Corona-Übersicht 1409 Neuinfektionen +++ Studierende fordern Nothilfefonds

Agenturen/red

11.3.2021

Studierende fordern wegen der Coronakrise finanzielle Hilfe vom Bundesrat. Unterdessen meldet das BAG 1409 Neuinfektionen. Innert einer Woche nahmen die Ansteckungen leicht um 4,8 Prozent zu. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

11.3.2021

In einem offenen Brief an den Bundesrat fordern Studentenverbände und weitere Organisationen Massnahmen, um Studienabbrüche wegen finanzieller Folgen des Coronavirus zu verhindern. Ein bundesweiter Nothilfefonds für Studierende soll Abhilfe schaffen.

Die bisher von Hochschulen und Stiftungen gesprochenen zinslosen Notfall-Darlehen und teilweise À-fonds-perdu-Nothilfe reichten nicht aus, hiess es am Donnerstag in der Mitteilung der Organisationen, darunter der Dachverband der Schweizer Studierendenschaften (VSS). Zudem seien die Angebote lokal sehr unterschiedlich.

Die Unterzeichnenden fordern den Bundesrat darum auf, rasch zu handeln. Ein bundesweiter Nothilfefonds für Studierende solle 5000 Franken pro betroffene Person als Stipendium nach «klaren, einfachen Kriterien» vergeben.

Leicht mehr Corona-Fälle in einer Woche

Die Ansteckungen mit dem Coronavirus nahmen in der ersten Märzwoche leicht um 4,8 Prozent zu. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) registrierte 7588 Fälle nach 7243 in der Vorwoche. Der Anteil mutierter Coronaviren lag bei 72,2 Prozent der 3290 darauf getesteten Proben, wie das BAG in seinem am Donnerstag veröffentlichten Wochenbericht schrieb.

Innerhalb von 24 Stunden wurden dem BAG in der Schweiz und in Liechtenstein 1409 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 28 neue Todesfälle und 52 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,7 Prozent. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 26. Februar bei 1,09.


Die Ereignisse des Tages im Überblick: 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Einem Medienbericht zufolge prüft die Swiss eine Impfpflicht für das Kabinenpersonal.
  • In einem offenen Brief an den Bundesrat fordern Studentenverbände Massnahmen, um Studienabbrüche wegen finanzieller Folgen des Coronavirus zu verhindern.
  • Das BAG melder 1409 Neuinfektionen bei 34'811 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4 Prozent. 28 Personen sind an Covid-19 gestorben, 52 wurden hospitalisiert. 
  • Die Ansteckungen mit dem Coronavirus in der Schweiz haben in der letzten Woche um 4,8 Prozent zugenommen.
  • In der Schweiz bahn sich ein neuer Generationenkonflikt an: Die Jüngeren wollen rasch alles öffnen, die Älteren nicht, wie eine Umfrage zeigt. 
  • Der Impfstoff von Johnson & Johnson ist in der EU mit der Zulassung auf der Zielgeraden. Die Schweiz will ihn erst gar nicht, weil er zu spät lieferbar wäre.

21.44 Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag

21.32 Uhr: Biden setzt billionenschweres Corona-Konjunkturpaket in Kraft

US-Präsident Joe Biden hat das billionenschwere Corona-Konjunkturpaket mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. Es handele sich um ein «historisches Gesetz», das der Mittelschicht und der arbeitenden Bevölkerung eine faire Chance gebe, sagte Biden im Weissen Haus. Ursprünglich war die Unterzeichnung des Massnahmenbündels im Umfang von rund 1,9 Billionen US-Dollar (rund 1,76 Billionen Franken) für Freitag angekündigt. Das von Biden vorgeschlagene Paket zur Bewältigung der Coronakrise hatte am Mittwoch seine letzte Hürde im US-Kongress genommen.

Der Umfang des Konjunkturpakets entspricht fast zehn Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Es beinhaltet unter anderem Direktzahlungen für die meisten Steuerzahler in Höhe von 1400 Dollar und zusätzliche Hilfen für Familien, darunter ein Kindergeld. Zudem mobilisiert es Mittel für Corona-Tests, die Impfkampagne, Schulöffnungen und Geld für klamme Bundesstaaten und Kommunen.

Bidens Hoffnung war es, das Gesetz noch vor Mitte März in Kraft zu setzen. Am kommenden Sonntag wäre die verlängerte und erhöhte Arbeitslosenhilfe für Millionen Amerikaner ausgelaufen. Die Arbeitslosenhilfe soll nun bis Anfang September um 300 Dollar pro Woche erhöht werden.

Die meisten Republikaner lehnen das umfangreiche Paket ab, in der Bevölkerung stösst es Umfragen zufolge mehrheitlich auf Zustimmung. Das Weisse Haus hat angekündigt, dass Biden im Rahmen einer «Hilfe ist da»-Tour bei den Bürgern im Land für das Hilfspaket werben will.

21.21 Uhr: Deutschland setzt Impfungen mit Astrazeneca-Impfstoff nicht aus

Anders als Dänemark, Norwegen und Island setzt Deutschland Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca nicht aus. Bislang gebe es keine Hinweise, dass der Todesfall in Dänemark mit dem Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca in kausaler Verbindung stehe, teilte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen mit. Nach einer ersten Prüfung halte auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) «an der positiven Bewertung des zugelassenen Astrazeneca-Impfstoffs fest», hiess es.

Dänemark hatte entschieden, vorübergehend niemanden mehr mit dem Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens zu impfen. Als Grund wurden Berichte über schwere Fälle von Blutgerinnseln genannt. Dabei wurde auch über einen möglichen Todesfall berichtet. Man könne jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Vakzin und den Blutgerinnseln bestehe, hiess es. Nach Behördenangaben wird der Stopp zunächst 14 Tage dauern. Nach der Bekanntgabe in Kopenhagen entschlossen sich auch die Nicht-EU-Länder Norwegen und Island, den Gebrauch des Präparats von Astrazeneca vorübergehend zu stoppen.

Bis 10. März wurden der EMA nach eigenen Angaben 30 Fälle von «thromboembolischen Ereignissen» bei fast fünf Millionen mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpften Menschen in der EU gemeldet. Dies sei nicht mehr als statistisch zufällig auch ohne Impfung in der Bevölkerung vorkomme. Die EMA erklärte unter Berufung auf ihren Sicherheitsausschuss, «dass der Nutzen des Impfstoffs weiterhin die Risiken überwiegt und der Impfstoff weiterhin verabreicht werden kann, während die Untersuchung von Fällen thromboembolischer Ereignisse fortgesetzt wird».

20.52 Uhr: Portugal verlängert Notstand bis 31. März trotz guter Corona-Lage

Ungeachtet einer drastischen Verbesserung der Lage hat der frühere Pandemie-Hotspot Portugal den Corona-Notstand um weitere zwei Wochen bis zum 31. März verlängert. Das Parlament in Lissabon billigte einen entsprechenden Antrag von Präsident Marcelo Rebelo de Sousa. Das Staatsoberhaupt hatte zuvor sein Vorgehen wieder mit der sozialistischen Regierung abgestimmt. Später am Abend wollte Ministerpräsident António Costa derweil einige Lockerungen des strengen Lockdowns bekanntgeben.

Das Land hatte im Januar bezogen auf die Bevölkerungszahl zeitweilig die höchsten Infektionszahlen weltweit. Der seit dem 13. Januar herrschende strenge Lockdown mit Ausgehbeschränkungen und Zwangsschliessungen zahlt sich aber offenbar aus: Nach jüngsten Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich binnen 14 Tagen nur noch 125 Menschen je 100'000 Einwohner mit dem Virus an. Damit gehört man zu den besten unter den 30 erfassten Ländern.

Auch in den portugiesischen Krankenhäusern, die im Januar kurz vor dem Kollaps standen, entspannt sich die Lage zusehends. Die Zahl der Intensivpatienten ging um zehn auf 273 zurück — so wenige wie seit dem 29. Oktober nicht mehr. Der Höchstwert war am 5. Februar mit 904 registriert worden. Die Bundeswehr leistet seit Anfang Februar in einem Krankenhaus der Hauptstadt Hilfe.

In dem beliebten Urlaubsland mit rund 10,3 Millionen Einwohnern wurden seit Pandemie-Beginn insgesamt mehr als 800'000 Infektionen erfasst. Nach amtlichen Angaben starben 16'635 Menschen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus.

20.18 Uhr: Mexikos infizierter Corona-Chefexperte geht maskenlos spazieren

Der Chef von Mexikos Corona-Politik, Hugo López-Gatell, ist trotz einer Coronavirus-Infektion ohne Maske in Mexiko-Stadt spazieren gegangen. Aus medizinischer Sicht spreche nichts dagegen, rechtfertigte sich der Epidemiologe des Gesundheitsministeriums auf Nachfrage des Journalisten Joaquín López-Dóriga. «Mein Ansteckungspotenzial ist minimal», zitierte dieser López-Gatell. In sozialen Medien waren Fotos verbreitet worden, die den Funktionär am Mittwoch ohne Mund- und Nasenschutz mit einer Frau — bisweilen in deren Armen — in einem Park in einem schicken Viertel der Hauptstadt zeigen.

Der 52-Jährige hatte am 20. Februar bekanntgegeben, positiv getestet worden zu sein und leichte Symptome zu haben. Später kam heraus, dass López-Gatell auch in einem Krankenhaus mit Sauerstoff behandelt worden war — die Regierung hatte dies abgestritten. Am Mittwoch erklärte er in einer Pressekonferenz im Präsidentenpalast, dass er an dem Tag erneut positiv getestet worden sei, jedoch keine Symptome mehr habe.

López-Gatell hatte bereits Anfang Januar für Ärger gesorgt, als Fotos von ihm in einem Linienflugzeug und anschliessend ohne Maske an einem Strand auftauchten. Immer wieder stellt er den Nutzen von massenhaften Tests sowie von Masken infrage.

Mexiko — mit rund 126 Millionen Einwohnern auf Platz zehn weltweit — hat bislang mit mehr als 192'000 Todesfällen in der Corona-Pandemie nach den USA und Brasilien die drittmeisten offiziell registriert. Weil in dem nordamerikanischen Land sehr wenig getestet wird und die sogenannte Übersterblichkeit sehr hoch ist, dürfte die wahre Zahl allerdings noch weit höher sein. Im vergangenen Jahr starben nach Regierungsangaben rund 327'000 mehr Menschen in Mexiko als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019.

20.01 Uhr: Österreich mit regionaler Ausreise-Hürde für Gasteinertal

In Österreich darf erneut eine Region wegen hoher Corona-Infektionszahlen nur mit negativem Coronatest verlassen werden. Betroffen ist das Gasteiner Tal im Bundesland Salzburg. Ab Montag sei für die Ausreise aus dem auch bei deutschen Touristen beliebten Tal ein negativer Test nötig, teilte das Land mit. «Das Instrument der Ausfahrtsbeschränkungen müssen wir aufgrund der extremen Ausbreitung des Virus nun für gesamte Gasteinertal anwenden», sagte Landeschef Wilfried Haslauer. Die Sieben-Tage-Inzidenz liege zum Beispiel in Bad Hofgastein bei 1349.

Zuletzt waren in Österreich unter anderem Teile des Zillertals in Tirol von solchen Beschränkungen betroffen. Ausserdem gibt es in Wiener Neustadt nahe Wien als erster grösseren Kommune Ausreise-Hürden.

In Österreich ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen spürbar angestiegen. Heute wurden binnen 24 Stunden laut Innenministerium 2997 neue Fälle gezählt.

19.54 Uhr: Frankreich hält an Impfstoff von Astrazeneca fest

Frankreich hält am Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca fest. Europa, Frankreich und Deutschland seien zurzeit der Ansicht, dass es kein übermässiges Risiko gebe, sagte der französische Gesundheitsminister Oliver Véran in Paris. «Wir überwachen, wir beobachten», fügte er hinzu.

Er reagierte auf den Schritt Dänemarks, das nach Berichten über vereinzelte ernsthafte Erkrankungen nach Impfungen den Gebrauch des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca vorsorglich ausgesetzt hatte. Nach der Bekanntgabe in Kopenhagen entschlossen sich auch die Nicht-EU-Länder Norwegen und Island, den Gebrauch des Präparats von Astrazeneca vorübergehend zu stoppen.

Der Pariser Ressortchef monierte, dass der britisch-schwedische Hersteller eigentlich zugesagte Lieferungen vermindere. So würden in der kommenden Woche nur wenige Dosen erwartet. Es werde auf europäischer Ebene an diesem Problem gearbeitet.

Die Lage seines Landes in der Corona-Pandemie sei angespannt und beunruhigend, resümierte der Ressortchef. Neue Einschränkungen für die Bürger kündigte er aber nicht an. Seit Wochen wird über eine mögliche Wochenend-Ausgangssperre in der Hauptstadtregion Paris spekuliert, wo die Lage besonders kritisch ist. Wegen der angespannten Lage in den Krankenhäusern der Region werden Patienten weiter in andere Landesteile gebracht, sagte Véran.

Es gilt landesweit eine abendliche Ausgangssperre ab 18.00 Uhr. Die Läden und Schulen haben weitgehend geöffnet. Restaurants und Kultureinrichtungen sind geschlossen. Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern ist stark von der Pandemie betroffen, es starben bisher fast 90'000 Menschen.

19.30 Uhr: Bericht: Swiss prüft Impfpflicht für Crews

Die Swiss prüft offenbar eine Impfpflicht für das Kabinenpersonal. Dies berichtet «Blick». Demnach wolle die Fluggesellschaft auch eine dringende Impfempfehlung an alle Mitarbeiter aussprechen.

«In Bezug auf das Personal können wir nicht ausschliessen, dass für eine geordnete Durchführung des Flugbetriebs eine Impfung gewisser Personalgruppen, insbesondere des fliegenden Personals, erforderlich werden könnte», heisst es dem Bericht zufolge von einem Sprecher der Airline.

Die Swiss prüft laut einem Medienbericht eine Impfpflicht für die Crews.
Die Swiss prüft laut einem Medienbericht eine Impfpflicht für die Crews.
KEYSTONE/Ennio Leanza (Symbolbild)

18.52 Uhr: Bulgarien verschärft Massnahmen nach stark gestiegenen Fallzahlen

In Bulgarien sind die Corona-Massnahmen wegen schnell steigender Fallzahlen verschärft worden. In 16 von 28 Regionen — einschliesslich der Hauptstadt Sofia — müssen Mittelschulen, Gymnasien und Hochschulen ab Freitag zum Fernunterricht übergehen. In Einkaufsmalls werden mancherorts nur Lebensmittelgeschäfte und Apotheken geöffnet bleiben dürfen. Konferenzen und Tagungen wurden verboten. In dem südöstlichen EU-Land liegt die Zahl der Neuansteckungen binnen sieben Tagen amtlichen Angaben vom Donnerstag zufolge bei 395 pro 100'000 Menschen.

«Seit mindestens 14 Tagen liegt ein exponentielles Wachstum der Fälle vor», sagte Corona-Stabchef Wenzislaw Mutaftschijski. Er führte die beunruhigende Lage auf die britische Variante des Coronavirus zurück.

In dem Balkanland mit seinen 6,9 Millionen Einwohnern wurden heute 38'531 Corona-Fälle gemeldet — vor einer Woche waren es 33'770. Seit Beginn der Pandemie starben fast 11'000 Menschen an oder mit dem Coronavirus. Bislang wurden gut 309'000 Impfdosen verabreicht.

18.35 Uhr: Schwedens Kronprinzessin Victoria positiv auf Coronavirus getestet

Die schwedische Kronprinzessin Victoria (43) und ihr Ehemann Prinz Daniel (47) sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das schwedische Königshaus mit. Die Thronfolgerin und ihr Gatte hätten sich bereits am Mittwoch wegen Anzeichen einer Erklärung bei Victoria in Quarantäne begeben, daraufhin seien dann die Infektionen festgestellt worden.

Beide zeigten leichtere Symptome, ihnen gehe es den Umständen entsprechend gut, hiess es vom Hof in Stockholm. Auch ihre beiden Kinder, Prinzessin Estelle (9) und Prinz Oscar (5), sitzen nun in Quarantäne.

Für Victoria kommt das Ganze zur Unzeit: Am Freitag ist ihr Namenstag, der in Schweden traditionell grösser gefeiert wird. Eine ohnehin wegen der Coronakrise in begrenzter Form geplante Veranstaltung an dem Tag wird nun gänzlich abgesagt.

Für den schwedischen Hof sind es nicht die ersten Corona-Fälle: Bereits im November waren Victorias jüngerer Bruder Carl Philip (41) und seine Frau Sofia (36) positiv auf das Virus getestet worden.

18.24 Uhr: Massentest nach Coronavirus-Fall an Sarner Schule

An der Schule Sarnen Dorf im Kanton Obwalden ist es zu Coronavirus-Infektionen gekommen. Zudem liegen weitere Verdachtsfälle vor. Daher hat der Kantonsarzt für Freitag einen Massentest angeordnet.

Betroffen seien ein Schüler und eine Lehrperson, sagte der Obwaldner Kantonsarzt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstag. Rund 130 Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Primarschulklassen sowie 33 Lehrpersonen müssen sich nun einem Corona-Test unterziehen. Getestet werde mittels Speichelprobe.

Der Test ist freiwillig. Schülerinnen und Schüler, die nicht daran teilnehmen, müssen jedoch für zehn Tage in Quarantäne. Gleiches gilt für jene, in deren Klasse jemand positiv getestet wurde. Auf das wiederholte, präventive Testen an Schulen hat der Kanton Obwalden bislang verzichtet.

18.07 Uhr: Studenten fordern in Brief an Bundesrat finanzielle Hilfe

In einem offenen Brief an den Bundesrat fordern Studentenverbände und weitere Organisationen Massnahmen, um Studienabbrüche wegen finanzieller Folgen des Coronavirus zu verhindern. Ein bundesweiter Nothilfefonds für Studierende soll Abhilfe schaffen.

Die Coronakrise habe weitreichende Auswirkungen auf die finanzielle Lage von Studierenden, hiess es in der Mitteilung der unterzeichnenden Organisationen, darunter der Dachverband der Schweizer Studierendenschaften (VSS).

Verschiedene Hochschulen und Stiftungen hätten seit Beginn der Pandemie zinslose Notfall-Darlehen und teils finanzielle Nothilfen À-fonds-perdu gesprochen. Diese Angebote reichen jedoch nicht und fallen lokal sehr unterschiedlich aus, wie es weiter hiess. Es fehle ein koordiniertes bundesweites Angebot für alle.

Die Unterzeichnenden fordern den Bundesrat darum auf, rasch zu handeln. Sie fordern einen bundesweiten Nothilfefonds für Studierende mit einer Vergabe von 5000 Franken pro betroffene Person als Stipendium nach «klaren, einfachen Kriterien».

Eine Kamera filmt eine Online-Vorlesung in einem Hörsaal an der ETH Zürich.
Eine Kamera filmt eine Online-Vorlesung in einem Hörsaal an der ETH Zürich.
KEYSTONE/Alexandra Wey (Archivbild)

Bereits heute gibt es einen Fond der Schweizer Stiftung für Bildungsförderung (EDUCA SWISS). Diesem standen Spenden verschiedener Stiftungen im Betrag von 600'000 Franken zur Verfügung, wovon bisher rund 350'000 Franken gesprochen wurden, wie es bei der Stiftung auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hiess. Mit den Geldern, die nach dem ersten und zweiten Lockdown gesprochen wurden, seien bisher rund 100 Studierende unterstützt worden.

Zudem sollen über den Grundbedarf hinausgehende Bildungsdarlehen von der Privatwirtschaft oder Privatpersonen bereitgestellt werden. Die Organisation der Vergabe solle durch Bund, Stipendienstellen oder eine nicht gewinnorientierte Organisation durchgeführt werden.

Zu den Unterzeichnenden gehören nebst der VSS und der EDUCA SWISS der nationale Dachverband von Absolventinnen und Absolventen aller Fachbereiche von Fachhochschulen (FH Schweiz).

18.02 Uhr: Slowakischer Gesundheitsminister tritt zurück

Der slowakische Gesundheitsminister Marek Krajci hat seinen Rücktritt angekündigt. Nicht nur Opposition und Medien, sondern auch Teile der Vier-Parteien-Koalition in Bratislava warfen ihm schon lange Versagen und Planlosigkeit im Kampf gegen die Corona-Pandemie vor. «Leider haben die zwei kleineren Koalitionsparteien ihren Verbleib in der Regierung an meine Demission als Bedingung geknüpft», erklärte der 46-jährige Krajci in einer emotionalen Ansprache vor Journalisten.

Der populistisch-konservative Regierungschef Igor Matovic kündigte an, der Rücktritt seines Parteifreundes werde erfolgen, wenn die Nachfolge geregelt sei. Noch vor wenigen Tagen hatte der liberale Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident Richard Sulik gefordert, auch Matovic selbst müsse zurücktreten.

Der 46-jährige Kinder-Kardiologe Krajci engagierte sich in christlichen Vereinigungen, bevor er bei den Parlamentswahlen 2020 für die von Matovic gegründete Wahlplattform Gewöhnliche Leute kandidierte. Als Minister wurde er auch dafür kritisiert, dass er den Corona-Notstand zur Einschränkung des Abtreibungsrechts nutzte und erfahrene Klinikchefs durch Gesinnungsfreunde ersetzte. Gegen den Willen ihrer Koalitionspartner bestellten Krajci und Matovic den in der EU noch nicht zugelassenen Impfstoff Sputnik V aus Russland. Die erste Lieferung holten sie persönlich am Flughafen ab.

Die Slowakei überstand die erste Corona-Welle im Frühjahr glimpflich, verzeichnet aber inzwischen die weltweit höchste Anzahl Corona-Tote im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) waren es 246 Corona-Tote pro einer Million Einwohner innerhalb von 14 Tagen.

17.30 Uhr: Österreich will für Kinder lockern

Freizeitaktivitäten und Sport für Kinder und Jugendliche sollen in Österreich schon bald wieder mit Auflagen möglich sein. Trotz steigender Infektionszahlen soll die Lockerung der Corona-Einschränkungen am Montag in Kraft treten, kündigt das Sozial- und Gesundheitsministerium an.

Zuvor muss noch das Parlament zustimmen. «Diese Massnahmen sind ein wichtiger Beitrag für das Wohlergehen der jungen Menschen in Österreich und für die psychische Gesundheit während der Pandemie», schrieb das vom Grünen Rudolf Anschober geführte Ministerium in einer Mitteilung.

Die Öffnungsschritte seien etwa für Jugendzentren, Pfadfindergruppen und Sportvereine vorgesehen, hiess es aus der der Grünen Parlamentsfraktion.

16.30 Uhr: Impfung verhindert asymptomatische Fälle

Der Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech schützt laut offiziellen israelischen Daten nicht nur vor schwerer Erkrankung und Tod, sondern auch vor einer asymptomatischen Infektion. Das israelische Gesundheitsministerium und Pfizer veröffentlichten entsprechende Erkenntnisse aus der praktischen Anwendung. Demnach hat der Impfstoff eine Wirksamkeit von 94 Prozent bei der Verhinderung asymptomatischer Infektionen.

Es besteht damit die Hoffnung, dass geimpfte Personen andere nicht mehr anstecken können und Infektionsketten so unterbrochen werden können. Die Ergebnisse sind bisher nicht in einem wissenschaftlichen Fachmagazin veröffentlicht, sondern von den Unternehmen mitgeteilt worden.

15.46 Uhr: Experte hält Komplikation für unwahrscheinlich

Der deutsche Experte Bernd Salzberger hält einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Astrazeneca-Impfung und dem Todesfall in Dänemark für unwahrscheinlich. «Ein direkter Zusammenhang ist nicht richtig vorstellbar, das kann auch Zufall sein», sagte der Infektiologe  vom Universitätsklinikum Regensburg der Deutschen Presse-Agentur.

«Das ist etwas Aussergewöhnliches. Gefässverschlüsse sind weder in den Zulassungsstudien aufgetaucht noch bei den Impfungen in England, und dort ist man sehr wachsam» Allerdings müsse man dem Vorfall nachgehen, meinte Salzberger. «Wenn man ein solches Phänomen sieht, dann muss man das untersuchen, und das tun die Dänen derzeit.»

In Dänemark war es nach einer Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin zu einem Todesfall durch ein Blutgerinnsel gekommen. Daraufhin hatten Dänemark und auch Norwegen die Impfungen mit dem Präparat des britisch-schwedischen Unternehmens bis auf Weiteres ausgesetzt. Wie zuvor die Dänen machten auch die Norweger deutlich, dass ein solcher Zusammenhang bisher nicht festgestellt worden sei. Es handele sich um eine Vorsichtsmassnahme.

Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca: Der deutsche Infektiologe Bernd Salzberger vermutet keinen Zusammenhang zwischen einem Todesfall durch ein Blutgerinnsel und den Impfstoff. (Symbolbild)
Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca: Der deutsche Infektiologe Bernd Salzberger vermutet keinen Zusammenhang zwischen einem Todesfall durch ein Blutgerinnsel und den Impfstoff. (Symbolbild)
Bild: dpa

15.27 Uhr: EU-Behörde prüft Antikörper-Therapie

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft die Wirksamkeit einer Antikörper-Behandlung gegen Covid-19. Die Behandlung mit Bamlanivimab und Etesemivab des US-Pharmakonzerns Eli Lilly werde im beschleunigten Rolling-Review-Verfahren erfolgen, teilte die EMA am Donnerstag in Amsterdam mit.

Dabei werden Ergebnisse von Studien bereits bewertet, auch wenn Testreihen noch nicht abgeschlossen und noch kein Zulassungsantrag für die EU gestellt wurde.

Nach ersten Resultaten von zwei Studien könnten die Präparate in Kombination gegen eine Covid-19-Erkrankung wirksam sein. Untersucht werde auch die Einzel-Wirksamkeit des Wirkstoffes Bamlanivimab. Wie lange das Prüfverfahren dauern werde, sei unklar.

Die beiden Antikörper-Präparate sollen das Spike-Protein des Coronavirus an verschiedenen Stellen angreifen, so dass das Virus nicht in Körperzellen eindringen kann. Durch den Kombi-Angriff könnte es wirksamer sein als nur ein einzelnes Präparat.

14.23 Uhr: EMA gibt grünes Licht für Impfstoff von J&J 

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA gibt grünes Licht für den Einsatz des Covid-19-Impfstoffs von Johnson & Johnson (J&J). Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA empfahl am Donnerstag eine bedingte Zulassung des Impfstoffs ab 18 Jahren.

Die finale Entscheidung muss nun noch von der Europäischen Kommission gefällt werden. Diese gilt aber als Formsache. Es wäre damit der vierte in der Europäischen Union zugelassene Covid-19-Impfstoff nach den Mitteln von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca. Im Gegensatz zu diesen bietet das Vakzin von J&J den Vorteil, dass eine einmalige Impfdosis ausreichen soll statt zwei Dosen.

In der Schweiz sind erst die beiden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen.

Ampullen mit Dosen des Corona-Impfstoffes des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson. 
Ampullen mit Dosen des Corona-Impfstoffes des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson. 
Bild: Johnson & Johnson/AP/dpa

14.02 Uhr: Massenimpfung gegen Südafrika-Variante

In einem europäischen Pilotprojekt können sich nun alle Bürger des österreichischen Bezirks Schwaz gegen das Coronavirus impfen lassen. Rund 50'000 der etwa 64'000 infrage kommenden Personen haben sich dafür angemeldet.

Die Impfaktion begann nach Angaben der Stadt Schwaz am Donnerstag planmässig. In der EU gilt die Massnahme als Modell zur Überprüfung der Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech/Pfizer auch gegen die Südafrika-Variante des Virus.

Die Region im Bundesland Tirol ist besonders von der Verbreitung der Mutante betroffen. Das Ziel sei, diese ansteckendere Variante zu bekämpfen und Infektionszahlen zu senken, sagte Tirols Landeschef Günther Platter vor Journalisten in der Bezirkshauptstadt Schwaz.

Die Impfung wird von einer sechsmonatigen wissenschaftlichen Studie begleitet. Dazu sind mindestens 5000 Teilnehmer nötig. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass sich deutlich mehr Geimpfte freiwillig melden und einen entsprechenden Fragebogen ausfüllen.

Warteschlange vor der Impf- und Teststrasse am Donnerstag 11. März 2021 in Schwaz, Österreich. 
Warteschlange vor der Impf- und Teststrasse am Donnerstag 11. März 2021 in Schwaz, Österreich. 
Bild: Keystone

13.32 Uhr: 1409 Neuinfektionen und 28 Tote in der Schweiz

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Donnerstag 1409 Coronavirus-Ansteckungen bei 34'811 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4 Prozent. 28 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 52 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Am Mittwoch waren 1491 neue Ansteckungen gemeldet worden sowie 14 neue Todesfälle und 41 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,7 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 174,76 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 26. Februar bei 1,09.

Insgesamt wurden bis Sonntagabend 1'218'200 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 951'804 Dosen verabreicht. 332'585 Personen sind bereits vollständig geimpft.

Nach Angaben von BAG-Vizedirektorin Nora Kronig verzichtet die Schweiz auf den Impfstoff von Johnson & Johnson. Denn die Lieferung wäre erst ab dem dritten Quartal möglich und somit zu spät für die Schweiz, sagte sie gegenüber dem "Blick". Zurzeit setze das BAG den Fokus auf mRNA-Impfstoffe wie jenen von Pfizer/Biontech, die eine höhere Wirksamkeit aufwiesen.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 5'354'200 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 569'312 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Ein Mitarbeiter zeigt in einer Corona-Abstrichstelle einen Abstrich für einen Corona-Test. (Archiv)
Ein Mitarbeiter zeigt in einer Corona-Abstrichstelle einen Abstrich für einen Corona-Test. (Archiv)
Bild: dpa

12.32 Uhr: Nidwalden erlaubt Gemeindeversammlungen im Freien

Der Kanton Nidwalden erlaubt wegen der Corona-Pandemie ausnahmsweise Gemeindeversammlungen im Freien. Die Regierung ermöglicht dies mit einer entsprechende Notverordnung. Damit will sie die politischen Rechte sichern.

Zwar regle die Covid-19-Verordnung des Bundes, dass Gemeindeversammlungen trotz den bestehenden Massnahmen wie dem Veranstaltungsverbot erlaubt seien, teilte die Nidwaldner Staatskanzlei am Donnerstag mit. Dabei müssten jedoch die Abstands- und Verhaltensregeln eingehalten werden.

Dies führe dazu, dass unter Umständen nicht alle Bürgerinnen und Bürger zur Versammlung zugelassen werden könnten. Gerade in grösseren Gemeinden sei eine ordnungsgemässe Durchführung nur unter erschwerten Bedingungen möglich, wird Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser (CVP) zitiert.

In Nidwalden dürfen Gemeindeversammlungen normalerweise nicht unter freiem Himmel stattfinden, da sie nicht für alle offen sind und auch Tonaufnahmen verboten sind, wie Kayser auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ausführt

Gemeindeversammlungen im Freien wie diese im vergangenen Juli in Zollikon ZH sind auch im Kanton Nidwalden erlaubt. (Archiv)
Gemeindeversammlungen im Freien wie diese im vergangenen Juli in Zollikon ZH sind auch im Kanton Nidwalden erlaubt. (Archiv)
Bild: Keystone

11.55 Uhr: Ehemalige US-Präsidenten werben für Impfung

Die früheren US-Präsidenten Barack Obama, George W. Bush, Bill Clinton und Jimmy Carter haben in einer Werbekampagne zu Corona-Impfungen aufgerufen. «Diese Impfung bedeutet Hoffnung. Sie wird Sie und die, die Sie lieben, vor dieser gefährlichen und tödlichen Krankheit schützen», sagt Obama (2009-2017) in einem der Videoclips, die die gemeinnützige Werbeagentur Ad Council in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichte. Als einzige der lebenden Ex-Präsidenten und First Ladys waren Obamas Nachfolger Donald Trump (2017-2021) und dessen Ehefrau Melania in keinem der Werbespots zu sehen.

Unter dem Titel «It's up to you» (etwa: Es ist Ihre Entscheidung) zeigt der einminütige Clip, wie die vier Ex-Präsidenten und ihre Ehefrauen ihre Impfungen erhalten. «Ich will wieder arbeiten, und ich will mich bewegen können», sagt Clinton (1993-2001). Sein Nachfolger George W. Bush (2001-2009) hat als Baseball-Fan ein konkreteres Ziel: «Worauf ich mich wirklich freue, ist der erste Spieltag im Texas-Rangers-Stadion mit einem vollen Stadion.» Obama hofft darauf, die Mutter seiner Frau Michelle besuchen zu können. «Um sie zu umarmen und sie an ihrem Geburtstag zu sehen», sagt der 59-Jährige.

11.18 Uhr: Dänemark setzt Astrazeneca-Impfungen aus

Dänemark setzt die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca wegen möglicher Nebenwirkungen vorerst aus. Wie die dänische Gesundheitsbehörde am Donnerstag mitteilte, liegen ihr Berichte über «schwere Fälle der Bildung von Blutgerinnseln» bei Geimpften vor. Bisher sei allerdings noch nicht abschliessend geklärt, ob es einen Zusammenhang zwischen den Impfungen und den Gerinnungsstörungen gibt.

 Astrazeneca-Impfdosen in einem Impfzentrum in Kopenhagen: Dänemark stoppt die Vergabe des schwedisch-britischen Impfstoffs vorerst wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen. (Symbolbild)
 Astrazeneca-Impfdosen in einem Impfzentrum in Kopenhagen: Dänemark stoppt die Vergabe des schwedisch-britischen Impfstoffs vorerst wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen. (Symbolbild)
Bild: Keystone

11 Uhr: Deutschland laut Experte bereits in dritter Welle

Ein Jahr nach der Erklärung einer Pandemie durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in Deutschland nach Überzeugung des Robert-Koch-Instituts die dritte Corona-Welle begonnen.

«Wir haben ganz klare Anzeichen dafür: In Deutschland hat die dritte Welle schon begonnen», sagte RKI-Präsident Lothar Wieler im Gespräch mit der UN-Journalistenvereinigung (ACANU) in Genf. «Ich bin sehr besorgt.» Die strikte Anwendung von Schutzmaßnahmen wie Maske tragen und Abstand halten sei trotz Impfungen weiter dringend nötig.

Lothar Wieler, Präsident des deutschen Robert Koch-Instituts (RKI) sieht Deutschland bereits in der der dritten Welle angelangt. (Archiv)
Lothar Wieler, Präsident des deutschen Robert Koch-Instituts (RKI) sieht Deutschland bereits in der der dritten Welle angelangt. (Archiv)
Bild:  Keystone

10.41 Uhr: Kanton St. Gallen plant vier weitere Impfzentren 

Nach Ostern wird der Kanton St. Gallen in St. Gallen, Buchs, Rapperswil-Jona und Wil vier Impfzentren eröffnen. Termine gib es zuerst für die über 75-Jährigen. Bisher lag die Altersgrenze bei 80 Jahren.

Aktuell werden geeignete Lokalitäten in St. Gallen, Buchs, Rapperswil-Jona und Wil für die Nutzung als Impfzentren vorbereitet. Die genauen Standorte würden erst kurz vor der Eröffnung kommuniziert, teilte der Kanton am Donnerstag mit.

In der ersten Phase sind die Impfzentren für über 75 Jahre alte Personen reserviert. Danach kämen laufend die nächsten Jahrgänge an die Reihe. Sobald es genug Dosen gebe, könne sich auch die breite Bevölkerung in den vier Zentren impfen lassen, heisst es in der Mitteilung. Die Kapazitäten werden dabei je nach Verfügbarkeit des Impfstoffs erhöht.

Der Kanton St. Gallen wird ab Ostern vier Impfzentren eröffnen. Die ersten Termine sind für über 75-Jährige reserviert. (Symbolbild)
Der Kanton St. Gallen wird ab Ostern vier Impfzentren eröffnen. Die ersten Termine sind für über 75-Jährige reserviert. (Symbolbild)
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10.14 Uhr: Kritik an Impfkampagne des BAG

SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi wirft dem Bundesamt für Gesundheit BAG vor, für die schleppende Impfkampagne verantwortlich zu sein, weil es angeblich Impfstoff-Angebote abgelehnt habe. Wie «20 Minuten» berichtet, zielten von Aeschi im Parlament eingereichte Fragen vor allem auf BAG-Impfchefin Nora Kronig ab, weil sie ein Angebot für den russischen Impfstoff Sputnik V ignoriert, erst spät Verträge mit dem US-amerikanischen Hersteller Moderna geschlossen und das Vakzin von Johnson & Johnson «diskriminiert» habe.

Laut «20 Minuten» fordert auch FDP-Nationalrat Marcel Dobler eine Aufarbeitung der zögerlichen Impfstoffbeschaffung. Ruth Humbel, CVP-Nationalrätin und Präsidentin der Gesundheitskommission, erklärte, man könne sich «schon fragen, warum wir zum Beispiel noch keine Verträge mit Johnson & Johnson abgeschlossen haben». Humbel meinte demnach, dass die Geschäftsprüfungskommission die Impfstoffbeschaffung unter die Lupe nehme solle, hielt Attacken auf Kronig aber für unangebracht: «Anstatt auf Personen zu schiessen», müsse man, «wenn schon, die Behörde in die Pflicht nehmen.»

SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi brachte im Parlament Fragen ein, die auf Nora Kronig, Leiterin Abteilung Internationales BAG, abzielten. (Archiv)
SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi brachte im Parlament Fragen ein, die auf Nora Kronig, Leiterin Abteilung Internationales BAG, abzielten. (Archiv)
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9.57 Uhr: Innert einer Woche 4,8 Prozent mehr Ansteckungen

Die Ansteckungen mit dem Coronavirus haben in der Woche vom 1. bis 7. März leicht um 4,8 Prozent zugenommen. In der 9. Kalenderwoche 2021 registrierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 7588 Fälle nach 7243 in der Vorwoche.

Es handelt sich um eine leichte Zunahme von 4,8 Prozent seit der Vorwoche, wie das BAG in seinem am Donnerstag veröffentlichten Wochenbericht schreibt. Der Anteil relevanter Virusvarianten (VOC) lag bei 72,2 Prozent der 3290 darauf getesteten Proben.

Die Fälle pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner lagen in den Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein zwischen 43 im Kanton Appenzell Innerrhoden und 137 im Kanton Genf. Landesweit registrierten die Behörden zwischen dem 1. und 7. März 87,8 Ansteckungen auf 100'000 Einwohner. In der Vorwoche hatte die Kennzahl noch bei 83,8 gelegen.

9.23 Uhr: Frühjahrssession ohne weitere Positiv-Tests

In der zweiten Woche der Frühjahrssession sind 288 Ratsmitglieder auf das Coronavirus getestet worden. Alle Teste fielen negativ aus. Zudem seien 368 weitere Sessionsteilnehmende getestet wurden, teilten die Parlamentsdienste am Donnerstag mit.

Vor einer Woche war bekannt geworden, dass ein Mitglied der eidgenössischen Räte in der ersten Sessionswoche positiv auf das Virus getestet wurde. Es wurden in diesem Zeitraum insgesamt 250 Tests von Ratsmitglidern sowie von 367 weiteren Sessionsteilnehmenden durchgeführt. Dabei fiel ein Testresultat positiv aus. Es handelte sich um Ständerat Josef Dittli (FDP/UR).

Um an der Frühlingssession Ansteckungen mit dem Coronavirus zu verhindern, hatten die Parlamentsmitglieder ein Speicheltest-Kit nach Hause geschickt bekommen. Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier waren in einem Schreiben aufgefordert worden, zum Sessionsbeginn selber eine Speichelprobe zu entnehmen und diese bei der Ankunft im Parlamentsgebäude abzugeben.

Eine Mitarbeiterin der Parlamentsdienste registriert mit einem Smartphone das Flaeschchen mit Speichel eines eingegangenen PCR Covid-19 Tests im Bundeshaus in Bern. (Archiv)
Eine Mitarbeiterin der Parlamentsdienste registriert mit einem Smartphone das Flaeschchen mit Speichel eines eingegangenen PCR Covid-19 Tests im Bundeshaus in Bern. (Archiv)
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9.05 Uhr: Sprunghafter Anstieg der Fallzahlen in Deutschland

In Deutschland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Wochenvergleich kräftig gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten dem staatliche Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 14'356 neue Fälle – und damit 2444 mehr als vor genau einer Woche.

Das geht aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervor. Auch die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) stieg mit 69,1 im Vergleich zum Vortag (65,4) merklich an. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 04.50 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 321 weitere Todesfälle verzeichnet. Das ist allerdings ein Rückgang, denn vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 359 neue Todesfälle registriert.

Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.

8.10 Uhr: Roche-Mittel wirkt nicht wie erhofft gegen Corona

Der Pharmakonzern Roche hat in einer Corona-Studie einen Rückschlag erlitten. Das Medikament Actemra hat in Kombination mit dem Mittel Veklury des amerikanischen Mitbewerbers Gilead die Auswirkungen der Lungenkrankheit Covid-19 nicht signifikant gemildert.

Die Kombinationstherapie habe die Ziele einer zulassungsrelevanten Studie nicht erreicht, teilte Roche am Donnerstag mit. Es wurde nicht nachgewiesen, dass Patienten mit einer von Covid-19 verursachten Lungenentzündung früher aus dem Krankenhaus entlassen werden können.

Actemra ist nicht für die Behandlung der Covid-19-Pneumonie zugelassen. Veklury von Gilead Sciences hingegen ist derzeit in rund 50 Ländern weltweit für die Behandlung von Covid-19 zugelassen oder zur vorübergehenden Anwendung autorisiert.

Das Roche-Medikament Actemra zeigt in Kombination mit dem Gilead-Medikament Veklury keine signifikante Wirkung gezeigt. 
Das Roche-Medikament Actemra zeigt in Kombination mit dem Gilead-Medikament Veklury keine signifikante Wirkung gezeigt. 
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7.35 Uhr: Brasilien meldet über 2000 Corona-Tote an einem Tag

Nach der bisher todbringendsten Woche in der Pandemie hat Brasilien erstmals mehr als 2000 Corona-Tote an einem Tag erfasst. 2286 Menschen sind nach Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Mittwochabend (Ortszeit) innerhalb von 24 Stunden gestorben.

Insgesamt sind damit in Brasilien 270 656 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Neu infiziert haben sich 79 876 Menschen, womit die Zahl der Corona-Infizierten in dem grössten Land Lateinamerikas auf mehr als 11,2 Millionen stieg. Nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher.

Brasilien, das erst im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. Das Gesundheitssystem ist in vielen Städten zusammengebrochen. So haben die Intensivstationen für Covid-19-Patienten etwa in Porto Velho, Campo Grande und Porto Alegre laut der Forschungseinrichtung «Fundação Oswaldo Cruz» (Fiocruz) 100 Prozent Auslastung erreicht.

Nach Angaben der Forschungseinrichtung Fiocruz haben die intensive Zirkulation von Menschen und die zunehmende Ausbreitung von Sars-CoV-2 das Auftreten von «besorgniserregenden Varianten» in Brasilien wie der offenbar im Amazonasgebiet entstandenen neuen P.1-Variante begünstigt. 

Im brasilianischen Cuiaba wird am 10. März ein Corona-Opfer bestattet.
Im brasilianischen Cuiaba wird am 10. März ein Corona-Opfer bestattet.
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6.43 Uhr: Gefäss der ersten Corona-Impfdosis kommt ins Museum

Das Gefäss der ersten gespritzten Corona-Impfdosis in den USA kommt ins Museum. Das nun leere Glasfläschchen, aus dem die Krankenschwester Sandra Lindsay am 14. Dezember 2020 in New York die erste Dosis des Impfstoffes vom Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer erhalten hatte, sei nun Teil der Sammlung, teilte das National Museum of American History in Washington in der Nacht zum Mittwoch mit.

Zudem habe der Krankenhaus-Betreiber Northwell der Sammlung auch noch Impfunterlagen, Schutzkleidung und Arbeitsausweis der Krankenschwester sowie weitere Gegenstände rund um die Corona-Impfung zur Verfügung gestellt.

5.20 Uhr: Jüngere wollen sofort öffnen, Ältere (noch) nicht

Jüngere Bewohner der Schweiz wollen zu einem Grossteil die Restaurants noch im März eröffnen. Dies berichtet der «Blick» am Donnerstag unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage des Link-Instituts.

Demnach antworteten rund 45 Prozent der Befragten zwischen 18 und 50 Jahren, dass sie die Gastronomie, die wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen ist, bereits im Monat März wiedereröffnen wollten. Bei den 51 bis 79-Jährigen waren dagegen nur 36 Prozent der Befragten für eine Öffnung der Restaurants zu diesem Zeitpunkt.

Jung und Alt beim Einkaufen an der Zürcher Bahnhofstrasse – natürlich mit Maske.
Jung und Alt beim Einkaufen an der Zürcher Bahnhofstrasse – natürlich mit Maske.
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4.55 Uhr: Schweiz will keinen Impfstoff von Johnson & Johnson

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) wird heute Donnerstag  den Weg für den vierten Corona-Impfstoff in der EU freimachen. Es wird erwartet, dass die Behörde mit Sitz in Amsterdam die Zulassung des Impfstoffes des US-Herstellers Johnson & Johnson empfiehlt. Dann muss zwar noch die EU-Kommission zustimmen – doch das gilt als Formsache und könnte noch am selben Tag erfolgen.

Der Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson muss nur einmal verimpft werden.
Der Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson muss nur einmal verimpft werden.
./Johnson & Johnson/AP/dpa

Ganz anders in der Schweiz. Sie verzichtet nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) auf das Vakzin von Johnson & Johnson, weil es zu spät lieferbar wäre. Dies bestätigt BAG-Vizedirektorin Nora Kronig in einem Interview mit dem «Blick». «Die Lieferung wäre erst ab dem dritten Quartal möglich. Zudem setzen wir im Moment den Fokus auf mRNA-Impfstoffe, die eine höhere Wirksamkeit aufweisen – besonders für verletzliche Personen. Und sie können wie gesagt rasch angepasst werden.» mRNA-Impfstoffe sind diejenigen von Pfizer/Biontech und Moderna. Der Vorteil des Impfstoffs von Johnson & Johnson: Es braucht nur eine Dosis.