Russland Türkei: Sechs Schiffe aus ukrainischen Häfen ausgelaufen

SDA

3.11.2022 - 11:23

Laut UN-Angaben wurden über den Getreide-Korridor bisher insgesamt mehr als 9,9 Millionen Tonnen Waren verschifft. Foto: Khalil Hamra/AP/dpa
Laut UN-Angaben wurden über den Getreide-Korridor bisher insgesamt mehr als 9,9 Millionen Tonnen Waren verschifft. Foto: Khalil Hamra/AP/dpa
Keystone

Seit der Rückkehr Russlands zum Getreideabkommen haben türkischen Angaben zufolge sechs Schiffe ukrainische Häfen verlassen.

Damit hätten nun 426 Frachter insgesamt abgelegt, teilte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Donnerstag mit. Laut dem mit der Initiative eingerichteten Koordinierungszentrum in Istanbul sollten am Donnerstag insgesamt acht Schiffe durch den Korridor im Schwarzen Meer fahren – sieben davon in Richtung Istanbul. Mehr als 120 Schiffe würden auf ihre Fahrt durch den Korridor warten, die meisten davon mit dem Ziel Ukraine.

Russland hatte das für die Welternährung wichtige Abkommen mehrere Tage lang ausgesetzt, um dann am Mittwoch wieder einzusteigen. Moskau gab als Grund für die Kehrtwende an, schriftliche Sicherheitsgarantien von Kiew erhalten zu haben, dass der Seekorridor nicht für Kampfhandlungen genutzt werde.

Moskau hatte zuvor argumentiert, die Ukraine nutze das Schwarze Meer für Angriffe gegen Russland. Kiew warf Moskau daraufhin eine neue Getreideblockade gegen die Ukraine vor. Die Türkei und die Vereinten Nationen vermittelten die neue Einigung.

Das Getreideabkommen wurde im Juli abgeschlossen. Russland drohte mehrfach damit, die auf vier Monate angelegte Vereinbarung platzen zu lassen. Im Abkommen erklärte sich Russland bereit, die Blockade ukrainischer Seehäfen für den Getreideexport zu beenden.

Im Gegenzug forderte es Erleichterungen für die eigene Ausfuhr von Dünge- und Lebensmitteln. Das Abkommen gilt vorerst bis zum 19. November. Russland und die Ukraine sind beide grosse Getreideexporteure.

Laut UN-Angaben wurden über den Korridor bisher insgesamt mehr als 9,9 Millionen Tonnen Waren verschifft, 42 Prozent der Lieferung seien Mais, 28 Prozent Weizen gewesen.