Gewalt und Terror «Atomwaffen Division»: US-Neonazis bereiten sich auf «Rassenkrieg» vor

tsch/afp

31.8.2018

Die  «Atomwaffen Division»  gilt als gefährlichste Neonazi-Gruppierung der USA: Jetzt haben die Rechtsterroristen wohl einen Ableger in Deutschland gegründet.
Die  «Atomwaffen Division»  gilt als gefährlichste Neonazi-Gruppierung der USA: Jetzt haben die Rechtsterroristen wohl einen Ableger in Deutschland gegründet.
Screenshot Propagandavideo

Ihr Ziel: Chaos und Anarchie. Ihre Mittel: Gewalt und Morde. - Die «Atomwaffen Division» gilt als gefährlichste Neonazi-Vereinigung der USA. Nun hat die rechte Terrorgruppe offenbar einen Ableger gegründet - in Deutschland.

Nach Informationen des deutschen Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» soll mindestens ein Deutscher bereits an einem «Hate Camp» (Deutsch: Hass-Camp) der «Atomwaffen Division» (AWD)in den USA teilgenommen haben. Etwa 80 Mitglieder sei die 2015 gegründete Neonazi-Gruppierung bereits stark. «Wir werden Männer wieder dazu bringen, Gewalt auszuüben, und zwar möglichst viele Männer und Gewalt von möglichst hoher Qualität», zitiert der «Spiegel» aus einem internen Schreiben.

Die Mitglieder der AWD sind schwer bewaffnet und gelten als extrem brutal. Sie stünden laut «Spiegel» in Zusammenhang mit mindestens fünf Morden und würden sich mit miltiärischen Übungen auf einen «Rassenkrieg» vorbereiten. Angeleitet würden sie dabei unter anderem von ehemaligen Soldaten der US-Army.

Das erklärte der Ziel der «Atomwaffen Division»: Der totale Rassenkrieg.
Das erklärte der Ziel der «Atomwaffen Division»: Der totale Rassenkrieg.
Screenshot Propagandavideo

Als Vorbilder für die «Atomwaffen Division» gelten rechtsextreme Terroristen und Massenmörder wie den Timothy McVeigh (Bombenanschlag in Oklahoma City 1993), Dylann Roof (Attentat auf afroamerikanische Kirche in Charleston 2015) und der Norweger Anders Breivik (Attentat auf ein Jugendlager auf der Insel Utoya 2011).

Die «Atomwaffen Division» diene als Durchlauferhitzer für gewaltbereite Männer weltweit folgert der «Spiegel» aus seinen umfangreichen Recherchen. Die Mitglieder würden nicht nur offen Gewalt ausüben, sondern sich auch mit der Planung von terroristischen Anschlägen befassen und dabei ein wirres Bild vermitteln: In ihren Chats und Foren würde nicht nur rechter Terror propagiert, sondern es würden auch Exekutionsvideos des «Islamischen Staates» geteilt und Schulattentate verherrlicht. Frauen würden als «Schlampe» und «Eigentum» bezeichnet, Kindesmissbrauch gebilligt.

Antisemitismus und Homophobie sind bei der «Atomwaffen Division» fest verankert.
Antisemitismus und Homophobie sind bei der «Atomwaffen Division» fest verankert.
Screenshot Youtube/ProPublica

Mittlerweile habe die «Atomwaffen Division» fanatische Anhänger auf der ganzen Welt - und wohl auch in Deutschland. Noch im Juli antwortete die deutsche Bundesregierung allerdings auf eine Linken-Anfrage zu der Gruppe, es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass es sich bei der AWD in Deutschland um eine terroristische Vereinigung handele.

Die Linke verweist in ihrer Anfrage darauf, dass Anfang Juni auf einer Internetseite in den USA ein Video mit dem Titel «AWD Deutschland. Die Messer werden schon gewetzt» veröffentlicht worden sei. Das Video beginnt demnach mit den Worten «Der Nationalsozialismus lebt».

Bilder des Tages
Zurück zur Startseite