Maske und Homeoffice Deutsche sollen im Advent besonders aufpassen – und was gilt in der Schweiz?

afp(tgab

10.12.2023

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt davor, das Coronavirus mit der Grippe zu vergleichen. 
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt davor, das Coronavirus mit der Grippe zu vergleichen. 
Bernd von Jutrczenka/dpa

Die Pandemie mag vorbei sein, das Coronavirus zirkuliert aber noch immer. In Deutschland ruft nun Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu erhöhter Vorsicht in der Vorweihnachtszeit auf. 

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10.12.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Corona-Infektionen in Deutschland steigen wieder.
  • Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat nun besondere Vorsicht in der Vorweihnachtszeit angemahnt.
  • Er rät zu Impfung, Masken in Bus und Bahn sowie Homeoffice wo möglich und Corona-Tests vor dem Treffen mit älteren oder vulnerablen Personen.
  • Das BAG und die Kantone empfehlen ÄhnlIches, appellieren aber in erster Linie an die Eigenverantwortung.

Nachdem die Covid-Pandemie von vielen Expert*innen und Medizinern als beendet erklärt wurde und die Schutzmassnahmen letzten April ausgelaufen sind, nehmen die Corona-Infektionen in Deutschland wieder zu. Viele Menschen husten und niesen.

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat nun besondere Vorsicht in der Vorweihnachtszeit angemahnt. «Corona bleibt gefährlich. Es ist keine Erkältung, die man sich bedenkenlos jede Saison einfangen kann», sagte Lauterbach der «Bild am Sonntag». Vielmehr befalle das Coronavirus oft auch die Blutgefässe oder schwäche das Immunsystem, lasse sich daher zu häufig nicht komplett auskurieren.

Der Gesundheitsminister rief darüber hinaus zur Impfung auf: «Wer Krankheit unterm Weihnachtsbaum so gut es geht vermeiden will, sollte sich möglichst in den nächsten Tagen schnell noch impfen lassen – am besten gegen Grippe und Corona gleichzeitig.» In Bus und Bahn sollten alle «lieber noch mal Maske tragen», sagte der Minister.

Dass bisher nur drei Millionen Menschen das Angebot genutzt hätten, sich mit angepassten, neuen Präparaten gegen Covid impfen zu lassen, nannte er enttäuschend. Deutschland zählt 84 Millionen Einwohner*innen. 

Ausserdem rät Lauterbach dazu, auf Weihnachtsfeiern in Innenräumen zu verzichten. Wer die Möglichkeit habe, solle ausserdem lieber im Homeoffice bleiben und nicht im Büro arbeiten. Zudem empfiehlt er «im Zweifel» einen schnellen Corona-Test, «bevor wir ältere kranke Menschen treffen».

Berset ist aus der Verantwortung

Besondere Vorsicht vor den Festtagen? In der Schweiz gab es während der letzten Jahre ähnliche Empfehlungen. Doch seit dem Ende der «ausserordentlichen Lage» gemäss Epidemiengesetz gilt wieder der Courant normal. Und das heisst: Für das Gesundheitswesen sind die Kantone zuständig.

Darauf weist denn auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf seiner Website hin, wo sich die Bevölkerung über Schutzvorkehrungen informieren kann, und ergänzt: «Ob und welche Massnahmen angeordnet werden, kann sich deshalb von Kanton zu Kanton unterscheiden.»

Der Bundesrat will aber das Epidemiengesetz anpassen und dabei dem Bund auch mehr Kompetenzen einräumen, was Überwachung und epidemiologischen Abklärungen betrifft. Neu soll der Bund etwa auch in der normalen Lage Massnahmen im öffentlichen Verkehr anordnen können, wie der für Gesundheit zuständige Bundesrat Alain Berset kürzlich vor den Medien ausführte.

BAG und Kantone appellieren an Eigenverantwortung

Die geplanten Änderungen sind für künftige Pandemien gedacht. Und was gilt denn jetzt?

Konkret rät das BAG, Rücksicht auf besonders vulnerablen Personen zu nehmen. «Wenn Sie Erkältungssymptome haben, sollten Sie Kontakte mit anderen Personen, insbesondere mit besonders gefährdeten Personen, vermeiden und zu Hause bleiben. Falls das nicht möglich ist, tragen Sie eine Maske und halten Sie Abstand.»

Personen aus Risikogruppen wird ausserdem empfohlen, sich gegen einen schweren Verlauf mittels Impfung zu schützen. 

Dazu rät auch der Kanton Zürich: «Es gilt weiterhin eigenverantwortlich zu handeln, um sich und andere zu schützen. Bei Erkältungssymptomen sollen Kontakte mit anderen Personen, insbesondere mit besonders gefährdeten Personen, vermieden werden», lautet die entsprechende Empfehlung der kantonalen Gesundheitsdirektion.

Mittlerweile haben erste Spitäler wieder eine Maskenpflicht bei direktem Kontakt mit Patient*innen eingeführt. Zu den ersten Institutionen, die diesen Schritt ergriffen haben, zählten das Universitätsspital Zürich und die Kliniken der Berner Insel-Gruppe.