Zehntausende bei Konzert#WirSindMehr vs. «Untertanen»: Deutschlands Teilung in Chemnitz
dpa
3.9.2018 - 23:28
#WirSindMehr vs. «Untertanen»: Deutschlands Teilung in Chemnitz
Unter dem Motto #wirsindmehr treten einige bekannte Künstler auf: Die Toten Hosen, Feine Sahne Fischfilet, KIZ, Kraftklub, Marteria und Casper spielen in der sächsischen Stadt.
Bild: Keystone
Das Konzert beginnt mit einer Schweigeminute für den getöteten Daniel H.
Bild: Keystone
Beim #wirsindmehr-Konzert sollten auch Spenden für die Familie des Getöteten sowie für sächsische Antirassismus-Initiativen gesammelt werden.
Bild: Keystone
Den Slogan "FCK NZS", also "Fuck Nazis", kann man in Chemnitz hundertfach sehen.
Bild: Keystone
Sänger Campino von der Rockband "Die Toten Hosen"
Bild: Keystone
Sänger Campino von der Rockband "Die Toten Hosen"
Bild: Keystone
Sänger Felix Brummer der Rockband Kraftklub
Bild: Keystone
Sänger Maxim der Hip-Hop-Formation K.I.Z.
Bild: Keystone
Die Rapper Casper (l.) und Marteria.
Bild: Keystone
Trotz aufgeheizter Atmosphäre an den Vortagen blieb es den gesamten Abend über friedlich.
Bild: Keystone
Zu dem Konzert hatten sich auf Facebook über 41'000 Menschen angemeldet, die Stadt Chemnitz sprach erst von 50'000, später dann sogar von 65'000 Besuchern.
Bild: Keystone
Viele Konzertbesucher haben Plakate und Banner dabei.
Bild: Keystone
Bereits am Wochenende waren in Chemnitz mehrere tausend Demonstranten verschiedener politischer Lager auf die Strasse gegangen.
Bild: Keystone
Bei der Wahl der Botschaften auf ihren Bannern sind die Besucher kreativ.
Bild: Keystone
Not macht erfinderisch: Weil der Platz vor der Chemnitzer Johanniskirche gegen 18 Uhr voll ist, werden auch die Feuertreppen der umliegenden Häuser genutzt, um dabei zu sein.
Bild: Keystone
#WirSindMehr vs. «Untertanen»: Deutschlands Teilung in Chemnitz
Unter dem Motto #wirsindmehr treten einige bekannte Künstler auf: Die Toten Hosen, Feine Sahne Fischfilet, KIZ, Kraftklub, Marteria und Casper spielen in der sächsischen Stadt.
Bild: Keystone
Das Konzert beginnt mit einer Schweigeminute für den getöteten Daniel H.
Bild: Keystone
Beim #wirsindmehr-Konzert sollten auch Spenden für die Familie des Getöteten sowie für sächsische Antirassismus-Initiativen gesammelt werden.
Bild: Keystone
Den Slogan "FCK NZS", also "Fuck Nazis", kann man in Chemnitz hundertfach sehen.
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Sänger Campino von der Rockband "Die Toten Hosen"
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Sänger Campino von der Rockband "Die Toten Hosen"
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Sänger Felix Brummer der Rockband Kraftklub
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Sänger Maxim der Hip-Hop-Formation K.I.Z.
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Die Rapper Casper (l.) und Marteria.
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Trotz aufgeheizter Atmosphäre an den Vortagen blieb es den gesamten Abend über friedlich.
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Zu dem Konzert hatten sich auf Facebook über 41'000 Menschen angemeldet, die Stadt Chemnitz sprach erst von 50'000, später dann sogar von 65'000 Besuchern.
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Viele Konzertbesucher haben Plakate und Banner dabei.
Bild: Keystone
Bereits am Wochenende waren in Chemnitz mehrere tausend Demonstranten verschiedener politischer Lager auf die Strasse gegangen.
Bild: Keystone
Bei der Wahl der Botschaften auf ihren Bannern sind die Besucher kreativ.
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Not macht erfinderisch: Weil der Platz vor der Chemnitzer Johanniskirche gegen 18 Uhr voll ist, werden auch die Feuertreppen der umliegenden Häuser genutzt, um dabei zu sein.
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Trotz «immenser Shitstorms» haben Musiker wie die Toten Hosen vor 65'000 Menschen ein Konzert gegen Rechts gegeben. Unterstützung kam aus der Politik und der Schweiz.
Gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Gewalt haben rund 65'000 Menschen am Montag bei einem Konzert in Chemnitz protestiert. Bands wie die Toten Hosen, Kraftklub, Materia oder Feine Sahne Fischfilet spielten unter dem Motto «#wirsindmehr» gratis in der drittgrössten sächsischen Stadt.
Die Veranstaltung war eine Reaktion auf den gewaltsamen Tod eines 35-jährigen Deutschen vor gut einer Woche sowie die folgende Vereinnahmung der Bluttat durch rechtspopulistische Kräfte wie Pro Chemnitz beziehungsweise AfD und Pegida.
Am Abend war die Lage rund um das Konzert störungsfrei, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die Polizei in Chemnitz wurde nach den Angaben aus sechs Bundesländern und der Bundespolizei unterstützt. Eine genaue Anzahl der eingesetzten Beamten nannte sie nicht.
Lautes Zeichen setzen
Mit dem Konzert wollten die beteiligten Musiker ein lautes Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setzen. «Wir sind nicht naiv. Wir geben uns nicht der Illusion hin, dass man ein Konzert macht und dann ist die Welt gerettet», sagte Felix Brummer vor Beginn des Open Airs.
Der Kraftklub-Sänger stammt selbstaus Chemnitz. Er fügte an: «Manchmal ist es wichtig, zu zeigen, dass man nicht allein ist.» Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der Kraftklub vor Monaten noch als «unmögliche linke Band» bezeichnet hatte, dankte der Band für ihr Engagement.
Am 3. September trafen sich rund 65'000 in Chemnitz, um gegen Rechts zu rocken.
Keystone
Der Rapper Marteria fühlte sich durch die Vorkommnisse in Chemnitz an die fremdenfeindlichen Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen erinnert. Er habe damals 1992 in Rostock gewohnt und jahrelang damit zu kämpfen gehabt, dass Rostock als «Nazi-Stadt» abgestempelt gewesen sei. «Mir geht es darum, dass die Leute, die aus Sachsen, aus Chemnitz sind, auch sagen können: Hey, ich bin aus Chemnitz, ohne dass gesagt wird: Ah, musst Du also ein Nazi sein.»
«Immense Shitstorms» gegen Musiker
Laut Tote-Hosen-Sänger Campino sind die beteiligten Bands heftigen Anfeindungen im Internet ausgesetzt. Auf den Facebook-Seiten gebe es «immense Shitstorms» gegen die Musiker, sagte Campino in Chemnitz. «Man muss schon ein dickes Fell haben um zu sagen: Ich gehe trotzdem nach vorne.»
Am Rande des Konzertes sollten Spendengelder gesammelt werden. Nach Angaben der Organisatoren soll die Hälfte des Geldes der Familie des Getöteten zugute kommen, die andere Hälfte ist für antifaschistische, antirassistische und zivilgesellschaftliche Initiativen in Sachsen vorgesehen.
Der Verfassungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern hatte die teilnehmende Punkband Feine Sahne Fischfilet zeitweise wegen «linksextremistischer Bestrebungen» im Blick, seit längerem jedoch nicht mehr. In einem früheren Lied hatte sie Gewalt gegen Polizisten besungen.
«... ist man nicht gleich ein Linksextremist»
«Wenn man sich gegen Faschismus ausspricht und gegen Rassismus auf die Strasse geht, ist man nicht gleich ein Linksextremist», sagte Felix Monchi von Feine Sahne Fischfilet vor Konzertbeginn. Ohnehin gebe er nicht viel auf den Verfassungsschutz. «Das ist doch die Behörde, die den NSU mit ermöglicht hat.»
Vor dem Konzert hatte die Stadt Chemnitz zwei Kundgebungen gegen das Konzert untersagt. Die fremden- und muslimfeindliche Thügida wollte sich in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsgelände unter dem Motto «Gegen antideutsche Kommerzhetze» versammeln.
Ihr seid nicht mehr. Ihr seid Merkels Untertanen, ihr seid abscheulich- und ihr tanzt auf Gräbern. #wirsindmehr
Begründet wurde die Absage damit, dass die Veranstaltungsfläche bereits belegt sei. Mit dem gleichen Argument wurde auch eine Kundgebung von Pro Chemnitz erneut vor dem Karl-Marx-Monument untersagt.
51 Ermittlungsverfahren
Im Zusammenhang mit den Protesten und Demonstrationen in Chemnitz gibt es bisher 51 Ermittlungsverfahren. In den meisten Fällen sind die Tatverdächtigen vom 26. und 27. August unbekannt, wie ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Dresden mitteilte.
Es gehe um das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wie den Hitlergruss, Körperverletzung und versuchte gefährliche Körperverletzung, Verdacht des Landfriedensbruchs, Beleidigung sowie gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr durch Blendung der Piloten von Polizeihelikoptern mit Laser-Pointern.
Politiker, darunter Kanzlerin Angela Merkel, hatten nach den Auseinandersetzungen vor «Hetzjagden» gewarnt. Bei den Auseinandersetzungen hatte es am Montag vergangener Woche mindestens 20 Verletzte gegeben.
Zürich zeigt Solidarität
Zeitgleich zu dem Konzert im deutschen Chemnitz traten am Montagabend auch in Zürich fünf Bands auf, die sich mit dem Widerstand in Deutschland solidarisieren wollten. Dies teilte die JUSO Kanton Zürich am späten Montag in einem Communiqué mit.
Demnach versammelten sich an dem Zürcher Konzert rund 1500 Personen am Bürkliplatz, um etwa ein Zeichen gegen Faschismus, Rassismus und Sexismus zu setzen. Es fand von 19:00 bis 21:30 Uhr statt und sei von Jonas Kampus sowie Jonathan Daum initiiert worden.
Washington, 25.07.2024:
Eigentlich ist bei den Demokraten ein Parteitag zur Kür des Präsidentschaftskandidaten im August angesetzt. Doch die Partei will ein Votum schon früher – und das per virtuellem Weg.
Sollte mit Kamala Harris nur eine Person zur Wahl stehen, könne eine elektronische Abstimmung frühestens am 1. August starten. Sollte es mehrere Anwärter geben, beginne die Abstimmung ein paar Tage später.
Mögliche Anwärter haben noch bis Ende Juli Zeit, eine Präsidentschaftsbewerbung einzureichen und unter anderem die Unterstützung von 300 Delegierten vorzuweisen.
Schätzungen von US-Medien zufolge hat Harris derzeit die Unterstützung von genügend Delegierten der Demokraten, um als Kandidatin ihrer Partei nominiert zu werden.
26.07.2024
Umfragen: Harris knapper Vorsprung bringt frischen Wind in Wahlkampf
Washington, 24.07.2024:
Aus dem Nichts direkt in die Favoritenrolle? Noch vor wenigen Tagen sprach fast niemand über die Vizepräsidentin der USA Kamala Harris. Nach Joe Bidens Rückzug gerät sie nicht nur an die Spitzenposition der Domokraten, sondern vielleicht sogar an die des Präsidentschaftsrennen.
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos und der Nachrichtenagentur Reuters sieht Harris nämlich auf nationaler Ebene bei 44 Prozent – und damit zwei Prozentpunkte vor Trump.
Der Unterschied ist allerdings so knapp, dass er innerhalb der Fehlertoleranz liegt und ist daher nur begrenzt aussagefähig. Und wegen des besonderen Wahlsystems in den USA sind nationale Befragungen ohnehin nur ein Stimmungsbarometer.
Ob Harris Trump schlagen kann, ist offen. Fakt ist aber, dass sie eine neue Welle der Euphorie ausgelöst hat und das Präsidentschaftsrennen jetzt so richtig spannend werden könnte.
25.07.2024
Panik bei Badegästen // Fähre löst Flutwelle aus – Frau bricht sich zwei Rippen
Plötzlich bricht eine grosse Welle auf einem Strand bei Mykonos ein. Die Ursache ist eine Fähre, die zu schnell und zu nahe der Küste vorbeifährt. Im Video siehst du, wie die Flutwelle Panik bei den Badegäste auslöst.
23.07.2024
Raubtier-Alarm // So schnell fasst ein Leopard eine Ziege
So schnell kann es gehen, wenn ein Raubtier in Aktion ist: Im Video siehst du, wie innert wenige Sekunden ein Leopard über einen hohen Zaun klettert und eine Ziege schnappt.
23.07.2024
Sorge vor Eskalation nach Israels Gegenschlag im Jemen
Teheran/Sanaa, 21.07.2024:
Im Konflikt zwischen Israel und der Huthi-Miliz wächst die Sorge vor einem Flächenbrand im Nahen Osten. Grund dafür ist der israelische Luftangriff im Jemen in Reaktion auf eine tödliche Drohnenattacke der proiranischen Huthi-Miliz in Tel Aviv.
Der Iran und Israel sprechen gegenseitig Warnungen aus. Israels -Zitat – «gefährliches Abenteurertum» könne einen regionalen Krieg auslösen, warnt ein Sprecher des iranischen Aussenministeriums laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.
Laut Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sei jedem ihrer Feinde klar, dass es keinen Ort gäbe, den der lange Arm Israels nicht erreichen könne.
UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich «zutiefst besorgt über die Gefahr einer weiteren Eskalation in der Region». Er ruft weiterhin zur äussersten Zurückhaltung auf.