Geheimakten-Affäre Tonaufnahme soll Donald Trump schwer belasten

AP/phi

1.6.2023 - 10:41

Neue Details: Hat Trump den Besitz von Geheimdokumenten eingeräumt?

Neue Details: Hat Trump den Besitz von Geheimdokumenten eingeräumt?

In der Affäre um den Umgang des früheren US-Präsidenten Donald Trump mit geheimen Regierungsunterlagen haben Ermittler Medienberichten zufolge neue Details zusammengetragen. Der Fernsehsender CNN und andere Medien berichteten am Mittwochabend unter Berufung auf informierte Kreise, Ermittler seien auf eine Tonaufnahme aus dem Sommer 2021 gestossen. In dieser Tonaufnahme hätte Trump den Besitz eines als geheim eingestuften Pentagon-Dokuments eingeräumt.

01.06.2023

In der Affäre um Donald Trumps Umgang mit geheimen Unterlagen haben Ermittler Medienberichten zufolge neue Details zusammengetragen: Es soll eine verräterische Audio-Aufnahme des Ex-Präsidenten geben.

1.6.2023 - 10:41

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Fernsehsender CNN und andere Medien berichten, Ermittler seien auf eine pikante Tonaufnahme vom Sommer 2021 gestossen.
  • Trump räumt darin angeblich nicht nur den Besitz eines als geheim eingestuften Pentagon-Dokuments ein, sondern erklärt auch, er habe es bewusst genommen und wisse um das Verbreitungsverbot.
  • Damit widerspräche Trump seiner Aussage, er habe alles Material freigegeben, was er aus dem Weissen Haus mitgenommen habe.

US-Staatsanwälten liegt nach Medienberichten eine Audioaufnahme von Donald Trump vor, in der der Ex-Präsident über die Aufbewahrung eines geheimen Dokuments spricht.

Der Sender CNN berichtet, es gehe um geheime Unterlagen des Pentagons zu einem möglichen Angriff auf den Iran. In der Aufnahme deute Trump an, er wolle die Informationen gerne weitergeben. Er habe jedoch gewusst, dass eine Freigabe nach dem Ende seiner Amtszeit nicht so einfach möglich sei.

Trump soll sich im Juli 2021 in seinem Golfclub in Bedminster im Staat New Jersey entsprechend geäussert haben, schreibt auch die «New York Times». Sollten die Äusserungen bestätigt werden, würden sie seinen Angaben widersprechen, er habe die geheimen Dokumente freigegeben, die er nach seinem Ausscheiden aus dem Amt mit auf sein Anwesen in Florida nahm.

Die Aufzeichnung könnten sich als wichtiges Mittel für die Staatsanwälte des Justizministeriums erweisen, die beweisen wollen, dass Trump wusste, dass er die Dokumente eigentlich nicht in seinem Besitz haben durfte. Die Aufnahme wurde dem Sonderermittler Jack Smith zur Verfügung gestellt, dessen Team seit Monaten den Umgang mit Verschlusssachen in Mar-a-Lago untersucht.

Trump auch heute noch treu ergeben: der frühere Stabschef des Ex-Präsidenten Mark Meadows.
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Archivbild: AP

Es prüft auch, ob Trump oder andere versuchten, die Untersuchung zu behindern. Anklage wurde bisher nicht erhoben. Dem CNN-Bericht zufolge entstand die Aufnahme während eines Treffens in Bedminster, an dem Berater von Trump und zwei Personen teilnahmen, die an der Autobiografie von Trumps ehemaligem Stabschef Mark Meadows arbeiteten.

Meadows Anwalt schweigt

Die Autobiografie von Meadows enthält eine Beschreibung dessen, was dasselbe Treffen zu sein scheint. Ein Anwalt von Meadows lehnte am 31. Mai eine Stellungnahme zu der Aufnahme ab. Mehrere Zeugen wurden laut dem Sender zu dem Gespräch befragt, darunter der Vorsitzende des Generalstabs, Mark Milley.

Was wusste Trump? US-General Mark Milley könnte Licht ins Dunkel bringen.
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AP

Die strafrechtlichen Ermittlungen begannen im vergangenen Jahr, nachdem die Nationalarchive die Bundespolizei FBI eingeschaltet hatten. Trump und sein Team schickten zunächst 15 Kisten mit Dokumenten aus Mar-a-Lago an die Archive und wurden dann aufgefordert, verbleibende Verschlusssachen zu übergeben.

Nachdem die Ermittler bei einem Besuch in Mar-a-Lago im Juni 2022 nur etwa drei Dutzend Akten erhalten hatten, kehrten sie zwei Monate später mit einem Durchsuchungsbefehl zurück und stellten etwa 100 weitere als geheim gekennzeichnete Dokumente sicher. Ein Sprecher von Trump teilte mit, die Untersuchung sei haltlos und stelle eine fortgesetzte Einmischung in die Präsidentschaftswahl dar.

AP/phi