Politik Migranten in Mexiko nähen sich aus Protest Münder zu

SDA

26.4.2023 - 11:43

Zahlreiche Migranten gehen am Rande einer Landstraße in Richtung Norden. Die Karawane ist am Sonntagmorgen in der Stadt Tapachula gestartet. Ihr Ziel ist zunächst die knapp 880 Kilometer entfernte Hauptstadt Mexiko-Stadt. Einige Aktivisten hätten angekündigt, bis zur US-Grenze im Norden des Landes weiterzulaufen, andere hofften, in die USA zu gelangen, hieß es in lokalen Medien. Foto: Isaac Guzman/dpa
Zahlreiche Migranten gehen am Rande einer Landstraße in Richtung Norden. Die Karawane ist am Sonntagmorgen in der Stadt Tapachula gestartet. Ihr Ziel ist zunächst die knapp 880 Kilometer entfernte Hauptstadt Mexiko-Stadt. Einige Aktivisten hätten angekündigt, bis zur US-Grenze im Norden des Landes weiterzulaufen, andere hofften, in die USA zu gelangen, hieß es in lokalen Medien. Foto: Isaac Guzman/dpa
Keystone

In einer Protestaktion gegen Mexikos restriktive Einwanderungspolitik haben sich sechs Migranten in dem lateinamerikanischen Land die Münder zugenäht. «Wir wollen, dass die Behörden uns zuhören und uns Bewegungsfreiheit geben, um unser Ziel zu erreichen», sagte der Salvadorianer Roberto Moreno am Dienstag (Ortszeit) in der Stadt Huixtla im südlichen Bundesstaat Chiapas. Die sechs Migranten gehören zu einer Gruppe von rund 3000 Menschen aus der Karibik, Mittel- und Südamerika, die am Sonntag im Süden Mexikos gen Norden aufgebrochen waren. Die meisten Migranten, die durch Mexiko ziehen, wollen die USA erreichen.

An der Protestaktion nahmen Menschen aus Kuba, Brasilien, Honduras, El Salvador, Venezuela und Kolumbien teil. Sie forderten auch, die Verantwortlichen für den Tod von 40 Migranten zur Rechenschaft zu ziehen, die vor einem Monat bei einem Brand in einer Einrichtung der Einwanderungsbehörde in Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA ums Leben gekommen waren. Ein Mann trug ein rot bemaltes Kreuz mit der weissen Aufschrift: «Staatsverbrechen 40 Tote».

Die meisten Menschen, die über Mexiko in die USA gelangen wollen, fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern. Zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 registrierte die US-Grenzschutzbehörde mehr als zwei Millionen Versuche, in die USA zu gelangen.