USAUmarmung auf Flugplatz: Biden reist nach Schuldspruch zu seinem Sohn
SDA
12.6.2024 - 01:46
US-Präsident Joe Biden (l) umarmt seinen Sohn Hunter Biden auf dem Stützpunkt der Delaware Air National Guard. Foto: Manuel Balce Ceneta/AP
Keystone
US-Präsident Joe Biden hat nach der Verurteilung seines Sohnes Hunter wegen illegalen Waffenbesitzes die eigenen Pläne über den Haufen geworfen und ist in die Stadt Wilmington im Bundesstaat Delaware gereist. Der 81-Jährige und sein 54 Jahre alter Sohn fielen sich am Dienstagnachmittag (Ortszeit) auf dem Flughafen New Castle National Guard Base in die Arme. Hunter Biden war Stunden zuvor von einer Geschworenenjury in Wilmington schuldig gesprochen worden. Der US-Präsident und First Lady Jill Biden haben in Wilmington ihren Hauptwohnsitz, Joe Biden war zudem jahrelang Senator für den Bundesstaat Delaware in Washington.
12.6.2024 - 01:46
SDA
Der Präsident hatte am Nachmittag ausgerechnet auf der Veranstaltung einer Organisation gesprochen, die Schutz vor Waffengewalt fordert. Der Termin in der US-Hauptstadt Washington war seit Langem geplant gewesen. Eigentlich wollte Biden im Anschluss ins Weisse Haus zurückkehren – stattdessen liess er sich nun aber nach Delaware fliegen.
Das Familienverhältnis der Bidens gilt als sehr innig. Jill Biden war fast täglich im Gericht, um sich solidarisch mit ihrem Stiefsohn Hunter zu zeigen. Ihr Mann will an diesem Mittwoch zum G7-Gipfel nach Italien aufbrechen. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Verurteilung seines Sohnes an den Plänen etwas ändern wird.
Hunter Biden wurde von einer Geschworenenjury für schuldig befunden, bei einem Waffenkauf im Oktober 2018 falsche Angaben gemacht und seine damalige Drogenabhängigkeit verschwiegen zu haben. Er selbst bestreitet, falsche Angaben gemacht und die Waffe somit illegal erworben und besessen zu haben. Ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe. Da er nicht vorbestraft ist, könnte er aber auch ohne Gefängnis davonkommen.
US-Präsident Biden, der sich bei der Wahl im November eine zweite Amtszeit sichern will, hatte betont, er werde sich nicht in den Fall einmischen. Das Urteil gegen seinen Sohn fiel keine zwei Wochen nach dem Schuldspruch gegen Ex-Präsident Donald Trump in einem New Yorker Schweigegeld-Prozess. Bidens republikanischer Konkurrent und Amtsvorgänger bezeichnete den Richter nach seiner Verurteilung als korrupt und äusserte sich verächtlich über die Justiz. Bidens Demokraten betonen nun, die Verurteilung des Präsidentensohnes zeige, dass die Justiz nicht mit zweierlei Mass messe und die Behauptung der Republikaner, es gebe eine politisch motivierte «Hexenjagd» gegen Trump, haltlos sei.
Republikaner wiesen das wiederum zurück und wiederholten unbewiesene Anschuldigungen, dass die Biden-Familie für weitere Verbrechen verantwortlich sei. Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus werfen dem demokratischen Präsidenten vor, sein öffentliches Amt zum finanziellen Vorteil der eigenen Familie missbraucht zu haben. Geschäfte seines Sohnes versuchen sie mit ihm in Verbindung zu bringen. So wollen die Republikaner ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten rechtfertigen.
Washington, 25.07.2024:
Eigentlich ist bei den Demokraten ein Parteitag zur Kür des Präsidentschaftskandidaten im August angesetzt. Doch die Partei will ein Votum schon früher – und das per virtuellem Weg.
Sollte mit Kamala Harris nur eine Person zur Wahl stehen, könne eine elektronische Abstimmung frühestens am 1. August starten. Sollte es mehrere Anwärter geben, beginne die Abstimmung ein paar Tage später.
Mögliche Anwärter haben noch bis Ende Juli Zeit, eine Präsidentschaftsbewerbung einzureichen und unter anderem die Unterstützung von 300 Delegierten vorzuweisen.
Schätzungen von US-Medien zufolge hat Harris derzeit die Unterstützung von genügend Delegierten der Demokraten, um als Kandidatin ihrer Partei nominiert zu werden.
26.07.2024
Umfragen: Harris knapper Vorsprung bringt frischen Wind in Wahlkampf
Washington, 24.07.2024:
Aus dem Nichts direkt in die Favoritenrolle? Noch vor wenigen Tagen sprach fast niemand über die Vizepräsidentin der USA Kamala Harris. Nach Joe Bidens Rückzug gerät sie nicht nur an die Spitzenposition der Domokraten, sondern vielleicht sogar an die des Präsidentschaftsrennen.
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos und der Nachrichtenagentur Reuters sieht Harris nämlich auf nationaler Ebene bei 44 Prozent – und damit zwei Prozentpunkte vor Trump.
Der Unterschied ist allerdings so knapp, dass er innerhalb der Fehlertoleranz liegt und ist daher nur begrenzt aussagefähig. Und wegen des besonderen Wahlsystems in den USA sind nationale Befragungen ohnehin nur ein Stimmungsbarometer.
Ob Harris Trump schlagen kann, ist offen. Fakt ist aber, dass sie eine neue Welle der Euphorie ausgelöst hat und das Präsidentschaftsrennen jetzt so richtig spannend werden könnte.
25.07.2024
Panik bei Badegästen // Fähre löst Flutwelle aus – Frau bricht sich zwei Rippen
Plötzlich bricht eine grosse Welle auf einem Strand bei Mykonos ein. Die Ursache ist eine Fähre, die zu schnell und zu nahe der Küste vorbeifährt. Im Video siehst du, wie die Flutwelle Panik bei den Badegäste auslöst.