Blick in den Terminkalender Was macht Trump eigentlich den ganzen Tag über?

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5.2.2019

Was macht er so den ganzen Tag? Präsident Donald Trumps Terminplan kam nun an die Öffentlichkeit.
Was macht er so den ganzen Tag? Präsident Donald Trumps Terminplan kam nun an die Öffentlichkeit.
Archiv / Jacquelyn Martin/AP

Was treibt Donald Trump eigentlich so den ganzen Tag? Jetzt weiss man es: Der Tagesablauf des US-Präsidenten wurde geleakt und mit denen seiner Vorgänger verglichen. Die Antwort: Viel Stress scheint Trump nicht zu haben.

Als US-Präsident ist man beschäftigt wie kaum ein Mensch sonst – würde man denken. Doch wie so oft verhält sich das bei Donald Trump ein wenig anders. Was der mächtigste Mann der Welt neben Twittern noch so den Tag über treibt, hat sich wohl fast jeder schon einmal gefragt. Nun steht fest: Besonders viel ist es nicht. Vor allem im Vergleich zu seinen präsidialen Vorgängern.  

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Das lässt zumindest Trumps Terminplan für die letzten drei Monate vermuten, der nun an die Öffentlichkeit gelangte. Geleakt wurde der Plan von der US-Website «Axios». Demnach stünden Trump jeden Tag etwa 60 Prozent so genannte «Exekutivzeit» zur Verfügung – also Zeit zur freien Verfügung und ohne Termine. Der Vormittag sei weitgehend freigeräumt, erst gegen 11 Uhr oder später würden die ersten Termine auf Trump warten. Schon am Nachmittag allerdings habe der Präsident abermals Freizeit. 

«Hunderte Telefonate und Treffen»

So stehen in Trumps Terminplaner beispielsweise für den Montag dieser Woche lediglich zwei Termine an: 11.45 Uhr das routinemässige Geheimdienst-Briefing und 12.45 Uhr ein Mittagessen mit seinem Vizepräsidenten Mike Pence. Einblick gibt das Dokument auch in Trumps Schwerpunkte: Am Freitag, den 1. Februar stand nach dem 11-Uhr-Treffen mit dem Chief of Staff für 11.45 Uhr der Termin für das Projekt «Kampf gegen den Menschenschmuggel an der südlichen Grenze» auf der Tagesordnung. Dauer: 30 Minuten.

Direkt nach Veröffentlichung des Kalenders musste das Weisse Haus natürlich den Eindruck geraderücken, dass Trump den Tag über nicht wirklich viel arbeite. Vermerkt seien im Terminplan nicht die «die hunderten Telefonate und Treffen», die den Präsidenten täglich beschäftigten, schrieb Trumps persönliche Sekretärin Madeleine Westerhout bei Twitter. Ihr Chef arbeite «härter für das amerikanische Volk als irgendeiner in der jüngsten Geschichte».

Strikter Terminplan bei Bush und Obama

Ein Vergleich mit den Terminplänen vorheriger Präsidenten lässt daran zumindest zweifeln. «Axios» fand im Gespräch mit den ehemaligen Mitarbeitern von Barack Obama, George W. Bush und Bill Clinton heraus, wie Trumps Vorgänger ihre Tage verbrachten. Die Unterschiede scheinen enorm – insbesondere mit dem strikten Tagesablauf von Präsident Bush hat Trump nichts gemein.

George W. Bush sei demnach täglich gegen 5.15 Uhr aufgestanden, habe sich gegen 6.45 Uhr zum Oval Office begeben und seinen ersten Termin um 8.15 Uhr gehabt. Seinen Arbeitstag habe er gegen 18 Uhr beendet und 21 Uhr im Bett noch ein Buch gelesen. Auch sein Nachfolger Obama hielt sich an einen strengen Terminplan: Nachdem er gegen 9 Uhr ins Oval Office kam, folgten bei Trumps Vorgänger meist sechs Besprechungen am Tag.

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