Deutschland Mehr gewaltorientierte Rechtsextremisten in Deutschland

SDA

15.6.2021 - 15:18

Horst Seehofer (r, CSU), Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, und Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), stellen in der Bundespressekonferenz den Verfassungsschutzbericht 2020 vor. Foto: Kay Nietfeld/dpa Foto: Kay Nietfeld/dpa
Horst Seehofer (r, CSU), Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, und Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), stellen in der Bundespressekonferenz den Verfassungsschutzbericht 2020 vor. Foto: Kay Nietfeld/dpa Foto: Kay Nietfeld/dpa
Keystone

Die Zahl der Menschen mit rechtsextremistischen Einstellungen ist in Deutschland im vergangenen Jahr erneut angestiegen.

Das geht aus dem Verfassungsschutzbericht für 2020 hervor, den Bundesinnenminister Horst Seehofer am Dienstag in Berlin gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, vorgestellt hat. Danach wuchs das Personenpotenzial im rechtsextremistischen Spektrum um 3,8 Prozent auf 33 300 Menschen an. Knapp 40 Prozent von ihnen schätzt der deutsche Inlandsgeheimdienst als «gewalttätig, gewaltbereit, gewaltunterstützend oder gewaltbefürwortend ein».

Rechtsextremisten und Treffpunkte der rechten Szene waren in den vergangenen Monaten nach Angaben aus Sicherheitskreisen auch mehrfach Ziel von Angriffen. In Erfurt waren ein mutmasslicher Angehöriger der gewaltbereiten rechtsextremen Hooligan-Szene und seine schwangere Freundin im Mai nachts in ihrer Wohnung überfallen und von als Polizisten verkleideten Eindringlingen misshandelt worden.

Zu den Rechtsextremisten, die der Verfassungsschutz auf dem Schirm hat, zählen auch rund 1000 sogenannte Reichsbürger. Das sind Menschen die die deutsche Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen. Oft stehen sie deshalb im Konflikt mit Behörden. Nicht alle Menschen, die von den Sicherheitsbehörden zu den «Reichsbürgern und Selbstverwaltern» gezählt werden, rechnet der Verfassungsschutz dem Rechtsextremismus zu.