Hauptsache, die Einstellung passt. So sieht es zumindest der US-Präsident beim Blick auf den bevorstehenden Gipfel mit Kim Jong Un. Er sei zwar auf das Treffen vorbereitet, aber eigentlich sei Vorbereitung gar nicht nötig.
Für das kommende Woche geplante Treffen mit Nordkoreas Staatschef hat US-Präsident Donald Trump eine «freundliche Verhandlung» in Aussicht gestellt. «Ich glaube wirklich, dass Kim Jong Un etwas tun will», sagte Trump am Donnerstag. Der Gipfel am 12. Juni in Singapur sei mehr als ein Fototermin. Nordkorea müsse seine Kernwaffen abgeben. «Wenn sie nicht entnuklearisieren, ist das inakzeptabel.» Zugleich betonte er, neben Erfolg sei auch ein Scheitern des Treffens möglich.
Seit seiner Amtsübernahme hat Trump seinen Vorgängern vorgeworfen, die nukleare Bedrohung durch Nordkorea nicht in Angriff genommen zu haben. Das Land hat sein Atomprogramm in den 1960er Jahren begonnen und in den frühen 1990ern die Produktion von Kernwaffentreibstoff gestartet. Das geplante Treffen von Kim und Trump wäre historisch, Pjöngjang und Washington unterhalten offiziell keine diplomatischen Beziehungen.
Die Sanktionen gegen Nordkorea blieben weiter bestehen, sagte Trump am Donnerstag mit Blick auf die Zeit nach dem Gipfel. Seine bisherige Strategie des «maximalen Drucks» dampfte er aber ein. Vor den Verhandlungen werde der Begriff nicht mehr genutzt. Falls Reporter ihn nach dem Gipfel aber doch wieder davon reden hörten, «dann wissen Sie, dass die Verhandlung nicht so gut lief».
Trump lobte seinen Ansatz im Vergleich zu seinen Vorgängern: «In der Vergangenheit hat es Monate und Monate voller detaillierter Verhandlungen gegeben und sie haben uns nirgendwohin geführt», sagte er. Trump versicherte, sehr gut auf das Treffen vorbereitet zu sein. Aber darauf komme es gar nicht an. «Es geht um die Einstellung, es geht um die Bereitschaft, Dinge zu erledigen», so der Präsident.
Nach Gesprächen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe am Donnerstag rechnete Trump nicht nur mit einem einzigen Treffen mit Kim. Die Gespräche würden einen Prozess in Gang bringen. Auf die Frage, wie viele Tage er mit Kim verhandeln wolle, sagte Trump: «Ein, zwei, drei, das hängt davon ab, was passiert.» Falls die Verhandlungen gut liefen, werde er Kim sicher in die USA einladen.
China für die Nordkorea-Strategie wesentlich
Abe sagte, ein Abkommen zwischen Trump und Kim müsse alle Massenvernichtungswaffen und Mittelstreckenraketen umfassen. Er drängte den US-Präsidenten, auch das Schicksal von Nordkorea entführter Japaner zur Sprache zu bringen. Der Präsident verstehe vollkommen, wie nötig es sei, die mindestens ein Dutzend Japaner nach Hause zu bringen, die in Nordkorea festgehalten würden.
Vor seiner Zusammenkunft mit Kim wird Trump ab (dem heutigen) Freitag mit US-Verbündeten im kanadischen Québec zusammenkommen. Vor dem G7-Gipfel sagte der französische Präsident Emmanuel Macron, die internationale Gemeinschaft unterstütze Trumps Bemühungen zur nuklearen Abrüstung auf der Koreanischen Halbinsel. Wenn Trump in den Verhandlungen Erfolg habe, wollten andere Staatenlenker aber auch, dass er sich weiter zum Atomabkommen mit dem Iran verpflichte. Trump hatte sich aus dem Vertrag zurückgezogen, obwohl seine europäischen Partner daran festhalten.
Am 12. Juni in Singapur wird Trump indes von seinem Chefdiplomaten begleitet. Aussenminister Mike Pompeo wollte am Folgetag nach Seoul und anschliessend nach Peking weiterreisen, wie das State Department mitteilte. China war für die bisherige Strategie der US-Regierung im Umgang mit Nordkorea wesentlich. Die Volksrepublik ging im Einklang mit den USA hart gegen Pjöngjang vor.
Der Gipfel zwischen Kim und Trump: Die wichtigsten Fakten
Der Gipfel zwischen Kim und Trump: Die wichtigsten Fakten
Bald geht es los. Hier trifft der nordkoreanische Machthaber Kim Yong Un in Singapur ein.
Kaum wurde das Treffen zwischen Kim und Trump erneut bestätigt, beginnen die Spekulationen um den Veranstaltugsort und wo die beiden Staatsmänner in Singapur unterkommen werden.
Donald Trump hat den nordkoreanischen Unterhändler Kim Yong Chol am Freitag im Weissen Haus in Washington empfangen. Anschliessend kündigte der US-Präsident an, der Gipfel werde am 12. Juni in Singapur stattfinden.
Nachdem Donald Trump zunächst abgesagt hatte, kann der historische Gipfel also nun doch stattfinden. Die wichtigsten Fakten im Überblick.
Auch Nordkorea drohte, den Gipfel platzen zu lassen. Amerikanische und südkoreanische Streitkräfte hatten zuvor das gemeinsame Grossmanöver «Max Thunder» an der Grenze zu Nordkorea abgehalten. Am Ende zog Trump selbst die Reissleine.
Trump hat die Chance, vor den Zwischenwahlen im Herbst einen diplomatischen Coup zu landen. Kim wiederum könnte sich damit brüsten, einer Weltmacht auf Augenhöhe zu begegnen.
Die Republikaner und Donald Trump könnten einen erfolgreichen Gipfel jedenfalls gut gebrauchen.
Die internationalen Sanktionen werden Nordkorea weiter zu schaffen machen. Kim hat eigentlich keine andere Wahl als den Gipfel, um seine Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Womit wäre Nordkorea den USA entgegenkommen? - Die eigenen Nuklearwaffen sind Kims grösster Trumpf – und den will er nicht ohne Weiteres aus der Hand geben. Denkbar gewesen wäre eine Art Kompromiss, in dessen Rahmen Pjöngjang internationale Inspektionen zulassen würde.
Die USA hatten einen Gipfel in Washington favorisiert. Nordkorea hingegen hätten Trump gerne als Gast in Pjöngjang gesehen. Denkbar waren auch Orte in Drittländern, darunter auch die Schweiz.
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Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
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