In die geplante Neubesetzung des US-Botschafterpostens in Deutschland kommt Bewegung. Der US-Senat hat eine Anhörung zur Ernennung von Amy Gutmann angesetzt, die US-Präsident Joe Biden für die Leitung der diplomatischen Vertretung in Berlin nominiert hatte. Der zuständige Ausschuss kündigte die Befragung zur Bestätigung der Personalie für kommenden Dienstag an. Vorschläge für einen Botschafterposten müssen vom US-Senat bestätigt werden.
Neben Gutmanns Ernennung steht auch die Bestätigung der Botschafter für Indien und Pakistan für Dienstag auf der Agenda. Republikaner in der Kongresskammer hatten zuletzt die Bestätigungen des diplomatischen Führungspersonals massiv verzögert. Hintergrund ist auch der Streit um die Gaspipeline Nord Stream 2.
Biden hatte die Politikwissenschaftlerin Gutmann im Sommer für den Posten in Berlin nominiert. Gutmann ist die Präsidentin der Pennsylvania University. Die 72-jährige mit deutsch-jüdischen Wurzeln, wäre im Falle ihrer Bestätigung durch den Senat die erste Frau auf dem Posten in Berlin. Als Wissenschaftlerin wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Der diplomatischen Personalie wird grosse Bedeutung für den Neuanfang in den deutsch-amerikanischen Beziehungen beigemessen. Das Verhältnis beider Länder hatte unter Ex-Präsident Donald Trump einen Tiefpunkt erreicht. Der Botschafterposten wurde zuletzt von Richard Grenell bekleidet und ist nun vakant. Grenell war von Trump entsandt worden, machte wiederholt mit scharfer Kritik an der deutschen Regierungspolitik von sich reden und trat schliesslich Anfang Juni vergangenen Jahres zurück.