Bundesrat fordert rasches HandelnMacht der Ständerat Baume-Schneiders Asyl-Pläne zunichte?
Von Alex Rudolf
5.6.2023 - 23:55
Über den Sommer werden deutlich mehr Asylsuchende erwartet, darum will der Bund provisorische Unterkünfte auf Waffenplätzen der Armee aufstellen. Der Ständerat stellt sich quer – und entscheidet heute definitiv.
Von Alex Rudolf
5.6.2023 - 23:55
Alex Rudolf
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Für knapp 133 Millionen Franken will der Bund bis zu 3000 zusätzliche Asylplätze in Containern bereitstellen.
Der Grund: Der Bund geht davon aus, dass die Asylzahlen in den kommenden Wochen und Monaten rapide ansteigen werden.
Doch der Nachtragskredit ist umstritten. Vergangene Woche sagte der Ständerat Nein. Heute kommt er erneut zum Zug.
Eines steht fest: Für die Unterbringung von Asylsuchenden sucht der Bund händeringend nach Platz. Total sollen in diesem Jahr rund 27'000 Asylsuchende in die Schweiz kommen, der höchste Wert seit 2015. Besonders in den Sommermonaten dürften viele kommen, weshalb Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider (SP) nun für mehr Plätze kämpft.
So unterbreitet die Bundesrätin dem Ständerat heute Dienstag einen Nachtragskredit von 132,9 Millionen Franken für bis zu 3000 zusätzliche Asylplätze des Bundes in Containern. Der Nationalrat sagte bereits Ja zu den Wohnplätzen in bernischen Thun, in den beiden Walliser Dörfern Bière und Turtmann sowie Bure im Kanton Jura. Ein Nein gab es vergangene Woche hingegen vom Ständerat. Der Tenor: Es seien noch zu viele Fragen offen.
Bleibt es beim Nein, muss die Planung stoppen
Ohne weitere Plätze könnte der Bund ab Herbst seine Aufgaben im Bereich Asyl nicht mehr erfüllen, schrieb das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Montag in einem eindringlichen Appell.
Bleibe die kleine Kammer beim Nein zu den Containern, müsste der Bund die Planung stoppen, heisst es in der Mitteilung des SEM. «Die für die temporären Unterkünfte vorgesehenen Container müssen zeitnah reserviert werden, damit sie im Herbst zur Verfügung stehen.»
Die vom Ständerat als Alternative ins Spiel gebrachten Zivilschutzanlagen seien keine Option, schreibt das SEM zudem. In der Notfallplanung von Bund und Kantonen seien diese Anlagen als Notreserve für die Kantone gedacht und würden von diesen in einer Notlage dringend benötigt.
Es droht die vorzeitige Zuweisung an die Kantone
Kritik an dieser Alternative gab es auch von offizieller Seite. Dominik Knill, Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft, sagte vergangene Woche zu «20 Minuten», dass ein Nebeneinander von Soldaten und Asylsuchenden dem Miteinander vorzuziehen sei. Für ihn steht fest: «Die Angehörigen der Armee müssen bei der Qualität der Unterkünfte, der Verpflegung und den Ausbildungsanlagen oberste Priorität haben.» Eine Container-Lösung sei daher zwingend vorzuziehen.
Sagt der Ständerat heute dennoch Nein, ist das Geschäft vom Tisch. Was passiert dann? Es drohe eine vorzeitige Zuweisung von Asylsuchenden an die Kantone. Das wolle der Sonderstab Asyl, in dem Bund, Kantone und Gemeinden vertreten sind, verhindern.
*Mit Material der Nachrichtenagentur SDA
SVP pocht mit Positionspapier auf neu ausgerichtete Asylpolitik
Die SVP fordert vom Bundesrat, «umgehend
Szenarien zu prüfen, wie Asylverfahren ins Ausland ausgelagert und vor Ort
Hilfs- und Schutzzentren geschaffen werden können». Auch andere Länder
verfolgten solche Projekte, etwa Grossbritannien. Der Bundesrat hält Asylverfahren im Ausland für nicht durchführbar. Daran
änderte sich nach Bekanntwerden der umstrittenen britischen Pläne nichts, wie er
in der Antwort auf eine Interpellation aus der SVP-Fraktion festhielt. Die Zahl
unbegründeter Asylgesuche sei dagegen dank Massnahmen klar zurückgegangen.
SVP-Nationalrat Gregor Rutz entgegnet dem mit dem Argument der
«Gesprächsverweigerung»: «In ganz Europa findet ein Umdenken
statt, die Schweiz sollte solche Möglichkeiten ausloten.»
«Im Moment läuft die medizinische Behandlung der zahlreich Verletzten»
STORY: Bei einem Unfall mit einem Reisebus auf der A 9 bei Leipzig sind nach Angaben der Polizei mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Zudem gebe es zahlreiche Verletzte, hiess es. Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Autobahn wurde am Mittwoch in beide Richtungen gesperrt. Autofahrer wurden gebeten, eine Rettungsgasse freizuhalten. Olaf Hoppe, Polizei Leipzig: «Wir als Polizei sind hier in jedem Fall mit 70, 80 Personen im Einsatz. Wir haben Unterstützung von der Bundespolizei, um die weiträumig abzusperren. Man kann glaube ich nachvollziehen, im Moment läuft hier die medizinische Behandlung von den zahlreichen Verletzten. Und Rettungskräfte sind hier vom Landkreis Nordsachsen im Einsatz. Auch zahlreich, wie – so nennt man das – es bei einem Massenanfall von Verletzten üblich ist.» Der Reisebus von Flixbus war zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt. Die Ursache ist bisher unbekannt – genauso wie die Frage, ob weitere Fahrzeuge beteiligt waren. Nach Angaben von Flix war der Bus auf dem Weg von Berlin nach Zürich. An Bord seien 53 Fahrgäste und 2 Fahrer gewesen.
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Flixbus nach Zürich verunglückt // 55 Personen an Board +++ mindestens 5 Tote +++ Kliniken bereiten sich auf Grosseinsatz vor
UNFALL MIT EINEM REISEBUS BEI LEIPZIG
Bei einem Unfall mit einem Reisebus auf der A9 bei Leipzig sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen
Nach Polizeiangaben wurden ausserdem mehrere Verletzte gemeldet
Der Reisebus war am Morgen zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz verunglückt
URSACHE NOCH UNKLAR
Das Fahrzeug war aus noch unbekannter Ursache von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt
AUTOBAHN IN BEIDE RICHTUNGEN GESPERRT
Mehrere Rettungshubschrauber und zahlreiche Krankenwagen sind im Einsatz
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Der Lava spuckende Vulkan bei Grindavik ist derzeit nicht das einzigste Naturspektakel in Island. Die grün leuchtenden Nordlichter ergänzen das Naturschauspiel.
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