Raab unter Druck Mobbingvorwürfe auch gegen britischen Vizepremier

dpa

12.11.2022 - 12:33

Vizepremier Dominic Raab am 8. November 2022 in London. 
Vizepremier Dominic Raab am 8. November 2022 in London. 
Bild: Keystone

Mehrere Medien berichten am Samstag, dass sich Vizepremier und Justizminister Dominic Raab aggressiv gegen Mitarbeiter verhalten habe. Minister Gavin Williamson trat wegen Mobbingvorwürfen erst kürzlich zurück.

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Beschuldigungen gegen ein prominentes Kabinettsmitglied den Druck auf den britischen Premierminister Rishi Sunak. Mehrere Medien berichteten am Samstag, dass sich Vizepremier und Justizminister Dominic Raab aggressiv gegen Mitarbeiter verhalten habe.

Kurz nach dem Rücktritt von Minister Gavin Williamson wegen Mobbingvorwürfen verstärken ähnliche Beschuldigungen gegen ein prominentes Kabinettsmitglied den Druck auf den britischen Premierminister Rishi Sunak. Mehrere Medien berichteten am Samstag, dass sich Vizepremier und Justizminister Dominic Raab aggressiv gegen Mitarbeiter verhalten habe.

Raab habe in seiner ersten Amtszeit eine «Kultur der Angst» im Justizministerium verbreitet, schrieb die Zeitung «Guardian». Mehreren Beamten sei angeboten worden, in eine andere Behörde zu wechseln, als der 48-Jährige im Oktober in seinen alten Job zurückkehrte.

Raabs hausinterner Spitzname: «Verbrennungsanlage»

Die Zeitung «Mirror» berichtete, Raabs hausinterner Spitzname laute «Verbrennungsanlage», weil er Mitarbeiter verbrenne. Nach Informationen der Zeitung «Sun» soll Raab aus Wut Tomaten durchs Zimmer geschleudert haben. Von den Medien zitierte Insider wiesen die Vorwürfe allesamt zurück. Der Minister sei lediglich «direkt».

Raab hatte unter dem früheren Premierminister Boris Johnson erst als Aussenminister und später als Vizepremier und Justizminister gearbeitet. Er ist einer der engsten Verbündeten des neuen Regierungschefs Sunak und kehrte unter ihm auf beide Posten zurück.

Die grösste Oppositionspartei Labour nannte die Vorwürfe «zutiefst beunruhigend» und warf Sunak ein schlechtes Urteilsvermögen vor. «Mit jedem neuen Skandal und schmuddeligem Deal wird es immer offensichtlicher, dass er ein schwacher Anführer ist, der die Partei über das nationale Interesse stellt», sagte Labour-Vize Angela Rayner. Sunak breche sein Versprechen einer integren Regierung.

Minister Williamson, der ohne Ressort Mitglied der Regierung war, war am Dienstagabend zurückgetreten. Sunak wies Vorwürfe zurück, er habe Williamson trotz Kenntnis der Mobbingvorwürfe ins Kabinett berufen.