Myanmar UN: Millionen Menschen in Myanmar von Hunger bedroht

SDA

22.4.2021 - 17:09

Sicherheitskräfte der Polizei warten in einem Polizeifahrzeug in Yangon. Foto: -/AP/dpa
Sicherheitskräfte der Polizei warten in einem Polizeifahrzeug in Yangon. Foto: -/AP/dpa
Keystone

Nach dem Militärputsch in Myanmar sind in dem Krisenland nach UN-Angaben Millionen Menschen von Hunger bedroht.

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Im früheren Birma mit seinen 54 Millionen Einwohnern könnten 3,4 Millionen Menschen in den nächsten sechs Monaten nicht mehr genug zu essen haben – zusätzlich zu den 2,8 Millionen, die bereits vor dem Umsturz unter fehlender Ernährungssicherheit litten, teilte das Welternährungsprogramm (WFP) am Donnerstag mit.

«Immer mehr Menschen verlieren ihre Arbeit und können sich kein Essen mehr leisten», sagte WFP-Landesdirektor Stephen Anderson. «Eine vereinte Reaktion ist jetzt erforderlich, um das unmittelbare Leiden zu lindern und eine alarmierende Verschlechterung der Ernährungssicherheit zu verhindern.»

Seit dem Putsch der Generäle von Anfang Februar rutscht Myanmar immer tiefer ins Chaos. Auch am Donnerstag gab es wieder landesweite Proteste gegen die Junta. In den vergangenen Wochen hatte das Militär mit brutaler Härte auf jeden Widerstand reagiert. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP kamen dabei bislang mindestens 739 Menschen ums Leben, mehr als 3300 sitzen derzeit in Haft.

Jedoch blieb es in den vergangenen Tagen etwas ruhiger. Beobachter glauben, dass die Armee vor einem Gipfeltreffen der Vereinigung Südostasiatischer Staaten (Asean) am Samstag in Jakarta Zurückhaltung übt. «Derzeit machen die Generäle wegen des Treffens gut Wetter», sagte der deutsche Koch Oliver Esser, der seit Jahrzehnten in Myanmar lebt, der Deutschen Presse-Agentur. Danach werde es vermutlich aber erst richtig losgehen, befürchtet der 59-Jährige. «Es ist die totale Diktatur.»

Inzwischen wurde bekannt, dass der thailändische Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha und der philippinische Präsident Rodrigo Duterte nicht an dem Gipfel teilnehmen werden. Sie lassen sich von ihren Aussenministern vertreten. Erwartet wird hingegen Myanmars Junta-Chef Min Aung Hlaing – trotz heftiger Kritik von Menschenrechtsorganisationen. Die Asean wollen in Jakarta über die Krise in ihrem Mitgliedstaat beraten und sich trotz der Corona-Pandemie persönlich treffen. Anfang März gab es bereits ein Online-Treffen der Aussenminister des Staatenbundes.