Der in offenen Konflikt mit US-Präsident Donald Trump geratene rechtsnationalistische Vordenker Steve Bannon verlässt das ultrarechte Online-Portal "Breitbart News". Gründe für Bannons Abgang nannte weder das Unternehmen noch Bannon selbst.
"Bannon und Breitbart arbeiten an einer glatten und ordnungsgemässen Übergabe", teilte der Unternehmenschef der Website, Larry Solov, am Dienstag mit. Man sei dankbar für das gemeinsam Erreichte, heisst es auf der Webseite.
Bannon selbst zeigte sich in einer knappen schriftlichen Erklärung "stolz" darauf, dass es dem Breitbart-Team gelungen sei, eine "Nachrichten-Plattform von Weltklasse" zu produzieren. Auch er äusserte sich zunächst nicht dazu, warum er das Portal verlässt.
Bannon war wegen ihm zugeschriebener kritischer und abfälliger Zitate über Trump und dessen Familie im Enthüllungsbuch "Fire and Fury" zuletzt massiv unter Druck geraten. Trumps ehemaliger Berater spricht im Buch im Zusammenhang mit der Russland-Affäre von Verrat.
Am Wochenende hatte Bannon ausführlich sein Bedauern geäussert, die Äusserungen inhaltlich aber nicht bestritten. Am Montag hatte das Weisse Haus erklärt, trotz des Bedauerns habe Bannon derzeit keine Chance auf eine Rückkehr ins Weisse Haus. Auch die Milliardärsfamilie Mercer hatte nach Bannons Äusserungen erklärt, nichts mehr mit ihm zu tun haben zu wollen.
Bannon galt als Rechtsaussen-Architekt der nationalistisch ausgerichteten Kampagne Trumps und treibende Kraft hinter umstrittenen Entscheidungen wie dem Einreisestopp für Bürger aus mehreren muslimischen Ländern.
Im vergangenen August wurde er von Trump gefeuert, nachdem interne Spannungen und Machtkämpfe zunahmen. Trump traf sich aber auch danach noch mit Bannon, der zum rechtspopulistischen Nachrichtenportal Breitbart zurückgekehrt war.
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