Ärger vorprogrammiert USA wollen G7-Gipfel 2020 in Trumps Golfhotel in Miami abhalten

dpa

17.10.2019

Ärger vorprogrammiert: Die USA wollen den G7-Gipfel 2020 in einem Trump-Hotel abhalten.
Ärger vorprogrammiert: Die USA wollen den G7-Gipfel 2020 in einem Trump-Hotel abhalten.
Andrew Harnik/AP/dpa

Trump macht ernst: 2020 ist der US-Präsident Gastgeber des G7-Gipfels - und er hat sich tatsächlich entschieden, das Treffen in einem seiner eigenen Hotels auszurichten. Ärger ist programmiert.

Die US-Regierung richtet den Gipfel der sieben grossen Industriestaaten (G7) im kommenden Jahr in einem Hotel von Präsident Donald Trump aus. Das Trump National Doral in Miami sei mit Abstand die beste Anlage für das Treffen und günstiger als andere Orte, erklärte der Stabschef des Weissen Hauses, Mick Mulvaney, am Donnerstag in Washington. Trump werde davon nicht profitieren, betonte er. Der G7-Gipfel soll vom 10. bis 12. Juni stattfinden. Trump ist 2020 Gastgeber des G7-Gipfels und kann damit den Ort auswählen.

Es war bereits zuvor spekuliert worden, dass das Gipfeltreffen in Trumps Golfhotel in Miami abgehalten werden könnte. Trump hatte das Hotel beim jüngsten G7-Gipfel im französischen Biarritz Ende August in den höchsten Tönen gelobt und als möglichen Ausrichtungsort für den nächsten Gipfel genannt. Er sagte damals, das Trump National Doral liege nur wenige Minuten vom Flughafen entfernt, jede Delegation könne eigene Gebäude mit 50 bis 70 Zimmern haben. «Es ist ein grossartiger Ort. Das Gelände ist gewaltig, viele hundert Hektar. Wir können da alles machen, was gebraucht wird.»

Die US-Regierung richtet den Gipfel der sieben grossen Industriestaaten (G7) im kommenden Jahr in einem Hotel von Präsident Trump aus. Das Trump National Doral in Miami sei mit Abstand die beste Anlage für das Treffen, erklärte der Stabschef des Weissen Hauses Mulvaney.
Die US-Regierung richtet den Gipfel der sieben grossen Industriestaaten (G7) im kommenden Jahr in einem Hotel von Präsident Trump aus. Das Trump National Doral in Miami sei mit Abstand die beste Anlage für das Treffen, erklärte der Stabschef des Weissen Hauses Mulvaney.
Alex Sanz/AP/dpa

Bedenken, wonach er unzulässig von der Ausrichtung des prestigeträchtigen Gipfeltreffens in seinem Hotel profitieren könnte, wies Trump damals zurück. Auch Mulvaney mühte sich am Donnerstag nach Kräften, diese Anschuldigungen abzuweisen. Das gewählte Hotel sei für die Ausrichtung deutlich günstiger als andere Orte. Trump profitiere davon nicht finanziell.

Mulvaney sagte, die Anlage in Miami sei praktisch so beschaffen, als wäre sie für ein Treffen dieser Art gemacht worden. Zur Wahl hätten zehn Orte gestanden, unter anderem auf Hawaii und in Utah. Man habe sich nach genauer Abwägung aber für das Doral entschieden. «Es ist nicht der einzige Ort, es ist der beste Ort.»

Das Hotel ist etwa zwölf Kilometer vom Flughafen der Millionenmetropole Miami im Süden Floridas entfernt. Auf dem 800 Hektar grossen Gelände befinden sich vier Golfkurse, die für Wettbewerbe geeignet sind. Der bekannteste Kurs heisst «Blue Monster» (blaues Monster). Zum Hotel gehören 643 Zimmer, Tennisplätze, ein grosser Pool, ein Spa-Bereich, etliche Veranstaltungsräume und der «Donald J. Trump»-Ballsaal.

Trump ist in den USA immer wieder dafür kritisiert worden, dass er seine eigenen Liegenschaften für offizielle Zwecke nutze und damit finanziell von seiner Präsidentschaft profitiere.


Bilder des Tages

Zurück zur Startseite