Neuer Kalter Krieg Putin kündigt Marine-Manöver auf allen Weltmeeren an

20.1.2022

Manöver mit dem Iran und China im Indischen Ozean, aber auch im Pazifik, Atlantik, im Nordpolar- und sogar im Mittelmeer: Wladimir Putin kündigt massive Marinemanöver an und setzt damit ein Ausrufezeichen.

Russland kündigt inmitten der Spannungen mit der Ukraine und deren westlichen Partnern grossangelegte Marinemanöver in Atlantik, Arktis, Pazifik und Mittelmeer an.

An den für Januar und Februar geplanten Übungen seien insgesamt mehr als 140 Schiffe, mehr als 60 Flugzeuge und etwa 1000 andere militärische Ausrüstungsstücke beteiligt, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen heute mit.

Der russische Lenkwaffen-Kreuzer Warjag und weitere Begleitschiffe werden im Indischen Ozean Manöber abhalten.
Der russische Lenkwaffen-Kreuzer Warjag und weitere Begleitschiffe werden im Indischen Ozean Manöber abhalten.
Archivbild: RIA Novosti

Etwa 10'000 Soldaten sollen demnach teilnehmen., vermeldete der Kreml. Eine tiefe Zahl, die einen Grund haben könnte: Manöver mit mehr als 13'000 Soldaten müssen 42 Tage im voraus angekündigt werden.

Manöver mit Iran und China

Gleichzeitig wird Moskau auch im Indischen Ozean aktiv – und zwar bei einem gemeinsamen Manöver mit Schiffen aus China und dem Iran. Diese Übung soll bereits am 21. Januar beginnen, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur «Tass».

Abstandsregel eingehalten: Wladimir Putin (links) hat am 19. Januar in Moskau den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi (R) empfangen.
Abstandsregel eingehalten: Wladimir Putin (links) hat am 19. Januar in Moskau den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi (R) empfangen.
KEYSTONE

Trainiert werden soll die Bekämpfung von Piraten und «maritimer Terroristen». Ein Verband der russichen Marine sei bereits im iranischen Hafen Tschahbahar angekommen, heisst es weiter.

Diplomaten-Gipfel in Berlin

Wegen massiver russischer Truppenbewegungen an der ukrainischen Grenze befürchtet der Westen einen bevorstehenden russischen Einmarsch in die Ukraine. Moskau argumentiert, dass der Truppenaufmarsch auf russischem Staatsgebiet stattfinde und daher «niemanden» bedrohe. Der Westen droht Moskau seit Wochen mit massiven Konsequenzen, sollte es zu einem Einmarsch in die Ukraine kommen.

Die diplomatischen Bemühungen zur Eindämmung der Krise laufen derzeit auf Hochtouren. Bundesaussenministerin Annalena Baerbock hat heute US-Aussenminister Antony Blinken, ihren französischen Kollegen Jean-Yves Le Drian sowie Grossbritanniens Vize-Aussenminister James Cleverly zu Beratungen in Berlin empfangen. Am Freitag steht ein Treffen mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow in Genf auf Blinkens Programm.

AFP/phi