PolitikProteste in den USA nach tödlichem Polizeieinsatz gegen Schwarzen
SDA
29.1.2023 - 15:02
Aus Protest gegen den Tod eines Schwarzen bei einem brutalen Einsatz der Polizei sind in den USA Tausende auf die Strasse gegangen. Die Kundgebungen in Städten wie New York, Los Angeles und Memphis verliefen weitgehend friedlich. Drei Wochen nach dem Geschehen wurden am Wochenende auch erstmals Videos davon veröffentlicht. Zu sehen ist, wie der 29 Jahre alte Tyre Nichols in der Grossstadt Memphis im Bundesstaat Tennessee von mehreren Beamten brutal zusammengeschlagen wurde. Der Afroamerikaner starb drei Tage später im Krankenhaus.
29.01.2023, 15:02
SDA
Die Bilder heizten die Diskussion um Rassismus in den Reihen der US-Polizei und darüber hinaus wieder an. Die Anwälte von Nichols' Familie bezeichneten deren Vorgehen als «rassistisch». Auch Präsident Joe Biden zeigte sich schockiert. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen fünf beteiligte Beamte erhoben, auch wegen Mordes. Alle fünf sind selbst Afroamerikaner. Sie wurden entlassen und festgenommen. Die Sondereinheit, die für Nichols' Tod verantwortlich gemacht wird, wurde am Wochenende aufgelöst.
In den USA steht die Polizei seit langem wegen überaus rabiaten Vorgehens in der Kritik, gerade auch bei Verkehrskontrollen. Oft sind die Opfer schwarz. In der Vergangenheit lösten brutale Einsätze wiederholt heftige Proteste aus. So führte der Tod des Afroamerikaners George Floyd im Mai 2020 zu landesweiten Demonstrationen und teils gewaltsamen Ausschreitungen. Damals hatte ein weisser Polizist Floyd solange sein Knie in den Nacken gedrückt, bis er starb. Inzwischen wurde der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt.
Auch die Videos vom Abend des 7. Januar zeigen ein äusserst brutales Vorgehen. Auf den Bildern, die von sogenannten Körperkameras der Beamten und einer Überwachungskamera gemacht wurden, sieht man, wie die Polizisten immer wieder mit Fäusten und einem Schlagstock auf Nichols einschlagen und ihm gegen den Kopf treten. Der 29-Jährige – Vater eines vier Jahren alten Sohnes – ruft mehrmals nach seiner Mutter, ohne dass die Beamten von ihm ablassen.
Nichols wurde an jenem Abend mit seinem Auto angehalten – angeblich, weil er zu schnell unterwegs war. Die Beamten ziehen ihn aus dem Auto und drücken ihn zu Boden. Nichols bittet sie mehrmals, aufzuhören. Er sei auf dem Weg nach Hause. «Ich habe nichts getan.» Schliesslich kann er sich losreissen und versucht, zu Fuss zu fliehen. An einer anderen Strassenkreuzung wird er gefasst. Mehrere Beamte halten Nichols fest, während ihn andere Polizisten brutal mit Fäusten und einem Schlagstock schlagen. Nichols stöhnt und jammert.
Zwei Polizisten halten seinen Oberkörper hoch, während ihm ein dritter Beamter gegen den Kopf tritt. Danach schleifen sie den schwer verletzten Mann zu einem Einsatzfahrzeug und lehnen seinen Oberkörper gegen die Seite des Wagens. Nach Medienberichten dauerte es dann mehr als 20 Minuten, bis ein Krankenwagen kam. Drei Tage später starb Nichols in der Klinik.
Seine Mutter RowVauhn Wells sagte dem Sender Sky News: «Ich hasse die Tatsache, dass es fünf schwarze Männer waren, die das einem anderen schwarzen Mann angetan haben.» Die Beamten hätten Schande über ihre Familien und die schwarze Gemeinschaft gebracht, fügte sie im Sender CNN hinzu. Ein Vorstandsmitglied der Bürgerrechtsbewegung Black Lives Matter sagte, jeder, der in einem System arbeite, das anti-schwarz sei und staatlich sanktionierte Gewalt anwende, mache sich der Aufrechterhaltung weisser Vorherrschaft mitschuldig.
In Los Angeles versammelte sich am Freitagabend eine Gruppe Demonstranten vor dem Hauptquartier der Polizei, berichtete die «Los Angeles Times». Polizisten in Schutzausrüstung und mit Schlagstöcken stellten sich ihnen entgegen. In New York gingen Hunderte Menschen auf die Strasse. Drei Demonstranten seien festgenommen worden, berichtete der Sender NBC unter Berufung auf die Polizei. Weitere Proteste am Samstag verliefen friedlich. Auch in anderen Grossstädten wie Boston, Atlanta und Detroit kam es zu Demonstrationen.
Nichols' Fall wird oft mit dem Angriff auf den Schwarzen Rodney King verglichen. King wurde 1991 in Los Angeles brutal von der Polizei verprügelt. Er überlebte schwer verletzt. Nach einer Erhebung der «Washington Post» wurden in den USA allein in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 1100 Menschen durch den Einsatz von Schusswaffen von der Polizei getötet.
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