Aktion gegen Ukraine-HilfeSpanischer Rentner verschickt Briefbomben – 18 Jahre Haft
tafi / Agenturen
24.7.2024
Ein älterer Mann wollte in Spanien ein Ende der Militärhilfe für die Ukraine erreichen. Dafür setzte er terroristische Mittel ein, die ihn nun für lange Zeit ins Gefängnis bringen.
tafi / Agenturen
24.07.2024, 00:00
24.07.2024, 08:16
Andreas Fischer
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
In Spanien ist ein Rentner zu 18 Jahren Haft verurteilt worden, weil er Briefbomben verschickt hat.
Die explosiven Sendungen waren unter anderem an den spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez sowie die ukrainische Botschaft in Madrid adressiert.
Der Rentner lehnte die von Madrid nach der russischen Invasion angekündigte Unterstützung für die Ukraine ab.
Ein Rentner ist in Spanien wegen der Sendung mehrerer Briefbomben zu einer Haftstrafe von 18 Jahren verurteilt worden. Der 76 Jahre alte Spanier hatte die Briefbomben unter anderem an Ministerpräsident Pedro Sánchez und an die Botschaften der USA und der Ukraine verschickt.
Der Mann sei des Terrorismus und der Herstellung und Verwendung von Sprengkörpern zu terroristischen Zwecken für schuldig befunden worden, teilte der Staatsgerichtshof in Madrid mit. Er habe nach Ansicht der Richter mit dem Ziel gehandelt, «die spanische Gesellschaft in Aufruhr zu versetzen und Druck auszuüben, damit die Regierungen Spaniens und der Vereinigten Staaten (...) die Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland einstellen», hiess es in der Mitteilung.
Der Rentner handelte allein
Die Briefbomben-Serie hatte Spanien im November 2022 für grosses Aufsehen gesorgt. Am 30. November 2022 war ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der ukrainischen Botschaft in Madrid beim Öffnen eines Briefs leicht an der rechten Hand verletzt worden. Weitere Sendungen mit Sprengstoff wurden im spanischen Verteidigungsministerium, an einem spanischen Militärstützpunkt und in einem Rüstungsunternehmen abgefangen, das Granatwerfer zur Lieferung in die Ukraine herstellt. Durch die Briefbomben wurde niemand getötet.
Der Beschuldigte war zwei Monate später in Miranda de Ebro, rund 300 Kilometer nördlich von Madrid, festgenommen worden. Den Erkenntnissen der Justiz zufolge gehörte er keiner terroristischen Bande oder organisierten Gruppe an, sondern handelte allein. Wie Medien seinerzeit unter Berufung auf die Polizei berichteten, enthielten die sechs Sendungen selbst gebastelte Mechanismen mit einer relativ geringen Menge an pyrotechnischem Material und mit kleinen Metallkugeln.
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