Deutschland Tschechien: Finanzierung von Granaten-Initiative für Ukraine steht

SDA

7.3.2024 - 20:27

Petr Pavel (r), Pr‰sident von Tschechien, empf‰ngt Emmanuel Macron, Pr‰sident von Frankreich, in Prag. Foto: ÿÌhov· Michaela/CTK/dpa
Petr Pavel (r), Pr‰sident von Tschechien, empf‰ngt Emmanuel Macron, Pr‰sident von Frankreich, in Prag. Foto: ÿÌhov· Michaela/CTK/dpa
Keystone

Tschechien hat ausreichend Zusagen aus anderen Ländern erhalten, um den Kauf von 800 000 Artilleriegranaten für die Ukraine aus sogenannten Drittstaaten ausserhalb der Europäischen Union finanzieren zu können. Das sagte der tschechische Präsident und Ex-Nato-General Petr Pavel nach Angaben der Agentur CTK am Donnerstag. Es sei nun Aufgabe der Regierung in Prag, alle 18 Staaten, die sich an der Initiative finanziell beteiligen wollten, über den weiteren Zeitplan und das weitere Vorgehen zu informieren. Die Munition solle bereits in den nächsten Wochen in der Ukraine eintreffen. Deutschland will das Vorhaben nach früheren Angaben der Bundesregierung mit einem dreistelligen Millionenbetrag unterstützen.

Wegen fehlender Geschosse ist die ukrainische Armee, die seit zwei Jahren eine russische Invasion abwehrt, zunehmend in die Defensive geraten. Russland hingegen hat seine eigene Rüstungsproduktion gesteigert und bekommt auch Munition aus Nordkorea oder dem Iran. Pavel hatte im Februar bei der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt, man habe im Ausland rund eine halbe Million Schuss vom Kaliber 155 mm und 300 000 Schuss vom Kaliber 122 mm aufgetan. Spekulationen zufolge könnte die Munition aus Ländern wie Südkorea, Südafrika und der Türkei stammen.

Zuletzt kündigte Norwegen an, bis zu 1,6 Milliarden norwegische Kronen – umgerechnet rund 140 Millionen Euro – zur Verfügung zu stellen. Geld für die Munitionslieferungen hatten zuvor neben Deutschland unter anderem auch Frankreich, die Niederlande, Belgien, Kanada, Dänemark und Litauen zugesagt. Die tschechische Initiative gilt als Reaktion darauf, dass ein EU-Plan zur Lieferung von einer Million Schuss an die Ukraine ins Stocken geraten ist.