PolitikWahlen in Kriegszeiten: Kremlpartei siegt in Russlands Regionen
SDA
12.9.2022 - 16:13
ARCHIV - Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Putin, nimmt an einer Videokonferenz im Moskauer Kreml mit Putin teil. Foto: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Keystone
Begleitet von massiven Manipulationsvorwürfen hat die Kremlpartei Geeintes Russland bei Regionalwahlen erwartungsgemäss Erfolge eingefahren.
Keystone-SDA
12.09.2022, 16:13
SDA
So siegten alle 14 amtierenden Gouverneure, die sich zur Abstimmung gestellt haben, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Montag unter Berufung auf die zentrale Wahlkommission mitteilte. Auch bei den Wahlen zu verschiedenen Stadtparlamenten entfielen insgesamt mehr als 80 Prozent der Stimmen auf Geeintes Russland. Auch angesichts des harten Vorgehens der russischen Justiz gegen Oppositionelle konnte allerdings nur schwerlich von einem echten Stimmungstest die Rede sein.
Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte zwar am Tag nach der dreitägigen Abstimmung, dass die Ergebnisse auch als Zeichen der Zustimmung für Russlands «militärische Spezial-Operation» in der Ukraine gewertet werden könnten. «Das ist auch ein Verdienst des Präsidenten», sagte er zu den Erfolgen für Geeintes Russland bei den ersten Wahlen seit dem Einmarsch ins Nachbarland Ukraine vor mehr als sechs Monaten. Doch echte Kriegsgegner wurden von vornherein gar nicht erst zur Wahl zugelassen.
Neu bestimmt wurden Regionalchefs, örtliche Parlamente und Stadtteilvertretungen in mehr als 80 Regionen. Insgesamt gab es rund 4700 Wahlen auf unterschiedlichen Ebenen. Das höchste Ergebnis unter den Gouverneuren erzielte der Chef der russischen Teilrepublik Burjatien in Sibirien, Alexej Zydenow. Er kam am Ende offiziell auf 86,23 Prozent der Stimmen. Das bescheidenste Ergebnis aus Kremlsicht lieferte Alexander Bretschalow mit offiziell 64,38 Prozent in der Teilrepublik Udmurtien an der Wolga ab. Noch während der laufenden Abstimmung listeten etwa die unabhängigen Wahlbeobachter der Organisation Golos zahlreiche Anzeichen für Betrug auf.
Davon abgesehen blieb das Interesse an den Wahlen jedoch verhältnismässig gering. Noch mehr als in der Vergangenheit stand das Ergebnis in den Augen vieler Beobachter von Anfang an fest. Gut ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn ist die kremlkritische Opposition fast vollständig ins Ausland ausgewandert – oder festgenommen worden. Selbst das sonst so aktive Team um den inhaftierten Putin-Gegner Alexej Nawalny gab sich dieses Mal kaum noch Mühe, den Wahlausgang in ihrem Sinne zu beeinflussen.
Zwar warb Nawalny in der vergangenen Woche aus dem Straflager heraus noch einmal für seine Strategie des «Smart Voting». Diese sieht vor, dass Bürger in ihrem Wahlkreis für den aussichtsreichsten Kandidaten stimmen, der nicht der Kremlpartei angehört. Später aber waren Nawalny die Abstimmungsergebnisse in den einzelnen Regionen nicht mal mehr einen einzigen Kommentar wert.
Ohnehin richtete sich die Aufmerksamkeit der meisten Beobachter – ob kremlnah oder kremlkritisch – am Wochenende dann vor allem auf die Ereignisse im Nachbarland. Unter dem Druck der ukrainischen Gegenoffensiven mussten sich die russischen Truppen dort aus dem östlichen Gebiet Charkiw zurückziehen. Damit steckt die so genannte «militärische Spezial-Operation», die die Russen laut Kreml mit ihrem Urnengang indirekt bestätigt haben, in einer Krise.
US-Richter stoppt Trumps Forderung nach Massenentlassungen in Behörden
Ein kalifornischer Bundesrichter hindert die US-Regierung unter Präsident Donald Trump an den geplanten Massenentlassungen in Behörden. Der US-Bezirksrichter William Alsup in San Francisco sagte während einer Anhörung, dass das US-Personalamt nicht befugt sei, Bundesbehörden anzuweisen, Mitarbeiter zu entlassen, einschliesslich Mitarbeiter auf Probe, die in der Regel weniger als ein Jahr Erfahrung haben.
28.02.2025
Wichtiger Schritt in Richtung Frieden? Trump empfängt Selenskyj
Gelingt ein wichtiger Schritt in Richtung Frieden? Auf der Suche nach einem Weg zur Beendigung des Krieges empfängt US-Präsident Donald Trump am Freitag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Beide wollen ein lange Zeit umstrittenes Rohstoff-Abkommen unterzeichnen. Dieses soll den USA Zugang zu in der Ukraine lagernden seltenen Erden und anderen Bodenschätzen sichern.
28.02.2025
Mexiko: Drogenbosse an USA ausgeliefert
Er gilt als einer der zehn meistgesuchten Kriminellen der US-Ermittlungsbehörde FBI: Der ehemalige Drogenboss Rafael Caro Quintero. Er war in den Achtzigerjahren in Mexiko so mächtig wie Pablo Escobar in Kolumbien. Hintergrund ist, dass US-Präsident Donald Trump ab dem 4. März Strafzölle gegen Mexiko verhängen will. Er begründet das mit dem Drogenschmuggel in die USA.
28.02.2025
US-Richter stoppt Trumps Forderung nach Massenentlassungen in Behörden
Wichtiger Schritt in Richtung Frieden? Trump empfängt Selenskyj