WEF 2022 Juso fordert an Demo am WEF Ende des Kapitalismus

mafr, sda

22.5.2022 - 15:32

Anlässlich des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos haben sich am Sonntag Klimastreiker und Jungsozialistinnen zu einer Kundgebung getroffen. Sie kritisierten, dass die Mächtigen der Welt am WEF hinter dem Rücken der Bevölkerung gegenseitig ihre Profite erhöhten.

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Am WEF werde zur Zeit eine toxische Hochzeit von Konzerneliten und Regierung gefeiert, es sei Zeit für die Scheidung, forderte die Präsidentin der Juso Schweiz Ronja Jansen an der Kundgebung vor rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. «Die Demokratie hört an den Toren der Wirtschaft auf», kritisierte Jansen. Hier würde nur das Geld eine Stimme haben.

Dabei sei Klimagerechtigkeit gar nicht so schwer, wie einige behaupten würden. Dafür müsse dem Kapitalismus, und dessen Schadensabwälzung in die Umwelt jetzt ein Ende gesetzt werden.

Millionenerbin unter Demonstrierenden

An der Veranstaltung trat aber auch eine reiche Person auf. Die 30-jährige Marlene Engelhorn aus Wien ist Millionenerbin, «weil sie einfach in eine reiche Familie» geboren sei. Das sei aber nicht demokratisch – es brauche viel mehr «eine demokratische Verteilung der Vermögen», sagte Engelhorn. Man müsse jetzt über Vermögen und Steuern reden.

Sie hat die Organisation TaxMeNow mitgegründet, «damit Vermögen gerecht verteilt werden durch Steuern». Entsprechend war sie angereist, um sich mit der 99-Prozent-Initiative solidarisch zeigen. Symbolisch stellte sie sich «als das eine reiche Prozent» den versammelten Klima-Streikerinnen und -Streiker gegenüber, die die 99 Prozent der Nichtreichen vertraten.

Umfassende Kapitalismuskritik

Rund 50 Klima-Demonstrantinnen und -Demonstranten waren am Samstag in Küblis GR losmarschiert und haben am Sonntagnachmittag Davos erreicht. Dort trafen sie auf die Juso. Sie forderten, dass die Natur und der Mensch wieder im Zentrum der Wirtschaft stünden und nicht nur die Gier nach mehr.

«Kapitalismus raus aus den Köpfen», war von einigen während ihrer Wanderung zu hören. Sie wollten ihre Stimme während des WEF erheben, wo aus ihrer Sicht sonst nur «Reiche» zu Wort kommen würden. «WEF – Mördertreff» riefen die Demonstrierenden auf dem Postplatz in Davos Platz.

Zu wenig Mitwanderer motiviert

Vor den Linsen internationaler Medienvertreterinnen und -Vertreter brachten die Aktivistinnen und Aktivisten in Davos ihre Anliegen dar. Dabei hatten sich die Organisatorinnen am Samstag in Küblis erhofft, dass sich die Teilnehmerzahl in Davos noch erhöht. «Wir lernen aus unseren Fehlern», sagte «Strike-WEF»-Organisatorin Gianna Catrina im Gespräch mit Keystone-SDA am Sonntag. Sie hätten zu wenig Personen für den Marsch gewinnen können.

Dabei sei klar, dass die Klimawanderung auch beim nächsten WEF wieder durchgeführt werde. «Dafür werden wir dann wieder viel mehr Leute mobilisieren», versprach Catrina.