteten Todesfall unter den Geiseln bestätigte.

    Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas, die Kassam-Brigaden, hatte zuvor über Telegram ein Video der Frau veröffentlicht. Dabei war sie unter anderem mit schwersten Verletzungen zu sehen. Die Terrororganisation behauptete, die Soldatin sei am 9. November bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen getötet worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

    Der israelische Militärsprecher erklärte am Freitag, die Armee werde die Vermissten ausfindig machen und die Entführten nach Hause zurückbringen.

  • 4.28 Uhr

    Weitere 144 Lastwagen bringen Hilfsgüter in Gazastreifen

    Im Gazastreifen sind weitere 144 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Sie hätten unter anderem Essen, Wasser und Arzneimittel von Ägypten über die Grenze gebracht, wie die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde am Donnerstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter) mitteilte.

    Die Vereinten Nationen betonen immer wieder, dass die Lieferungen angesichts der dramatischen humanitären Lage in Gaza bei Weitem nicht reichen. Laut UN werden täglich 100 Lastwagenladungen benötigt, um die 2,2 Millionen Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Vor Kriegsbeginn kamen dem UN-Nothilfebüro OCHA zufolge im Durchschnitt unter der Woche täglich 500 Lastwagen in den Gazastreifen.

  • 2.50 Uhr

    Netanjahu: «Es gelingt uns nicht», zivile Opfer zu minimieren

    Die israelischen Streitkräfte versuchen nach Angaben der Regierung, den Militäreinsatz im Gazastreifen mit einem Minimum an zivilen Opfern zu beenden.

    «Das versuchen wir, aber leider gelingt es uns nicht», sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem am gestrigen Donnerstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsender CBS. «Jeder Tod eines Zivilisten ist eine Tragödie. Wir versuchen alles in unserer Macht Stehende zu tun, um Zivilisten aus der Gefahrenzone zu bringen, während die Hamas alles tut, um sie dort festzuhalten.»

    Nach dem von Kämpfern der islamistischen Terrororganisation Hamas im Süden von Israel verursachten Massaker mit rund 1200 Opfern flog das israelische Militär zahlreiche Luftangriffe auf den Gazastreifen und rückte mit Bodentruppen in die abgeriegelte Region ein.

    Bei den Kämpfen kamen nach palästinensischen Angaben bislang mehr als 11'000 Menschen ums Leben. International wächst angesichts der zivilen Opfer die Kritik am Vorgehen der israelischen Streitkräfte. Das israelische Militär wirft der Hamas wiederum vor, Angriffe aus Wohngebieten und Krankenhäusern heraus zu starten und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

    Zivile Opfer im Gazastreifen minimieren? «Das versuchen wir, aber leider gelingt es uns nicht», sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsender CBS. (Archivbild)
    Zivile Opfer im Gazastreifen minimieren? «Das versuchen wir, aber leider gelingt es uns nicht», sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsender CBS. (Archivbild)
    IMAGO/Chris Emil Janßen
  • Freitag, 17. November, 1.13 Uhr

    Vier Tote bei Schiesserei an Kontrollstelle im Westjordanland

    Bei einer Schiesserei an einer Kontrollstelle im Westjordanland sind nach Angaben der israelischen Streitkräfte vier Menschen getötet worden. Israelische Soldaten und Polizisten hätten drei mutmassliche Terroristen der islamistischen Hamas aus Hebron an dem Checkpoint nahe Jerusalem erschossen, teilte das Militär am Donnerstagabend mit. Die Angreifer hätten einen Angriff auf die israelischen Truppen geplant. Bei der Schiesserei kam auch ein israelischer Soldat ums Leben.

    Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen verschärfte sich auch die Lage im Westjordanland. Seit Jahresbeginn kamen den Behörden zufolge über 380 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen ums Leben. Es ist Menschenrechtlern zufolge die höchste Zahl seit mehr als 15 Jahren.