Diplomatie USA kritisieren Antwort des Iran zu Atomabkommen

SDA

2.9.2022 - 05:33

US-Aussenminister Anthony Blinken ist enttäuscht darüber, dass die Verhandlungen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran nicht voran kommen. Dies nach positiven Signalen des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell am Mittwoch. (Archivbild)
US-Aussenminister Anthony Blinken ist enttäuscht darüber, dass die Verhandlungen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran nicht voran kommen. Dies nach positiven Signalen des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell am Mittwoch. (Archivbild)
Keystone

Im Ringen um eine Neuauflage des Atomabkommens mit dem Iran haben sich die USA enttäuscht über die jüngste Antwort aus Teheran gezeigt.

«Wir können bestätigen, dass wir über die EU die Antwort des Iran erhalten haben», sagte ein Sprecher des US-Aussenministeriums am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington. «Wir prüfen sie und werden über die EU antworten, aber leider ist sie nicht konstruktiv.»

Die EU hatte am 8. August einen als «abschliessenden Text» bezeichneten Vorschlag für ein neues Abkommen mit dem Iran unterbreitet. Der Iran hatte darauf mit Änderungsvorschlägen geantwortet, auf die Washington wiederum mit eigenen Vorschlägen erwidert hatte – ohne allerdings Details dazu zu veröffentlichen.

Am Donnerstag dann sagte der Sprecher des iranischen Aussenministeriums, Teheran habe eine neue Antwort geschickt. Auf diese Antwort bezog sich nun der Sprecher des US-Aussenministeriums. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hatte sich noch am Mittwoch optimistisch gezeigt, dass eine Neuauflage des Atomabkommens in den kommenden Tagen abgeschlossen werden könne.

Das Atomabkommen mit dem Iran aus dem Jahr 2015 sollte das iranische Nuklearprogramm begrenzen und sicherstellen, dass das Land keine Atomwaffen baut. Ausgehandelt hatten es die USA, China, Russland, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und der Iran.

Die USA waren jedoch 2018 unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aus dem Abkommen ausgestiegen, woraufhin sich auch der Iran schrittweise von seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen lossagte. Trumps Nachfolger Joe Biden strebt eine Wiederbelebung des Abkommens an, die Verhandlungen gestalten sich aber extrem kompliziert.