Unruhen im Irak Zahl der Toten steigt auf mehr als 70

dpa/toko

5.10.2019

Die Gewalt im Irak erschüttert die Weltgemeinschaft. Mittlerweile ist die Zahl der Toten bei den schweren Proteste auf 73 gestiegen, ausserdem gab es bislang 3200 Verletzte.

Die Zahl der Toten bei den mehrtägigen Protesten im Irak ist weiter gestiegen. Seit Beginn vor vier Tagen seien 73 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen 35 Demonstranten, teilte die staatliche Menschenrechtskommission in Bagdad mit.

Demnach wurden mehr als 3200 Menschen verletzt. Bei der überwiegenden Zahl der Opfer handele es sich um Demonstranten. Ausserdem seien Dutzende Gebäude beschädigt worden.

In der Hauptstadt sowie in mehreren anderen Provinzen vor allem im Süden des Landes waren am Dienstag Proteste gegen Korruption und Misswirtschaft ausgebrochen. Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas und Schüssen gegen die Demonstranten vor.

Regierungsfeindliche Demonstranten haben während einer Demonstration in Bagdad Feuer gelegt und eine Strasse blockiert. 
Regierungsfeindliche Demonstranten haben während einer Demonstration in Bagdad Feuer gelegt und eine Strasse blockiert. 
Bild: Khalid Mohammed/AP/dpa

Das Parlament kommt zu einer Krisensitzung zusammen. Regierungschef Adel Abdel Mahdi hob am Samstagmorgen zudem die Ausgangssperre auf, die vor zwei Tagen begonnen hatte, wie die staatliche Agentur INA meldete.

UN-Generelsekretär António Guterres rief die Regierung und die Demonstranten zu einem Dialog auf. Alle Beteiligten müssten «äusserste Zurückhaltung» zeigen, erklärte er in New York.

Der Druck auf die Regierung wächst zugleich weiter. Der einflussreiche schiitische Geistliche Muktada al-Sadr forderte ihren Rücktritt. Sein Block hatte bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr die meisten Sitze im Parlament gewonnen und die Regierung bislang unterstützt.


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