RusslandStoltenberg sieht Fortschritte bei ukrainischer Gegenoffensive
SDA
28.9.2023 - 17:00
HANDOUT - Jens Stoltenberg (l), Generalsekrätär der NATO, und Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, sprechen während ihres Treffens. Nato-Generalsekretär Stoltenberg hat zum zweiten Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 die Ukraine besucht. Foto: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
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Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bei einem unangekündigten Besuch in Kiew den ukrainischen Truppen allmähliche Geländegewinne im Kampf gegen die russischen Invasoren bescheinigt.
Keystone-SDA
28.09.2023, 17:00
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«Ihre Truppen kommen voran. Unter schweren Kämpfen. Aber sie machen nach und nach Boden gut», sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag in Kiew. «Jeder Meter, den die ukrainischen Streitkräfte zurückgewinnen, bedeutet einen Meter, den Russland verliert.»
Auch der neue britische Verteidigungsminister Grant Shapps betonte bei seinem Antrittsbesuch bei Selenskyj, die Ukraine befreie ihre besetzten Gebiete und Grossbritannien werde dabei weiter helfen. Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu reiste ebenfalls an und wurde von Vertretern der Rüstungsindustrie seines Landes begleitet.
Selenskyj: Nato-Beitritt nur noch eine Frage der Zeit
Der ukrainische Präsident bezeichnete sein Land als «De-facto-Verbündeten» der Nato. Eine Aufnahme in das nordatlantische Verteidigungsbündnis sei nur noch eine Frage der Zeit, sagte er. Bei der Pressekonferenz mit Stoltenberg kündigte er ein neues gemeinsames Dokument an, in dem die praktischen Schritte des Landes für die Erfüllung von Nato-Standards festgehalten werden sollen. Selenskyj bedankte sich für die anhaltende Unterstützung der Nato-Partner, betonte jedoch zugleich den Bedarf an weiterer Hilfe in Bereichen der Cybersicherheit und Luftverteidigung. Dies sei vor allem mit Blick auf mögliche neue russische Luftschläge gegen die Energieinfrastruktur des Landes im kommenden Winter nötig.
Shapps: Weitere Hilfe gegen «Putins illegale Invasion»
Der neue britische Verteidigungsminister Grant Shapps sagte der Ukraine weitere Unterstützung zu. «Wir werden unermüdlich daran arbeiten, unsere Partner zusammenzubringen, um der Ukraine dabei zu helfen, Putins illegale Invasion niederzuschlagen», schrieb Shapps auf der vormals als Twitter bekannten Plattform X. Er sei in Kiew, um zu erfahren, was für den Sieg noch notwendig sei.
Lecornu will «innovative» Lösungen für Waffenlieferungen
Frankreichs Verteidigungsminister Lecornu wollte seinen ukrainischen Kollegen Rustem Umjerow in Kiew treffen. Neben Parlamentariern begleiteten ihn auch rund 20 Vertreter französischer Unternehmen mit Bezug etwa zu Drohnen, Munition, Geschützen und künstlicher Intelligenz, wie der Minister sagte. Er sei gekommen, um der ukrainischen Armee innovative Lösungen vorzuschlagen. Man wolle nach und nach weg von der Weitergabe und hin zu Direktkäufen kommen – auch mit französischer Subventionierung.
Raketensprengkopf in See in Moldau vermutet
Die Sicherheitskräfte der Republik Moldau haben wegen Raketentrümmern einen etwa 40 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten See abgesperrt. Es bestehe der Verdacht, dass sich der Sprengkopf der abgestürzten Rakete auf dem Grund des Sees befinde, schrieb das moldauische Innenministerium auf Facebook. Der Hîrbovăţ-See liegt nur wenige Kilometer westlich von der von Moldau abtrünnigen Separatistenregion Transnistrien. Sobald der Sprengkopf geborgen ist, sollen Spezialisten Typ und Herkunft des Geschosses klären.
Im Laufe des russischen Angriffskrieges stürzten in den vergangenen Monaten bereits mehrmals Raketen- und Drohnenteile in Nachbarländern der Ukraine ab. Im November 2022 etwa wurden zwei Menschen in Polen durch Trümmer getötet, die bisherigen Erkenntnissen zufolge von einer ukrainischen Flugabwehrrakete stammten. In den vergangenen Wochen wurden zudem mehrfach Teile russischer Kamikaze-Drohnen im rumänischen Grenzgebiet entdeckt.
Folge des russischen Angriffs: Deutschland kauft Arrow 3 von Israel
Die Verteidigungsminister beider Länder, Boris Pistorius und Joav Galant, unterzeichneten in Berlin eine Absichtserklärung über den Kauf des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3. Der Kauf ist eine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Mit Arrow 3 will sich Deutschland gegen mögliche Angriffe mit Mittelstreckenraketen schützen – und die Nato-Verbündeten gleich mit. Der «Pfeil» kann feindliche Flugkörper in über 100 Kilometer Höhe und damit ausserhalb der Atmosphäre im beginnenden Weltraum durch einen direkten Treffer zerstören.
Mindestens ein Toter bei russischem Angriff auf Cherson
In der ukrainischen Stadt Cherson sei ein 41 Jahre alter Mann getötet worden, teilte Militärgouverneur Olexander Prokudin am Mittwochabend auf Telegram mit. Ein weiterer Mann sei verletzt worden. Auch unweit der Stadt Beryslaw habe es Luftangriffe der russischen Armee gegeben, hiess es. «In diesen Tagen bombardiert Russland Cherson, Beryslaw und Dörfer im Chersoner Gebiet mit besonderer Brutalität», sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache. «Das ist bewusster Terror der Besatzer.»
Feuerpause für die Ukraine? Warten auf Moskaus Reaktion
Hoffnung auf Ende des Krieges: Nach dem grundsätzlichen Ja der Ukraine zu einer 30-tägigen Feuerpause im Krieg mit Russland richten sich die Blicke nach Moskau. «Der Ball liegt nun in ihrem Feld», sagt US-Aussenminister Marco Rubio in Richtung Kreml. Er und seine Delegation hatten zuvor mit ukrainischen Vertretern in Saudi-Arabien über den Eintritt in einen Friedensprozess gesprochen.
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Nordkorea hat erstmals seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump wieder einen Raketentest durchgeführt. Die Geschosse wurden nach Angaben des südkoreanischen Militärs aus dem Westen Nordkoreas in Richtung Gelbes Meer abgefeuert. Zuvor hatte Nordkorea die aktuellen gemeinsamen Militärübungen Südkoreas und der USA als «gefährliche Provokation» verurteilt, die versehentlich eine Konfrontation auslösen könnte.
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Die USA sind nach Angaben von US-Präsident Donald Trump kurz davor, die Ukraine wieder mit Geheimdienstinformationen und Aufklärungs-Erkenntnissen über Massnahmen des russischen Militärs zu versorgen. Das sagte Trump an Bord der Air Force One. Mit Blick auf die Verhandlungen mit ukrainischen Gesandten Anfang dieser Woche in Saudi-Arabien über Bedingungen für ein Ende der Kämpfe, sagte er: «Wir sehen uns eine Menge Dinge an. Wie Sie wissen, stehen grosse Treffen in Saudi-Arabien an. Darunter wird auch Russland sein. Es wird um die Ukraine gehen. Wir werden sehen, ob wir etwas erreichen können, ob wir etwas erreichen wollen. Wie Sie wissen, sind diese Woche in der Ukraine viele Menschen gestorben, nicht nur Ukrainer, sondern auch Russen. Ich glaube, wir werden diese Woche grosse Fortschritte machen.»
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