Nachgefragt Trumps Aufschwung: 40 Prozent der US-Familien leben am Limit

AP

28.8.2018

Eine Familie ohne Krankenversicherung wartet im Jahr 2017 in Wise, Virginia, im Freien auf eine Behandlung durch eine mobile Krankenstation.
Eine Familie ohne Krankenversicherung wartet im Jahr 2017 in Wise, Virginia, im Freien auf eine Behandlung durch eine mobile Krankenstation.
Bild: Getty Images

Trotz einer brummenden Wirtschaft leiden grosse Teile der US-Gesellschaft unter Lebensmittelunsicherheit oder können sich keine adäquate Gesundheitsversorgung leisten.

Ungeachtet einer starken Wirtschaft haben rund 40 Prozent der Familien in den USA mindestens eines ihrer Grundbedürfnisse im vergangenen Jahr nicht erfüllen können. Das geht aus einer Umfrage der Non-Profit-Forschungsorganisation Urban Institute hervor, deren Erkenntnisse am Dienstag veröffentlicht wurden.

Es stellte sich heraus, dass die Probleme am ausgeprägtesten unter Erwachsenen mit niedrigeren Einkommen oder gesundheitlichen Problemen waren. 2017 war die durchschnittliche Arbeitslosenquote in den USA 4,4 Prozent, ein niedriger Wert.

Job schützt nicht vor Armut 

Einen Job zu haben, garantiere aber nicht, dass Familien ihren Grundbedürfnissen nachkommen könnten, sagte ein Autor der Studie, Michael Karpman. Von den Haushalten mit mindestens einem erwerbstätigen Erwachsenen berichteten mehr als 30 Prozent, dass sie von einer Notlage betroffen gewesen seien.

Lebensmittelunsicherheit war das häufigste Problem der Befragten. Mehr als 23 Prozent der Haushalte hatten zu irgendeinem Zeitpunkt im vergangenen Jahr Probleme dabei, ihre Familie zu ernähren. An zweiter Stelle folgten Kosten der Gesundheitsversorgung: 18 Prozent bereitete es Probleme, eine entsprechende Rechnung zu bezahlen. Ein ähnlicher Prozentteil liess sich wegen der Kosten nicht medizinisch behandeln.

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Derzeit erwägen Abgeordnete in den USA, einige Programme der Daseinsvorsorge für Bürger zu kürzen, darunter Medicaid. Die Forscher sagten, die Kongressmitglieder gingen das Risiko ein, die Not von Menschen zu verstärken, wenn sie Hilfsdienstleistungen abbauten.

Für die Umfrage wurden rund 7600 Erwachsene befragt.

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