Kasachstan Weitere 1700 Festnahmen in kasachischer Stadt Almaty

SDA

12.1.2022 - 12:53

Soldaten blockieren Straßen in Almaty. Die kasachischen Behörden gaben am Mittwoch (12.01.2022) bekannt, dass sie in den vergangenen 24 Stunden 1.678 weitere Personen wegen ihrer angeblichen Beteiligung an den gewalttätigen Unruhen festgenommen haben. Foto: Uncredited/AP/dpa
Soldaten blockieren Straßen in Almaty. Die kasachischen Behörden gaben am Mittwoch (12.01.2022) bekannt, dass sie in den vergangenen 24 Stunden 1.678 weitere Personen wegen ihrer angeblichen Beteiligung an den gewalttätigen Unruhen festgenommen haben. Foto: Uncredited/AP/dpa
Keystone

In der von Unruhen besonders betroffenen kasachischen Stadt Almaty sind knapp 1700 weitere Menschen festgenommen worden.

Es handele sich um Plünderer und andere Verbrecher, berichteten kasachische Medien am Mittwoch unter Berufung auf die Stadtverwaltung in der Millionenmetropole im Südosten des zentralasiatischen Landes.

Die Zahl der Festnahmen wurde landesweit zuletzt mit rund 10 000 angegeben. Menschenrechtler mahnten, die autoritär geführte Ex-Sowjetrepublik müsse faire Prozesse gewährleisten. Die Lage in Kasachstan schien sich zuletzt wieder zu stabilisieren.

In dem öl- und gasreichen Land an der Grenze zu Russland war Unmut über gestiegene Treibstoffpreise vor rund einer Woche in Proteste gegen die Staatsführung umgeschlagen. Nach friedlichen Demonstrationen kam es tagelang auch zu gewaltsamen Ausschreitungen. Präsident Kassym-Schomart Tokajew sprach von einem versuchten «Staatsstreich», der auch aus dem Ausland gesteuert gewesen sei. Er setzte eine neue Regierung ein und liess das Militär gegen Demonstranten vorgehen.

Experten gehen davon aus, dass der Präsident die Krise auch dafür nutzte, um seinen Vorgänger, den einflussreichen Ex-Langzeit-Präsidenten Nursultan Nasarbajew, zu entmachten. Weiter unklar ist aber, wer die bewaffneten Randalierer waren, die insbesondere in Almaty Verwaltungsgebäude und Polizeidienststellen stürmten. Tokajew sprach mehrfach von «Terroristen».