Grossbritannien Trotz wachsender Infektionen: Johnson will Corona-Massnahmen lockern

SDA

5.7.2021 - 10:15

ARCHIV - Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, besucht ein Impfzentrum im StoneX Stadium, der Heimat des Rugby-Union-Clubs Saracens. Foto: Alberto Pezzali/PA Wire/dpa
ARCHIV - Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, besucht ein Impfzentrum im StoneX Stadium, der Heimat des Rugby-Union-Clubs Saracens. Foto: Alberto Pezzali/PA Wire/dpa
Keystone

Abstandsregeln, Maskenpflicht, Homeoffice: Der britische Premierminister Boris Johnson will trotz steigender Infektionszahlen die verbliebenen Corona-Massnahmen in England bis zum 19. Juli weitgehend aufheben.

5.7.2021 - 10:15

Das geht aus einer Pressemitteilung der Regierung am Montag hervor. Johnson wollte noch am Abend die Pläne in einer Pressekonferenz vorstellen.

In Grossbritannien steigen die Infektionszahlen seit Wochen wieder stark an. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 214 angegeben (Stand: 29. Juni). Allein am Sonntag waren mehr als 24 000 Neuinfektionen registriert worden. Zurückgeführt wird das auf die Delta-Variante, die in Grossbritannien inzwischen mehr als 90 Prozent der Fälle ausmacht.

Gleichzeitig verblieb die Zahl der Todesfälle mit 122 Covid-Toten innerhalb einer Woche (bis zum 29. Juni) derzeit noch auf relativ niedrigem Niveau. Auch die Krankenhauseinweisungen steigen bislang nicht im selben Masse wie die Ansteckungen.

Die Regierung führt das auf die erfolgreiche Impfkampagne zurück. Inzwischen sind 86 Prozent der Erwachsenen in Grossbritannien mindestens einmal geimpft. Knapp 64 Prozent der über 18-Jährigen haben bereits beide Impfungen.

Die Regierung in London geht davon aus, dass die Infektionszahlen weiterhin steigen werden, doch man müsse nun lernen, mit dem Virus zu leben. Die Eindämmung der Pandemie soll künftig den Menschen selbst überlassen werden. «Während wir lernen, mit dem Virus zu leben, müssen wir alle weiterhin umsichtig mit den Risiken durch Covid-19 umgehen und Abwägungen im täglichen Leben treffen», sagte Johnson der Mitteilung zufolge.

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