Dramatischer AnstiegObdachlosigkeit in den USA erreicht neuen Höchststand
dpa
15.12.2023 - 20:46
Nach Angaben der Bundesbehörde U.S. Interagency Council on Homelessness (USICH) nimmt die Zahl der Obdachlosen in den USA dramatisch zu. Zwölf Prozent mehr als im Vorjahr sind wohnungslos.
15.12.2023, 20:46
dpa
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Die Zahl der Obdachlosen in den Vereinigten Staaten wächst rasant.
Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Wohnungslosen um zwölf Prozent.
Steigende Mieten und ein Rückgang der Corona-Hilfen könnten die Gründe sein.
Die Zahl der Obdachlosen in den USA hat dramatisch zugenommen. Wie die Bundesbehörde U.S. Interagency Council on Homelessness (USICH) am Freitag mitteilte, nahm die Zahl der Wohnungslosen innerhalb eines Jahres um zwölf Prozent zu. Als Gründe wurden steigende Mieten und ein Rückgang der Corona-Hilfsleistungen genannt. Zum Stichpunkt im Januar 2023 waren den Angaben nach 653 000 Menschen obdachlos.
Dies ist der höchste Wert, seit das Land im Jahr 2007 damit begann, zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr die Grösse der wohnungslosen Bevölkerung zu erheben. Im Vergleich zum Januar 2022 gab es ein Jahr darauf in den USA 70 650 Wohnungslose mehr. Die jüngste Schätzung deutet zudem darauf hin, dass ein Grossteil der Zunahme auf Menschen zurückgeht, die zum ersten Mal wohnungslos wurden. Die Entwicklung stellt ausserdem das Ende eines Abwärtstrends bei der Obdachlosigkeit von Familien dar, der im Jahr 2012 begann.
Zögerten Corona-Hilfen den Anstieg heraus?
Die Ministerin für Wohnungsbau und Stadtentwicklung, Marcia Fudge, teilte mit: «Diese Daten unterstreichen die dringende Notwendigkeit, bewährte Lösungen und Strategien zu unterstützen, die Menschen helfen, Obdachlosigkeit schnell zu beenden und Obdachlosigkeit von vornherein zu verhindern.»
USICH-Exekutivdirektor Jeff Olivet erklärte, die Hilfen in der Zeit der Corona-Pandemie hätten den Anstieg der Obdachlosigkeit hinausgezögert, der nun zu beobachten sei. Zwar gebe es verschiedene Antriebsfaktoren, die bedeutendsten Ursachen von Obdachlosigkeit seien jedoch ein Mangel an bezahlbaren Wohnungen und die hohen Wohnkosten. Dies führe dazu, dass viele Amerikaner von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck lebten und «nur eine Krise von der Obdachlosigkeit entfernt» seien.