PolitikPro-Putsch-Demonstrationen im Niger an Unabhängigkeitstag
SDA
3.8.2023 - 15:25
Gut eine Woche nach dem Staatsstreich im Niger haben Bürger am Unabhängigkeitstag des Landes die neuen Militärmachthaber gefeiert. Tausende Nigrer versammelten sich am Donnerstag nach lokalen Medienberichten in den Strassen der Hauptstadt Niamey.
03.08.2023, 15:25
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Den Organisatoren der Demonstrationen zufolge sollen rund 20 000 Nigrer teilgenommen haben. Die Demonstranten signalisierten dabei ihre Unterstützung für De-Facto-Präsident Abdourahamane Tiani und seine Junta.
Auch in der nördlichen Stadt Agadez, von der aus Migranten durch die Sahara nach Libyen und Richtung Mittelmeer fliehen, demonstrierten Menschen lokalen Medien zufolge mit Slogans und Plakaten, die Unterstützung für die Putschisten ausdrückten. Dabei sollen auch russische Fahnen geschwenkt worden sein.
Überraschend seien die Demonstrationen nicht, sagte Olaf Bernau vom Migrations-Netzwerk Afrique-Europe-Interact: Die Putschisten hätten es binnen einer Woche geschafft, ein «nationalistisches Feuer» in der Bevölkerung zu entfachen. Grund dafür sei zu einem Teil auch die Migrationsstrategie der EU im Niger.
Seit mehreren Jahren erhält der Niger finanzielle Unterstützung zur Einschränkung der Migration nach Europa. Viele Migranten seien dadurch in dem Land gestrandet, so Bernau. Dadurch habe sich unter anderem in Agadez die Zahl der Migranten in den vergangenen Jahren verdoppelt. Seit 2015 stellt ein Gesetz im Niger illegale Migration und deren Unterstützung unter Strafe.
Syriens neuer Interimsregierungschef Mohammed al-Baschir hat vor zu grossen Hoffnungen auf eine rasche Besserung der allgemeinen Lage im Land gewarnt. In den Kassen gebe es nur syrische Pfund, die wenig oder nichts wert seien, sagte er in einem Interview mit einer italienischen Zeitung. Finanziell gehe es dem Land sehr schlecht. Dessen ungeachtet versprach Baschir, Millionen ins Ausland geflüchteter Syrer in die Heimat zurückzuholen.
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