NobelpreisePreisträger gegen "giftig Männlichkeit"
SDA
9.12.2018 - 11:22
Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege fordert im Kampf gegen sexuelle Gewalt eine Abkehr von falsch verstandener Männlichkeit. "Wir müssen von einer giftigen und tyrannischen Männlichkeit zu einer positiven Männlichkeit kommen, die Geschlechtergleichheit verspricht."
Dies sagte der 63-jährige Arzt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Mukweges Stiftung hat ihren Sitz in Genf.
Der nötige Respekt gegenüber Frauen müsse in Schulen und Familien stärker vermittelt werden. "Wenn man das Böse nicht bekämpft, dann breitet es sich wie ein Krebsgeschwür aus und zerstört die ganze Gesellschaft", warnte der Arzt. Auch in vermeintlich fortgeschrittenen Gesellschaften wie Norwegen oder Frankreich sehe er noch Nachholbedarf.
Es müsse schon in Friedenszeiten angesetzt werden, wenn sich bei Männern "ein negatives und respektloses Frauenbild" forme. "Die Gewalt in bewaffneten Konflikten ist die Verlängerung der Gewalt, die in friedlichen Gesellschaften zu beobachtet ist", sagte Mukwege.
50'000 Vergewaltigungsopfer behandelt
Der Friedensnobelpreisträger lobte in diesem Zusammenhang die weltweite #MeToo-Aktion gegen sexuelle Übergriffe: "Ich bin sehr zufrieden, dass das Schweigen gebrochen wurde."
Mukwege nimmt den diesjährigen Friedensnobelpreis am Montag in Oslo zusammen mit der jesidischen Aktivistin Nadia Murad entgegen. Beide werden wegen ihres Einsatzes gegen sexuellen Gewalt als Kriegswaffe ausgezeichnet.
Mukwege hatte 1999 in seiner von Gewalt geprägten Heimat im Ost-Kongo ein Krankenhaus gegründet, in dem seither mehr als 50'000 Vergewaltigungsopfer behandelt wurden. Auch als Friedensnobelpreisträger will er sich hauptsächlich um sein Krankenhaus kümmern. Er wolle auch künftig "möglichst viel Zeit" im Operationssaal verbringen, kündigte Mukwege an.
Retter finden Kinder und Frauen in geheime Kammern
In Gruppen durchkämmen Retter das Militärgefängnis Saidnaya: Assads Folter-Knast entpuppt sich als Vernichtungslager mit geheimen Kammern im Untergrund, die von einem hochrangigen Nazi inspiriert sein könnten.
10.12.2024
Syrien: Zwischen Freude und Ungewissheit
Mitglieder der Rebellengruppen, die den Sturz des syrischen Präsidenten Assad herbeigeführt hatten, zeigten sich am Montag in der syrischen Hauptstadt Damaskus in Siegerpose. Die Rebellen hatten am Sonntag die Kontrolle über Damaskus übernommen.
09.12.2024
See-Schnee-Effekt: In 30 Minuten können bis zu zwei Meter Schnee fallen
Manche US-Bundesstaaten sind von heftigen Schneefällen betroffen. In Pennsylvania schneite es am 30. November bis zu 70 Zentimeter. Das hat mit einem Wetterphänomen zu tun, dem «Lake snow effect».
02.12.2024
Retter finden Kinder und Frauen in geheime Kammern
Syrien: Zwischen Freude und Ungewissheit
See-Schnee-Effekt: In 30 Minuten können bis zu zwei Meter Schnee fallen