USA vermutenUSA vermuten bis zu 120 000 politische Gefangene in Nordkorea
AP
30.5.2018
In Gefangenenlagern in Nordkorea werden nach Schätzungen der US-Regierung 80 000 bis 120 000 politische Häftlinge festgehalten.
Das geht aus dem Jahresbericht des US-Aussenministeriums zu internationaler Religionsfreiheit hervor, der am Dienstag offiziell von US-Sonderbotschafter Sam Brownback vorgestellt wurde.
Häftlinge würden «unter entsetzlichen Bedingungen» in abgelegenen Gebieten festgehalten, manche von ihnen aus religiösen Gründen, heisst es in dem Bericht, der sich auf das Jahr 2017 bezieht. Die nordkoreanische Verfassung garantiere den Bürgern des Landes jedoch «das Recht auf Glauben».
Die von den USA als ethnische Säuberungen eingestufte Gewalt gegen muslimische Rohingya im überwiegend buddhistischen Myanmar dauere an, sagte Brownback. Dem Bericht zufolge flüchteten etwa 680 000 Rohingya vor der Gewalt des myanmarischen Militärs ins benachbarte Bangladesch.
Ausserdem wird davon berichtet, dass Hunderttausende muslimische Uiguren in China zwangsweise in Umerziehungslager geschickt worden seien.
Hochglanz und Tristesse: Bilder von Nordkoreas Widersprüchen
Hochglanz und Tristesse: Bilder von Nordkoreas Widersprüchen
Bilder aus dem letzten Land hinter einem «Eisernen Vorhang»: Eine junge Nordkoreanerin verteilt stark riechender Jauche-Dünger auf die Felder. Weil in Nordkorea der Ertrag der Landwirtschaft stark gesteigert werden soll, werden die Landwirte nun motiviert tätig - denn um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, müssen erst die Böden verbessert werden. Alle Bauern und Arbeiter sind im Einsatz. Sie transportieren derzeit Lastwagenladungen voller Dünger zu den Feldern.
Bild: Uncredited/APTN/dpa
Eingesetzt wird ein nach der Juche-Ideologie benannter Juche-Dünger, der hauptsächlich aus organischen Bestandteilen besteht und wohl zusätzlich mit chemischen Stoffen angereichert ist. Es wird angenommen, dass in der Juche-Jauche auch menschliche Exkremente Verwendung finden, weil die Viehzucht in Nordkorea keine grosse Rolle spielt, und somit weniger tierischer Dung anfällt.
Bild: Uncredited/APTN/dpa
Ob die Aktion gewinnbringend ist, wird sich zeigen - wahrscheinlich bliebt ein Scheitern aber auch geheim, wie so vieles in Nordkorea. Denn Nordkorea ist ein Land, das in etwa so zugänglich ist wie der Meeresboden. Umso aufregender sind die folgenden Bilder, welche zwei Journalisten der Agentur AP vor Ort machen konnten.
Bild: Uncredited/APTN/dpa
Fix was los auf den Strassen Pjöngjangs: Der Verkehr in der nordkoreanischen Hauptstadt hat merklich zugenommen. Obwohl es mittlerweile auch Strassenampeln gibt, werden die Verkehrspolizistinnen so schnell nicht von den Strassen verschwinden. Die Gründe für das gestiegene Verkehrsaufkommen bleiben - wie vieles in Nordkorea - ein Geheimnis.
Bild: AP
Kim Jong Un bei einem Schiesstraining mit Soldaten im Jahr 2014: Laut südkoreanischen Angaben hat der Diktator bereits häufigen Gebrauch von der Waffe machen lassen, um die politische Führung zu säubern. Seit seinem Amtsantritt sollen bereits rund 70 nordkoreanische Funktionäre hingerichtet worden sein. Die nachfolgenden Bilder dieser Galerie geben Eindrücke über die Widersprüchlichkeiten eines Landes, von dem nur sehr wenig nach Aussen dringt.
Bild: Keystone
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un bei einer seiner berüchtigten Inspektionen: Während nordkoreanische Forscher kürzlich nach eigenen Angaben eine Art «Wunderimpfstoff» entwickelten, sollen Dokumente eines Überläufers belegen, dass hier auch grausame Menschenversuche stattfinden, um Chemie- und Biowaffen zu testen.
Bild: Keystone
Kim bei einem Rundgang durch den neuen Flughafen in der Hauptstadt Pjöngjang am 25. Juni 2015. Offiziell liess er verlauten, er sei «sehr zufrieden, dass der Terminal mit dem modernen ästhetischen Geschmack und dem nationalen Charakter harmoniere» - angeblich war er jedoch so unzufrieden mit dem Bauwerk, dass er sogar den Architekten hinrichten liess.
Bild: Keystone
Kim Jong Un ordnete höchstpersönlich Änderungen für die Flughafenerweiterung an. Wie viel Geld der Bau des Prestigeobjekts im bettelarmen Nordkorea verschlang, wird verschwiegen.
Bild: Keystone
2014 wurden zwei Journalisten der Nachrichtenagentur AP auf eine Rundreise durch Nordkorea mitgenommen - ihnen sollte das Land als lohnende Destination für Touristen präsentiert werden. Die Journalisten brachten damals eine Menge Bilder aus der Volksrepublik mit, von der sie meinen, sie sei «so zugänglich wie der Meeresboden». Pjöngjang im Morgengrauen. Einzig erleuchtet, grossformatig an einer Fassade, Portraits der früheren Führer Kim Il Sung und Kim Jong Il.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Strandvergnügen: Schulkinder an einer der Buchten von Wonsan.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Eine Schiessstation in Pjöngjang soll weitere Touristen nach Nordkorea locken.
Bild: AP
Pause, von was auch immer: Männer ruhen sich entlang einer Zufahrtsstrasse nach Samsu aus.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Die Pfote eines nicht näher bestimmbaren Tieres dient als Türklinke zu jener Behausung, von der die Legenden behaupten, der frühere Führer Kim Jong Il sei dort geboren.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Nordkoreanisches Navi: Handgeschriebene, um Zeichnungen ergänzte Anfahrtsskizze zu einem Ziel in der Region von Samjiyon.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Stille Idylle: Fischerboot auf einem Stausee und Wasserreservoir nahe Samsu.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Wartender: Gegen den Regen schützt ein Schirm, gegen die allgegenwärtige Propaganda Wegschauen.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Angestellter in der Lobby eines Touristenhotels von Chongiin.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Zarte Pflänzchen der Privatwirtschaft: Zwei Frauen in ihren improvisierten Verkaufsbuden in den Aussenbezirken von Chongiin.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Warten auf die Bahn - und den Anschluss an die Welt, in einem Dörfchen irgendwo in der Provinz Hamgyong.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Ein Leben in Kimchaek.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Tunnel des Schreckens: Eine nebelhafte Wolke von Abgasen entweicht dem Portal des Hamgwan Tunnels nahe Hamhung.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Einsam unterwegs: Eine Frau geht entlang einer entvölkerten Zufahrtsstrasse nach Pjönjang.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Kleine Freuden: Junge Nordkoreaner bei einem Picknick am Strand von Wonsan.
Bild: Keystone/AP Photo/David Guttenfelder
Martialisches Monument zum Abschluss: Faust hält Kalaschnikov samt Bajonett.
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