Türkische Truppen und verbündete Milizen haben nach Informationen des türkischen Militärs vom Samstag die kurdische Region Afrin im Norden Syriens vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Laut Armeekreisen wurden die verbleibenden Dörfer über Nacht besetzt.
Die Einwohner könnten nun sicher in ihre Häuser zurückkehren. Am vergangenen Wochenende hatten türkische Einheiten zusammen mit verbündeten arabischen Milizen die Hauptstadt Afrin der gleichnamigen Region in Syrien eingenommen. Die Türkei zielt mit ihrer Offensive auf die Kurdenmiliz YPG, die sie als verlängerten Arm der PKK betrachtet. Die Türkei will verhindern, dass sich ein zusammenhängendes kurdisches Einflussgebiet vom Irak über Syrien bis in die Türkei bildet.
Am zweiten grossen Kriegsschauplatz in Syrien, in der Region vor Damaskus verliess derweil laut syrischen Staatsmedien ein erster Konvoi mit knapp tausend Kämpfern und Zivilisten den Süden der Rebellenenklave Ost-Ghuta. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Sana am Samstagabend meldete, starteten 17 Busse mit 981 Menschen an Bord in Richtung der Provinz Idlib. Insgesamt sollen bis Sonntag rund 7000 Menschen evakuiert werden.
Idlib ist die letzte Provinz, die sich weitgehend dem Zugriff von Machthaber Baschar al-Assad entzieht, doch verloren die Rebellen seit Dezember grosse Gebiete im Südosten der Provinz. Die syrische Armee hatte Mitte Februar mit Unterstützung der russischen Luftwaffe eine gross angelegte Offensive auf Ost-Ghuta gestartet. Inzwischen eroberte sie mehr als 90 Prozent des Gebiets zurück, das seit 2012 von zumeist islamistischen Rebellen kontrolliert wurde.
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