Politik Vor allem Erektionsförderer bei illegal importierten Arzneimitteln

tl, sda

8.2.2024 - 12:03

Erektionsförderer gehören zu den Favoriten bei Arzneimittelbestellungen im Internet - oft aus illegalem Import. Swissmedic warnt regelmässig vor Gesundheitsrisiken wie Dauererektionen, die im schlimmsten Fall zu einer Amputation führen können. (Symbolbild mit Venus und Mars im Palazzo Chigi in Rom)
Erektionsförderer gehören zu den Favoriten bei Arzneimittelbestellungen im Internet - oft aus illegalem Import. Swissmedic warnt regelmässig vor Gesundheitsrisiken wie Dauererektionen, die im schlimmsten Fall zu einer Amputation führen können. (Symbolbild mit Venus und Mars im Palazzo Chigi in Rom)
Keystone

Erektionsförderer sind die am häufigsten illegal importierten Arzneimittel, gefolgt von Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Knapp die Hälfte der illegalen Importe stammt aus Indien. Swissmedic warnt vor Gesundheitsrisiken vor allem bei Internet-Bestellungen.

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Diese aus dem Ausland importierten «Medikamente» enthalten häufig keine oder falsch deklarierte Wirkstoffe, wie das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic in einer Mitteilung vom Donnerstag schrieb.

Die Behörde warnt regelmässig davor, Arzneimittel aus fragwürdigen Quellen – insbesondere aus Online-Shops – zu beziehen, da man sowohl seine Gesundheit gefährde als auch kriminelle Netzwerke unterstütze. Zudem erfordere die sichere Anwendung rezeptpflichtiger Medikamente vorgängig eine persönliche Fachberatung.

Von den 6659 illegalen Arzneimittelimporten, die das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) im vergangenen Jahr im Auftrag des Schweizerischen Heilmittelinstituts Swissmedic sichergestellt hat, kamen knapp 3000 aus Indien, wie es in einer Mitteilung des Bundes vom Donnerstag hiess. Die Versand- wie auch die Herstellländer der illegalen Produkte änderten sich allerdings laufend.

Bei 90 Prozent der beschlagnahmten illegalen Arzneimittelsendungen kam das vereinfachte Verfahren zur Anwendung: Es erlaubt Swissmedic und dem BAZG, bestimmte Präparate und Wirkstoffe, vor allem illegale Erektionsförderer, Schlankheitsmittel und Psychopharmaka, zum Schutz der Gesundheit der Besteller aus dem Verkehr zu ziehen und zu vernichten.

Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit führte neun Strafverfahren und erstattete den kantonalen Behörden 263 Anzeigen wegen illegaler Importe betäubungsmittelhaltiger Arzneimittel.