RusslandSelenskyj deutet neue Kriegspläne an – Die Nacht im Überblick
SDA
26.2.2024 - 05:28
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zum ersten Mal seit Kriegsbeginn vor über zwei Jahren offizielle Verlustzahlen genannt. Demnach seien bisher 31 000 ukrainische Soldaten gefallen, berichtete Selenskyj am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Kiew. Die Verluste des russischen Militärs bezifferte er dagegen mit 180 000 Toten und 500 000 Verwundeten. Bisher hatte keine der beiden Kriegsparteien offiziell eigene Opferzahlen genannt. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
26.02.2024, 05:28
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In einer ersten Reaktion aus Moskau wurde Selenskyj der Lüge bezichtigt. «Dass Selenskyj lügt, erkennt jeder Ukrainer, allen voran die Soldaten», zitierte die Staatsagentur Tass die Sprecherin des russischen Aussenamtes, Maria Sacharowa. Die ukrainischen Behörden blieben bemüht, die wahren Verlustzahlen zu verbergen. Zu den genannten russischen Verlusten äusserte sie sich nicht.
In einem kurzen militärischen Rückblick auf das Vorjahr gestand Selenskyj den Misserfolg der Herbstoffensive seiner Streitkräfte ein. Diese war unter anderem an einer tief gestaffelten russischen Abwehr und tiefen Minenfeldern zerschellt. «Und ich kann es offen zugeben – unsere Gegenoffensive lag schon auf dem Tisch im Kreml, noch ehe sie begann», deutete er Verrat an. Daher wolle er auch nicht weiter über die nächsten Pläne reden. «Je weniger Leute davon wissen, desto schneller kommen der Erfolg und unerwartete Ergebnisse für die Russen.»
Allerdings hänge bei der Planung vieles von den Partnern der Ukraine ab. «Aber die Hauptsache ist, überhaupt einen Plan zu haben, sagte Selenskyj. «Und den Plan gibt es.»
Russen erschiessen angeblich sieben ukrainische Kriegsgefangene
Russische Truppen sollen nach offizieller Darstellung aus Kiew sieben ukrainische Kriegsgefangene erschossen haben. Die Hinrichtung sei am Samstag in der Nähe der von Russen eroberten Stadt Bachmut im Osten des Landes erfolgt, berichtete der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez, am Sonntagabend auf Telegram. Er berief sich dabei auf eine Videoaufnahme, die ukrainische Soldaten «mit erhobenen Händen» bei der Kapitulation zeige. «Die Russen sollten sie gefangen nehmen, erschossen sie aber stattdessen gnadenlos.» Die Angaben aus Kiew konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
«Eine solche Hinrichtung ist ein Kriegsverbrechen», schrieb Lubinez weiter. Dieser Fall müsse als eine weitere Verletzung des humanitären Völkerrechts durch Russland registriert werden, forderte er.
Erst vor wenigen Tagen war russischen Soldaten vorgeworfen worden, sie hätten bei der Einnahme von Awdijiwka mindestens sechs verwundete ukrainische Soldaten hingerichtet, die nicht rechtzeitig evakuiert werden konnten. Auch in diesem Fall berief sich Kiew auf Videoaufnahmen einer Drohne. Auch dieser Vorwurf konnte nicht unabhängig überprüft werden.
Neue russische Raketen- und Drohnenangriffe
Eine Serie von Explosionen erschütterte indes am Sonntagabend die Vororte der ostukrainischen Grossstadt Dnipro. Nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung soll die russische Armee die Region mit mehreren Raketen beschossen haben. Mindestens vier Menschen seien dabei verletzt und mehrere Häuser zerstört worden.
Am späten Abend wurde in der Region Dnipro sowie im benachbarten Charkiw Luftalarm ausgelöst. Anlass waren Erkenntnisse der Luftaufklärung über anfliegende Kampfdrohnen.
Macron organisiert Ukraine-Konferenz – Militärhilfe im Fokus
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron organisiert an diesem Montag in Paris eine internationale Unterstützerkonferenz für die Ukraine. Dazu werden 20 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter nach Angaben des Élysée-Palasts auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Weitere Länder sind auf Ministerebene an dem Treffen zwei Jahre nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine beteiligt. Angesichts der militärisch schwierigen Lage der Ukraine gehe es bei dem Arbeitstreffen darum, die dringend nötige Verteidigungshilfe für die Ukraine besser zu koordinieren und Russland gegenüber ein Signal der europäischen Einheit und Entschlossenheit zu senden, hiess es in Paris. Der ukrainische Präsident Selenskyj soll per Videoschalte an dem Treffen teilnehmen.
Die Zukunft Europas stehe in der Ukraine auf dem Spiel, sagte ein Präsidentenberater in Paris vor dem kurzfristig organisierten Treffen. Entsprechend müsse die militärische Hilfe der Europäer der angespannten Lage an der Front in der Ukraine gerecht werden. Es gebe eine Verhärtung des russischen Auftretens und Russland gewinne zu viel Raum. Das Land aber dürfe den Krieg nicht gewinnen und die Stabilität Europas dürfe nicht noch mehr leiden.
Im laufenden Jahr soll die Ukraine von Frankreich Militärhilfe im Umfang von bis zu drei Milliarden Euro erhalten, Deutschland will fast acht Milliarden Euro an Hilfe bereitstellen.
Das wird am Montag wichtig
Während in Paris die Unterstützerkonferenz für die Ukraine tagt, sind entlang der Fronten in dem von Russland angegriffenen Land neue schwere Kämpfe zu erwarten.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
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Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
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