Inmitten der Coronavirus-Krise halten sich noch 106 Migranten in mexikanischen Auffanglagern auf. Dies teilte die Migrationsbehörde des Landes am Sonntag (Ortszeit) mit.
Die übrigen 3653 Menschen, die noch im März in den 65 Lagern und Herbergen des Landes untergebracht gewesen seien, wurden demnach inzwischen in ihre mittelamerikanischen Heimatländer Guatemala, Honduras und El Salvador gebracht. Dies sei aus Gründen der Gesundheit und der Menschenrechte geschehen. Wer wolle, könne aber in den Lagern bleiben.
Am 17. April hatte ein Gericht die sofortige Freilassung von älteren, kranken und anderweitig besonders gefährdeten Migranten aus Auffanglagern angeordnet. Sie müssten vorübergehende Aufenthaltsgenehmigungen und Zugang zur Gesundheitsvorsorge bekommen.
Einsatz von Soldaten
Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurden in Mexiko nach offiziellen Angaben rund 22'000 Ausländer ohne die nötigen Papiere festgenommen. Zehntausende Menschen versuchen jeden Monat, über Mexiko in die USA zu gelangen. Der Grossteil flieht vor Gewalt und Armut aus einem der drei Länder Mittelamerikas, die zusammen «Nördliches Dreieck» genannt werden. In einer Vereinbarung mit den USA verpflichtete sich Mexiko im vergangenen Jahr, unter anderem durch den Einsatz von Soldaten an seinen Grenzen die Migration in das nördliche Nachbarland einzudämmen.
Hinzu kommt das US-Programm «Remain in Mexico» (Bleibe in Mexiko). Demzufolge können Menschen, die ohne die nötigen Dokumente über die Südgrenze in die USA einreisen wollen, für die Dauer ihrer Asyl- oder Einwanderungsverfahren nach Mexiko geschickt werden. Angesichts der Coronavirus-Pandemie haben sowohl die USA als auch Mexiko das Bearbeiten von Asylverfahren ausgesetzt.
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