Vereinigte Nach Tod des Halbbruders: Mohammed bin Sajid neuer Emirate-Präsident

SDA

14.5.2022 - 12:41

ARCHIV - Mohammed bin Sajid ist der neue Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate. Foto: Burhan Ozbilici/AP/dpa
ARCHIV - Mohammed bin Sajid ist der neue Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate. Foto: Burhan Ozbilici/AP/dpa
Keystone

Der bisherige Kronprinz von Abu Dhabi, Mohammed bin Sajid, ist zum neuen Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gewählt worden. Er tritt damit die Nachfolge seines am Freitag gestorbenen Halbbruders Chalifa bin Sajid an. Die Oberhäupter der insgesamt sieben Emirate des Landes wählten den 61 Jahre alten Scheich Mohammed am Samstag einstimmig zum Präsidenten, wie die staatliche Agentur WAM meldete. Er bedankte sich demnach für das Vertrauen. Wegen der schweren Krankheit seines Vorgängers galt Mohammed bin Sajid bereits zuvor als eigentlicher Herrscher der VAE.

Chalifa bin Sajid war am Vortag nach langer Krankheit in Folge eines Schlaganfalls im Alter von 73 Jahren gestorben. Er wurde noch am Freitagabend beerdigt. Er hatte seit 2004 an der Spitze des Staates gestanden, war aber kaum noch in der Öffentlichkeit zu sehen. Chalifa bin Sajid war zugleich Emir von Abu Dhabi, dem grössten der sieben Emirate. Auch diesen Posten nimmt Scheich Mohammed ein.

Das neue Staatsoberhaupt bestimmt schon seit mehreren Jahren die Politik der öl- und gasreichen Emirate massgeblich. Unter seiner Führung entwickelte sich das Land in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Regionalmacht. So schlossen sich die Emirate der von Saudi-Arabien angeführten Koalition an, die im Bürgerkriegsland Jemen seit mehreren Jahren militärisch aktiv ist. Mohammed bin Sajid pflegt enge Beziehungen zum Kronprinzen von Saudi-Arabien, Mohammed bin Salman. Dennoch gibt es vor allem im Jemen auch Interessenskonflikte.

2020 unterzeichneten die Emirate und Bahrain als erste Golfstaaten ein Abkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel. Auch diese Annäherung trieb Mohammed bin Sajid voran. Sie richtet sich vor allem gegen den schiitischen Iran, in dem die Emirate einen Erzfeind sehen. Aber auch wirtschaftliche Interessen spielten eine Rolle.