Grossbritannien Nach May Gesundheitsminister Hancock?

SDA

25.5.2019 - 15:18

Zuerst Tory-Parteichef und dann Mr Prime Minister? So stellt sich das der britische Gesundheitsminister Matt Hancock vor, der sich als Nachfolgekandidat von Theresa May präsentiert.
Zuerst Tory-Parteichef und dann Mr Prime Minister? So stellt sich das der britische Gesundheitsminister Matt Hancock vor, der sich als Nachfolgekandidat von Theresa May präsentiert.
Source: Keystone/EPA/Andy Rain

Nach dem Rücktritt von Theresa May bewirbt sich nun auch Gesundheitsminister Hancock um den Tory-Parteivorsitz. Unter den möglichen Nachfolgern gelten der frühere Außenminister Boris Johnson und der ehemalige Brexit-Minister Dominic Raab als Favoriten.

Einen Tag nach der Rücktrittsankündigung der britischen Premierministerin May haben mehrere Konservative ihren Hut für die Nachfolge in den Ring geworfen. Am Samstag erklärte Gesundheitsminister Hancock seine Teilnahme am Auswahlverfahren für den Tory-Parteivorsitz.

Matt Hancock ist bereits der fünfte, der sich offiziell um den Top-Job in der Konservativen Partei und damit auch um das Amt des Regierungschefs bewirbt.

Als Favorit unter den Bewerbern gilt der frühere Aussenminister Boris Johnson. Er brachte sich umgehend in Stellung und drohte mit einem EU-Austritt ohne Abkommen. Eine Verlängerung der Brexit-Frist über den 31. Oktober hinaus schloss er aus.

Berichten zufolge löste er damit Befürchtungen vor einem Brexit-Wettrüsten aus, bei dem sich die Kandidaten gegenseitig an Kompromisslosigkeit überbieten, um die Brexit-Hardliner an der konservativen Parteibasis auf ihre Seite zu ziehen. Auch Aussenminister Jeremy Hunt, Ex-Arbeitsministerin Esther McVey und Entwicklungshilfeminister Rory Stewart erklärten bereits, antreten zu wollen.

Theresa May hatte am Freitag in einer emotionalen Rede in London angekündigt, dass sie ihr Amt als konservative Parteichefin am 7. Juni abgeben wird. Bis Ende Juli soll ein Nachfolger bestimmt werden, dann will sie auch die Regierungsgeschäfte abgeben. Erwartet wird, dass sich bis zu 20 Bewerber dem Auswahlverfahren stellen.

Grossbritannien soll bis zum 31. Oktober aus der EU-Staatengemeinschaft ausscheiden. Das von May mit Brüssel ausgehandelte Austrittsabkommen wurde aber vom Parlament bisher drei Mal abgelehnt. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Bleibt es dabei, droht ein abruptes Ende der Mitgliedschaft mit möglicherweise einschneidenden Folgen für die Wirtschaft und andere Lebensbereiche.

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