Die mehrfach verschobene Präsidentschaftswahl in Algerien ist am Donnerstag unter Massenprotesten nachgeholt worden. Allein in der Hauptstadt Algier waren Tausende Menschen auf den Strassen, um gegen die Wahl zu protestieren.
Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas gegen Demonstranten ein, die versuchten, ein zentral gelegenes Wahlbüro zu schliessen. Nach Angaben von Aktivisten gab es zahlreiche Festnahmen.
Der Präsident der Wahlbehörde ANIE zeigte sich mit dem Verlauf des Wahltages zunächst zufrieden. In 95 Prozent der Wahllokale sei der Betrieb reibungslos angelaufen, sagte Mohamed Charfi der algerischen Presseagentur APS. Es gebe einen grossen Zulauf an Wählern. Die Behörde gab die Wahlbeteiligung am Mittag mit knapp acht Prozent an.
Wut bei Berbern in der Kabylei
Lokale Medien berichteten von zahlreichen Zwischenfällen in dem flächenmässig grössten afrikanischen Land. Vor allem in den von Berbern dominierten Regionen der Kabylei östlich von Algier seien zahlreiche Wahlbüros gestürmt worden, berichtete die Internetseite TSA Algerie.
Auf Videos im Internet ist zu sehen, wie Demonstranten Wahlzettel aus den Fenstern werfen. Die Wahlbehörde teilte mit, dass in den Städten Tizi Ouzou und Bejaia die Wahlbüros aus Sicherheitsgründen geschlossen worden seien.
Die Demonstranten lehnen den Urnengang ab, weil sie die Wahl als staatlich gelenkt ansehen. Die fünf zugelassenen Kandidaten sind für viele Demonstranten Teil der alten Machtelite um den zurückgetretenen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika. Wahlbeobachter der EU waren nicht eingeladen worden. Algerien kämpft mit grossen wirtschaftlichen Problemen. Viele Demonstranten forderten bei den Demonstrationen freie und unabhängige Wahlen. Vor allem den Einfluss des Militärs lehnen sie ab.
Es ist der dritte Versuch in diesem Jahr, in Algerien ein neues Staatsoberhaupt zu wählen. Im Februar hatten die Massenproteste gegen die Führung begonnen, als Bouteflika ankündigte, für eine fünfte Amtszeit zu kandidieren. Auch eine für den Sommer geplante Wahl war aufgrund von Massenprotesten verschoben worden. Knapp 24,5 Millionen Algerier sind als Wähler registriert.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte die Behörden auf, einen prominenten Menschenrechtsaktivisten unverzüglich freizulassen. Insgesamt seien mehr als 120 Aktivisten der sogenannten «Hirak»-Bewegung verhaftet worden.
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