Für den ganzen armen Süden Italiens soll es ein Leuchtturmprojekt werden: Matera ist Kulturhauptstadt. Die Unesco-Stadt hat sich von ganz unten wieder aufgerappelt.
Die süditalienische Stadt Matera hat das Jahr als europäische Kulturhauptstadt eröffnet. Bands aus der Region und aus ganz Europa spielten am Samstag zum Auftakt in der Stadt, die für ihre Höhlensiedlungen bekannt ist.
Unter dem Motto "Open Future" finden in dem geschichtsträchtigen Ort das ganze Jahr über Ausstellungen, Konzerte, Workshops und andere Events statt. Am Abend stand die offizielle Eröffnungsfeier mit Staatspräsident Sergio Mattarella und Regierungschef Giuseppe Conte an.
"Dies ist die Rückeroberung von Matera und des ganzen Südens", sagte Conte bei der Ankunft in der Stadt in der ärmeren Region Basilikata. Auch Kulturminister Alberto Bonisoli hob hervor, dass Matera ein Beispiel für den gesamten "Mezzogiorno" sein kann, also für Süditalien. "Es ist ein Beispiel dafür, dass Kultur ein entscheidender Faktor ist."
"Nationale Schande"
Bis vor einigen Jahrzehnten war Matera noch als "nationale Schande" verpönt, mittlerweile ist der Ort ein Geheimtipp für Italien-Touristen. Dort, wo diese heute in urigen Gewölben gediegen essen oder teils luxuriös unterkommen, lebten bis in die 50er Jahre Menschen unter desaströsen Zuständen.
In den Höhlen war es dunkel und feucht, es grassierten Krankheiten. Rund 17'000 Menschen mussten schliesslich die Stadtviertel Sasso Caveoso und Sasso Barisano verlassen. Der drohende Verfall der "Sassi" wurde gestoppt: 1986 wurde ihre Erhaltung und Sanierung angeordnet, 1993 wurden sie zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt.
Die Themen im Jahr als Kulturhauptstadt sind eng mit der Identität und Geschichte Materas verknüpft, können aber auf ganz Europa übertragen werden. Beispielhaft dafür ist die Ausstellung "Ars Excavandi", die an diesem Wochenende startet. Sie setzt sich mit Architektur und Zivilisation in zerklüfteter Landschaft auseinander - ein Thema, das in Matera allgegenwärtig ist.
Initiative der EU
Zuletzt verzeichnete die Stadt mit ihrer Jahrtausende alten Geschichte Jahr für Jahr Besucherzuwächse - und die Kulturhauptstadt soll noch mehr Touristen anlocken. Man rechne in diesem Jahr mit 800'000 Übernachtungen, sagt der Sprecher für Matera 2019, Serafino Paternoster. Das wäre fast eine Verdoppelung im Vergleich zu 2017.
Die Europäische Kulturhauptstadt ist eine Initiative der EU. Neben Matera trägt in diesem Jahr das bulgarische Plowdiw den Titel. Dort fand die offizielle Eröffnung bereits vor einer Woche statt.
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