Gefängnisse Provisorisches Polizeigefängnis in Zürich wird abgerissen

leph, sda

23.4.2023 - 09:23

Das provisorische Polizeigefängnis (Propog) der Kantonspolizei Zürich auf dem Kasernenareal wird ab Montag zurückgebaut. Das ursprünglich für wenige Jahre geplante Provisorium in der Stadt Zürich existierte 28 Jahre lang.

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Von einem «Gefängnisnotstand» war die Rede, als das umstrittene Propog im Februar 1995 mit rund 100 Haftplätzen in Betrieb genommen wurde. Auf fünf Jahre war das Provisorium ursprünglich befristet. Wie so manches «Provisorium» wurde es aber immer wieder verlängert.

Nun sind die Tage des Propog aber endgültig gezählt. In Betrieb ist es bereits seit einiger Zeit nicht mehr. Seit Anfang April vergangenen Jahres wird die Polizeihaft im neuen Gefängnis Zürich-West vollzogen. Am Montag beginnt der Abbruch des Gefängnis-Provisoriums auf dem Kasernen-Areal.

Umstrittenes Gefängnis

Das Polizeigefängnis, das vor allem in der Stadt von der politischen Linken heftig bekämpft wurde, wurde 1994 von den Stimmberechtigten an einer Referendumsabstimmung gutgeheissen. Den «Gefängnisnotstand», den es lindern sollte, existierte nicht zuletzt wegen der offenen Drogenszene, die es damals in der Stadt noch gab.

Praktisch täglich wurden zahlreiche Dealer und Drogenabhängige verhaftet, darunter auch viele aus dem Ausland. Sie wurden wenn möglich in Haft behalten, bis sie ausgeschafft werden konnten. Noch vor der Eröffnung des Propog wurde beispielsweise 1994 im Bunker unter dem Waidspital ein eilig errichtetes «Notgefängnis» in Betrieb genommen.

Das neue Gefängnis Zürich-West ist Bestandteil des Polizei- und Justizzentrums (PJZ). Zusätzlich zu den 124 Plätzen für vorläufig festgenommene Personen werden im Laufe des Jahres 117 neue Plätze für die Untersuchungshaft in Betrieb genommen.