Botschafter in Kiew zu MunitionsblockadeSchweizer Neutralität führt in Ukraine zu «Verärgerung»
bas, sda
7.11.2022 - 03:30
Gepard-Panzer: Schweiz verweigert Munitionslieferung an die Ukraine
Die Schweiz hat Deutschland die Weiterlieferung ihrer Munition für den Gepard-Panzer an die Ukraine verboten. Dies ist aufgrund der Schweizer Neutralität und Gesetzgebung zu Kriegsmaterialexporten nicht möglich.
03.11.2022
Das Verbot der Schweiz bei der Weitergabe von Panzermunition an die Ukraine sorgt in dem Land für Unmut, sagt Claude Wild. Man müsse immer wieder die Position der Schweiz und ihre Neutralität erklären, sagt der Schweizer Botschafter in Kiew.
bas, sda
07.11.2022, 03:30
07.11.2022, 05:56
SDA/dor
Das Schweizer Neutralitätsverständnis löst in der Ukraine Kopfschütteln aus: Die Ukrainerinnen und Ukrainer verstünden nicht, wie die Schweiz ihre Neutralität auslege, sagte der Schweizer Botschafter in der Ukraine, Claude Wild. «Manchmal gibt es Verärgerung.»
Man müsse den Ukrainern immer wieder die Position der Schweiz und ihre Neutralität erklären, so Wild. Die beste Antwort sei das, was die Schweiz vor Ort tue: «Je effizienter unsere humanitäre Hilfe ist, desto besser werden wir verstanden».
Der Botschafter, der Ende Februar, als russische Soldaten Kiew bedrohten, von Spezialkräften der Schweizer Armee aus dem Land geholt worden war, kehrte im Mai auf seinen Posten in der ukrainischen Hauptstadt zurück und arbeitet nun an den verschiedenen Nothilfeaktionen der Schweiz für die Ukraine.
Die russische Invasion brachte vieles durcheinander, «doch etwa zwei Wochen nach Beginn der Kämpfe funktionierte alles wieder erstaunlich gut», so Wild. Selbst als die Schweizer Botschaft geschlossen wurde, leisteten lokale Mitarbeiter «enorme Anstrengungen», um den Transport der humanitären Hilfe zu erleichtern.
«Die Ukraine hat der ganzen Welt eine Lektion in Sachen Widerstandsfähigkeit erteilt. Die lokalen Volksvertreter haben die Dinge in die Hand genommen», betonte der Diplomat.