«Gründlich vorbereitet» Kim Jong Un droht den USA und Südkorea mit Atomwaffen

SDA

28.7.2022 - 10:27

Nordkorea feiert Ende des Koreakriegs vor 69 Jahren

Nordkorea feiert Ende des Koreakriegs vor 69 Jahren

Mit einer pompösen Show feiert Nordkorea das Ende des Koreakriegs vor 69 Jahren. Dabei drohte Machthaber Kim Jong Un Südkorea und den USA mit dem Einsatz von Atomwaffen.

28.07.2022

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bringt für den Fall einer möglichen militärischen Auseinandersetzung mit den USA und Südkorea den Einsatz von Atomwaffen ins Spiel.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat seine Entschlossenheit erklärt, im Falle eines militärischen Konflikts mit Südkorea und den USA Atomwaffen einzusetzen. In einer Rede zum 69. Jahrestag des Endes des Koreakriegs sagte er, seinem Land militärisch zu drohen sei selbstmörderisch.

«Unsere Streitkräfte sind gründlich darauf vorbereitet, auf jegliche Krise zu reagieren», wurde Kim am Donnerstag von den Staatsmedien zitiert. Zugleich könnten die atomaren Abschreckungskräfte gemäss ihres Auftrags «präzise und schnell» mobilisiert werden.

Kim verschärft den Ton erneut

Vor dem Beginn gemeinsamer Sommer-Militärübungen der Streitkräfte der USA und Südkoreas im August verschärfte Kim erneut seinen Ton gegen beide Länder. Nordkorea sei auf jede militärische Konfrontation mit den USA vollständig vorbereitet, wurde Kim weiter zitiert.

Südkorea drohe die Vernichtung, sollte es «gefährliche Versuche» gegen sein Land unternehmen, sagte Kim. Er spielte damit auf Pläne der Regierung in Seoul an, angesichts des Atomwaffen- und Raketenprogramms Nordkoreas ein System für Präventivschläge wiederzubeleben.

Nordkoreas Machtahaber Kim Jong Un: «Unsere Streitkräfte sind vollkommen darauf vorbereitet, auf eine jede Krise zu antworten.» 
Nordkoreas Machtahaber Kim Jong Un: «Unsere Streitkräfte sind vollkommen darauf vorbereitet, auf eine jede Krise zu antworten.» 
Bild: Uncredited/KCNA via KNS/dpa

Wachsende Unsicherheit in der Region

Kim Äusserungen stammen aus einer Rede am Mittwoch vor Veteranen in Pjöngjang zum 69. Jahrestag der Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrag zur Beendigung des Korea-Kriegs (1950-53). Der Tag wird im autoritär regierten Nordkorea als «Tag des Siegs» gefeiert.

Kims Rede fällt in eine Zeit wachsender Unsicherheiten in der Region. Nordkorea hat in diesem Jahr bereits mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet und damit gegen bestehende UN-Resolutionen verstossen. Wegen seines Atomprogramms ist Pjöngjang harten internationalen Sanktionen unterworfen. Nordkorea wiederum wirft den USA eine feindselige Politik vor.

Zusammen mit seinem Bündnispartner USA will Südkorea in diesem Jahr bei gemeinsamen Militärmanövern auch wieder Geländeübungen aufnehmen. In den vergangenen Jahren hatten beide Länder die Manöver auch aus diplomatischen Gründen reduziert.