Nach Trumps SäbelrasselnUSA entschärfen Situation im Iran-Konflikt
SDA
22.5.2019 - 03:09
Nach den heftigen Drohgebärden zwischen den USA und dem Iran schlagen beide Seiten wieder sanftere Töne an. «Es geht uns nicht darum, in den Krieg zu ziehen», sagte der geschäftsführende US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan am Dienstag (Ortszeit) in Washington.
«Es geht um Abschreckung – nicht um Krieg.» Er betonte: «Wir wollen nicht, dass die Situation eskaliert.» Shanahan und US-Aussenminister Mike Pompeo hatten zuvor hinter verschlossenen Türen Mitglieder des Repräsentantenhauses und des Senats über die Lage im Konflikt mit dem Iran informiert.
US-Präsident Donald Trump hatte Teheran am Wochenende mit drastischen Worten vor einer Eskalation gewarnt und dem Land mit Vernichtung gedroht. «Falls der Iran kämpfen will, wird das das offizielle Ende des Irans sein. Droht nie wieder den Vereinigten Staaten!«, hatte Trump am Sonntag auf Twitter geschrieben. Der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif antwortete am Montag auf Twitter, «wirtschaftlicher Terrorismus und genozidale Pöbeleien» würden nicht zu einem Ende des Irans führen. Sarif warnte Trump davor, Iraner zu bedrohen, und forderte ihn auf, es mit Respekt zu versuchen.
Kein Erstschlag
In einem Interview des US-Senders CNN warf Sarif den USA am Dienstag vor, einen wirtschaftlichen Krieg gegen sein Land zu führen und ein «sehr gefährliches Spiel» zu spielen. Er betonte zugleich: «Der Iran hat kein Interesse an einer Eskalation.» Sarif sagte: «Wir werden nicht diejenigen sein, die eine Eskalation beginnen. Aber wir werden uns verteidigen.»
Die Lage in der Golfregion ist wegen des Streits zwischen den beiden Seiten derzeit sehr angespannt. Das US-Verteidigungsministerium hatte unter anderem einen Flugzeugträger und eine Bomberstaffel in den Nahen Osten entsandt und das damit begründet, es gebe Hinweise auf mögliche iranische Angriffe auf US-Kräfte. Die USA und ihr enger Verbündeter Saudi-Arabien werfen dem Iran vor, Konflikte in der Region anzuheizen und Terrorismus zu unterstützen. Washington setzt den Iran zudem mit Wirtschaftssanktionen unter Druck.
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