Ticker zum Krieg in Nahost Nahost-Ticker bis zum 8.11.2023

Agenturen/red

9.11.2023

Gaza: Gespräche über Feuerpause und Freilassung einiger Geiseln

Gaza: Gespräche über Feuerpause und Freilassung einiger Geiseln

Im Gaza-Krieg gibt es Verhandlungen über die Freilassung von etwa einem Dutzend Geiseln in Gewalt der Hamas sowie eine zwei bis drei Tage lange Feuerpause. Das bestätigt eine Person mit Kenntnis dieser Gespräche der Deutschen Presse-Agentur am 8. November. Die Verhandlungen darüber laufen unter Vermittlung Katars und in Absprache mit den USA, heisst es. Es gehe dabei um die «Freilassung von 10 bis 15 Geiseln im Gegenzug für eine 48 bis 72 Stunden lange humanitäre Pause» der Kämpfe.

09.11.2023

Seit Beginn des israelischen Kampfes sind im Gazastreifen 92 Mitarbeiter der Vereinten Nationen (Uno) ums Leben gekommen. Derweil hat das IKRK immer noch keinen Zugang zu den Hamas-Geiseln. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Zahl getöteter Mitarbeitenden der Vereinten Nationen im Gazastreifen ist auf 92 gestiegen.
  • Bei einem Anschlag auf den Konvoi des palästinensischen Premierministers Mahmoud Abbas ist ein Leibwächter getötet worden.
  • Israelisches Video zeigt Flüchtende in Gaza mit weissen Fahnen in der Hand.
  • Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat die Ausreise von mehr als 200 Deutschen und deren Familienangehörigen aus dem Gazastreifen bestätigt.
  • US-Präsident Biden und Israels Ministerpräsident Netanjahu haben bei einem Telefonat die Möglichkeit von taktischen Feuerpausen beim Krieg in Nahost diskutiert.
  • Israels Streitkräfte führen eigenen Angaben zufolge Einsätze «tief in Gaza-Stadt» durch und legen dabei besonderen Fokus auf die Tunnelsysteme der Hamas.
  • Die israelische Armee hat den Gazastreifen bei ihrem Bodeneinsatz nach eigenen Angaben in einen nördlichen und einen südlichen Teil gespalten.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 23.49 Uhr

    Aktivisten: Drei Tote durch israelische Luftangriffe auf Syrien

    Bei israelischen Luftangriffen auf Ziele in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten mindestens drei Mitglieder der schiitischen Hisbollah-Miliz getötet worden. Drei weitere seien verletzt worden. Wie die in Grossbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwochabend berichtete, hätten israelische Kampfflugzeuge unter anderem Stellungen der libanesischen Hisbollah in einem Gebiet südwestlich der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen.

    Auch seien syrische Militärposten in den Gebieten von Tal Qalib und Tal al-Mash im Süden Syriens angegriffen worden, berichtete die Beobachtungsstelle. Eine syrische Militärquelle bestätigte laut Nachrichtenagentur Sana die Angriffe auf die Armeeeinrichtungen, die «einige Sachschäden» verursacht hätten. Das israelische Militär wollte sich nicht zu den Berichten äussern.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges hat Israel schon eine Reihe von Luftangriffen auf Ziele in Syrien geflogen, um den iranischen Einfluss in der Region zurückzudrängen. Der Iran, der sowohl hinter der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen wie der Hisbollah im Libanon steht, ist auch der wichtigste Unterstützer des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.

  • 23.27 Uhr

    Hamas: «Ernsthafte Verhandlungen» über Geiseln

    Ein hochrangiges Mitglied der islamistischen Hamas, Osama Hamdan, sagte am Abend der Deutschen Presse-Agentur, es liefen derzeit «ernsthafte Verhandlungen». Es gebe jedoch die Sorge, dass Israel nicht auf die Bemühungen der Unterhändler eingehe. Zuvor hatte es mehrere unbestätigte Medienberichte zu Verhandlungen über eine humanitäre Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung von bis zu 15 Geiseln im Gazastreifen gegeben.

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erneut die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen als Bedingung für eine Waffenruhe genannt. «Ich möchte alle Arten von falschen Gerüchten, die wir aus allen möglichen Richtungen hören, beiseite legen und eines klarstellen: Es wird keine Waffenruhe ohne die Freilassung unserer Geiseln geben», sagte Netanjahu am Mittwochabend. Alles andere sei falsch. Unklar war jedoch, ob er damit die Freilassung aller Geiseln auf einmal meinte.

    Ein Zusammenschluss von Angehörigen der Geiseln teilte mit, dass jeder Schritt zu einer Waffenruhe die Freilassung «aller Geiseln aus Gaza» einschliessen müsse.

  • 23.18 Uhr

    Israel will auch am Donnerstag Flucht nach Süd-Gaza ermöglichen

    Israels Armee will nach Darstellung eines Sprechers auch am Donnerstag Zivilisten aus dem nördlichen Gazastreifen die Flucht in den Süden ermöglichen. «Wir werden diesen humanitären Korridor in den Süden weiterhin aufrechterhalten», sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwoch. Dies gelte auch für Donnerstag. Demnach hätten am Mittwoch schätzungsweise 50'000 Menschen den Evakuierungskorridor genutzt.

    Das Militär bekämpft nach eigenen Angaben derzeit vor allem im Norden die Einrichtungen der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas und ruft die dortige Bevölkerung seit mehreren Wochen dazu auf, in den Süden zu flüchten. Doch auch dort kommt es Augenzeugen zufolge regelmässig zu israelischen Luftangriffen. Ein Armeesprecher sagte vergangene Woche, der Bereich im Süden sei keine «sichere Zone», aber sichererer «als jeder andere Ort in Gaza».

    Nach Darstellung Hagaris vertieften die israelischen Truppen am Abend ihre Offensive in der Stadt Gaza. Dabei sagte Hagari, dass die Hamas-Führung im Norden «immer mehr an Einfluss» verliere. «Sie sind nur mit ihrem eigenen Überleben beschäftigt», sagte Hagari. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen.

    Allein am Mittwoch sind nach Angaben der israelischen Armee rund 50'000 Menschen aus dem Norden ins den Süden des Gazastreifens geflüchtet.
    Allein am Mittwoch sind nach Angaben der israelischen Armee rund 50'000 Menschen aus dem Norden ins den Süden des Gazastreifens geflüchtet.
    IMAGO/UPI Photo
  • 22.55 Uhr

    Konvoi mit Medikamenten erreicht Klinik im Gazastreifen

    Ein Konvoi mit medizinischen Gütern hat nach Angaben der Vereinten Nationen das Al-Shifa-Krankenhaus im Gazastreifen erreicht. Dies sei erst die zweite Lieferung lebensrettender Hilfsgüter an das Krankenhaus seit Beginn des Gaza-Kriegs, teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) am Mittwochabend mit.

    Die gelieferten Mengen seien zwar willkommen, reichten jedoch bei weitem nicht aus, um den enormen Bedarf im Gazastreifen zu decken. «Die medizinischen Bedingungen im Al-Shifa – dem grössten Krankenhaus im Gazastreifen und einer der ältesten palästinensischen Gesundheitseinrichtungen – sind katastrophal», hiess es in der Mitteilung.

    Das Krankenhaus platze aus allen Nähten. Die Notaufnahme und die Stationen seien überfüllt. Die Zahl der Verletzten steige von Stunde zu Stunde, während die Patienten unnötige Schmerzen erlitten, da Medikamente und Anästhetika zur Neige gingen. Darüber hinaus hätten Zehntausende Vertriebene auf den Parkplätzen und Höfen des Krankenhauses Schutz gesucht.

    Den medizinischen Einrichtungen gingen die Vorräte und der Treibstoff aus. UNRWA und WHO erneuerten ihren Aufruf zur Lieferung von Treibstoff an humanitäre Organisationen im Gazastreifen. Ohne Treibstoff könnten Krankenhäuser und andere Einrichtungen wie Entsalzungsanlagen und Bäckereien nicht funktionieren. Als Folge davon würden noch mehr Menschen sterben.

  • 22.33 Uhr

    Netanjahu gegen Waffenruhe ohne Freilassung von Geiseln

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erneut die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen als Bedingung für eine Waffenruhe genannt. «Ich möchte alle Arten von falschen Gerüchten, die wir aus allen möglichen Richtungen hören, beiseite legen und eines klarstellen: Es wird keine Waffenruhe ohne die Freilassung unserer Geiseln geben», sagte Netanjahu am Mittwochabend. Alles andere sei falsch. Unklar war jedoch, ob er damit die Freilassung aller Geiseln auf einmal meinte.

    Zuvor hatte es mehrere unbestätigte Medienberichte zu Verhandlungen über eine humanitäre Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung von bis zu 15 Geiseln im Gazastreifen gegeben.

    Israels Militärsprecher Daniel Hagari sagte am Abend zu den Berichten: «Wir dürfen uns von den Kommentatoren nicht verwirren lassen. Es gibt keinen Waffenstillstand; es gibt keinen Waffenstillstand; wir kämpfen gegen die Hamas; es gibt keinen Waffenstillstand.»

  • 21.42 Uhr

    Mossad: Terrorakte auf jüdische Ziele in Brasilien vereitelt

    Die Polizei in Brasilien hat nach Angaben von Israels Geheimdienst eine Terrorzelle der libanesischen Hisbollah festgenommen. Sie sei von der Schiitenmiliz betrieben worden, um Anschläge auf israelische und jüdische Ziele zu verüben, teilte der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad mit, der nach eigenen Angaben an der Operation beteiligt war. Demnach soll es sich um ein «umfangreiches Netzwerk» der Hisbollah gehandelt haben, das auch in weiteren Ländern operierte.

    Nach Angaben der brasilianischen Bundespolizei zielte die landesweite Operation darauf ab, «terroristische Handlungen zu unterbinden und Beweise für eine mögliche Rekrutierung von Brasilianern zur Durchführung extremistischer Tätigkeiten im Land zu erhalten».

    Den Angaben zufolge wurden zwei vorläufige Haftbefehle und elf Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsbeschlüsse in den Bundesstaaten Minas Gerais, São Paulo und dem Bundesdistrikt Brasília erlassen. Die Personen müssten sich wegen der Gründung einer terroristischen Vereinigung oder des Beitritts zu einer solchen und wegen der Vorbereitung terroristischer Handlungen verantworten, hiess es. Die Höchststrafe dafür beträgt laut Polizei 15 Jahre und 6 Monate Gefängnis.

    Auch brasilianische Medien berichteten, dass Anschläge auf die jüdische Gemeinschaft geplant worden sein sollen. Die zentrale Organisation der jüdischen Gemeinden in Brasilien, Conib, äusserte auf der Plattform X «grosse Besorgnis». «Der Terrorismus in all seinen Erscheinungsformen muss von der gesamten brasilianischen Gesellschaft bekämpft und abgelehnt werden.»

    In Südamerika leben Millionen Bürger mit syrischen und libanesischen Wurzeln. Schon seit über 30 Jahren ist die Hisbollah vor allem im Dreiländereck Paraguay, Argentinien, Brasilien sehr aktiv, wie aus Geheimdienstinformationen hervorgeht.

    Die Hisbollah ist wie die im Gazastreifen herrschende Hamas mit dem Iran verbündet, der Israel als Erzfeind ansieht. Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es auch an der israelischen Grenze zum Libanon immer wieder zu gewalttätigen Konfrontationen mit der Hisbollah.

  • 21.13 Uhr

    Israelische Armee: 50'000 Menschen fliehen aus nördlichem Gazastreifen gen Süden

    Rund 50'000 Menschen sind nach Angaben der israelischen Armee am heutigen Tag aus dem Norden des Gazastreifens über einen Fluchtkorridor in den Süden des Küstengebiets geflohen. «Wir haben heute gesehen, wie 50'000 Gaza-Bewohner vom nördlichen Gaza ins südliche Gaza gezogen sind», sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. «Sie gehen, weil sie verstanden haben, dass die Hamas die Kontrolle im Norden verloren hat und es im Süden sicherer ist.»

    Im südlichen Gazastreifen gebe es eine Zone, «in der Medikamente, Wasser und Nahrungsmittel verfügbar sind», sagte Militärsprecher Hagari weiter. Der Fluchtkorridor werde am Donnerstag erneut geöffnet.

    Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) hatte zuvor mitgeteilt, am Dienstag hätten etwa 15'000 Menschen den nördlichen Gazastreifen in Richtung Süden verlassen. Am Mittwoch war demnach ein weiterer sprunghafter Anstieg der Flüchtlinge zu verzeichnen, nachdem die Zahl an den Vortagen bereits gestiegen war.

  • 20.48 Uhr

    Kirby: Erneute Besetzung des Gazastreifens wäre ein Fehler

    Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, hält eine vorübergehende militärische Präsenz Israels im Gazastreifen nach dem Ende des laufenden Krieges für wahrscheinlich. Nach Einschätzung der USA wäre es jedoch ein Fehler, wenn Israel das Territorium erneut besetze, sagte er.

    «Ich denke, wir alle können uns vorstellen, dass die israelischen Streitkräfte nach dem Ende des Konflikts noch eine Zeit lang im Gazastreifen präsent sein und erste Sicherheitsaufgaben übernehmen werden», sagte er dem Nachrichtensender CNN. «Aber für wie lang und in welchem Umfang, ich denke, es ist zu früh, um das zu wissen.» Sein Land sei darauf fokussiert, eine langfristige Regierungsstruktur für das Küstengebiet nach dem Konflikt auszuarbeiten. Bislang gebe es aber kaum Aussichten auf einen tragfähigen Plan.

    «Ich denke, wo wir stehen, ist: eine Menge Fragen und nicht viele Antworten», sagte Kirby. «Wir wissen, was wir im Gazastreifen nach dem Konflikt nicht sehen wollen, wir wollen nicht, dass die Hamas die Kontrolle hat und wir wollen keine erneute Besetzung durch Israel.» Er fügte hinzu: «Wir wissen, dass die Vereinigten Staaten dies nicht allein lösen können.» Die USA arbeiteten mit regionalen und internationalen Partnern zusammen.

  • 20.27 Uhr

    Israel leitet formelle Untersuchung zu Hamas-Angriff ein

    Der israelische Justizminister und die Staatsanwaltschaft arbeiten mit der Polizei und dem Militär zusammen, um den Grossangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober formell zu untersuchen. Das gaben die Behörden bekannt.

    «Unser Ziel ist, zu ermitteln und rechtliche Schritte gegen jene einzuleiten, die diese abscheulichen Taten verübt, geplant und auf andere Weise daran teilgenommen haben — wo auch immer sie sich befinden», hiess es in einer Mitteilung. Israel werde die Hamas-Terroristen mit «der grösstmöglichen Härte» bestrafen.

    Die Polizei arbeitet daran, Beweise in Städten im Süden des Landes zu sammeln, während die Anwälte des Justizministeriums darüber entscheiden, wie die Ermittlungen am besten vorangetrieben werden.

  • 20.06 Uhr

    Italien schickt Spitalschiff zum Gazastreifen

    Italien entsendet ein Spitalschiff in den Nahen Osten, das vor der Küste des Gazastreifens stationiert werden soll. Mit dem Schiff solle der palästinensischen Zivilbevölkerung geholfen werden, teilte der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto mit. Die Mission sei ein Zeichen der «Nähe Italiens zum palästinensischen Volk und Distanz zu den Hamas-Terroristen», erklärte er.

    Das Schiff mit dem Namen «Vulcano» transportiert eine Besatzung von 170 Menschen, darunter medizinisches und militärisches Personal. An Bord gibt es Operationssäle. Das Schiff sollte zunächst nach Zypern fahren und sich dann dem Konfliktgebiet so weit wie möglich nähern, um medizinische Nothilfe zu leisten, wie Crosetto sagte.

  • 19.53 Uhr

    Aussenministerium: Nach Hamas-Angriff vermisster Spanier ist tot

    Ein seit dem Hamas-Angriff auf Israel vermisster Spanier ist tot. Das teilte das Aussenministerium in Madrid mit. Das Ministerium identifizierte den Mann namentlich, machte aber keine weiteren Angaben. Die israelische Botschafterin in Spanien, Rodica Radian-Gordon, schrieb im früher als Twitter bekannten Netzwerk X: «Unsere Herzen sind zerrissen von der Nachricht des brutalen Mordes an Iván Illarramendi. Er wurde einen Monat nach dem von der Hamas verübten terroristischen Massaker in Israel identifiziert, zusammen mit seiner Frau Dafna Garcovich.» Die israelische Botschaft konnte nicht sagen, wo das Paar zu Tode kam.

    Die spanische Nachrichtenagentur Efe und andere spanische Medien haben berichtet, dass Illarramendi und seine chilenische Frau in einem Kibbuz in der Nähe des Gazastreifens lebten.

    Das spanische Aussenministerium hatte den Tod einer weiteren Spanierin mit israelischer Staatsbürgerschaft, Maya Villalobo Sinvany, am 11. Oktober bestätigt. Im Nachgang des beispiellosen Terrorangriffs, der in Israel mehr als 1400 Menschen das Leben kostete, hatte das Ministerium lediglich von zwei spanischen Staatsbürgern gesprochen, die «betroffen» gewesen seien.

    Berichten zufolge leistete Villalobo zum Zeitpunkt des Angriffs Militärdienst auf einem israelischen Stützpunkt.

  • 19.22 Uhr

    Israel: Ganze Division von Reservisten im Gazastreifen im Einsatz

    An dem Bodeneinsatz der israelischen Armee im Gazastreifen ist nach Militärangaben eine ganze Division von Reservisten beteiligt. Eine Division umfasst für gewöhnlich mindestens 10'000 Soldaten. Das Militär teilte mit, es sei das erste Mal seit dem Libanon-Krieg 1982, dass eine ganze Division von Reservisten auf feindlichem Gebiet im Einsatz sei. Die 252. Division, die seit Samstag im Norden des Gazastreifens agiere, umfasse vier Infanteriebrigaden und eine Panzerbrigade. Ausser der Division seien noch weitere Truppen beteiligt.

    Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen bei Massakern und Angriffen im israelischen Grenzgebiet mehr als 1400 Menschen getötet und zahlreiche Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Die israelischen Streitkräfte flogen daraufhin Luftangriffe und rückten mit Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums auf mehr als 10 500 gestiegen. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

  • 18.27 Uhr

    Streit um Rechtspopulisten bei Antisemitismus-Demo in Frankreich

    Die angekündigte Teilnahme von Rechtspopulisten an einer Demonstration gegen Antisemitismus hat in Frankreich Kritik ausgelöst. Die linkspopulistische Partei LFI lehnte es ab, sich an der Demonstration zu beteiligen, zu der die Vorsitzenden der Nationalversammlung und des Senats aufgerufen hatten. «Meiner Meinung nach hat die Partei Rassemblement National auf der Demonstration nichts zu suchen», sagte auch Regierungssprecher Olivier Véran, verwies aber darauf, dass es sich um eine offene Veranstaltung handle.

    Präsident Emmanuel Macron prangerte seinerseits die jüngsten Ausbrüche von Antisemitismus an. «Der Antisemitismus kommt wieder hoch», sagte Macron. Er zeige sich in Worten und auf Mauern. Wer einen Juden angreife, verletze die Werte der Republik, betonte er. Ohne die Rechtspopulisten zu erwähnen, kritisierte er «diejenigen, die vorgeben, jüdische Mitbürger zu unterstützen, dabei aber die Ablehnung von Muslimen und die Unterstützung von Juden verwechseln».

  • 17.56 Uhr

    Hamas will permanenten Kriegszustand mit Israel

    Die islamistische Hamas hat mit der blutigen Terrorattacke auf Israel am 7. Oktober laut einem Bericht der «New York Times» bewusst eine Eskalation des Konflikts in Kauf genommen.

    Ziel der Islamisten sei es, die ins Wanken geratene palästinensische Sache mittels Gewalt wiederzubeleben, schrieb die Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf Gespräche mit mehreren Hamas-Vertretern.

    Es sei notwendig gewesen, «die gesamte Gleichung zu ändern und nicht nur einen Zusammenstoss zu haben», sagte demnach Chalil al-Haja von der Hamas-Führung dem Blatt in Doha. «Es ist uns gelungen, die Palästinenserfrage wieder auf den Tisch zu bringen, und jetzt kommt niemand mehr in der Region zur Ruhe.»

    Die vielen Opfer auf palästinensischer Seite durch die Reaktion Israels sei in den Augen von Hamas der notwendige Preis dafür, schreibt die Zeitung. Das Kalkül der Organisation sei es, den Status quo zu erschüttern und ein neues, brisantes Kapitel im Kampf gegen Israel aufzuschlagen.

    «Ich hoffe, dass der Kriegszustand mit Israel an allen Grenzen dauerhaft wird und dass die arabische Welt auf unserer Seite steht», zitierte die «New York Times» Taher al-Nunu, den die Zeitung als Medienberater der Hamas bezeichnet.

  • 15.48 Uhr

    Annäherung zwischen Saudi-Arabien und Israel nicht vom Tisch

    Trotz des Gaza-Kriegs gibt es nach Worten eines saudischen Ministers weiterhin Chancen auf eine Annäherung zwischen Saudi-Arabien und Israel.

    Die derzeit ausgesetzten Gespräche über eine Normalisierung der Beziehungen hätten sich um einen «Weg zu einer friedlichen Lösung der Palästinenserfrage» gedreht, sagte Saudi-Arabiens Investitionsminister Chalid al-Falih am Mittwoch in Singapur. Das Thema sei «nicht vom Tisch», sagte Al-Falih beim Bloomberg New Economy Forum.

    Schon beim vom Saudi-Arabien vorgelegten Friedensplan von 2002 sei das Ziel ein «normaler Naher Osten» gewesen, in dem «alle Länder des Nahen Ostens normale Beziehungen haben und sich auf wirtschaftlichen Wohlstand» konzentrierten.

  • 14.13 Uhr

    Israel spürt isolierten Hamas-Chef im Bunker auf und will ihn «eliminieren»

    Er gilt als einer der Drahtzieher des Terrorangriffs auf Israel am 7. Oktober: Der 61-Jährige Yahya Sinwar ist seit 2017 politischer Anführer militanten Palästinenserorganisation Hamas. Für Israel gilt er als Gesicht des Terrors.

    Israels Verteidigungsminister Joav Gallant hat nun gegenüber Medien erklärt, dass der Hamas-Führer in Gaza in seinem Bunker eingeschlossen sei. Er sei isoliert und habe keinen Kontakt mehr zu seinen Verbündeten.

    «Die israelischen Kräfte sind von Norden und Süden gekommen. Sie stürmten den Bunker in einer gemeinsamen Operation von Land-, Luft- und Seekräften», so Gallant. «Wir werden ihn finden und eliminieren.»

  • 14.09 Uhr

    Tausende Palästinenser fliehen aus dem Norden des Gazastreifens

    Tausende palästinensische Zivilisten sind am Mittwoch aus dem heftig umkämpften Norden des Gazastreifens in Richtung Süden geflohen. Palästinensische Augenzeugen bestätigten entsprechende offizielle Mitteilungen Israels.

    Die Armee teilte mit, seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem Monat hätten bereits mehr als 900'000 Menschen den Norden verlassen. Das UNO-Nothilfebüro OCHA spricht von rund 1,5 Millionen Binnenflüchtlingen im Gazastreifen. Der Küstenstreifen hat mehr als 2,2 Millionen Einwohner.

    Israels Armee hatte den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen zuvor ein neues Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Die Armee erlaube zwischen 10 und 14 Uhr Ortszeit die Durchfahrt auf einer Verbindungsstrasse Richtung Süden, schrieb ein Sprecher am Vormittag auf Arabisch auf der Plattform X.

    Gegen Mittag teilte der Sprecher mit, aufgrund der starken Inanspruchnahme des Fluchtkorridors werde das Zeitfenster um eine Stunde verlängert. Die Menschen dürften bis 15 Uhr auf der genannten sicheren Route in den Süden fliehen.

    Ein Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums hatte am Dienstag gesagt, es gebe keinen sicheren Ort im gesamten Gazastreifen. Er warf Israel vor, auch im Süden des Küstenstreifens «Massaker» zu begehen. Der Sprecher riet den Menschen im Norden daher, den Anweisungen der israelischen Armee nicht Folge zu leisten. Israel wirft der Hamas dagegen vor, sie missbrauche palästinensische Zivilisten gezielt als «menschliche Schutzschilde».

  • 11.10 Uhr

    Israel nennt wieder Zeitfenster zur Flucht nach Süd-Gaza

    Israels Armee hat den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen auch am Mittwoch ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Die Armee erlaube zwischen 10 und 14 Uhr Ortszeit die Durchfahrt auf einer Verbindungsstrasse Richtung Süden, schrieb ein Sprecher am Vormittag auf Arabisch auf der Plattform X. Er veröffentlichte dazu eine Karte, auf der die Strasse eingezeichnet war.

    Der Sprecher rief die Menschen dazu auf, sich zu ihrer eigenen Sicherheit schnellstmöglich in Richtung Süden zu bewegen. «Der Norden des Gazastreifens wird als erbittertes Kampfgebiet betrachtet, und die Zeit zur Evakuierung läuft ab», schrieb er.

  • 8.48 Uhr

    Führender Waffenentwickler der Hamas getötet

    Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben in der Nacht auf Mittwoch einen der führenden Köpfe in der Waffenproduktion der Hamas durch einen Luftangriff getötet.

    Nach Angaben der Armee war Muhsin Abu Zina «einer der Leiter der Waffenproduktion» der Hamas und auf die Herstellung «strategischer Waffen und Raketen» spezialisiert. Er sei der Leiter der Abteilung «Industrie und Waffen» der Terrorgruppe gewesen.

    In der Nacht auf Mittwoch töteten israelische Streitkräfte eigenen Angaben nach auch wieder mehrere Terroristen im Gazastreifen. Diese hätten Panzerabwehrraketen auf die Soldaten abfeuern wollen. Eine weitere Gruppe war den Angaben zufolge für Raketenbeschuss auf Israel verantwortlich. Auch bei dem Luftangriff auf diese Terrorzelle seien mehrere Personen getötet worden.

  • 7.48 Uhr

    Explosionen aus Gaza-Stadt und nahe Flüchtlingslager gemeldet

    In der Stadt Gaza und im anliegenden Flüchtlingslager al-Schati ist es in der Nacht auf Mittwoch nach Augenzeugenberichten zu lauten Explosionen gekommen. Mohammed Abed, ein Bewohner des Viertels Scheich Radwan, berichtete von schweren Bombenangriffen mit nahen Einschlägen. Menschen in seiner Umgebung seien zudem in Panik geraten, als sie am Dienstagabend von der Neuigkeit erfahren hätten, dass israelische Truppen tief in die Stadt Gaza eingedrungen seien und sich dort Gefechte lieferten.

    Das von der Hamas geführte Innenministerium meldete, ein Haus nahe dem Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des Gazastreifens sei am Mittwochmorgen bei einem Luftangriff getroffen worden.

  • 5.47 Uhr

    Ärzte ohne Grenzen meldet Tötung von Mitarbeiter im Gazastreifen

    Ein Labortechniker von Ärzte ohne Grenzen ist im Gazastreifen nach Angaben der Hilfsgruppe getötet worden. Mohammed Al Ahel habe sich in seinem Haus aufgehalten, als das Flüchtlingslager al-Schati bombardiert worden und sein Gebäude eingestürzt sei, teilte die Organisation am Dienstag mit. Etliche seiner Angehörigen seien ebenfalls ums Leben gekommen. Laut Ärzte ohne Grenzen ereignete sich der tödliche Angriff am Montag.

    «Unsere wiederholten Forderungen nach einer unverzüglichen Feuerpause sind unbeantwortet geblieben», kritisierte die Hilfsgruppe. «Aber wir beharren darauf, dass eine Feuerpause der einzige Weg ist, um weitere sinnlose Todesfälle in Gaza zu verhindern und angemessene humanitäre Hilfe in den Streifen zu lassen.»

    Am 7. Oktober waren Terroristen der im Gazastreifen regierenden Hamas und anderer extremistischer Gruppen in den Süden Israels eingefallen und hatten dort nach israelischen Angaben mehr als 1400 Menschen ermordet. Die Extremisten verschleppten rund 240 Menschen in den Gazastreifen. Der Grossangriff löste den jüngsten Gazakrieg aus.

  • 5.19 Uhr

    Hamas dementiert israelische Angaben zu Fortschritten in Gaza

    Die militant-islamistische Hamas hat Angaben Israels bestritten, wonach dessen Truppen militärische Erfolge verzeichneten und tief in die Stadt Gaza vorgedrungen seien. «Sie sagen den Leuten nie die Wahrheit», behauptete Hamas-Sprecher Ghasi Hamad am Dienstag in Beirut. Vielmehr seien am Montag zahlreiche israelische Soldaten getötet und «viele Panzer zerstört» worden. Die Palästinenser würden gegen Israel kämpfen, bis sie die Besatzung beendet hätten.

    Israels Militär meldete zuvor, dass sich seine Truppen «in den Tiefen» Gazas befänden und erheblichen Druck auf die Hamas ausübten. Tausende Hamas-Kämpfer seien getötet worden. Die Angaben beider Seiten liessen sich nicht unabhängig bestätigen.

  • 4.13 Uhr

    Bericht: G7 fordern humanitäre Feuerpause im Gaza-Krieg

    Die G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien wollen einem Medienbericht zufolge eine humanitäre Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen fordern. Das erfuhr die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch aus japanischen Regierungskreisen. Die Aussenministerinnen und Aussenminister der G7-Staaten planen zum Abschluss ihrer Beratungen in Tokio am Mittwoch eine gemeinsame Erklärung. Mit einer Feuerpause soll humanitäre Hilfe für die notleidende palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglicht werden.

    Palästinenser flüchten aus Gaza-Stadt in Richtung Süden. (7. November 2023)
    Palästinenser flüchten aus Gaza-Stadt in Richtung Süden. (7. November 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Mohammed Dahman

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat eine längere Feuerpause vorerst ausgeschlossen. «Ohne die Freilassung der Geiseln wird es keine allgemeine Feuerpause im Gazastreifen geben», sagte Netanjahu am Montag dem Sender ABC. «Was taktische Pausen angeht – eine Stunde hier, eine Stunde dort - können wir die Umstände prüfen, um humanitäre Güter hineinzubringen und einzelne Geiseln herauszubringen», sagte Netanjahu.

  • 4.06 Uhr

    Saudi-Arabien plant Gaza-Gipfel

    Saudi-Arabien will in den kommenden Tagen Gipfeltreffen arabischer, islamischer und afrikanischer Staaten ausrichten, um den israelisch-palästinensischen Konflikt zu erörtern. «Diese Woche, in den nächsten Tagen, wird Saudi-Arabien einen arabischen Krisengipfel in Riad einberufen», sagte der Investitionsminister Khalid Al-Falih auf einem Wirtschaftsforum in Singapur. Auch Treffen mit afrikanischen sowie weiteren islamischen Staaten seien geplant. «Kurzfristig besteht das Ziel dieser drei Gipfeltreffen und anderer Zusammenkünfte unter der Führung Saudi-Arabiens darin, auf eine friedliche Lösung des Konflikts hinzuarbeiten.»

  • 3.02 Uhr

    Kreise: G7 halten Ausbau humanitärer Hilfe in Gaza für dringend nötig

    Die G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien hält einen Ausbau der humanitären Hilfe für die notleidende palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen für dringend geboten. Darüber habe in der Gruppe der G7-Aussenminister*innen bei ihren Beratungen über den Gaza-Krieg am Vorabend in Tokio «grosse Einigkeit» bestanden, hiess es am Mittwoch aus deutschen Delegationskreisen. Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock und ihre japanische Kollegin Yoko Kamikawa forderten humanitäre Feuerpausen zur Versorgung der Bevölkerung in dem von Israel abgeriegelten Gebiet.

    Kamikawa erklärte nach Angaben des japanischen Aussenministeriums, «dass die sofortige Freilassung der Geiseln und die Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen oberste Priorität haben und wir die betreffenden Länder auffordern müssen, humanitäre Pausen einzulegen und den Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten». Japan sei bereit, weitere humanitäre Hilfe für Gaza über rund 65 Millionen Dollar zu leisten. Der G7-Gastgeber hatte bereits eine Soforthilfe von zehn Millionen Dollar beschlossen.

    Aus deutschen Delegationskreisen hiess es weiter, die G7 wollten ihre Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas nach Gaza verschleppten Geiseln zudem eng koordinieren. Darunter sind auch deutsche Staatsangehörige. Alle Teilnehmer hätten Israels Recht auf Selbstverteidigung im Rahmen des humanitären Völkerrechts betont. Konsens habe bestanden, dass ein regionaler Flächenbrand verhindert und bereits jetzt Überlegungen für «den Tag danach» innerhalb der G7-Runde sowie mit Israel und den Ländern der Region koordiniert werden müssten.

    Gemeinsame Sorge gebe es vor einer Zunahme der Spannungen im Westjordanland, auch durch zunehmende Siedlergewalt, hiess es aus den deutschen Delegationskreisen. In der Diskussion sei zudem die deutlich wahrnehmbare Sorge über die Zunahme antisemitischer Vorfälle auch in den G7-Ländern spürbar gewesen. US-Aussenminister Antony Blinken habe seine Kollegen über die Ergebnisse seiner jüngsten Nahostreise unterrichtet.

  • 2.35 Uhr

    Berner Sicherheitsdirektor ruft zum Verzicht von Kundgebungen auf

    Der Berner Sicherheitsdirektor Philippe Müller (FDP) hat zum Verzicht von Palästina-Kundgebungen aufgerufen. Die Wahrscheinlichkeit von Gewalt bei einer nächsten Kundgebung sei gross, sagte er in einem Interview mit der «Berner Zeitung».

    Zu diesem Schluss kam Müller nach einer Beurteilung der Lage zusammen mit der Polizei und dem polizeilichen Nachrichtendienst, wie er im Interview vom Mittwoch sagte. Die Bewilligungsbehörde sei aber die Stadt Bern und nicht der Kanton. Den Appell mache er als kantonaler Sicherheitsdirektor, sagte Müller.

    Die Meinungsäusserungsfreiheit könne mit extremen Parolen missbraucht werden, sagte er. Antisemitismus sei in der Schweiz «einfach nicht akzeptabel».

    «Bei einem nächsten Anlass könnte es zu mehr Gewalttätigkeiten und mehr Fahnen mit verbotenen Inhalten kommen», sagte Müller. Niemand könne garantieren, dass Extremisten aus Deutschland nicht in die Schweiz kämen, um die Stimmung anzuheizen, sagte er mit Blick über die Grenze.

    Mehr dazu hier.

  • 1.34 Uhr

    Baerbock: Mehr als 200 Deutsche und Angehörige aus Gaza ausgereist

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat die Ausreise von mehr als 200 Deutschen und deren Familienangehörigen aus dem Gazastreifen bestätigt. «Das gibt Hoffnung inmitten der furchtbaren Lage in Gaza», schrieb die Grünen-Politikerin am Mittwoch auf der Plattform X (früher Twitter). Sie ergänzte: «Vielen Dank an unsere Partner in Ägypten für die Unterstützung.» Die Bundesregierung arbeite «weiter, bis jeder Deutsche, der ausreisen will, dies auch kann».

    Baerbock war am Dienstagabend (Ortszeit) zu den Beratungen der Aussenministerinnen und -minister der G7-Staaten wirtschaftsstarker Demokratien in der japanischen Hauptstadt Tokio eingetroffen.

    Auf der Plattform X forderte Baerbock erneut humanitäre Feuerpausen im Gazakrieg, um die Notlage der Zivilisten dort zu lindern. «Die Bilder aus #Gaza lassen niemanden los», schrieb sie. «Deswegen werbe ich so sehr für humanitäre Feuerpausen.» Sie habe «unzählige Gespräche geführt und mit allen Partnern darüber gesprochen, wie wir humanitäre Feuerpausen zeitlich als auch geographisch endlich auf den Weg bringen können». Sie fügte an: «Es muss jetzt konkret werden.» Die Menschen in Gaza brauchten Wasser, Brot und medizinische Versorgung. Die Schwerstverletzten müssten endlich behandelt werden.

    Die Runde der G7-Aussenminister hatte am Vorabend bei einem Abendessen über den Krieg in Nahost und die humanitäre Lage im Gazastreifen beraten. Über konkrete Ergebnisse wurde zunächst nichts bekannt. Zur G7-Runde gehören neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Grossbritannien.

    Am Mittwoch beriet Baerbock mit ihren Kolleginnen und Kollegen unter anderem über die Lage in der Ukraine. Hinter verschlossenen Türen sollte es auch um eine koordinierte Unterstützung durch einen «Winter-Schutzschirm» gehen. Später sollte der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba per Video zu den Beratungen hinzugeschaltet werden.

  • Mittwoch, 8 November, 1.26 Uhr

    Militärsprecher: In einem Monat über 14’000 Ziele in Gaza angegriffen

    Seit Beginn des Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas haben die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben 14’000 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Unter anderem seien in dem vergangenen Monat mehr als 100 Zugänge zu Tunneln zerstört und zahlreiche Hamas-Kommandeure getötet worden, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Dienstagabend. Zudem hätten israelische Einheiten über 4000 Waffen zerstört, viele seien in Moscheen, Kindergärten und Wohngebieten versteckt gewesen. «Das ist ein Beweis für den zynischen Missbrauch von Zivilisten als menschliche Schutzschilde durch die Hamas», sagte Hagari.

    Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen bei Massakern und Angriffen im israelischen Grenzgebiet mehr als 1400 Menschen getötet und zahlreiche Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Die israelischen Streitkräfte flogen daraufhin Luftangriffe und rückten mit Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums auf mehr als 10 300 gestiegen. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

  • 23.45 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Dienstag, 7. November

  • 23.33 Uhr

    Hunderte gedenken in Jerusalem der Opfer des Anschlags der Hamas

    Vier Wochen nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel haben Hunderte in Jerusalem der Opfer gedacht. Mit einer 30-minütigen Mahnwache erinnerten sie Medienberichten zufolge an die von Terroristen am 7. Oktober getöteten und verschleppten Menschen.

    Nach Angaben der Zeitung «Haaretz» errichteten Angehörige der Geiseln in der Nähe des israelischen Parlaments zudem ein Protestcamp. Sie forderten demnach den Rücktritt von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

    In Israel gibt es massive Kritik an dem Regierungschef, der bisher keine direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober übernommen hat.

    Mehr als 1400 Menschen in Israel wurden bei dem Überfall der Hamas, die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, ermordert. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Rund 240 weitere Menschen wurden in das Gebiet am Mittelmeer verschleppt.

  • 23.07 Uhr

    Ärzte ohne Grenzen trauert um getöteten Kollegen in Gaza

    Ein Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen ist nach Angaben der Hilfsorganisation im Gazastreifen getötet worden. «Heute trauern wir um eines unserer Teammitglieder in Gaza, Mohammed Al Ahel, der zusammen mit mehreren Mitgliedern seiner Familie am 6. November getötet wurde», teilte die Organisation am Dienstagabend auf der Plattform X mit und forderte einen «sofortigen und bedingungslosen» Waffenstillstand. Al Ahel war demnach ein Labortechniker der Organisation. Das Haus seiner Familie soll den Angaben nach bei einem israelischen Luftangriff getroffen worden sein. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.

    «Überall im Gazastreifen verlieren hilflose Menschen ihre Familienmitglieder, ihre Häuser und ihr Leben, während die führenden Politiker der Welt nichts unternehmen», hiess es weiter von Ärzte ohne Grenzen. Die Organisation sorge sich um alle Kollegen in Gaza, «von denen viele noch immer in den Spitälern im gesamten Gazastreifen arbeiten, um lebensrettende Hilfe zu leisten.»

  • 23.04 Uhr

    Polizei in USA ermittelt nach Tod eines jüdischen Demonstranten

    Die Polizei im US-Bundesstaat Kalifornien untersucht den Tod eines jüdischen Demonstranten. «Die Ermittler haben die Möglichkeit eines Hassverbrechens nicht ausgeschlossen. Der Fall wird als Tötungsdelikt behandelt», sagte der Sheriff von Ventura County, Jim Fryhoff, am Dienstag. Der 69 Jahre alte Mann war am Wochenende mit einer Kopfverletzungen in Thousand Oaks, einem Vorort der Metropole Los Angeles, gefunden und ins Spital gebracht worden. Der Vorfall ereignete sich am Rande einer Pro-Palästina-Demonstration und einer Pro-Israel-Gegendemonstration. Der 69-Jährige war nach ersten Erkenntnissen als Demonstrant vor Ort, um seine Unterstützung für Israel zum Ausdruck zu bringen.

    Das Opfer erlag seinen Verletzungen am Montag. Diese seien auf einen Sturz zurückzuführen, so die Behörden. Es gebe widersprüchliche Berichte von Zeugen und man untersuche, ob der 69-Jährige aufgrund eines Schlags ins Gesicht auf den Boden gestürzt sei, sagte Sheriff Fryhoff. Die Polizei habe einen Verdächtigen identifiziert, der am Tatort den Notruf gewählt haben soll und möglicherweise an einer körperlichen Auseinandersetzung mit dem Opfer beteiligt gewesen sei. Was genau geschah, bevor der Mann nach hinten fiel, sei im Moment noch nicht ganz klar.

  • 22.58 Uhr

    Weisses Haus unterstützt keine erneute Besetzung von Gazastreifen

    Das Weisse Haus hat die Ablehnung von Präsident Joe Biden für eine erneute Besetzung des Gazastreifens durch Israel nach dem Ende des Gazakriegs unterstrichen. Biden hatte jüngst erklärt, eine erneute Besetzung wäre ein «Fehler».

    Befragt zu der Ankündigung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, dass Israel nach dem Krieg «für unbestimmte Zeit» die «allgemeine Verantwortung für die Sicherheit» im Gazastreifen übernehmen werde, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, er werde es dem israelischen Regierungschef überlassen, klarzustellen, was er gemeint habe.

    Es müsse gesunde Gespräche über die Zukunft des Gazastreifens nach dem Konflikt geben und darüber, wie er regiert werde, sagte Kirby zu Journalisten. «Wir sind uns mit unseren israelischen Gesprächspartnern darin einig, dass es nicht so aussehen darf, wie es am 6. Oktober aussah» – dem Tag vor dem terroristischen Grossangriff der Hamas auf Israel, der den Krieg auslöste.

  • 22.38 Uhr

    De Croo wirft Hamas und Israel Verstösse gegen Völkerrecht vor

    Der belgische Ministerpräsident Alexander De Croo hat sowohl Israel als auch der militant-islamistischen Hamas tägliche Verstösse gegen das Völkerrecht vorgeworfen. Einige Angriffe seien «völlig unverhältnismässig», sagte er am Dienstag. Während viele Staats- und Regierungschefs aus der EU das israelische Recht auf Selbstverteidigung unterstrichen haben, erklärte De Croo, Jerusalem habe gegen dieses Prinzip im jüngsten Gazakrieg mehrfach verstossen. «Ein Flüchtlingslager in Schutt und Asche zu bomben, weil sich dort ein Hamas-Führer aufhalten könnte, ist völlig unverhältnismässig. Es ist niemals akzeptabel, dass so viele zivile Opfer in Kauf genommen werden, um eine einzige Person auszuschalten», sagte er.

    In den vergangenen Wochen gab es mehrere Angriffe auf Flüchtlingslager im Gazastreifen, bei denen nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums zahlreiche Zivilisten getötet wurden. De Croo sagte, die Hamas sei verantwortlich für Völkerrechtsbrüche und müsse unschuldige Geiseln so schnell wie möglich freilassen. Je schneller die von der Hamas bei dem Grossangriff auf Israel am 7. Oktober, der den Krieg auslöste, genommenen Geiseln freigelassen würden, um so stärker könne dies ein Element sein, um die «Spirale der Gewalt» zu beenden, sagte er. Beide Seiten «ignorieren das humanitäre Völkerrecht täglich».

  • 22.10 Uhr

    Pentagon: 40 Angriffe auf US-Truppen im Irak und in Syrien

    Pro-iranische Milizen haben nach Angaben des Pentagons seit Mitte Oktober in mindestens 40 Fällen US-Militärstützpunkte angegriffen – davon 22 Mal im Irak und 18 Mal in Syrien. Die Angriffe mit Drohnen und Raketen seit dem 17. Oktober seien nicht erfolgreich gewesen und es habe «keine ernsthaften Verletzungen» von US-Soldaten gegeben, sagte eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums am Dienstag. Ende Oktober hatten die USA im Osten Syriens mit Luftangriffen auf die Attacken reagiert.

    Wegen des Gaza-Kriegs, der mit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober begann, ist die Sicherheitslage in der gesamten Region angespannt. Die mit Teheran verbündete Milizen sehen sich an der Seite der «Achse des Widerstands». Irans Staatsführung hatte seit Beginn des Gaza-Kriegs dem jüdischen Staat immer wieder gedroht. Israel gilt seit der Islamischen Revolution von 1979 als Erzfeind der Islamischen Republik.

  • 21.56 Uhr

    USA: Lage an israelisch-libanesischer Grenze muss beruhigt werden

    Der hochrangige US-Gesandte Amos Hochstein hat bei einem unangekündigten Besuch in Beirut den Willen seines Landes bekräftigt, eine Ausweitung des Gazakriegs auf den Libanon zu verhindern. In Beirut traf Hochstein am Dienstag Parlamentspräsident Nabih Berri und den geschäftsführenden Ministerpräsidenten Nadschib Mikati, um über die brisante Lage zu beraten. Unterdessen wurden in dem Land eine libanesische Frau und ihre drei Enkelinnen beerdigt, die bei israelischem Beschuss ums Leben gekommen waren.

  • 21.46 Uhr

    USA: Rund 400 Amerikaner und Familienangehörige haben Gaza verlassen

    Die US-Regierung hat die Ausreise von mehr als 400 Amerikanerinnen und Amerikanern sowie Familienangehörigen aus Gaza bestätigt. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien es um die 100 gewesen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Dienstag in Washington.

    Man erwarte, dass mehr Menschen den Gazastreifen verlassen könnten. Die US-Regierung hatte zuvor angegeben, dass sich Hunderte US-Bürger und Familienangehörige im Gazastreifen aufhielten. Es war unklar, wie viele Amerikaner in Gaza noch auf Ausreise warten. «Wir werden uns darauf konzentrieren, die Leute herauszuholen, Hilfe zu leisten und die Geiseln freizubekommen», betonte Kirby.

  • 21.25 Uhr

    Weitere Raketenangriffe aus Gaza auf Israel

    Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hat am Dienstagabend erneut auf das Zentrum Israels Raketen abgefeuert. Auch im Grossraum Tel Aviv heulten mehrfach die Warnsirenen. Der militärische Arm der Hamas, die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, reklamierte die Attacken auf Telegram für sich. Verletzt wurde Sanitätern zufolge nach ersten Erkenntnissen niemand.

  • 20.58 Uhr

    Israelischer Angriff zerstört Gebäude in Deir al-Balah

    Bei israelischen Angriffen auf ein Wohngebiet in Deir al-Balah im Gazastreifen ist nach AP-Informationen am Dienstag mindestens ein Gebäude dem Erdboden gleichgemacht worden. Schnell versammelten sich Anwohner an den Trümmern, entweder in Verzweiflung oder um sich an der Suche nach Überlebenden zu beteiligen. Es war zunächst unklar, wie viele Menschen bei dem Angriff verletzt oder getötet wurden. Deir al-Balah liegt im Zentrum des Gazastreifens.

  • 20.56 Uhr

    Flaggen an der Copacabana: Gedenken an Opfer des Hamas-Angriffs

    An der Copacabana sind am Dienstag im Gedenken an die Opfer des Hamas-Terrorangriffs auf Israel 1400 israelische Flaggen aufgestellt worden. Umgesetzt wurde die Aktion von der Nonprofitorganisation Rio de Paz. Dazu wurden 34 Fotos von Kindern und Jugendlichen aufgestellt, die bei den Attacken am 7. Oktober als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.

    1400 israelische Flaggen für die Opfer vom 7. Oktober sowie Bilder von Kindern und Jugendlichen, die an dem Tag als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden, sind an der Copacabana aufgestellt worden.
    1400 israelische Flaggen für die Opfer vom 7. Oktober sowie Bilder von Kindern und Jugendlichen, die an dem Tag als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden, sind an der Copacabana aufgestellt worden.
    Bild: Keystone/AP Photo/Bruna Prado

    In der vergangenen Woche hatte die Organisation mit einer ähnlichen Aktion auf den Tod etlicher Kinder im Gazastreifen aufmerksam gemacht. Dazu wurden mit Kunstblut befleckte Laken an dem berühmten Sandstrand in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro verteilt, zusammen mit den Namen und dem Alter einiger Opfer.

    «Dieser Krieg wird als der Krieg in die Geschichte eingehen, in dem Kinder getötet wurden, da beide Seiten in der Lage waren, Gleichgültigkeit gegenüber den Schwächsten zu zeigen», sagte der Gründer der Gruppe, Antônio Carlos Costa.

    Mit Kunstblut befleckte Laken wurden an der Copacabana verteilt, zusammen mit den Namen und dem Alter einiger im Gazastreifen getöteten Kinder. (3. November 2023)
    Mit Kunstblut befleckte Laken wurden an der Copacabana verteilt, zusammen mit den Namen und dem Alter einiger im Gazastreifen getöteten Kinder. (3. November 2023)
    Keystone/AP Photo/Bruna Prado

    Am 7. Oktober waren Terroristen der im Gazastreifen regierenden Hamas und anderer extremistischer Gruppen in den Süden Israels eingefallen und hatten dort nach israelischen Angaben mehr als 1400 Menschen ermordet. Die Extremisten verschleppten rund 240 Menschen in den Gazastreifen. Der Grossangriff löste den jüngsten Gazakrieg aus.

  • 20.46 Uhr

    Rotes Kreuz: Hilfskonvoi in Stadt Gaza beschossen

    Ein Konvoi des Roten Kreuzes mit medizinischen Hilfsgütern ist nach Angaben der Organisation in der Stadt Gaza unter Beschuss geraten. Wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mitteilte, wurden am Dienstag zwei der fünf Lastwagen beschädigt und ein Fahrer leicht verletzt. Der Transport sei unter anderem zum Al-Quds-Spital des Palästinensischen Roten Halbmondes unterwegs gewesen.

    «Unter diesen Umständen können humanitäre Helfer nicht arbeiten», sagte IKRK-Vertreter William Schomburg. Er wies darauf hin, dass Konfliktparteien nach internationalem Recht verpflichtet seien, die Versorgung von Gesundheitseinrichtungen mit lebenswichtigen Gütern zu ermöglichen.

  • 20.09 Uhr

    USA sprechen sich gegen «Wiederbesetzung» des Gazastreifens durch Israel aus

    Die USA haben sich gegen eine erneute langfristige Besetzung des Gazastreifens durch Israel ausgesprochen. «Generell unterstützen wir die Wiederbesetzung des Gazastreifens nicht und Israel auch nicht», sagte ein Sprecher des US-Aussenministeriums, Vedant Patel, am Dienstag vor Journalisten. «Wir sind der Meinung, dass die Palästinenser bei diesen Entscheidungen an vorderster Stelle stehen müssen und dass der Gazastreifen palästinensisches Land ist und bleiben wird», sagte Patel.

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor erklärt, nach dem Krieg für eine «unbestimmte Zeit» die «Gesamtverantwortung für die Sicherheit» des Palästinensergebiets übernehmen zu wollen.

    Die USA stimmten zu, dass es nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober «keine Rückkehr zum Status Quo» im Gazastreifen geben könne, sagte Patel. «Israel und die Region müssen sicher sein, und der Gazastreifen sollte und kann nicht länger eine Basis für Terroranschläge gegen das israelische Volk oder andere Menschen» sein, bekräftigte der Sprecher.

  • 19.05 Uhr

    Verteidigungsminister: Israelische Truppen «im Herzen von Gaza-Stadt»

    Israelische Soldaten sind nach den Worten von Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant ins Zentrum von Gaza eingerückt. «Wir sind im Herzen von Gaza-Stadt», sagte Gallant am Dienstag einen Monat nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen. Die Stadt sei «der grösste je errichtete Terroristen-Stützpunkt der Welt». Es werde «keine humanitäre Waffenruhe geben ohne eine Rückkehr der Geiseln», betonte der Minister.

  • 19.02 Uhr

    USA: Weitere Verlegungen von Truppen in Nahen Osten möglich

    Die US-Regierung schliesst angesichts des Gaza-Kriegs nicht aus, weitere militärische Unterstützung in die Region zu schicken.

    Man werde die Situation weiter beobachten, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Dienstag dem US-Sender CNN. Wenn man zusätzliche Änderungen an der Stärke, des Bereitschaftszustands oder der Ausrüstung des Militärs vornehmen müsse, werde man das auch tun.

    Bereits in der vergangenen Woche hatte das US-Militär Hunderte Soldaten in den Nahen Osten verlegt. Zur Abschreckung regionaler Akteure wurden ausserdem mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge ins östliche Mittelmeer geschickt.

    «Wir werden natürlich alles tun, was wir tun müssen, um unsere Truppen im Irak und in Syrien zu schützen»: John Kirby. (Archivbild)
    «Wir werden natürlich alles tun, was wir tun müssen, um unsere Truppen im Irak und in Syrien zu schützen»: John Kirby. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 18.58 Uhr

    Angriff auf Konvoi von Palästinenserpräsident Abbas

    Bei einem Anschlag auf den Konvoi des palästinensischen Premierministers Mahmoud Abbas ist ein Leibwächter getötet worden. Im Internet kursiert ein Video des mutmasslichen Angriffs. Ob Abbas selbst verletzt wurde, ist bislang nicht bekannt. Eine Gruppe namens «Söhne von Abu Jandal» bekannte sich zu dem Angriff.

    Update folgt.

  • 18.35 Uhr

    Türkisches Parlament boykottiert Unternehmen wegen Haltung zu Israel

    Das türkische Parlament hat einen Boykott von Unternehmen angekündigt, die angeblich Israel unterstützen. Ihre Produkte würden nicht mehr in den Restaurants, Cafeterien und Teehäusern der Grossen Nationalversammlung verkauft, hiess es in einer Mitteilung. Demnach wurde die Entscheidung von Parlamentspräsident Numan Kurtulmus getroffen, um der «öffentlichen Sensibilität» mit Blick auf den Verkauf von Produkten von Unternehmen Rechnung zu tragen, die «offen ihre Unterstützung für israelische Kriegsverbrechen» erklärt hätten. Welche Unternehmen von dem Schritt betroffen sein sollten, wurde nicht mitgeteilt.

  • 16.24 Uhr

    Angriffe auf Chan Junis und Flüchtlingslager in Gaza

    Bei einem Luftangriff auf die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifen sind in der Nacht zum Dienstag mehrere Häuser zerstört worden. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachtete, wie Ersthelfer fünf Leichen – darunter die von drei Kindern – aus den Trümmern zogen. Anwohner machten die israelischen Streitkräfte für den Angriff verantwortlich.

    Ein palästinensischer Junge blickt in Chan Junis im Gazastreifen nach einem israelischen Luftangriff auf ein zerstörtes Gebäude.
    Ein palästinensischer Junge blickt in Chan Junis im Gazastreifen nach einem israelischen Luftangriff auf ein zerstörtes Gebäude.
    Bild: Keystone/Mohammed Talatene

    Ein AP-Video aus einem nahe gelegenen Spital zeigte eine Frau, die verzweifelt nach ihrem Sohn sucht und ihn dann weinend küsst, als sie ihn findet – blutverschmiert, aber offenbar ohne schwere Verletzungen. Ein Mädchen schluchzte neben einem Baby, das in eine Decke eingewickelt auf einer Bahre lag und offenbar tot war. Bei einem anderen Luftangriff wurde ein Haus in Rafah zerstört, wobei nach Angaben der Stadtverwaltung und eines örtlichen Spitals mindestens fünf Menschen, darunter drei Kinder, getötet wurden.

  • 16.03 Uhr

    Presseverband fordert Schutz für Journalisten im Westjordanland

    Der Auslandspresseverband (FPA) in Israel hat sich angesichts eines Vorfalls zwischen israelischen Soldaten und einem ARD-Team im Westjordanland besorgt gezeigt. Der FPA sei «alarmiert über mehrere Vorfälle, bei denen im Westjordanland eingesetzte Reporter von Soldaten bedrängt wurden», hiess es in einer Stellungnahme am Dienstag. «Wir fordern die israelische Armee auf, die Sicherheit von Reportern zu gewährleisten.» Der Zugang akkreditierter Journlisten zu der Region müsse gewährt werden.

    Trotz mehrfacher Hilferufe an die Armee seien Journalisten dort seit Ausbruch des Gaza-Kriegs an Kontrollpunkten angehalten und an der Weiterfahrt behindert worden. Siedler, mitunter in Armee-Uniformen, hätten die Medienschaffenden bedrängt und bedroht. Betroffen seien neben der ARD auch der US-Sender CNN, der österreichische Sender ORF sowie weitere Medienhäuser. Die Armee hätte zuvor zugesagt, die Sicherheit von Journalisten zu gewährleisten, betonte der FPA. «Wir fordern das Militär auf, diesen Worten Taten folgen zu lassen.»

  • 15.36 Uhr

    Luftbrücke für Gaza – EU schickt neue Flüge mit humanitärer Hilfe

    Die Europäische Union (EU) hat weitere Flugzeuge mit fast 115 Tonnen an Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen geschickt. Am Dienstag starteten zwei Maschinen – eine von Ostende in Belgien und eine von Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten – nach Ägypten in die Nähe des Grenzübergangs Rafah, wie die EU-Kommission mitteilte.

    Die Ladung aus Ostende beinhaltet den Angaben zufolge vor allem Medikamente. Das Flugzeug aus Dubai befördere unter anderem Kühlschränke und Container, die wichtig seien, um die in Ägypten und Gaza ankommenden Hilfsgüter verarbeiten zu können.

    Mit den zwei Flügen erhöht sich die Zahl der EU-Hilfsflüge nach Gaza der EU-Kommission zufolge auf acht – weitere sind den Angaben nach geplant. Mehr als 320 Tonnen an humanitären Hilfsgütern seien bisher transportiert worden.

  • 14.14 Uhr

    Israelisches Video zeigt Flüchtende in Gaza mit weissen Fahnen

    Etliche Bewohner des Gazastreifens sind israelischen Informationen zufolge am Dienstag mit weissen Fahnen in der Hand in den Süden des Küstengebiets geflohen. Die israelische Koordinierungsstelle für Aktivitäten in den Palästinensergebieten (COGAT) veröffentlichte ein Video, das Tausende zeigen soll, wie sie durch den «Evakuierungskorridor» gehen. Dabei sind mehrere Menschen zu sehen, die weisse Fahnen schwenken. Andere laufen demnach mit erhobenen Armen. 

  • 13.17 Uhr

    Blinken bemüht sich um Einigkeit der G7 im Gaza-Krieg

    Nach seiner Reise durch den Nahen Osten hat US-Aussenminister Antony Blinken seine diplomatischen Bemühungen im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg in Asien fortgesetzt. In Tokio appellierte der Minister an seine Kollegen der Gruppe der sieben führenden Industriestaaten, einen Konsens über den Umgang mit der Krise zu finden und wie schon in Bezug auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine Einigung zu demonstrieren. Er sagte zu Beginn der zweitägigen Beratungen in der japanischen Hauptstadt, es müsse verhindert werden, dass sich Differenzen über den Konflikt vertieften.

    US-Aussenminister Antony Blinken bemüht sich um Einigkeit der G7 im Gaza-Krieg.
    US-Aussenminister Antony Blinken bemüht sich um Einigkeit der G7 im Gaza-Krieg.
    Bild: Keystone/AP/Jacquelyn Martin

    «Dies ist auch ein sehr wichtiger Moment für die G7, um angesichts dieser Krise zusammenzukommen und, wie wir es tun, mit einer klaren Stimme zu sprechen», sagte Blinken dem japanischen Aussenminister Yoko Kamikawa nach einem Gespräch mit Ministerpräsident Fumio Kishida.

  • 11.05 Uhr

    UNO-Hochkommissar für Menschenrechte reist in Nahost-Krisenregion

    Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, reist in die Krisenregion im Nahen Osten. Er werde sich unter anderem in Ägypten und Jordanien mit Regierungsvertretern, Akteuren der Zivilgesellschaft, Opfern und UN-Kollegen über die Menschenrechtssituation in der Region austauschen, teilte sein Büro mit.

    So werde sich der österreichische UNO-Diplomat heute Dienstag in Kairo mit dem Aussenminister Ägyptens sowie Vertretern regionaler Organisationen der Zivilgesellschaft und dem Generalsekretär der Liga der Arabischen Staaten treffen. Am Mittwoch will Türk den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten besuchen.

    «Es war ein ganzer Monat voller Blutbad, unaufhörlichem Leid, Blutvergiessen, Zerstörung, Empörung und Verzweiflung», sagte Türk im Vorfeld. Menschenrechtsverletzungen seien die Ursache dieser Eskalation, und Menschenrechte spielten eine zentrale Rolle dabei, einen «Ausweg aus diesem Strudel des Schmerzes zu finden».

    Auf der Liste des Diplomaten stehen am Donnerstag und Freitag in Amman noch Treffen mit jordanischen Spitzenpolitikern sowie Vertretern der palästinensischen und israelischen Zivilgesellschaft sowie dem UNO-Team für die besetzten palästinensischen Gebiete. Im Gaza-Krieg werden sowohl der islamistischen Hamas als auch Israel schwere Verletzungen der Menschenrechte vorgeworfen.

  • 10.36 Uhr

    Weitere Ausländer sollen Gazastreifen verlassen dürfen

    Erneut sollen Hunderte Ausländer sowie Palästinenser mit zweitem Pass am Dienstag den Gazastreifen verlassen und nach Ägypten ausreisen. Unter den etwa 600 Ausreisenden sind etwa 150 Deutsche, wie aus einer Liste der palästinensischen Grenzbehörde hervorgeht. Die weiteren Ausreisenden kommen der Liste zufolge unter anderem aus Frankreich, Kanada, der Ukraine, Rumänien und den Philippinen. Am Montag hätten mehr als 300 Ausländer den Gazastreifen verlassen, darunter 100 Ägypter, hiess es aus ägyptischen Sicherheitskreisen.

  • 10.31 Uhr

    Archäologen helfen in Israel bei Opfer-Identifizierung

    In Israel helfen Archäologen dabei, die verbrannten Opfer des Hamas-Terrorangriffs zu identifizieren. Die Wissenschaftler haben bereits die Überreste von mindestens zehn bei dem Massaker getöteten Menschen entdeckt, die zuvor als vermisst galten, wie die israelische Altertumsbehörde am Dienstag mitteilte.

    Die Forscher durchkämmten dafür die Asche der verbrannten Häuser und untersuchten den Inhalt von verkohlten Autos. Sie arbeiten den Angaben nach bereits seit zwei Wochen mit der Armee in den betroffenen Orten in der Nähe des Gazastreifens zusammen.

    Die Forscher verfügten über Praktiken und Wissen, um an verbrannten und zerstörten antiken Stätten Spuren menschlicher Überreste zu entdecken, hiess es in der Erklärung der Altertumsbehörde weiter. «Es ist eine Sache, 2000 Jahre alte Hinterlassenschaften der Zerstörung freizulegen, und eine ganz andere – herzzerreissende und unvorstellbare –, die gegenwärtige Aufgabe auszuführen.»

  • 7.27 Uhr

    Im Schnitt kommen 33 Lastwagen täglich in Gazastreifen

    Im Gazastreifen kommen für die notleidende Bevölkerung im Durchschnitt 33 Lastwagen mit Hilfsgütern täglich an. Das teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Montagabend mit. Insgesamt seien seit Wiederöffnung des ägyptischen Grenzübergangs Rafah am 21. Oktober Hilfsgüter von 569 Lkw angekommen, darunter 93 Lkw am Montagabend. Nach UN-Angaben sind täglich eigentlich 100 Lkw-Ladungen notwendig, um die gut zwei Millionen Menschen im Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen.

    Nach dem Terrorangriff der im Gazastreifen herrschenden Hamas auf Israel am 7. Oktober war der Übergang Rafah an der ägyptischen Grenze noch einige Tage geöffnet. Am 10. Oktober schloss Ägypten den Übergang bis auf Weiteres wegen anhaltender israelischer Angriffe in der Nähe. Erst etwa zwei Wochen später wurde er für den Transport von Hilfsgütern am 21. Oktober wieder geöffnet.

  • 3.50 Uhr

    UN-Chef spricht von «Krise der Menschheit» in Gaza

    UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die Situation im Gazastreifen als «Krise der Menschheit». Er forderte erneut eine sofortige Freilassung der nach Gaza verschleppten Geiseln und einen humanitären Waffenstillstand. «Gaza wird zu einem Friedhof für Kinder», sagte Guterres in New York.

    Israelische Bodentruppen im Gazastreifen. (5. November 2023)
    Israelische Bodentruppen im Gazastreifen. (5. November 2023)
    Bild: IMAGO/Xinhua/IDF

    Der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan kritisierte die Äusserungen scharf. «Es sind mehr als 30 Tage vergangen, seit die Kinder im Süden Israels absichtlich von Hamas-Terroristen abgeschlachtet wurden, aber Sie haben nichts über einen ‹Friedhof für Kinder› gesagt, in den der Süden Israels verwandelt wurde», schrieb er auf der Plattform X. Guterres habe seinen «moralischen Kompass verloren» und müsse zurücktreten.

  • 3 Uhr

    Emirate wollen Lazarett im Gazastreifen aufbauen

    Angesichts der dramatischen Lage im Gazastreifen wollen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) dort ein Feldspital errichten. Auf Anweisung des emiratischen Präsidenten Mohammed bin Sajid solle das Spital der palästinensischen Bevölkerung in dem Küstengebiet notwendige medizinische Hilfe bereitstellen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur WAM. Fünf Flugzeuge seien bereits von Abu Dhabi aus mit der notwendigen Ausrüstung für das Spital abgeflogen. Die Fracht sollte im ägyptischen Ort Al-Arisch ausgeladen und dann in den Gazastreifen gebracht werden. Das Feldspital solle mit 150 Betten ausgestattet sein und verschiedene medizinische Fachrichtungen abdecken.

  • 2.55 Uhr

    Erneut keine Einigung auf Nahost-Resolution im UN-Sicherheitsrat

    Der UN-Sicherheitsrat hat sich erneut nicht auf eine Resolution zum Nahost-Krieg einigen können. Auch nach mehr als zwei Stunden langen Verhandlungen hinter verschlossenen Türen liessen sich die Differenzen am Montag (Ortszeit) nicht ausräumen. Die USA fordern «humanitäre Pausen» im Krieg zwischen Israel und der Hamas, während viele andere Ratsmitglieder eine «humanitäre Feuerpause» verlangen, damit dringend benötigte Hilfsgüter in den Gazastreifen geliefert und weitere Tote unter der Zivilbevölkerung vermieden werden können.

    «Wir sprachen über humanitäre Pausen und wir sind daran interessiert, eine entsprechende Formulierung weiterzuverfolgen», erklärte Robert Wood, der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter. «Doch gibt es Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Rats darüber, ob das akzeptabel ist.»

    China hat in diesem Monat die Präsidentschaft des UN-Sicherheitsrats inne. Die Volksrepublik und die Vereinigten Arabischen Emiraten hatten die Sitzung vom Montag wegen der «Krise der Menschlichkeit» im Gazastreifen einberufen. Die UN-Botschafterin der Emirate, Lana Nusseibeh, erklärte, alle 15 Ratsmitglieder seien «voll und ganz engagiert» und bemühten sich weiterhin, die Lücken zu schliessen und sich auf eine Lösung zu einigen.

    Auslöser des Krieges in Nahost waren die beispiellosen Massaker der Hamas bei einem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober. Mehr als 1400 Menschen wurden dabei nach israelischen Angaben getötet, rund 240 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach Darstellung des Hamas-Gesundheitsministeriums kamen im Gazastreifen bisher mehr als 10’000 Palästinenser ums Leben. Unabhängig lassen sich diese Zahlen gegenwärtig nicht überprüfen.

  • 2.30 Uhr

    US-Vizepräsidentin telefoniert mit politischen Führern Bahrains und der Arabischen Emirate

    US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat am Montagabend (Ortszeit) mit dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Muhammad bin Zayid, sowie dem Premierminister von Bahrain, Salman bin Hamad telefoniert, um über den Krieg zwischen Israel und der Hamas zu sprechen.

    In beiden Telefonaten hob Harris die Bemühungen der US-Regierung hervor, die humanitäre Hilfe für Gaza zu erhöhen, das Leben von Zivilisten zu schützen und auf eine Zweistaatenlösung hinzuarbeiten.

    Nach Angaben des US-Präsidialamtes besprachen Muhammad bin Zayid und Harris «die Bedeutung, Drohungen seitens staatlicher oder nicht staatlicher Akteure, insbesondere derjenigen, die den Konflikt ausweiten wollen, zu verhindern». Die US-Vizepräsidentin habe zudem die jüngsten Angriffe von durch den Iran unterstützten Milizen in der gesamten Region verurteilt.

  • 2.10 Uhr

    Netanjahu schliesst längere Feuerpause im Gazastreifen vorerst aus

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine längere Feuerpause im Gazastreifen vorerst ausgeschlossen. «Ohne die Freilassung der Geiseln wird es keine allgemeine Feuerpause im Gazastreifen geben», sagte Netanjahu am Montag (Ortszeit) dem US-Fernsehsender ABC. «Was taktische Pausen angeht – eine Stunde hier, eine Stunde dort – können wir die Umstände prüfen, um humanitäre Güter hineinzubringen und einzelne Geiseln herauszubringen. Aber ich glaube nicht, dass es eine generelle Feuerpause geben wird.»

    Zuvor hatte Israels Regierungschef bereits mit US-Präsident Joe Biden über zeitlich begrenzte Feuerpausen im Gaza-Krieg gesprochen. Sie hätten die Möglichkeit «taktischer Pausen» erörtert, um der Zivilbevölkerung die Möglichkeit zu geben, Kampfgebiete zu verlassen, um humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen bereitzustellen und um die Befreiung weiterer Geiseln zu ermöglichen, teilte das Weisse Haus nach dem Telefonat am Montag mit. Mindestens 240 Menschen – darunter auch US-Bürger – befinden sich weiter in der Gewalt der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.

    Eine allgemeine Waffenruhe würde nach Einschätzung von Netanjahu den Kriegszielen Israels entgegenstehen. «Das würde unsere Bemühungen behindern, unsere Geiseln zu befreien, denn das Einzige, was diese Kriminellen der Hamas verstehen, ist der militärische Druck, den wir ausüben», sagte er im ABC-Interview.

  • 1.59 Uhr

    Palästinensische Aktivistin im Westjordanland festgenommen

    Israelische Truppen haben die palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi im besetzten Westjordanland wegen des Verdachts der Aufstachelung zur Gewalt festgenommen. Tamimi wurde 2017 bekannt, als sie im Alter von 16 Jahren einen israelischen Soldaten ohrfeigte, der ihr Dorf durchsucht hatte. Sie und andere protestieren seit Jahren gegen israelische Landnahmen.

    Ahed Tamimi ist von der israelischen Armee im Westjordanland verhaftet worden (Bild vom 23. September 2018).
    Ahed Tamimi ist von der israelischen Armee im Westjordanland verhaftet worden (Bild vom 23. September 2018).
    Bild: Keystone

    Ihre Mutter weist die Behauptung der Aufstachelung zurück und erklärt, der Vorwurf beruhe auf einem gefälschten Instagram-Post. Die israelischen Behörden hätten erklärt, Tamimi habe einen aufrührerischen (Instagram-)Beitrag geschrieben, in dem sie zur Tötung von Siedlern aufrief, sagte die Mutter weiter. Ihre Tochter habe bei dem Dienst jedoch gar keinen Account.

  • Dienstag, 7. November 2023, 0.36 Uhr

    Propalästinensische Demonstranten blockieren Zufahrt zu US-Hafen

    Hunderte propalästinensische Demonstranten haben im US-Staat Washington Zufahrtsstrassen zum Hafen von Tacoma blockiert, wo jüngst ein Versorgungsschiff der Marine angelegt hat. Sie agierten auf Grundlage vertraulicher Informationen, wonach die «Cape Orlando» mit Waffen für Israel beladen werden solle, sagten die Organisatoren der Protestaktion am Montag. Diese Behauptung liess sich zunächst nicht bestätigen.

    Ein Pentagonsprecher, Bryon McGarry, erklärte zwar, dass das Schiff dem Seetransportkommando der US-Marine unterstehe und die Verlegung von Militärfracht unterstütze. Doch könnten aus Sicherheitsgründen keine Details zur Ladung solcher Schiffe genannt werden.

    Rund um die «Cape Orlando» gab es erst kürzlich ähnliche Proteste im kalifornischen Oakland, wo das Versorgungsschiff am Freitag angedockt hatte, ehe es Kurs auf Tacoma nahm. Rund 300 hatten die Abfahrt des Schiffs verzögert. Die US-Küstenwache nahm drei Personen fest, die auf die «Cape Orlando» geklettert waren. Am Montag wurde das Trio wieder freigelassen, wie Küstenwachensprecher Hunter Schnabel sagte. Gegen diese Demonstranten sowie andere Personen werde aber weiter ermittelt.

    Israels Armee: Seit Beginn des Bodenkampfes 2500 Ziele angegriffen

    Israels Armee: Seit Beginn des Bodenkampfes 2500 Ziele angegriffen

    Tel Aviv/Gaza, 05.11.23: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben während ihres Bodeneinsatzes gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen bislang mehr als 2500 Ziele angegriffen. Dies sei im Verbund mit der Luftwaffe und der Marine geschehen. Die Truppen setzen die «Ausschaltung von Terroristen» im Nahkampf fort, teilt die Armee am Sonntagmorgen mit. Am vergangenen Wochenende hatte das israelische Militär eine neue Phase im Krieg gegen die im Gaza herrschende palästinensische Organisation eingeläutet und seine Einsätze am Boden ausgeweitet. Die israelischen Bodentruppen haben beim Vorrücken im Gazastreifen auch den Chef der islamistischen Hamas im Visier. Israels Truppen «nehmen ein Hamas-Bataillon nach dem anderen auseinander» und würden Hamas-Chef Jihia al-Sinwar «eliminieren», zitiert die Zeitung «The Times of Israel» Israels Verteidigungsminister Joav Gallant. Der Gazastreifen hat eine Länge von etwa 40 Kilometer und erstreckt sich über eine Fläche, die nur etwas grösser als die von München ist. In dem dicht besiedelten Gebiet leben mehr als 2,2 Millionen Menschen.

    06.11.2023

  • 22.30 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Montag, 6. November

  • 22.10 Uhr

    Bericht: USA liefern Israel Präzisionsbomben für 320 Millionen Dollar

    Dem «Wall Street Journal» zufolge planen die USA, Israel Präzisionsbomben im Wert von 320 Millionen Dollar zu liefern. Demnach informierte die US-Regierung die Kongressabgeordneten über die Lieferung von Waffen der Spice-Gattung, eine Art von Präzisionslenkwaffen, die von Kampfflugzeugen abgefeuert werden. Weiter heisst es, der amerikanische Waffenhersteller Rafael werde die Bomben an seine israelische Muttergesellschaft Rafael Advanced Defense Systems weitergeben.

  • 21.51 Uhr

    Israels Armee: Erhöhen Druck «tief in Gaza-Stadt»

    Die israelischen Bodentruppen sind nach Militärangaben bereits «tief in Gaza-Stadt» im Einsatz. Man erhöhe dort den Druck, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Montagabend. Am Sonntag hatte der Sprecher gesagt, Gaza-Stadt sei vollständig eingekreist. Man habe den Gazastreifen in zwei Hälften geteilt.

    In den vergangenen 24 Stunden seien mehrere Kommandeure der im Gazastreifen herrschenden Hamas getötet worden, sagte Hagari ferner. Zwei von ihnen seien Drahtzieher des Massakers in Israel am 7. Oktober gewesen.

    Es seien auch mehrere Eingänge unterirdischer Tunnel zerstört worden. Viele davon befänden sich in der Nähe von Schulen, Spitäler und humanitären Einrichtungen. Panzer- und Bodentruppen hätten in der Nähe einer Moschee eine militärische Einrichtung mit Abschussrampen für 50 Raketen entdeckt.

  • 21.38 Uhr

    Jordanische Luftwaffe wirft Hilfsgüter über Gaza ab

    Die jordanische Luftwaffe hat medizinische Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. In der Nacht zum Montag seien medizinische Hilfsgüter und Medikamente per Fallschirm über einem jordanischen Feldlazarett in Gaza abgeworfen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Petra unter Berufung auf Militärquellen. Wegen Verzögerungen bei den Lieferungen aus Ägypten über den Grenzübergang Rafah seien die Vorräte dort nahezu ausgegangen. Die Arbeit im Feldlazarett würde trotz der schweren Lieferengpässe aber fortgesetzt.

    «Es ist unsere Pflicht, unseren Brüdern und Schwestern zu helfen, die im Krieg gegen Gaza verletzt wurden. Wir werden immer für unsere palästinensischen Brüder da sein», schrieb Jordaniens König Abdullah II. in der Nacht zum Montag bei X. Dazu verbreitete er Fotos der mit einer jordanischen Flagge versehenen Ladung.

    Nach Angaben eines israelischen Armeesprechers erfolgte der Abwurf in Abstimmung mit dem Militär. «Die Ausrüstung wird von medizinischem Personal für die Patienten verwendet werden», sagte der Sprecher. Israel hatte zuvor ein Embargo gegen unkontrollierte Hilfslieferungen in den Gazastreifen verhängt.

    Laut eines Berichts sind medizinische Hilfsgüter und Medikamente per Fallschirm über einem jordanischen Feldlazarett in Gaza abgeworfen worden.
    Laut eines Berichts sind medizinische Hilfsgüter und Medikamente per Fallschirm über einem jordanischen Feldlazarett in Gaza abgeworfen worden.
    Bild: dpa
  • 21.09 Uhr

    US-Präsident Biden telefoniert erneut mit Netanjahu

    US-Präsident Joe Biden hat am Montag erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert und ihn zu einer Feuerpause im Krieg gegen die Hamas aufgefordert. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, sagte, die USA setzten sich weiterhin für eine vorübergehende, örtliche Unterbrechungen der Kämpfe ein. Eine Einigung mit Netanjahu erzielte Biden nicht.

    Kirby wurde gefragt, ob die Zahl der Todesopfer unter den Palästinensern der Regierung Anlass gebe, ihre Unterstützung für Israel zu überdenken. «Ich denke, wir müssen uns alle daran erinnern, gegen wen sie kämpfen», antwortete der Sprecher. Er verwies auf die Massaker der Hamas, die bei ihrem Terroranschlag auf Israel am 7. Oktober 1400 Menschen tötete und damit die israelischen Angriffe auslöste. Kein Land würde einen solchen Angriff ohne eine schnelle und aggressive Reaktion tolerieren, sagte Kirby. Die USA führten aber weiterhin offene Gespräche mit israelischen Vertretern über den Versuch, die Zahl der Todesopfer unter den Zivilisten zu reduzieren.

  • 19.54 Uhr

    Israelische Luftwaffe greift Hisbollah-Ziele im Libanon an

    Die israelische Luftwaffe hat am Montag Angriffe auf Stellungen der Hisbollah im Libanon geflogen. Der israelische Militärsprecher Avichay Adraee teilte auf der Plattform X, dem früheren Twitter mit, keine Einzelheiten mit, kündigte aber weitere Informationen zu einem späteren Zeitpunkt an. In der Region waren heftige Explosionen zu hören.

    Zuvor hatte der militärische Flüge der militant-islamistischen Hamas am Montag nach eigener Darstellung vom Libanon aus Raketen auf Nordisrael abgefeuert. Das israelische Militär reagierte mit Luftangriffen auf Ziele auf der libanesischen Seite der Grenze. Die Kassam-Brigaden teilten mit, ihre Mitglieder hätten als Vergeltung für israelische Angriffe auf Gaza 16 Raketen auf die Stadt Naharija und den südlichen Stadtrand von Haifa abgefeuert.

    Die israelische Militär teilte mit, etwa 30 Raketen seien vom Libanon aus auf Nordisrael abgefeuert worden. Als Reaktion seien die Startpunkte der Raketen beschossen worden. Die Angriffe dauerten etwa eine halbe Stunde. Beobachter sahen vor Ort, wie der israelische Raketenschirm «Eiserne Kuppel» Raketen aus dem Libanon abfing. Danach beruhigte sich die Lage.

  • 19.15 Uhr

    Vier Mitglieder von Terrornetzwerk im Westjordanland getötet

    Eine israelische Spezialeinheit hat am Montag bei einem Einsatz in Tulkarem im Westjordanland vier Palästinenser gezielt getötet. Die israelische Armee teilte mit, es handele sich um «vier Terroristen von einem Terrornetzwerk in Tulkarem». Sie seien «verantwortlich für Dutzende von bewaffneten Angriffen und planten weitere Terrorattacken». Zwei Sturmgewehre seien bei ihnen sichergestellt worden.

    Nach palästinensischen Medienberichten handelte es sich bei zwei von ihnen um einen Kommandeur der islamistischen Hamas sowie einen Kommandeur der Al-Aksa-Brigaden. Das ist eine bewaffnete Gruppierung, die der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nahesteht. Videoaufnahmen zeigten ein Auto, das von vielen Kugeln getroffen worden war.

  • 18.46 Uhr

    Netanjahu: Iran-Achse will Annäherung Israels an Nachbarn stoppen

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem Iran und seinen Verbündeten vorgeworfen, die Annäherung Israels an arabische Staaten in der Region gezielt torpedieren zu wollen. Einen Monat nach dem Beginn des Gaza-Kriegs sprach Netanjahu am Montag vor mehr als 1000 ausländischen Diplomaten von einem «breiteren Krieg zwischen Zivilisation und Barbarei».

    Netanjahu sagte: «Die Barbarei wird von einer Achse des Terrors angeführt.» An der Spitze stehe Teheran, sie schliesse auch die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas sowie die Huthi-Rebellen im Jemen ein.

    Ihr Ziel sei es, den Nahen Osten und die Welt «zurück in ein dunkles Zeitalter» zu versetzen, sagte Netanjahu. «Sie wollen jeglichen Fortschritt in Richtung Frieden und den Fortschritt und die Verheissung, die wir in unseren angehenden Friedensverträgen mit arabischen Nachbarn hatten, torpedieren und entgleisen lassen.»

  • 17.53 Uhr

    Jordanien: Vertreibung von Palästinensern wäre «Kriegserklärung»

    Jordanien hat eine «rote Linie» im Gaza-Krieg gezogen. Versuche, Palästinenser aus dem Gazastreifen oder dem Westjordanland zu vertreiben, oder Bedingungen, das vorzubereiten, werde das Königreich als «Kriegserklärung» betrachten, sagte der jordanische Ministerpräsident Bisher al-Khasawneh laut der staatlichen Nachrichtenagentur Petra am Montag.

    Die «brutalen Angriffe auf Krankenwagen und humanitäre Hilfskräfte» im Gazastreifen widersprächen «dem Prinzip der Selbstverteidigung». Laut Al-Khasawneh seien alle Optionen auf dem Tisch.

  • 17.33 Uhr

    Palästinenser berichten von Luftangriff auf Flüchtlingslager

    Geflohene Palästinenser haben am Montag von einem israelischen Luftangriff auf das Flüchtlingslager Schati im Gazastreifen berichtet. Das israelische Militär habe den Angriff auf das Lager am nördlichen Rand der Stadt Gaza sowie die Gegend um das Al-Schifa-Spital während einer Kommunikationsblockade in der Nacht verübt, sagten mehrere Palästinenser, die vor den Angriffen in den Süden des Küstengebiets geflohen waren, der Nachrichtenagentur AP.

    Häuser in dem weitläufigen Lager wurden nach Angaben der Palästinenser dem Erdboden gleichgemacht, viele Tote oder Verletzte lägen noch unter den Trümmern. Ersthelfer und Sanitäter arbeiteten die ganze Nacht hindurch, um die Toten und Verwundeten zu bergen, sagten sie.

    Ein Chirurg im Al-Schifa-Spital, Ghassan Abu Sitta, sagte der AP, die Bombardierung des Lagers habe die Gebäude der Klinik erschüttert. «Sie haben das Lager die ganze Nacht bombardiert», sagte er. «Wir begannen, die Leichen und Verwundeten zu holen. Es war entsetzlich.»

  • 15.51 Uhr

    Grenzübergang Rafah soll wieder für Ausländer öffnen

    Nach drei Tagen Unterbrechung sollen Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass wieder aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausreisen können. Der Grenzübergang Rafah sei geöffnet für diejenigen, deren Name schon vergangene Woche auf entsprechenden Listen stand, teilte die Grenzbehörde im palästinensischen Teil am Montag mit. Der Übergang werde erst geöffnet bei einer Einigung zum Transfer von etwa 30 Verletzten in ägyptische Spitälern, erfuhr die Nachrichtenagentur DPA aus Kreisen des palästinensischen Innenministeriums, das von der Hamas kontrolliert wird.

    Am Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche hatten erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs Hunderte Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. Seit drei Tagen sei für sie keine Einreise nach Ägypten mehr möglich gewesen, hiess es aus ägyptischen Sicherheitskreisen am Montag. Jetzt bereite man sich wieder auf deren Ankunft vor. Die Verletzten sollten unter Aufsicht des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in ägyptische Spitäler im Nord-Sinai gebracht werden.

    Der Grenzbehörde auf palästinensischer Seite zufolge dürfen bei einer Einigung Gaza nur diejenigen Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass verlassen, deren Ausreise schon vergangene Woche genehmigt worden war. Wie viele Menschen das aktuell sind, teilte die Behörde nicht mit.

  • 15.45 Uhr

    Südafrika beordert Botschafter aus Israel zurück

    Südafrika hat am Montag seinen Botschafter in Israel und weitere Diplomaten für Konsultationen zurückbeordert. Der Schritt sei erfolgt, «weil wir über die anhaltende Tötung von Kindern und unschuldigen Zivilisten in den palästinensischen Gebieten äusserst besorgt sind», sagte Aussenministerin Naledi Pandor bei einem Treffen mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba in Pretoria.

  • 13.10 Uhr

    EU erhöht humanitäre Hilfe für Gaza auf 100 Millionen Euro

    Die EU stellt für humanitäre Hilfe zugunsten der Zivilisten im Gazastreifen weitere 25 Millionen Euro bereit. Insgesamt erhöhen sich die Zusagen damit auf 100 Millionen Euro, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel mitteilte.

    Zudem wird ihren Angaben zufolge daran gearbeitet, die Zahl der Hilfskonvois zu erhöhen und auch Transporte per Schiff zu ermöglichen. Ein Seekorridor von Zypern aus könnte dauerhafte und geregelte Hilfsleistungen garantieren. «Wir alle haben als Demokratien und als Menschen die Verantwortung, unser Möglichstes zu tun, um gefährdete Zivilisten zu schützen», sagte sie.

    Konkret wandte sich von der Leyen dabei auch an Israel, das derzeit als Reaktion auf den Grossangriff der islamistischen Hamas massiv Ziele im Gazastreifen bombardiert. Israel habe das Recht, gegen die in Gaza herrschende Hamas zu kämpfen, sagte sie. Es sei aber auch wichtig, dass es sich bemühe, zivile Opfer zu vermeiden und so gezielt wie möglich vorzugehen. Denn jedes menschliche Leben zähle, sei es ein israelisches oder ein palästinensisches.

  • 11.45 Uhr

    Hamas-Gesundheitsministerium meldet mehr als 200 Tote bei nächtlichen Angriffen

    Bei heftigen israelischen Angriffen auf den Gazastreifen in der Nacht zum Montag sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Es gebe Berichte über «mehr als 200 Märtyrer bei den nächtlichen Massakern» in der grössten Stadt Gaza sowie im Norden des Gazastreifens, erklärte das Ministerium. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Die israelische Armee meldete am Montag «bedeutende» Angriffe im Gazastreifen. Die Armee hatte ihre Bodenoffensive im Gazastreifen in den vergangenen Tagen verstärkt.

  • 11.40 Uhr

    US-Aussenminister Blinken trifft türkischen Amtskollegen Fidan

    US-Aussenminister Antony Blinken hat im Rahmen seiner mehrtägigen Nahost-Reise seinen türkischen Amtskollegen Hakan Fidan in Ankara getroffen. Die beiden Minister der Nato-Partnerstaaten kamen laut der Nachrichtenagentur Anadolu am Montagvormittag zu Gesprächen vor allem über den Gaza-Krieg zusammen.

    Eine Pressekonferenz ist zunächst nicht geplant. Ein Treffen Blinkens mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan, der Israels Vorgehen im Gazastreifen kürzlich als «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» verurteilt hatte, steht ebenfalls nicht auf dem Plan.

    Blinken hatte auf seiner Reise zuvor unter anderem in Israel, Jordanien und im Irak Gespräche geführt.

  • 8.40 Uhr

    Messer-Angriff auf zwei Polizisten in Jerusalem – Angreifer tot

    Ein 16-jähriger Palästinenser hat nach israelischen Angaben bei einem Anschlag nahe der Jerusalemer Altstadt zwei Polizisten verletzt. Der Angreifer aus Ost-Jerusalem sei nach der Messerattacke erschossen worden, teilte die israelische Polizei am Montag mit.

    Der Vorfall ereignete sich demnach am Herodestor. Nach Angaben des Rettungsdienst Magen David Adom wurde eine etwa 20-jährige Israelin in kritischem Zustand ins Spital gebracht. Ein etwa 20-jähriger Mann sei leicht verletzt worden.

  • 6.10 Uhr

    Kamala Harris berät mit internationalen Partnern über humanitäre Hilfe

    US-Vizepräsidentin Kamala Harris wird heute in einem Telefonat ausländische Staats- und Regierungschefs über die Bemühungen der US-Regierung um eine Verstärkung der humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen informieren. Das teilte Harris' Büro mit.

  • 5.31 Uhr

    UN-Behörden und Hilfsgruppen fordern sofortige Feuerpause in Nahost

    Die Vorsitzenden der elf UN-Organisationen und sechs Hilfsgruppen haben eine sofortige humanitäre Feuerpause im Gazastreifen gefordert. Zudem müsse der Schutz von Zivilisten und ein rascher Zugang zu Nahrung, Wasser, Medikamenten und Treibstoff in dem Küstengebiet gewährleistet werden, hiess es in einer Stellungnahme vom Sonntagabend (Ortszeit). Darin verurteilten sie den terroristischen Überraschungsangriff der Hamas und anderer extremistischer Gruppen vom 7. Oktober als «entsetzlich».

    Israelische Soldaten im Gazastreifen. (31. Oktober 2023) 
    Israelische Soldaten im Gazastreifen. (31. Oktober 2023) 
    Bild: IMAGO/Xinhua

    Doch seien «entsetzliche Tötungen von noch mehr Zivilisten in Gaza ein Frevel, ebenso, 2,2 Millionen Palästinenser von Nahrung, Wasser, Medizin, Strom und Treibstoff abzuschneiden», schrieben Vorsitzende des sogenannten Ständigen Interinstitutionellen Ausschusses bei den UN und die Hilfsgruppen in ihrer Erklärung. Eine ganze Bevölkerung werde belagert und angegriffen, ihr werde Zugang zu lebensnotwendigen Gütern verweigert, und sie werde in ihren Häusern, Unterkünften und Gotteshäusern bombardiert.

    Mehr als 100 Angriffe auf medizinische Einrichtungen seien aus dem Gazastreifen gemeldet worden. 88 Mitglieder der Belegschaft des UN-Hilfswerks für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) seien zudem Berichten zufolge getötet worden. Dies sei die höchste Zahl von Todesopfern unter UN-Personal, die je in einem einzelnen Konflikt verzeichnet worden sei.

  • 5 Uhr

    Kanzler Scholz: «Wer Juden angreift, greift uns alle an»

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hat die Menschen in Deutschland angesichts antisemitischer Vorfälle zum «Schutz von Jüdinnen und Juden» aufgerufen. «Wer Juden in Deutschland angreift, greift uns alle an. Deshalb sollten wir uns alle für den Schutz von Jüdinnen und Juden in Deutschland einsetzen, da geht es um Zivilcourage», sagte Scholz dem «Mannheimer Morgen» (Montag).

    Der Staat schütze jüdische Einrichtungen. «Antisemitismus werden wir nicht akzeptieren. Wir haben glasklare Gesetze: Es ist strafbar, israelische Fahnen zu verbrennen. Es ist strafbar, den Tod von Unschuldigen zu bejubeln. Es ist strafbar, antisemitische Parolen zu brüllen», sagte Scholz weiter. Die Strafverfolgungsbehörden stünden in der Pflicht, solche Verstösse zu ahnden. Sie hätten die nötigen Instrumente und müssten sie konsequent nutzen. «Mein Eindruck ist: Polizeibehörden und Gerichte wissen, was zu tun ist.»

    Zuletzt gab es in Deutschland aufgrund des Gaza-Kriegs infolge des verheerenden Terrorangriffs der islamistischen Hamas im israelischen Grenzgebiet vermehrt propalästinensische Demonstrationen. Allein nach den Demonstrationen vom Wochenende ermittelt die Polizei in diversen Fällen wegen des Verdachts der Volksverhetzung. In Essen waren bei einer Kundgebung am Freitagabend Transparente unter anderem mit der Forderung nach der Errichtung eines islamistischen Kalifats gezeigt worden. In Berlin zählte die Polizei 9000 Teilnehmer bei einer Kundgebung. Dort fertigten die Beamten Dutzende Anzeigen, sprachen aber von einem «mehrheitlich friedlichen» Demo-Verlauf.

  • 4.45 Uhr

    Neue Daten des Bundes zu Antisemitismus

    Politisch rechts Orientierte haben sich laut einer Schweizer Umfrage kritischer über Jüdinnen und Juden geäussert als links ausgerichtete Personen. Je nach Thema zeigten sich antisemitische Vorurteile in den politischen Lagern mehr oder weniger stark, wie Tamedia schreibt.

    Das Bundesamt für Statistik wertete im Auftrag von Tamedia eine Erhebung von 2022 zu Stereotypen vertieft aus. Dabei zeigte sich auch, das die jüngere Generation offener gegenüber jüdischen Personen eingestellt ist als ältere Menschen. Die Umfrage liefere Anhaltspunkte zur Zustimmung antisemitischer Aussagen in der Schweizer Bevölkerung, sagte eine Antisemitismusforscherin der der Zeitung.

  • 4.26 Uhr

    USA bestätigen Präsenz von atomwaffenfähigem U-Boot im Nahen Osten

    Das US-Militär hat die Präsenz eines atomwaffenfähigen U-Boots im Nahen Osten bestätigt. Am Sonntag veröffentlichte das für die Region zuständige Central Command (Centcom) ein Foto von dem U-Boot der Ohio-Klasse, das sich offenbar im ägyptischen Suez-Kanal nahe der Suezkanal-Brücke befand. Zudem machte Centcom ein Bild von einem atomwaffenfähigen Langstreckenbomber vom Typ B-1 publik, der ebenfalls im Nahen Osten operiert.

    Dass die USA den Standort eines U-Boots der Ohio-Klasse bestätigen, gilt als seltener Vorgang. Denn die Schiffsklasse der US-Marine stellt einen Teil der sogenannten nuklearen Triade dar, die drei Atomwaffenarten beschreibt: landgestützte Interkontinentalraketen, luftgestützte Trägersysteme und U-Boote mit Interkontinentalraketen.

    Etliche U-Boote der Ohio-Klasse sind indes mit Marschflugkörpern bestückt und können mit Spezialstreitkräften im Einsatz sein. Daher war unklar, ob das im Nahen Osten aktive U-Boot atomar betriebene ballistische Raketen an Bord hat. Die USA haben bereits zuvor U-Boote in die Region verlegt und deren Präsenz inmitten wachsender Spannungen mit dem Iran bestätigt.

  • 3.40 Uhr

    Israel stellt Beschuss im Gazastreifen nach eigenen Angaben stundenweise ein

    Israel hat den Beschuss im Norden des Gazastreifens nach Angaben eines israelischen Militärsprechers an zwei aufeinanderfolgenden Tagen für mehrere Stunden eingestellt, um der Zivilbevölkerung einen sicheren Weg in den Süden zu ermöglichen. «Gestern und heute haben wir für mehrere Stunden mit vorheriger Ankündigung und Warnung den Beschuss in bestimmten Gebieten im nördlichen Gazastreifen, dem Hauptkampfgebiet, eingestellt und die Palästinenser aufgefordert, nach Süden zu ziehen», sagt Oberstleutnant Jonathan Conricus dem US-Sender CNN am Sonntag angesichts internationaler Forderungen nach einer humanitären Pause der Kriegshandlungen für die Zivilbevölkerung.

  • 1.58 Uhr

    Israels Botschafter: Gaza «grösster Terrorkomplex» der Welt

    Israels Botschafter in den USA, Michael Herzog, hat den militärischen Militäreinsatz gegen die Hamas im Gazastreifen verteidigt. Das Küstengebiet sei der «grösste Terrorkomplex der Welt», sagte Herzog in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview der Sendung «Face the Nation» des Nachrichtenkanals CBS News. Zehntausende Kämpfer und Raketen gebe es dort, hinzu kämen andere Waffen. Im Gazastreifen befänden sich zudem 500 Kilometer lange unterirdische Tunnel. «Damit haben wir es zu tun. Und wir müssen es ausmerzen, denn wenn wir es nicht tun, werden sie immer wieder zuschlagen», sagte Herzog.

    Zugleich betonte der Botschafter, dass Israel sich nach Kräften bemühe, im Krieg gegen die Hamas zwischen «Terroristen und der Zivilbevölkerung» zu unterscheiden. «Es handelt sich um eine äusserst komplizierte militärische Operation in einem dicht besiedelten Gebiet, und wir versuchen, die Bevölkerung aus dieser Kriegszone wegzubewegen», erklärte Herzog.

    Der jüngste Gaza-Krieg wurde durch beispiellose Massaker der im Gazastreifen regierenden Hamas und anderer extremistischer Gruppen bei einem terroristischen Grossangriff auf Israel am 7. Oktober ausgelöst. Mehr als 1400 Menschen wurden dabei nach israelischen Angaben getötet, rund 240 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel hat mit Luftangriffen auf das Küstengebiet reagiert, die nach Darstellung des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen bislang 9700 Palästinenser das Leben gekostet haben. Auch israelische Bodentruppen sind inzwischen bis in Aussenbezirke von Gaza-Stadt und in andere Gebiete des Küstenstreifens vorgedrungen.

  • Montag, 6. November 2023, 1.12 Uhr

    Bericht: Jordanische Luftwaffe wirft Hilfsgüter über Gazastreifen ab

    Die jordanische Luftwaffe hat einem Medienbericht zufolge medizinische Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. Das berichtete die Zeitung «The Times of Israel» in der Nacht zum Montag unter Berufung auf eine entsprechende Mitteilung des jordanischen Königs Abdullah II. Israel hatte ein Embargo gegen unkontrollierte Hilfslieferungen in den Gazastreifen verhängt. Unklar sei, ob die Hilfsgüter das Lazarett erreicht haben oder ob die Aktion mit Israels Wissen oder Zustimmung durchgeführt wurde, schrieb die Zeitung weiter.

    Gegen Mitternacht seien medizinische Hilfsgüter und Medikamente per Fallschirm über einem jordanischen Feldlazarett in Gaza abgeworfen worden, wurde der jordanische Monarch zitiert. «Es ist unsere Pflicht, unseren Brüdern und Schwestern zu helfen, die im Krieg gegen Gaza verletzt wurden. Wir werden immer für unsere palästinensischen Brüder da sein», schrieb er demnach.

    Israel verlangt, dass alle Hilfsgüter, die bislang nur über den ägyptischen Grenzübergang Rafah in den Süden des Gazastreifens gelangen, kontrolliert werden. So soll verhindert werden, dass Waffen an die in Gaza herrschende islamistische Hamas geschmuggelt werden, die am 7. Oktober einen beispiellosen Grossangriff auf Israel verübte. Hilfsorganisationen beklagen, dass die bislang mit Lastwagen in den Gazastreifen gelangten Hilfsgüter bei weitem nicht ausreichen.

  • 23.59 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Sonntag, 5. November

  • 23.56 Uhr

    Obama: Niemand hat saubere Hände im Nahostkonflikt

     Der frühere US-Präsident Barack Obama sieht eine Mitschuld aller Seiten am eskalierten Nahostkonflikt. Man müsse zugeben, dass «niemand saubere Hände hat», sagte Obama in einem Interview des Podcasts «Pod Save America», das er mit zwei seiner ehemaligen Mitarbeiter im Weissen Haus – Dan Pfeiffer und Tommy Vietor – führte. In den vergangenen Tagen habe auch er sich gefragt, ob er während seiner Präsidentschaft mehr hätte tun können, um auf einen dauerhaften Frieden in Nahost zu dringen.

    «Wenn man das Problem lösen will, dann muss man sich der ganzen Wahrheit stellen», sagte Obama wörtlich. «Und dann wird man zugeben müssen, dass niemand saubere Hände hat. Dass alle von uns bis zu einem gewissen Masse mitschuldig sind.» Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas habe er sich gefragt: «Gab es irgendetwas anderes, das ich hätte tun können?»

    Obama unternahm in seiner zweiten Amtszeit einen Versuch, Frieden zwischen Israel und den Palästinensern zu vermitteln. Doch die monatelangen Gespräche scheiterten 2014 angesichts Differenzen über den israelischen Siedlungsbau, die Freilassung von palästinensischen Häftlingen und anderer Streitthemen.

    Ausschnitte aus dem Interview mit Obama wurden auf der früher als Twitter bekannten Online-Plattform X veröffentlicht. Das gesamte Gespräch soll am Dienstag freigegeben werden.

  • 22.21 Uhr

    Neue Raketenangriffe aus Gaza auf Zentrum Israels

    Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hat am Sonntagabend erneut Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Auch im Grossraum Tel Aviv heulten mehrfach die Warnsirenen. Der militärische Arm der Hamas, die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, reklamierte die Attacken auf Telegram für sich. Verletzt wurde Sanitätern zufolge nach ersten Erkenntnissen niemand.

    Aus dem Gazastreifen wurden laut Militärangaben seit Kriegsbeginn am 7. Oktober mehr als 8000 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Für einen Grossteil übernahm die in dem Küstengebiet herrschende Hamas die Verantwortung.

  • 21.38 Uhr

    Israels Militärchef: «Sind jederzeit bereit, im Norden zuzuschlagen»

    Israels Militär ist nach Angaben von Generalstabschef Herzi Halevi auf einen möglichen grösseren Angriff im Libanon vorbereitet. «Wir sind jederzeit bereit, im Norden zuzuschlagen», sagte Halevi bei einem Truppenbesuch am Sonntag an der Grenze zum Libanon. «Wir wissen, dass es dazu kommen kann.» Er habe jedoch grosses Vertrauen, dass die Verteidigung im Norden stark sei. «Wir haben das klare Ziel, eine deutlich bessere Sicherheitslage an den Grenzen wiederherzustellen, nicht nur im Gazastreifen.»

  • 21.37 Uhr

    USA: Lage an israelisch-libanesischer Grenze muss beruhigt werden

    Der hochrangige US-Gesandte Amos Hochstein hat bei einem unangekündigten Besuch in Beirut den Willen seines Landes bekräftigt, eine Ausweitung des Gazakriegs auf den Libanon zu verhindern. In Beirut traf Hochstein am Dienstag Parlamentspräsident Nabih Berri und den geschäftsführenden Ministerpräsidenten Nadschib Mikati, um über die brisante Lage zu beraten. Unterdessen wurden in dem Land eine libanesische Frau und ihre drei Enkelinnen beerdigt, die bei israelischem Beschuss ums Leben gekommen waren.

    Am 7. Oktober waren Terroristen der im Gazastreifen regierenden Hamas und anderer extremistischer Gruppen in den Süden Israels eingefallen und hatten dort nach israelischen Angaben mehr als 1400 Menschen massakriert. Die Extremisten verschleppten rund 240 Menschen in den Gazastreifen. Der Grossangriff löste den jüngsten Gazakrieg aus. Seit Beginn des Konfliktes haben sich Kämpfer der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah, die mit der Hamas verbündet ist, an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon wiederholt Scharmützel mit israelischen Streitkräften geliefert.

    Nach dem Treffen mit Berri sagte Hochstein zu Journalisten, es sei von grösster Wichtigkeit, an der Südgrenze des Libanon wieder Ruhe herzustellen. Er teile Berris Sorgen über die Spannungen an der Grenze, sagte er. Auch am Dienstag kam es dort wieder zu Gefechten.

  • 21.15 Uhr

    Blinken reist überraschend in den Irak – Warnung an Milizen

    US-Aussenminister Antony Blinken ist nach Besuchen in mehreren Ländern des Nahen Ostens überraschend auch in den Irak gereist. Er traf sich dort am Sonntag mit Ministerpräsident Mohammed al-Sudani, wie die staatliche irakische Nachrichtenagentur INA berichtete. In Bagdad war Blinken am Abend am Flughafen mit Schutzweste zu sehen. Der Besuch inmitten des Gaza-Kriegs steht auch vor dem Hintergrund zunehmender Angriffe proiranischer Milizen auf US-Truppen im Irak.

    «Wer auch immer den Konflikt in Gaza ausnutzen will, um unsere Mitarbeiter hier oder anderswo in der Region zu bedrohen – lasst es», sagte Blinken im TV-Sender «Sky News» in einer Warnung an die proiranischen Milizen. Deren Angriffe und Drohungen seien «absolut inakzeptabel». Die USA suchten keinen Konflikt mit dem Iran, würden aber «jeden nötigen Schritt unternehmen, um unsere Leute zu schützen». Das Treffen mit Al-Sudani bezeichnete Blinken als «produktiv, offen und wichtig».

    US-Aussenminister Antony Blinken (r.) verlässt die internationale Zone in Bagdad mit einem Helikopter.
    US-Aussenminister Antony Blinken (r.) verlässt die internationale Zone in Bagdad mit einem Helikopter.
    Bild: Keystone
  • 20.45 Uhr

    Hisbollah: Drei Kinder durch israelische Drohne im Libanon getötet

    Beim Angriff einer israelischen Drohne im Libanon sind nach Darstellung libanesischer Sicherheitskreise sowie der Hisbollah-Miliz drei Kinder und deren Grossmutter getötet worden. Das israelische Militär erklärte auf Nachfrage am Sonntag, «ein verdächtiges Fahrzeug» angegriffen zu haben. Es sei «als mutmassliches Transportmittel für Terroristen identifiziert» worden. «Die Behauptung, dass sich Zivilisten in dem Fahrzeug befanden, wird derzeit geprüft», teilte die Armee mit.

    Nach Angaben der Hisbollah waren Verwandte des libanesischen Journalisten Samir Ajub in dem Auto. Ajub sagte dem Hisbollah-nahen Fernsehsender Al-Majadin, Israel könne nicht behaupten, dass die getöteten Kinder Hisbollah-Anhänger gewesen seien. Auch die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, vier Verwandte Ajubs seien getötet worden.

    Hisbollah habe als Reaktion den israelischen Ort Kirjat Schmona nahe der Grenze zum Libanon mit mehreren Raketen angegriffen, teilte die Miliz mit. Es sei eine Antwort auf das «abscheuliche, brutale Verbrechen» Israels am Sonntagnachmittag. Die Bewegung werde «Schaden an und Angriffe auf Zivilisten» niemals hinnehmen.

    Nach Angaben der israelischen Armee kam bei einem Hisbollah-Angriff aus dem Libanon am Sonntag ein israelischer Zivilist ums Leben. Hisbollah greife Ziele des israelischen Militärs sowie bewohnte Ortschaften an, ohne dabei zwischen Zivilisten und Angehörigen des Militärs zu unterscheiden, teilte ein Sprecher mit.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006.

    Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, gilt aber als deutlich einflussreicher und schlagkräftiger. Zudem gilt sie als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst ernannten «Widerstandsachse», einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans Erzfeind Israel zu bekämpfen.

  • 20.15

    Israel teilt den Gazastreifen in nördliche und südliche Hälfte

    Der Gazastreifen ist nach Militärangaben von israelischen Truppen vollständig in zwei Hälften geteilt worden. Es gebe nun «ein Nordgaza und ein Südgaza», sagte Sprecher Daniel Hagari am Sonntagabend. Die Einheiten hätten die Küste im südlichen Teil der Stadt Gaza erreicht und «halten» den Bereich, sagte Hagari. Die Stadt Gaza sei nun vollständig eingekreist. Dies sei ein entscheidender Schritt.

    Zivilisten soll es nach seiner Darstellung jedoch weiter möglich sein, in den südlichen Teil des Gazastreifens zu flüchten. Er machte aber deutlich: «Das ist ein Einbahnstrassen-Korridor in Richtung Süden.»

    Hagari sagte zudem, dass am Abend Luftschläge und Angriffe vom Boden aus auf den dicht besiedelten Küstenstreifen ausgeweitet wurden. «Heute Abend führen wir eine wichtige Operation durch», sagte Hagari.

    Zuvor waren im Gazastreifen nach Angaben der Palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft erneut alle Kommunikations- und Internetdienste ausgefallen.

  • 19.22 Uhr

    Iranische Staatsmedien: Chamenei traf Hamas-Führer Hanija

    Der oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, hat laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna Hamas-Führer Ismail Hanija getroffen. Wann das Treffen erfolgte, ging aus dem Bericht vom Sonntag nicht hervor. Laut Irna lobte Chamenei die Geduld und das Durchhaltevermögen der Menschen im Gazastreifen und unterstrich die iranische Unterstützung der Palästinenser im Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas. Diese wird von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

    Chamenei rief islamische Staaten und internationale Organisationen auf, zur Unterstützung der Menschen in Gaza aktiv zu werden.

    Das israelische Militär beschuldigte den im Exil lebenden Hanija vor wenigen Tagen, in einem Privatjet in den Iran geflogen zu sein, während die Menschen im Gazastreifen unter der israelischen Offensive gegen die Hamas litten. Israel wirft dem Iran vor, die Region zu destabilisieren, indem er Gruppen wie die Hamas und die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon unterstütze.

  • 18.54 Uhr

    Kommunikationsdienste im Gazastreifen erneut unterbrochen

    Im Gazastreifen sind nach Angaben der Palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft erneut alle Kommunikations- und Internetdienste ausgefallen. «Wir bedauern, mitteilen zu müssen, dass alle Internet- und Kommunikationsdienste mit dem Gazastreifen unterbrochen wurden», teilte das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel am Sonntagabend mit. Grund seien Hauptleitungen, die von israelischer Seite abgeschaltet worden sein sollen. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

    Medienberichten zufolge soll das israelische Militär am Sonntagabend Luftschläge auf den dicht besiedelten Küstenstreifen intensiviert haben. Von der Armee gab es zunächst keine Reaktion.

    Die Kommunikationsdienste sind im Gazastreifen erneut unterbrochen. 
    Die Kommunikationsdienste sind im Gazastreifen erneut unterbrochen. 
    Bild: Keystone
  • 18.45 Uhr

    Zahl getöteter UN-Mitarbeiter im Gazastreifen steigt auf 79

    Im Gaza-Krieg ist die Zahl der bisher getöteten Mitarbeiter der Vereinten Nationen auf 79 angestiegen. Fünf Mitarbeiter seien innerhalb der vergangenen 48 Stunden getötet worden, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA am Sonntag mit. Mindestens 24 weitere seien verletzt worden. Wie die meisten Bewohner des Küstenstreifens seien auch UN-Mitarbeiter gemeinsam mit ihren Familien vertrieben worden. «Sie arbeiten weiterhin unermüdlich, um humanitäre Hilfe zu leisten.»

  • 18.02 Uhr

    Polizei geht gegen Anti-Israel-Demo vor US-Stützpunkt in Türkei vor

    Während einer antiisraelischen Demonstration vor dem US-Luftwaffenstützpunkt Incirlik in der Türkei ist es Medienberichten zufolge zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Einige Demonstranten hätten sich von der Kundgebung entfernt und versucht, auf das Gelände des Stützpunktes zu gelangen, berichteten der Sender NTV und die Zeitung «Hürriyet» am Sonntag. Die Polizei habe Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt und die Demonstranten zurückgedrängt.

    Die islamische Stiftung für humanitäre Hilfe (IHH) hatte die Kundgebung organisiert. Auf Aufnahmen der Stiftung war zu sehen, wie Demonstranten palästinensische Flaggen und solche der islamistischen Hamas schwenkten. Die in Gaza herrschende Hamas ist in Israel, den USA und Europa als Terrororganisation gelistet, in der Türkei nicht.

  • 17.24 Uhr

    Frau bei mutmasslich antisemitischem Angriff in Frankreich niedergestochen

    In Frankreich ist eine junge Frau jüdischen Glaubens bei sich zuhause mutmasslich aus antisemitischen Motiven niedergestochen worden. Der Täter hatte am Samstag bei der jungen Frau in Lyon geklingelt, und als sie öffnete, versetzte er ihr zwei Stiche mit einem Messer in den Bauch, wie der Anwalt des Opfers, Stéphane Drai, mitteilte. Die Frau konnte demnach am Sonntag das Spital wieder verlassen.

    Wie aus Polizeikreisen verlautete, ereignete sich die Tat gegen Mittag. Der Täter, der sein Gesicht teils maskiert haben soll, sei geflohen. Auf die Wohnungstür sei ein Hakenkreuz gesprüht worden.

    Die Tat könnte «aus einem antisemitischen Motiv heraus begangen worden sein», teilte die Staatsanwaltschaft in Lyon, der drittgrössten Stadt Frankreichs, mit. Es sei eine Untersuchung wegen versuchten Mordes eingeleitet worden. Festnahmen habe es noch keine gegeben.

  • 16.39 Uhr

    Israel: Wie Hamas Spitäler in Gaza missbraucht

    Israels Militär hat neue Informationen vorgelegt, die zeigen sollen, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas zivile Infrastruktur für militärische Zwecke nutzt. Videos, Audioaufnahmen sowie Satellitenbilder würden erneut beweisen, wie die Terrororganisation Hamas ihre Stellungen in der Nähe von Gesundheitseinrichtungen versteckt, sagte Militärsprecher Daniel Hagari.

    Das von Katar finanzierte Scheich-Hamad-Spital im nördlichen Gazastreifen soll den vorgelegten Videoaufnahmen zufolge direkt an das Tunnelnetz der Hamas angeschlossen sein. Ein Tunnelschacht sei direkt neben dem Gebäude platziert, sagte Hagari zu den Aufnahmen. Zudem gebe es Beweise, dass aus dem Spital heraus auf israelische Bodentruppen gefeuert worden sein soll. Die Angaben waren gegenwärtig nicht unabhängig zu überprüfen.

    Auch das indonesische Spital im Gazastreifen soll den Angaben nach von militärischer Infrastruktur der Hamas umgeben sein. «Die Hamas hat das indonesische Spital systematisch gebaut, um ihre unterirdische Terror-Infrastruktur zu verschleiern», sagte Hagari. Er warf der Hamas erneut vor, Zivilisten trotz intensiver Warnungen durch Israel daran zu hindern, in den Süden des Gazastreifens zu gelangen.

    Laut Hagari hat Israel bereits 1,5 Millionen Flugblätter über Gaza mit Warnungen abgeworfen, sowie rund sechs Millionen aufgezeichnete Nachrichten verbreitet und 20'000 Menschen angerufen. Der Sprecher legte ausserdem eine Aufzeichnung vor, die beweisen soll, dass die Hamas Spitälern Treibstoff vorenthält. Auch diese Angaben waren bislang nicht unabhängig überprüfbar.

  • 14.56 Uhr

    Raketen aus dem Libanon treffen Israels Militär

    Ein israelisches Fahrzeug ist heute nach Militärangaben an der Grenze zum Libanon von einer Panzerabwehr-Rakete getroffen worden. Diese sei vom Libanon aus abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit. Das Militär erwidere das Feuer und greife den Ort der Attacke an.

    Die libanesische Hisbollah-Miliz erklärte, sie habe eine Gruppe israelischer Soldaten nahe der Grenze angegriffen und dabei Opfer verursacht Zuvor hatte die israelische Raketenabwehr nach Armeeangaben ein unbemanntes Luftfahrzeug aus dem Libanon abgefangen.

    Ausserdem seien mehrere Geschosse vom Libanon aus auf den Norden Israels abgefeuert worden. Die Artillerie habe in beiden Fälle Ziele in dem nördlichen Nachbarland angegriffen. Angeblich wurden auch Kurzstrecken-Raketen vom Typ Burkan auf Israel abgeschossen. Ihr Einsatz wird als Eskalation der Sicherheitslage gewertet.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006.

    Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, gilt aber als deutlich einflussreicher und schlagkräftiger. Zudem gilt sie als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst ernannten «Widerstandsachse», einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans Erzfeind Israel zu bekämpfen.

  • 14.16 Uhr

    Hamas meldet 9770 Tote

    Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor einem Monat nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 9770 gestiegen.

    Rund 25'000 Menschen seien verletzt worden. Unter den Toten seien Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

    Den Angaben zufolge handelt es sich um die mit Abstand grösste Zahl von Toten unter Palästinensern während eines Krieges in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

  • 14 Uhr

    Israelischer Berater sieht Sieg noch in weiter Ferne

    Israel ist nach Einschätzung eines Beraters von Verteidigungsminister Joav Galant noch weit davon entfernt, die Hamas zu besiegen. «Wir sehen nicht, dass Hunderte von Menschen anfangen, sich zu ergeben», sagte Giora Eiland, ein General der Reserve und ehemaliger Leiter des nationalen Sicherheitsrats, dem Armeeradio.

    Und weiter: «Wir sehen sehr, sehr ausgeklügelte Angriffe der anderen Seite, bei denen Gleitschirmflieger, Panzerabwehrraketen und Mörser erfolgreich koordiniert eingesetzt werden.» Dies erfordere ein hohes Mass an Koordination, die Extremisten seien darin erfolgreich.

  • 13 Uhr

    Abbas trifft Blinken und fordert Kampfpause

    Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat heute bei einem Treffen mit US-Aussenminister Antony Blinken in Ramallah eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Abbas habe sich ausserdem dafür ausgesprochen, mehr Hilfsgüter und auch Treibstoff in den Küstenstreifen zu lassen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

    Abbas sprach von einem «Genozid» Israels an den Einwohnern des Gazastreifens. Israel weist diese Vorwürfe zurück und betont, es greife nur Ziele der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas an. Israels Ziel ist es, nach dem Massaker am 7. Oktober die militärischen Fähigkeiten der Hamas komplett zu zerstören. Abbas warnte auch vor einer Vertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen, dem Westjordanland oder Jerusalem. 

    Antony Blinken (links) schüttelt am 5. November in Ramallah Mahmud Abbas' Hand.
    Antony Blinken (links) schüttelt am 5. November in Ramallah Mahmud Abbas' Hand.
    Bild: Keystone/AP

    Frieden und Sicherheit könne es nur durch eine Beendigung der israelischen Besatzung geben. Er ässuerte die Bereitschaft, «volle Verantwortung» für den Gazastreifen zu übernehmen, aber nur als Teil eines «Pakets» mit einer umfassenden politischen Lösung auch für das Westjordanland und Ost-Jerusalem. Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen eigenen Staat.

    Blinken hat sich dafür ausgesprochen, dass die palästinensische Autonomiebehörde von Abbas wieder die Kontrolle im Gazastreifen übernimmt. Diese Vision wird aber von den meisten Mitgliedern der gegenwärtigen Regierung in Israel als Gefahr für den jüdischen Staat angesehen und daher abgelehnt. Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens an sich gerissen und die Fatah von Abbas von dort vertrieben.

  • 11.56 Uhr

    Suche nach Überlebenden im Flüchtlingslager Dschabalija

    Das Flüchtlingslager Dschabalija im nördlichen Gazastreifen ist am gestrigen Samstagabend von einem israelischen Luftangriff getroffen worden. Löschkräfte sprühten Wasser auf verbogenes Metall und Betonbrocken, während Flammen aus zerstörten Häusern züngelten.

    Es war zunächst unklar, wie viele Menschen getötet oder verletzt wurden. Rettungskräfte verständigten sich mit Rufen, während sie versuchten, Menschen aus den Trümmern zu ziehen.

    Das eskalierende Bombardement fällt in eine Zeit, in der das israelische Militär die Stadt Gaza nach eigenen Angaben eingekreist hat, das ursprüngliche Ziel der Offensive, um die militant-islamistische Hamas zu zerschlagen, die im Gazastreifen das Sagen hat.

    Ein Video der Nachrichtenagentur AP zeigte einen Mann, der barfuss und mit blutdurchtränkter Kleidung auf einer Bahre durch das Betonskelett eines beschädigten Gebäudes getragen wurde. «Vorsichtig, vorsichtig!», rief jemand, während die Bahre über die Trümmer getragen wurde.

    Andere Helfer nutzten ein Bettlaken, um eine Leiche fortzutragen. In einem abfahrenden Krankenwagen streichelte ein Retter mit schwarzen Latex-Handschuhen den Kopf eines kleinen Jungen, der in seinem Schoss gebettet war.

  • 11.17 Uhr

    Konflikt beim interreligiösen Dialog der Schweiz

    Jüdische Vertreter im Vorstand der Interreligiösen Arbeitsgemeinschaft Schweiz (IRAS) haben unter Protest das Netzwerk verlassen. Sie fordern, dass IRAS-Präsidentin Rifa’at Lenzin als Präsidentin oder als Mitglied der Gesellschaft Schweiz-Palästina (GSP) abtritt.

    Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG), bestätigte am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht der «NZZ am Sonntag». Seit dem Grossangriff der islamistischen Hamas in den Gaza vor rund einem Monat habe sich die Positionierung der GSP weiter radikalisiert.

    Die jüdischen Vertreter im Vorstand der Interreligiösen Arbeitsgemeinschaft Schweiz (IRAS) fordern nach dem Terror der Hamas, dass IRAS-Präsidentin Rifa'at Lenzin als Präsidentin oder als Mitglied der Gesellschaft Schweiz-Palästina zurücktritt. (Archivbild)
    Die jüdischen Vertreter im Vorstand der Interreligiösen Arbeitsgemeinschaft Schweiz (IRAS) fordern nach dem Terror der Hamas, dass IRAS-Präsidentin Rifa'at Lenzin als Präsidentin oder als Mitglied der Gesellschaft Schweiz-Palästina zurücktritt. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Georgios Kefalas

    «Eine unmissverständliche Distanzierung von dieser Gewaltorgie und von den Tätern ist für die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz zwingend. Indem Frau Lenzin ihre Mitgliedschaft in der GSP nicht zurücknehmen will, legitimiert sie damit auch die Position und die Aussagen der GSP in den letzten Wochen», so Kreutner.

    Das stelle einen grundlegenden Vertrauensbruch gegenüber der jüdischen Gemeinschaft in der Schweiz dar.

  • 10.51 Uhr

    Die Atom-Bombe als «Option»? Netanjahu rudert zurück

    Die israelische Regierungsspitze hat sich klar von Äusserungen eines rechtsextremen Ministers zum Vorgehen im Gazastreifen distanziert. Kulturerbeminister Amichai Elijahu hat heute auf die Frage während eines Radiointerviews, ob man eine Atombombe auf den Gazastreifen werfen sollte, geantwortet: «Das ist eine der Optionen.»

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte daraufhin, Elijahus Äusserungen hätten «keine Basis in der Realität». Israel und die Armee gingen «in Einklang mit den höchsten Standards internationalen Rechts vor, um Schaden an Zivilisten zu vermeiden». Man werde dies weiterhin tun, «bis zu unserem Sieg» gegen die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas.

    Auch Verteidigungsminister Joav Galant verurteilte die «haltlosen und unverantwortlichen Äusserungen» Elijahus. «Gut, dass dies nicht die Leute sind, die für Israels Sicherheit zuständig sind», schrieb er in einem X-Post. Elijahu von der rechtsextremen Partei Otzma Jehudit ist weder Teil des israelischen Sicherheitskabinetts noch des Kriegskabinetts um Netanjahu und gilt nicht als einflussreich.

    Elijahu sprach sich während des Interviews mit dem Radiosender Kol Barama auch gegen die Einfuhr humanitärer Hilfe in den Gazastreifen aus. «Wir würden den Nazis auch keine humanitäre Hilfe geben», sagte er. Es gebe keine unbeteiligten Zivilisten in dem Küstenstreifen, die Bevölkerung unterstütze die Hamas.

    Radikal: Kulturerbeminister Amichai Elijahu giesst im Gaza-Krieg Öl ins Feuer.
    Radikal: Kulturerbeminister Amichai Elijahu giesst im Gaza-Krieg Öl ins Feuer.
    Commons/Eladkarmel

    Er sprach sich für eine Wiedereroberung des 2005 geräumten Gebiets und die Rückkehr israelischer Siedlungen aus. Auf die Frage nach dem Schicksal der palästinensischen Bevölkerung sagte er: «Sie können nach Irland oder in die Wüste gehen, die Monster aus Gaza sollen selbst eine Lösung finden.»

  • 10.23 Uhr

    Eskalation: Irak-Miliz nennt Blinken «Sohn eines Juden»

    Der Sprecher der mächtigen Miliz Kataib Hisbollah im Irak, Abu Ali al-Askari, hat US-Aussenminister Antony Blinken vor einem möglichen Besuch im Irak gedroht. Blinken sei «Sohn eines Juden und zionistischer Kriegsminister», teilte Al-Askari heute über die Kanäle der Miliz im Internet mit. Blinken sei im Irak nicht willkommen. «Wenn er kommt, werden wir ihm mit beispielloser Eskalation begegnen.»

    Einem Bericht der irakischen Nachrichtenseite «Schafak News» zufolge sollte Blinken den Irak am heutigen Sonntag besuchen. Bei seinem Stopp seien Gespräche mit Iraks Ministerpräsident Mohammed al-Sudani und seinem irakischen Amtskollegen Fuad Hussein geplant, berichtete die Website unter Berufung auf Regierungskreise.

    Eine offizielle Bestätigung dafür gab es von US- oder von irakischer Seite zunächst nicht. Israelische Medien hatten berichtet, Blinken treffe heute den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas (siehe Eintrag 9.30 Uhr).

  • 10.10 Uhr

    30 weitere LKW im Gazastreifen eingetroffen

    Im Gazastreifen sind weitere 30 Lastwagen mit Hilfsgütern eingetroffen. Die Güter seien dort an Teams des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sowie des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA übergeben worden, teilte der Palästinensische Rote Halbmond am gestrigen Abend mit.

    Zudem habe der Ägyptische Rote Halbmond Güter geliefert. Wie zuvor kamen Essen, Wasser und Arzneimittel in den Gazastreifen. Insgesamt seien damit seit Beginn des Gaza-Kriegs Güter von 451 Lkw eingetroffen. Nach UN-Angaben sind täglich 100 Lkw-Ladungen notwendig, um die gut zwei Millionen Menschen im Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen.

  • 10 Uhr

    Israelische Demonstranten fordern Netanjahus Rücktritt

    ausende israelische Demonstranten haben vor dem Amtssitz des Ministerpräsidenten im Zentrum Jerusalems den Rücktritt von Benjamin Netanjahu gefordert.

    Netanjahu hat es bislang abgelehnt, Verantwortung für den terroristischen Grossangriff der im Gazastreifen regierenden Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober zu übernehmen, der den jüngsten Gaza-Krieg auslöste. Mehr als 1400 Menschen wurden bei der Attacke getötet, rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

    Netanjahu hat erklärt, man sei der Öffentlichkeit Antworten schuldig – aber erst nach dem Krieg. Bei dem Protest am gestrigen Samstagabend forderten die Teilnehmer neben dem Rücktritt Netanjahus auch die Rückkehr der Geiseln. Sie hielten zudem eine Schweigeminute ab, um der Opfer der Angriffe zu gedenken.

    «Wo waren Sie in Kfar Aza», riefen die Demonstranten. Gemeint war eines der Kibbuze, das von den Terroristen überrannt wurde. «Ich bin hierher gekommen, um das Land zu retten», sagte Nawa Hefez, ein Rabbi und Menschenrechtsaktivist, der an dem Protest teilnahm.

  • 9.45 Uhr

    Bomben treffen erneut Flüchtlingslager

    Das israelische Militär hat angeblich ein Haus im Flüchtlingsviertel Al-Magasi im Zentrum des Gazastreifens bombardiert. Dabei seien mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen, hiess es am heutigen Sonntag in übereinstimmenden Medienberichten unter Berufung auf die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde.

    Die israelische Armee teilte mit, sie prüfe die Berichte. Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete unter Berufung auf Ärzte vor Ort sogar von 45 Todesopfern. Die Angaben liesen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    In dem Al-Magasi-Flüchtlingsviertel leben nach Angaben des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge UNRWA mehr als 33'000 Menschen auf einer Fläche von 0,6 Quadratkilometern. Die Strassen seien eng und die Bevölkerungsdichte hoch. Wie in anderen Flüchtlingsvierteln im Gazastreifen leide die Bevölkerung unter hoher Arbeitslosigkeit und Armut.

  • 9.30 Uhr

    Blinken trifft heute Palästinenser-Präsident Abbas

    US-Aussenminister Antony Blinken will sich laut der «Times of Israel» heute in Ramallah mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas treffen. Blinken landete am Morgen auf dem Flughafen bei Tel Aviv. Den Berichten zufolge soll es bei dem Treffen mit Abbas um die Frage gehen, wie eine Zukunft des Gazastreifens nach dem Krieg aussehen könnte.

    Blinken hat sich dafür ausgesprochen, dass die palästinensische Autonomiebehörde von Abbas wieder die Kontrolle im Gazastreifen übernimmt. Diese ist dazu aber nur im Rahmen einer Zwei-Staaten-Lösung bereit. Sie sieht die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates an, der friedlich Seite an Seite mit Israels existiert.

    Diese Vision wird aber von den meisten Mitgliedern der gegenwärtigen Regierung in Israel als Gefahr für den jüdischen Staat angesehen und daher abgelehnt. Es gibt auch rechtsextreme Minister, die eine Annexion des Westjordanland und sogar des Gazastreifens anstreben.

    Antony Blinken besteigt am 5. November in Amman sein Flugzeug.
    Antony Blinken besteigt am 5. November in Amman sein Flugzeug.
    Bild: Keystone/AP

    Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens an sich gerissen und die Fatah von Abbas von dort vertrieben. Seitdem herrschte die Fatah nur noch im Westjordanland, es gab de facto zwei Regierungen.

    Mehrere arabische Staaten und die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) hatten am Vortag angesichts der schlimmen humanitären Lage und der hohen Zahl der Toten nach einem Treffen mit Blinken einen «sofortigen Waffenstillstand in Gaza» gefordert.

    Blinken setzte sich erneut für eine vorübergehende humanitäre Feuerpause ein, lehnte aber einen Waffenstillstand ab. Dieser würde nur dazu führen, dass die Hamas an der Macht bleiben und das Massaker vom 7. Oktober wiederholen könnte, erklärte er.

    Blinken wieder in Israel – USA dringen auf Feuerpause

    Blinken wieder in Israel – USA dringen auf Feuerpause

    US-Aussenminister Antony Blinken hat einen neuen Versuch gestartet, eine Feuerpause zur Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen herbeizuführen. Er landete am Freitagmorgen in Tel Aviv. Blinken will bei seinem zweiten Besuch in Israel binnen eines Monats mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu konkrete Schritte ausloten, die Folgen für die Zivilbevölkerung zu mildern.

    03.11.2023