Katars Energieminister Homosexualität «nicht akzeptabel in unserer Religion»

SDA/dor

30.11.2022 - 00:44

Katar-Botschafter macht im ZDF unfassbare Aussage

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«Lass uns über Schwule reden», sagt der katarische WM-Botschafter Khalid Salman – und gibt dann in der Folge Skandalöses von sich. Das Interview wird durch das WM-Organisationskomitee rasch abgebrochen.

08.11.2022

Der katarische Energieminister Saad Scherida Al-Kaabi sagt in einem Interview, dass sein Land homosexuelle Menschen niemals akzeptieren wird.

30.11.2022 - 00:44

Der katarische Energieminister Saad Scherida Al-Kaabi hat Änderungen im Umgang mit homosexuellen Menschen in seinem Land infolge der Fussball-WM eine Absage erteilt. «Als Muslime glauben wir daran, dass LGBTQ nicht akzeptabel ist in unserer Religion.»

Das sagte Al-Kaabi dem Sender «Bild TV» in einem am Dienstag veröffentlichen Interview. «Das islamische Gesetz akzeptiert LGBTQ nicht.» Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.

In Katar steht Homosexualität unter Strafe, es droht Gefängnis oder gar der Tod.

Katars Energieminister Saad Scherida Al-Kaabi. (Archivbild)
Katars Energieminister Saad Scherida Al-Kaabi. (Archivbild)
Bild: Keystone/AP Photo/Jon Gambrell

Internationale Kritik an der Haltung Katars in dieser Frage wies der Energieminister zurück. «Der Westen will uns das diktieren, was er will», sagte er. Es werde verlangt, «dass wir als Kataris uns verändern müssen. Dass wir unsere Religion, unseren Glauben ändern müssen.» Dies sei «nicht akzeptabel».

Am Dienstagmorgen hatte Al-Kaabi ein Abkommen über Gaslieferungen mit Deutschland unterzeichnet. Im Interview behauptete er, der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck habe bei seinem Besuch im Sommer nur über Energiepolitik gesprochen. Der Grünenpolitiker habe weder die Arbeitsbedingungen beim Bau der WM-Stadien noch die Menschenrechte in Katar zum Thema gemacht. «Als er hier in Katar war, war das einzige, worüber er gesprochen hat, ob wir mehr Gas liefern können», gab Al-Kaabi zu Protokoll.

Auf Anfrage der «Bild»-Zeitung liess Habecks Ministerium aber verlauten, dass sehr wohl «auch die Frage von Menschenrechten und gesellschaftlichen Werten thematisiert» wurden.

SDA/dor