Ukraine-Übersicht Putin bestätigt indirekt Tod Prigoschins +++ US-Geheimdienste: Explosion Ursache für Absturz

Agenturen/red

24.8.2023

Putin nach Flugzeugabsturz:  Prigoschin war talentierter Geschäftsmann

Putin nach Flugzeugabsturz: Prigoschin war talentierter Geschäftsmann

Putin nach Flugzeugabsturz: Prigoschin war talentierter Geschäftsmann

24.08.2023

Moskau meldet den Tod Jewgeni Prigoschins und Dmitri Utkins, der Nummern 1 und 2 der Gruppe Wagner. Kiew meldet eine Spezialoperation seiner Truppen auf der Krim. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

24.8.2023

Das Wichtigste in Kürze

  • Ukrainische Quellen berichten, eine Spezialeinheit sei auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim gelandet.
  • Bei einem Absturz eines Privatflugzeugs nordwestlich von Moskau soll nach russischen Behördenangaben der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ums Leben gekommen sein.
  • Mit an Bord soll die Nummer 2 der Gruppe Wagner gewesen sein, Dmitri Utkin.
  • F-16-Kampfjets und Taurus-Marschflugkörper wären für die Ukraine ein qualitativer Sprung, aber kein Wundermittel, sagt der Militäranalyst Niklas Masuhr von der ETH Zürich.
  • Die Entwicklungen von Mittwoch findest du hier.

Auf indirektem Wege - Putin bestätigt Prigoschins Tod

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz indirekt bestätigt. Er nannte Prigoschin einen «talentierten Menschen», wie russische Agenturen am Donnerstag meldeten. «Er war ein Mensch mit einem schwierigen Schicksal, und er hat ernsthafte Fehler gemacht», sagte Putin. Zugleich habe der Geschäftsmann und Söldnerführer Ergebnisse erzielt - für sich wie für die gemeinsame Sache.

Putin formulierte vorsichtig, dass ersten Erkenntnissen zufolge am Vorabend ein Flugzeug mit Angehörigen der Privatarmee Wagner abgestürzt sei. Wagner habe einen wichtigen Beitrag in den Kämpfen in der Ukraine geleistet, der nicht vergessen werde.

Auch US-Regierung glaubt an Tod des Wagner-Chefs

Die US-Regierung hält es für wahrscheinlich, dass der Chef der Privatarmee Wagner bei dem aufsehenerregenden Flugzeugabsturz in Russland getötet wurde. Laut der ersten US-Einschätzung, die auf verschiedenen Faktoren beruhe, sei Prigoschin vermutlich bei dem Absturz der Maschine ums Leben gekommen, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder.

Ukraine erhält auch aus Norwegen F-16-Kampfjets

Die Ukraine erhält von Norwegen Flugabwehrraketen vom Typ Iris-T und eine nicht näher genannte Zahl Kampfjets vom Typ F-16. Die Ukraine benötige dringend mehr militärische Ausrüstung, Raketen und Flugabwehrgeschosse, sagte der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre anlässlich eines Besuchs in Kiew am Donnerstag. Deshalb unterstütze Norwegen das von Russland angegriffene Land mit allem, was möglich sei.

Spitzenpolitiker gratulieren Ukraine

Spitzenvertreter der Nato und der EU haben der Ukraine zu deren 32. Unabhängigkeitstag Stärke und Erfolg für den Abwehrkampf gegen Russland gewünscht und weitere Unterstützung zugesagt. «Sie können darauf zählen, dass wir Ihnen so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist», sagte der stellvertretende Nato-Generalsekretär Mircea Geoană in einer Grussbotschaft an die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine.

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  • 21.55 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Donnerstag

  • 21.37 Uhr

    US-Regierung: Prigoschins Tod bei Flugzeugabsturz wahrscheinlich

    Die US-Regierung hält es für wahrscheinlich, dass der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, bei dem aufsehenerregenden Flugzeugabsturz in Russland getötet wurde. Laut der ersten US-Einschätzung, die auf verschiedenen Faktoren beruhe, sei Prigoschin vermutlich bei dem Absturz der Maschine ums Leben gekommen, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder.

    Den USA lägen keine Informationen vor, dass das Flugzeug durch eine Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden sei, sagte Ryder. Entsprechende Berichte seien nach US-Einschätzung nicht korrekt. Weitere Angaben zur möglichen Ursache für den Flugzeugabsturz könne er jedoch nicht liefern.

    Die «New York Times» und andere US-Medien berichteten am Donnerstag unter Berufung auf US-Geheimdienstkreise, vermutlich habe eine Explosion an Bord des Flugzeuges den Absturz ausgelöst. Eine endgültige Schlussfolgerung sei noch nicht gezogen, aber eine Explosion sei derzeit die führende Theorie für die Absturzursache, schrieb die «New York Times».

    Am Mittwoch war in Russland ein Privatjet abgestürzt, in dem Prigoschin an Bord gewesen sein soll. Russlands Präsident Wladimir Putin bestätigte den mutmasslichen Tod des Wagner-Chefs am Donnerstag indirekt.

  • 21.22 Uhr

    Ukrainisches Militär wehrt russische Angriffe am Boden ab

    Ukrainische Truppen haben am Donnerstag nach Militärangaben an mehreren Frontabschnitten russische Angriffe abgewehrt. Der Lagebericht des Generalstabs in Kiew am Abend des Nationalfeiertags nannte unter anderem die Abschnitte Kupjansk im Osten des Landes und Awdijiwka nördlich der von Russland kontrollierten Stadt Donezk. Bei Marjinka südwestlich von Donezk seien die Russen in der Offensive; es sei aber gelungen, sie zurückzuhalten. Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

    Die eigene Gegenoffensive bei Robotyne im Gebiet Saporischschja laufe weiter, man baue die erreichten Positionen aus. Von allen Frontabschnitten werde der Einsatz der russischen Artillerie und Luftwaffe gemeldet. Russland hat die benachbarte Ukraine vor genau anderthalb Jahren am 24. Februar 2022 angegriffen. Das ukrainische Militär zählte den 547. Kriegstag.

  • 20.39 Uhr

    Russischer Parteichef hält Attentat auf Prigoschin für möglich

    Der Vorsitzende der kremltreuen Partei Gerechtes Russland hält ein Attentat als Ursache des Flugzeugabsturzes mit dem Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, für möglich. «Prigoschin hat sich mit zu vielen Leuten angelegt - in Russland, der Ukraine und im Westen», schrieb Sergej Mironow am Donnerstag in seinem Telegram-Kanal. «Es scheint jetzt, dass die Zahl seiner Feinde irgendwann einen kritischen Punkt erreicht hat.»

    Ein Privatflugzeug mit zehn Menschen an Bord war am Mittwoch auf dem Weg von Moskau nach St. Petersburg abgestürzt. Nach Angaben der russischen Luftfahrtbehörde standen Prigoschin und weitere Führungsmitglieder von Wagner auf der Passagierliste. Präsident Wladimir Putin hat den Tod Prigoschins inzwischen indirekt bestätigt, unter anderem, indem er in der Vergangenheitsform von ihm sprach und seine Leistungen im Krieg gegen die Ukraine würdigte.

  • 20.26 Uhr

    US-Geheimdienste: Explosion Ursache für Pigoschin-Absturz

    US-Geheimdienste haben in einer ersten Einschätzung eine absichtlich herbeigeführte Explosion als wahrscheinliche Ursache für den tödlichen Absturz eines Privatflugzeugs mit dem russischen Söldnerführer Jewgeni Prigoschin genannt. Was die Explosion ausgelöst hat, sagten Vertreter der US- und andere westlicher Regierungen der Nachrichtenagentur AP nicht. Die Detonation vom Mittwoch decke sich aber mit der langen Vorgeschichte des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Kritiker zum Schweigen zu bringen, sagte einer von ihnen.

    Bei dem Absturz waren nach Angaben der russischen Luftfahrtbehörde alle zehn Insassen des Flugzeugs getötet worden. Er wurde weithin als Attentat und Rache für die Rebellion von Prigoschins Söldnertruppe Wagner gegen Putin vor zwei Monaten gewertet. Putin hat den Tod Prigoschins inzwischen indirekt bestätigt, unter anderem, indem er in der Vergangenheitsform von ihm sprach und seine Leistungen im Krieg gegen die Ukraine würdigte.

  • 19.08 Uhr

    USA verhängen Sanktionen gegen Russen wegen verschleppter Kinder

    Die US-Regierung hat Sanktionen gegen verschiedene Mitglieder des russischen Staatsapparates verhängt wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder. Das US-Aussenministerium verkündete am Donnerstag in Washington Strafmassnahmen gegen mehrere hochrangige russische Beamte wie auch Betreiber von Umerziehungsprogrammen für Kinder.

    Ihnen wird vorgeworfen, an der Verschleppung ukrainischer Kinder aus von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine beteiligt gewesen zu sein. Mit den Sanktionen werden unter anderem Vermögenswerte der Betroffenen in den USA eingefroren, Geschäfte mit den USA werden ihnen untersagt. Zum Teil wurden auch Visabeschränkungen erlassen.

    Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wirft Kiew Moskau vor, ukrainische Kinder zu verschleppen. Moskau bestreitet dies und spricht von Evakuierungen. Im März hatte der Internationale Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag Haftbefehl gegen Kremlchef Wladimir Putin und dessen Kinderrechtsbeauftragte, Maria Lwowa-Belowa, erlassen. Die Ermittler machen beide für Kriegsverbrechen verantwortlich - darunter die Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten.

    US-Präsident Joe Biden erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme, die Vereinigten Staaten arbeiteten mit anderen Ländern zusammen, um russische Kräfte für Kriegsverbrechen und andere Gräueltaten zur Verantwortung zu ziehen. «Dazu gehört auch die gewaltsame Verschleppung Tausender ukrainischer Kinder nach Russland», beklagte er. «Diese Kinder wurden ihren Eltern entrissen und von ihren Familien getrennt. Das ist skrupellos.»

  • 18.57 Uhr

    Putin bestätigt indirekt Tod Prigoschins

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz indirekt bestätigt. Er nannte Prigoschin einen «talentierten Menschen», wie russische Agenturen am Donnerstag meldeten. «Er war ein Mensch mit einem schwierigen Schicksal, und er hat ernsthafte Fehler gemacht», sagte Putin. Zugleich habe der Geschäftsmann und Söldnerführer Ergebnisse erzielt - für sich wie für die gemeinsame Sache.

    Putin formulierte vorsichtig, dass ersten Erkenntnissen zufolge am Vorabend ein Flugzeug mit Angehörigen der Privatarmee Wagner abgestürzt sei. Wagner habe einen wichtigen Beitrag in den Kämpfen in der Ukraine geleistet, der nicht vergessen werde.

    Putin sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Er kündigte eine umfassende Aufklärung des Absturzes an. Diese habe bereits begonnen, werde aber eine Zeit lang dauern, sagte er bei einem Treffen mit dem russischen Verwaltungschef von Donezk, Denis Puschilin.

    Eine offizielle Identifizierung der zehn Absturzopfer durch die russischen Behörden steht noch aus. Prigoschin und seine Bewaffneten hatten vor zwei Monaten kurzzeitig gegen die russische Führung gemeutert.

  • 18.43 Uhr

    US-Kreise: Prigoschins Flugzeug wohl durch Rakete abgeschossen

    Wie Insider berichten, gehen die USA davon aus, dass eine Rakete der wahrscheinlichste Grund für den Absturz des Flugzeugs sei, in dem Jewgeni Prigoschin mutmasslich ums Leben kam. Abgefeuert wurde die Luftabwehr-Rakete demnach von innerhalb Russlands. Dies berichtete die deutsche Nachrichtenseite ntv unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters.

    Die Nachrichtenagentur beruft sich auf die Aussage zweier Personen, die anonym bleiben wollen. Betont wird zudem, dass es sich um frühe sowie vorläufige Erkenntnisse handele. Eine Stellungnahme des Kremls liegt nicht vor.

  • 18.20 Uhr

    Norwegen verspricht Ukraine Iris-T-Raketen und F-16-Jets

    Die Ukraine erhält von Norwegen Flugabwehrraketen vom Typ Iris-T und eine nicht näher genannte Zahl Kampfjets vom Typ F-16. Die Ukraine benötige dringend mehr militärische Ausrüstung, Raketen und Flugabwehrgeschosse, sagte der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre anlässlich eines Besuchs in Kiew am Donnerstag. Deshalb unterstütze Norwegen das von Russland angegriffene Land mit allem, was möglich sei.

    Støre bestätigte norwegischen Medien zufolge, dass sein Land als drittes nach Dänemark und den Niederlanden der Ukraine Kampfflugzeuge des Typs F-16 zur Verfügung stellen werde. Eine Zahl nannte er zunächst nicht. Der Nachrichtenseite VG zufolge sollen es zwischen fünf und zehn Flugzeuge sein. Auch wann die Flugzeuge geliefert werden sollen, war zunächst unklar.

    Auch aus Norwegen soll die Ukraine F16-Kampfjets erhalten.
    Auch aus Norwegen soll die Ukraine F16-Kampfjets erhalten.
    Bild: KEYSTONE

    Oslo unterstütze die ukrainische Energieversorgung mit umgerechnet 130 Millionen Euro, hiess es in einer Mitteilung der norwegischen Regierung. «Die ukrainischen Behörden benötigen unsere Hilfe, um Haushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen vor einem weiteren Winter mit Strom und Wärme zu versorgen, sagte Støre. Mit dem Geld, das über die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) fliesst, werde die kritische Infrastruktur repariert und gewartet sowie Gas zur Notspeicherung gekauft.

    Deutschland hat Kiew das moderne Flugabwehrsystem Iris-T, für das Norwegen nun weitere Raketen liefern will, zur Verfügung gestellt.

  • 17.30 Uhr

    Spitzenvertreter von Nato und EU gratulieren Ukraine

    Spitzenvertreter der Nato und der EU haben der Ukraine zu deren 32. Unabhängigkeitstag Stärke und Erfolg für den Abwehrkampf gegen Russland gewünscht und weitere Unterstützung zugesagt. «Sie können darauf zählen, dass wir Ihnen so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist», sagte der stellvertretende Nato-Generalsekretär Mircea Geoană am Donnerstag in einer Grussbotschaft an die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine. Er freue sich auf die Zeit, in der am Nationalfeiertag auch der Sieg über die aktuelle russische Aggression gefeiert werde. Russlands Präsident Wladimir Putin werde der Ukraine ihre Unabhängigkeit nicht wieder nehmen können.

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen würdigte die Ukrainer als beispielgebend. Mit ihrem Mut, ihrer Kraft und ihrer dauerhaften Hoffnung auf eine Zukunft des Friedens und des Wohlstands in einem vereinten Europa seien sie «eine Inspiration für alle Europäer», sagte sie in einer Videobotschaft. Man werde für die Freiheit der Ukraine so lange wie nötig an der Seite der Ukrainer stehen. EU-Ratspräsident Charles Michel sagte, die Ukraine sei Mitglied der europäischen Familie und ihre Zukunft liege in der EU.

  • 17.17 Uhr

    Kiew dementiert Beteiligung

    Ein potenzieller weiterer Verdächtigter hat bereits vorsorglich dementiert, in einen Anschlag auf Prigoschin verwickelt zu sein. Die Ukraine hat laut Präsident Wolodymyr Selenskyj nichts mit dem möglichen Tod der Wagner-Führung zu tun. «Alle begreifen, wer daran beteiligt ist», sagte er vor Journalisten am Donnerstag. Gleichzeitig nutze der Tod der Söldnerführung Kiew «im bestimmten Sinne».

  • 17.10 Uhr

    Kreml schweigt zum Absturz von Prigoschins Jet

    Der Kreml hat noch nicht auf die Todesnachricht reagiert. In den staatlichen Medien wird darüber ebenfalls nur am Rande berichtet. Kremlchef Wladimir Putin, als dessen Günstling Prigoschin lange galt, tauchte kurz nach dem Bekanntwerden des Absturzes bei einem Konzert zu den Feierlichkeiten des 80. Jahrestags der Schlacht von Kursk auf. Putin hatte Prigoschin nach dessen kurzzeitigem Aufstand gegen die eigene Militärführung als Verräter bezeichnet, offiziell ihm später aber Amnestie gewährt.

    Der Absturz Prigoschins sei keine Überraschung gewesen, berichtete das unabhängige Internetportal Meduza unter Berufung auf einen ungenannten Informanten aus der Kremlverwaltung. «Es gab das Gefühl, dass er nach dem Aufstand schlecht endet, so etwas verzeiht man (im Kreml) nicht», zitiert Meduza den Beamten.

  • 14.38 Uhr

    Sammelte Prigoschin belastendes Material über Putin?

    Der prorussische Telegram-Kanal VCHK-OGPU will mit einem Vertrauten von Jewgeni Prigoschin gesprochen haben. Demnach war der «sich sicher, dass Putin ihm alles verzeihen würde». Der 62-Jährige hatte demnach «keine Angst vor irgendetwas». Und: Prigoschin «sagte, er wisse eine Menge. Wir werden sehen, ob jetzt etwas aus seinen Archiven auftaucht».

  • 15.22 Uhr

    Meteorologe Kachelmann: Wolke an Prigoschins Jet deutet auf Rakete hin

    Der Meteorologe und Medienunternehmer Jörg Kachelmann ist sich sicher: Die Wolken, die neben dem abstürzenden Flugzeug zu sehen sind, in dem sich Prigoschin befunden haben soll, sind nicht natürlichen Ursprungs. Vielmehr sei sie eine typische Kondensationsspur von Raketen.

  • 13.15 Uhr

    Selenskyj appelliert zum Unabhängigkeitstag an Einheit

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zum 32. Unabhängigkeitstag des Landes an die Einheit der Ukrainer im Kampf gegen die russischen Angreifer appelliert.

    «Im grossen Krieg gibt es keine kleinen Dinge. Nichts ist unwichtig. Niemand ist unwichtig. Das betrifft sowohl die Menschen, als auch die Taten und Worte», hob der Staatschef in seiner Videobotschaft hervor. Dabei dankte er insbesondere Soldaten, Rüstungsarbeitern, Elektrikern, Journalisten, Minenräumern, Lehrern, Medizinern und Sportlern für ihren Einsatz und erinnerte an die gebrachten Opfer.

    Selenskyj würdigt Ukrainer als «freies Volk»

    Selenskyj würdigt Ukrainer als «freies Volk»

    Anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstags hat Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Landsleute als «freies Volk» gewürdigt. Der Unabhängigkeitstag sei ein Feiertag der «freien», «starken» und «würdigen» Menschen, sagte der ukrainische Staatsch

    24.08.2023

    «Jeder ist wichtig, der arbeitet und der anderen Arbeit gibt. Wer Steuern zahlt, mit denen unsere Streitkräfte, die Verteidigung, die Vorwärtsbewegung und der zukünftige Sieg gewährleistet werden», betonte Selenskyj. Die mit Klaviermusik unterlegten Aufnahmen zeigten den Präsidenten vor einem Wandgemälde mit dem nach den Worten «Ruhm der Ukraine» von Russen erschossenen Kriegsgefangenen Olexander Mazijewskyj. Das im März verbreitete Video von der Erschiessung des Wehrlosen hatte weltweites Entsetzen ausgelöst.

    Der Unabhängigkeitstag der Ukraine erinnert an die am 24. August 1991 vom Obersten Sowjet der ukrainischen Sowjetrepublik verabschiedete Unabhängigkeitserklärung von der Sowjetunion. Zugleich wehrt die Ukraine genau seit 18 Monaten mit westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Moskau kontrolliert jedoch trotz erfolgreicher ukrainischer Gegenangriffe einschliesslich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim weiter fast ein Fünftel vom Staatsgebiet seines Nachbarn.

  • 12.37 Uhr

    Schweiz hilft Kiew mit 2 Milliarden Franken

    Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 bis Ende Juli 2023 hat der Bund die vom Krieg in der Ukraine betroffene Bevölkerung mit insgesamt 2,03 Milliarden Franken unterstützt. Das teilte der Bundesrat heute mit.

    1,68 Milliarden Franken – über vier Fünftel der Ausgaben – setzte der Bund hauptsächlich für die Aufnahme und Unterstützung von Personen mit Schutzstatus S in der Schweiz ein, wie der Bundesrat in seiner Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss von Nationalrat Lorenzo Quadri (Lega/TI) schrieb. Die Ausgaben beinhalteten auch die Unterstützung des Bundes an die Kantone für die Sozialhilfe und verschiedene kantonale Unterstützungsprogramme.

    295 Millionen Franken oder 14 Prozent der Ausgaben wurden für humanitäre Hilfe sowie Massnahmen der Entwicklungs- und wirtschaftlichen Zusammenarbeit eingesetzt. Dabei handle es sich beispielsweise um die Winterhilfe, die Lieferung von über 1200 Tonnen Hilfsgütern, die Unterstützung der Gesundheitssysteme, der Dezentralisierung und der Digitalisierung, der Berufsbildung und von KMU oder die Stärkung des Agrarsektors.

    Einige Projekte und multilaterale Fonds sind laut dem Bundesrat länderübergreifend aufgestellt. So seien rund 45 Millionen Franken der Ausgaben der vom Krieg betroffenen Bevölkerung in Ländern der Region, insbesondere in Moldawien zugutegekommen. 32 Millionen Franken – umgerechnet zwei Prozent der Ausgaben – stammen vom Verteidigungsdepartement und bestanden mehrheitlich aus Materialspenden, die in die Ukraine geliefert wurden, wie der Bundesrat schrieb.

    Dabei handle es sich beispielsweise um Löschfahrzeuge, Gesundheitsmaterial und Winterkleider. Weitere Bundesstellen beteiligten sich mit rund 25 Millionen Franken an der Unterstützung der betroffenen Bevölkerung, beispielsweise durch den Schutz von Kulturgütern, durch die Unterstützung ukrainischer Forschender in der Schweiz oder in der Organisation der Ukraine Recovery Conference in Lugano TI.

    Schliesslich gab der Bund rund 10 Millionen Franken für Projekte in den Nachbarländern der Ukraine aus, mit welchem internationale Organisationen Projekte in den Bereichen Integration, Infrastruktur, Schutz und Arbeitsmarktintegration umsetzten.

  • 11.32 Uhr

    Ukrainische Truppen sollen auf der Krim gelandet sein

    Gemäss ukrainischen oder Ukraine-freundlichen Quellen sind Spezialeinheiten Kiews auf der Krim gelandet. In der Nähe von Kap Tarchankut seien Explosionen zu hören gewesen. Über die Landung soll der Sprecher des ukrainischen Geheimdienstes, Andrii Yusov informiert haben. In mindestens einem Bericht heisst es jedoch auch, die ukrainische Einheit sei später nach Odessa weitergefahren.

  • 10.50 Uhr

    Russlands Justiz verlängert U-Haft für US-Reporter Gershkovich

    Ein Moskauer Gericht habe auf Antrag des Inlandsgeheimdienstes FSB Haft nun bis zum 30. November angeordnet, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Donnerstag. Nach der Festnahme des Korrespondenten der US-Zeitung «Wall Street Journal» im März war die Untersuchungshaft zuletzt bis Ende August verlängert worden. Das Blatt und Reporter Evan Gershkovich weisen die FSB-Anschuldigungen zurück.

    Der Termin lief erneut unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wie Medien in Moskau berichteten. Grund seien die «geheimen Dokumente» in dem Fall. Die USA fordern die Freilassung des 31-Jährigen. Als möglich gilt auch, dass es zwischen Moskau und Washington wie in der Vergangenheit zu einem Austausch von Gefangenen kommt. Russland hat so in den USA verurteilte Schwerverbrecher immer wieder freibekommen.

    Der Reporter war im März in der Millionenstadt Jekaterinburg im Ural vom Geheimdienst FSB festgenommen worden. Ihm wird zur Last gelegt, geheime Informationen über Russlands Rüstungskomplex für US-Stellen gesammelt zu haben. Das «Wall Street Journal» weist das zurück. Gershkovich sei mit einer offiziellen Akkreditierung seiner Arbeit nachgegangen. Viele US-Medien hatten danach ihre Korrespondenten aus Moskau abgezogen – wegen befürchteter politischer Verfolgung durch den russischen Staat.

    Bei einer Verurteilung drohen dem US-Amerikaner mit russischen Wurzeln bis zu 20 Jahre Haft.

    Evan Gershkovich wird am 24. August zu einer Anhörung in einem Moskauer Gericht begleitet.
    Evan Gershkovich wird am 24. August zu einer Anhörung in einem Moskauer Gericht begleitet.
    Bild: Keystone/EPA/Yuri Kochetkov
  • 10.15 Uhr

    Biden ist nicht überrascht – und weitere Reaktionen auf Prigoschins angeblichen Tod

    US-Präsident Joe Biden sagt in einem offensichtlich spontanen Statement, er wisse zwar nicht genau, was passiert sei, er sei aber nicht überrascht.

    Die britische Parlamentarierin und Aussenpolitikerin Alicia Kearns weist darauf hin, dass die russische Regierung bemerkenswert schnell den Tod Prigoschins bestätigt hat. «Das sollte uns alles sagen, das wir wissen müssen.»

    Die estnische Premierministerin Kaja Kallas sagt in einem Interview mit CNN, Putin beseitige Opponenten und das jage jenen Angst ein, die daran dächten, andere Meinungen zu äussern als jene des Kreml-Chefs.

    Polens Aussenminister Zbigniew Rau gibt sich im polnischen staatlichen Fernsehen überzeugt, dass jene, die Putins Macht bedrohten, keines natürlichen Todes stürben.

    Der deutsche Aussenpolitiker und Mitglied des Bundestags, Norbert Röttgen, erkennt Risse im System Putin: «Entweder Putin oder Prigoschin – das blieb die Lage auch nach dem abgesagten Putsch», wie er der ARD sagte.

  • 9.35 Uhr

    So steil stürzte Prigoschins Jet vom Himmel

    Im Video ist zu sehen, wie das Flugzeug abstürzt, das Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin gehört haben soll. Medien weltweit haben das Video übernommen, unabhängig überprüft sind sie bislang nicht. 

    Das abstürzende Flugzeug, in dem Wagner-Chef Prigoschin gesessen haben soll

    Das abstürzende Flugzeug, in dem Wagner-Chef Prigoschin gesessen haben soll

    Im Video ist zu sehen, wie ein Flugzeug fast senkrecht in Richtung Boden rast. Angeblich handelt es sich um Jewgeni Prigoschins Privat-Jet, in dem sich dieser und weitere Wagner-Kader befunden haben sollen.

    24.08.2023

  • 8.50 Uhr

    Gruppe Wagner: «Wir fangen erst an. Rechnet mit uns!»

    Ein schummriges Video macht die Runde: Vermummte Männer sagen: «Viele Diskussionen darum, was Wagner in dieser Situation tut. Wir sagen eines: Wir fangen jetzt an. Rechnet mit uns!»

    Es kursieren auch bereits angebliche Augenzeugenberichte, wonach die Wagner-Söldner mit dem Abbau ihres Lagers in Belarus begonnen hätten und Richtung Russland aufgebrochen seien. Gesicherte Berichte gibt es derzeit nicht.

  • 6.46 Uhr

    Kiew: «Putin verzeiht niemandem seine eigene Angst»

    Für den Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, war der aus Russland gemeldete Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin seit dessen Meuterei gegen den Kreml im Juni absehbar. «Prigoschin hat in dem Moment, als er 200 Kilometer vor Moskau stehen blieb, sein eigenes Todesurteil unterschrieben», sagte Podoljak der «Bild»-Zeitung am Mittwochabend. «Der Aufstand von Prigoschin im Juni hat Putin wirklich erschreckt» und habe absehbar zu Konsequenzen führen müssen, denn: «Putin verzeiht niemandem seine eigene Angst.»

    Sollte sich die These bestätigen, dass der Absturz des Flugzeugs mit Prigoschin an Bord auf ein Mordkomplott zurückgehe, handele es sich um eine «demonstrative Beseitigung» und «ein direktes Signal an die Eliten (...), dass die brutalen Morde an den eigenen Leuten in Russland beginnen». Damit hätte Moskau aus Sicht Podoljaks auch ein Signal an die eigene Armee gesendet, «dass es dort wirklich keine Helden gibt und dass jede Illoyalität mit dem Tod bestraft wird».

    Auch die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann zeigte sich von der Todesnachricht aus Russland nicht überrascht. «Dass Prigoschin seinen Angriff auf Putin mit dem Leben bezahlen wird, davon war auszugehen: Ein Teufel, der sich mit dem Teufel einlässt», sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Es zeigt aber auch, dass offensichtlich grosse Nervosität bei Putin und seinen Schergen im Kreml herrscht.»

    Der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, am Montag irgendwo in Afrika. Wann und wo das Bild gemacht wurde, ist nicht überprüfbar.
    Der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, am Montag irgendwo in Afrika. Wann und wo das Bild gemacht wurde, ist nicht überprüfbar.
    Imago/UPI Photo
  • 3.55 Uhr

    Russischer Militärblogger spricht von Mord

    Der Embraer-Privatjet, auf dessen Passagierliste Prigoschin stand, war am Mittwoch nordwestlich von Moskau im Gebiet Twer abgestürzt. Zur Ursache gab es keine offiziellen Angaben, die Ermittlungen der Behörden begannen erst. Allerdings verbreiteten einige Militärblogger die These, dass der Absturz kein Unfall gewesen sei.

    «Der Mord an Prigoschin wird katastrophale Folgen haben», schrieb der Militärjournalist Roman Saponkow auf Telegram. «Die Leute, die den Befehl gegeben haben, verstehen nichts von der Stimmung in der Armee und ihrer Moral.» Prigoschin war wegen seiner Kritik an der regulären Armeeführung und einiger Erfolge seiner Söldner auf dem Schlachtfeld beliebt bei Soldaten.

  • 3.42 Uhr

    Militäranalyst: F-16 für Ukraine nicht kriegsentscheidend

    Die Ukraine braucht massive Unterstützung zur Verteidigung gegen den russischen Angriff. F-16 und Taurus-Marschflugkörper wären ein qualitativer Sprung, aber kein Wundermittel, sagt der Militäranalyst Niklas Masuhr von der ETH Zürich.

    Mit den versprochenen F-16-Kampfflugzeugen könne die Ukraine nach Einschätzung des Militäranalysten zwar die Entfaltung der russischen Luftwaffe einschränken, aber ein «Gamechanger», also eine kriegsentscheidende Veränderung, sei dies nicht. Das sagte der Forscher am Center for Security Studies der ETH in Zürich der Deutschen Presse-Agentur. Gleichwohl wären die F-16, ebenso wie die in Deutschland diskutierte Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern, ein qualitativer Sprung für die Verteidigung der Ukraine.

    «Die russische Logistik hinter der Front zu treffen, war immer ein wichtiger Aspekt für die Ukraine», sagte Masuhr. Das wäre mit Taurus-Raketen wegen der grösseren Reichweite besser möglich als bisher.

    «Weiterhin relevant für die Ukraine ist die Lieferung von Artillerie und Luftabwehrmunition, das sind dauerhafte Bedarfsposten», sagte Masuhr. Die Ukraine müsse Bevölkerung, zivile Infrastruktur wie Getreidesilos oder Heizkraftwerke im Winter oder militärische Ziele schützen. Wenn die Zahl von Luftabwehrsystemen und -munition begrenzt sei und der Einsatz rationiert werden müsse, erlaube das der russischen Luftwaffe, freier zu agieren. Die F-16 könnten die bodengebundene ukrainische Luftabwehr entlasten und den Radius der russischen Luftwaffe einschränken.

    «Selbst eine minimale ukrainische F-16-Flotte kann dafür sorgen, dass die russische Luftwaffe sich vorsichtiger verhalten muss», sagte Masuhr. Die Ukraine könne sie damit von der Front besser fernhalten. «Die russische Luftwaffe müsste Waffen aus grösserer Distanz abwerfen oder mit höherem Risiko fliegen.»

    F-16 für die Ukraine: Deshalb sind westliche Kampfjets für Selenskyj so wichtig

    F-16 für die Ukraine: Deshalb sind westliche Kampfjets für Selenskyj so wichtig

    Dänemark und die Niederlande liefern der ukrainischen Armee westliche Kampfflugzeuge. Nur ein politisches Signal, oder können die Jets die Ukraine in ihrem Befreiungskampf wirklich unterstützen?

    22.08.2023

  • 3.00 Uhr

    Sean Penn zeigt Trailer für Ukraine-Doku «Superpower»

    Oscar-Preisträger Sean Penn (63) bringt seinen Dokufilm über die Ukraine Mitte September bei Paramount + heraus. Der Streamingdienst veröffentlichte am Mittwoch (Ortszeit) den Trailer für «Superpower». Der Schauspieler und Regisseur («Milk», «Mystic River») hatte den Film im Februar bei der Berlinale vorgestellt.

    Penn und sein Partner Aaron Kaufman wollten schon vor der russischen Invasion eine Doku über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und das Land drehen. Zufällig waren sie gerade am 24. Februar 2022 zu einem Gespräch mit dem Präsidenten verabredet, als der russische Angriffskrieg begann. Der Film ist vor allem ein Porträt über Selenskyj geworden, mit dem die Filmemacher mehrmals sprachen. Der Trailer zeigt Kriegsszenen, mit Penn an der Front, in zerbombten Häusern und im Gespräch mit Soldaten und betroffenen Bürgern. Penn sei ein unbeabsichtigter Zeuge in erster Reihe in diesem historischen «David und Goliath»-Kampf geworden, heisst es in der Beschreibung von Paramount.